Adria grinste, als Longina die Ruhe hier ansprach. Sie wusste genau, dass es doch sehr hektisch und laut umgehen konnte, aber das war eine Sache, die jeder selbst erleben musste.
"Der CRV wird in Rom und den Provinzen zeitgleich veranstaltet. Sonst noch Fragen?"
Beiträge von Aelia Adria
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"Ah, ein sehr guter Anfang. Das gefällt mir." Wie oft hatte Adria sich schon verflucht, weil sie noch keinen angestellt hatte, der sie an die Ausrichtung der nächsten Kurse erinnert. Besonders vor Wahlen.
"Das soll gleich deine erste Aufgabe sein. Mach dich kundig, wann die letzten zwei CRV abgehalten wurden. Die Unterlagen dazu solltest du ohne Probleme finden. Und dann sag mir Bescheid. Sieh dich auch gleich überall um, damit du dich bald zurechtfindest. Falls dann noch Fragen bestehen, komm ruhig wieder zu mir.
Ich zeig dir noch geschwind eure Schreibstube und werd dich dann allein lassen."
Sie ging mit Longina zur Schreibstube der Scriba, zeigte ihr einen freien Platz. -
"Wunderbar.
Du wirst einen Platz im Scriptorium wie die anderen Scriba erhalten. Deine Aufgabe wird aber vor allem sein, mich zu unterstützen, wie ich es sicher schon erwähnt habe. Entweder werde ich nach dir schicken, oder mit der Arbeit gleich zu dir kommen.
Achja, es werden 30 Sesterzen die Woche bezahlt."
Mit einem auf eine letzte Zusage von Longina abwartenden Blick sah Adria sie an. -
SCRIPTORIUMIn dieser Scribastube befinden sich einige Schreibstellen für Scriba der Bibliothek der Schola Atheniensis.
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Sie wunderte sich, dass er nicht gleich davon erzählte. Üblicherweise war er nicht so zögerlich.
"Wie sieht diese Idee aus?" -
Sie winkte selbst auch ihre Idee wieder ab. "Nein, das ist nicht machbar. Aber wenn du nicht zufrieden bist, wie es derzeit abläuft, schlage etwas anderes vor."
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Sim-Off: mit "Vorschlag" meinte ich: machs doch bitte so
Nicht alles an der Arbeit von Tacitus war immer perfekt, aber das gehörte nicht hierher. Warum sie allerdings bei dieser Verwandtschaft nicht ihren Gatten um Hilfe bat, um diesen Posten zu bekommen, verwunderte Adria noch. Jedenfalls hatte sich inzwischen ihre Meinung geändert.
"Ich werde es mit dir als Scriba versuchen und möchte sehen, ob du geeignet für die Arbeit bist. Wann könntest du beginnen?" -
Sim-Off: Vorschlag: tu auf das jeweilge Post "antworten" und nicht "neuen Beitrag" erstellen
Mit einem Schmunzeln ob ihrer Unwissenheit antwortete sie: "Natürlich. Erst ist mir schon des öfteren 'über den Weg gelaufen', so wie du es bezeichnest. Er war, bevor er beschloss in den Cursus Honorum einzusteigen, an der Schola als Scriba beschäftigt." -
Mit ein wenig Respekt fragte Adria nach: "Du meinst Tacitus? Er ist dein Mann?"
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Unmerklich - zumindest hoffte sie das - bewegten sich ihre Augen kurz in kreisender Richtung, bevor sie wieder zu Hungaricus blickte.
"Du übertreibst schon wieder.
Erstens glaub mir, man kann nicht einfach alles nach diesem Kurs wieder verdr.., vergessen, dafür muss man sich zu intensiv damit beschäftigten, zumindest wenn man ihn bestehen möchte.
Aber dass jemand nach dem Kurs keine Praxis sammelt, kann nur schwer verhindert werden. "
Gerade musste sie an die letzten Diskussionen über das Eherecht denken, das zufälligerweise am Beginn des Cursus Iuris noch nicht Inhalt der Prüfung war, aber dennoch ihrer Meinung nach ein wichtiger Teil des Rechts ist, von dem ein jeder, der sich damit rühmt, eine juristische Ausbildung genossen zu haben, Ahnung haben sollte. Und es war auch kein triviales Gebiet des Rechts.
"Meinst du, man sollte vielleicht wenn große Änderungen in den Prüfungen gemacht werden, zum Beispiel für das Recht als Prätor oder Advocatus aufzutreten, noch über spätere Teile Prüfungen ablegen, beziehungsweise nachweisen, dass man Ahnung davon hat? Ein kleines Gespräch mit dir oder Mattiacus oder ähnliches?" -
Der Hunger hatte Adria aus ihrem verdienten Nachmittagsschlaf gerissen und der Duft der guten Speisen hierhergelockt. Die Männer schienen gerade in intensivsten Gesprächen vertieft zu sein, trotzdem beschloss Adria einzutreten, da Quarto sich ohnehin nur selten daran störte, wenn sie sich hinzugesellte. Und wenn es ihn störte, würde er es ihr sicherlich sagen.
Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie die beiden Gäste.
"Seid mir gegrüßt, Glabrio, Callidus!"
Die letzten Sätze der Unterhaltung konnte sie als sie eintrat noch vernehmen.
"Ihr sprecht von den Wagenrennen?", fragte sie mit einem Schmunzeln in Richtung Quarto. Sie wusste genau, wie sehr sein Herz immer mehr daran hängt.
Dann sprach sie Glabrio an. "Gibt es denn keine Tradition in deiner Familie, welcher Factio man anhängt? Ich hatte bisher bei einigen Familien das Gefühl, die Wahl der Factio der Kinder ist den Vätern oft wichtiger als andere Erbanlagen." -
Sie hatte nicht damit gerechnet, von Hungaricus nicht verstanden zu werden.
"Die Existenz der Sekte wird schon lange geduldet und sie von einem Tag auf den anderen zu verbieten würde wildesten Aufruhr hervorrufen. Oder noch schlimmer, es würde sofort still werden, sich alles in den Untergrund verziehen, wo ohnehin schon jetzt was so gehört wird, einiges in ihren Reihen geschieht. Und nun stell dir die ungeheure Gefahr dieser Geheimniskrämerei mit dem plötzlichen großen Hass auf die Römer wegen des Verbots vor, der die gesamte Sekte umfassen würde.
Derzeit weiss man noch, wo sich Christen regelmäßig treffen, wo sie predigen. Doch wenn sie verboten werden ... dann hat man jede Kontrolle über sie verloren." -
Als Hungaricus seine Stimme lauter ertönen lässt, schreckt Adria auf. Zwar war sie solche Reaktionen von ihm gewöhnt, doch hatte sie in diesem Fall nicht annähernd damit gerechnet. Dass er sich sogar weigert, ihn zu prüfen, eine typische Überreaktion.
"Reg dich doch nicht gleich so auf.
Meinst du nicht, manche wolllen den Kurs machen, damit sie etwas lernen, ohne die Absicht eine Juristenkarriere einzuschlagen oder demnächst für den Prätor zu kandidieren? "
Einen Moment schwieg sie.
"Du hast schon recht, das Lernen und Ausarbeiten der Prüfung nimmt einige Zeit in Anspruch, ob ein Soldat diese Zeit hat, weiß ich nicht.
Dass dein Kurs besonders leicht sein soll, nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Gerücht existiert. Ich hörte sogar, er wurde im Vergleich zu den ersten Prüfungen anspruchsvoller. Ihn noch schwieriger zu machen, ist sicher keine brauchbare Lösung.
Aber auch nicht, ihn einfach weil wir schon genug Juristen haben, alle zukünftigen Interessenten den Kurs zu verweigern." -
Mit zwei Schreiben, die ihr schon vor einigen Tagen zugegangen sind, die sie dann aber wieder mal zur Seite gelegt und vergessen hatte, kam Adria zum Officium, wo Hungaricus zu dieser Tageszeit auch anwesend sein sollte, klopfte an und trat gleich ein.
"Grüß dich, Hungaricus. Ich stör doch nicht, oder?"
Während sie es sprach, trat sie auch gleich näher und legte das Schreiben auf seinen Tisch.
"Es geht um die Abwicklung der Cursus Iuris."
Sie gab ihm einfach Zeit, es zu lesen, bevor sie weitersprechen wollte. -
Zitat
Original von Lucius Aelius Quarto
“In den Grenzen unseres herrlichen Imperiums leben zahlreiche Völkerschaften, die andersartige Sitten pflegen, welche uns Römern seltsam erscheinen. Viele von ihnen huldigen zudem absurden Gottheiten. Aber es ist doch vollkommen klar, dass ein wahrer Römer an die Existenz und die Allmacht der römischen Götter glaubt, ebenso wie er weiß, dass diese fremden, angeblichen Götter entweder nicht existieren oder aber, sollte er eine liberale Religionsauffassung haben, zumindest weiß, dass sie keine Macht über uns haben.Was ist also anders an diesen Christen und ihrem aus dem Osten stammenden Gott, außer das dieser seine Gläubigen auch noch damit beschämt, dass er alleine ist, kein Antlitz besitzt und noch nicht mal einen richtigen Namen hat?“
Leider musste Adria hier ihrem Gatten doch widersprechen.
"Ich möchte nicht die germanischstämmigen Römer und deren Religion mit den Christen auf eine Stufe stellen. Was man so hört, wettern die Christen gegen jede Religion, in der mehr als nur einen Gott angebetet wird, beschimpft unseren Glauben und unsere göttlichen Kaiser. Und sie beten zu jemandem, der rechtmäßig durch römische Verwaltung gekreuzigt wurde. Welche Beleidigung das für Rom ist, brauche ich hoffentlich nicht weiter ausführen.
Daher bin ich weiterhin dafür, ein Gesetz zu haben, wo ihnen genaue Grenzen gesetzt werden, denn wir müssen uns eingestehen, auch durch ein Verbot würden wir sie nicht ausrotten können." -
"Er wurde vor der Damnatio vergöttlicht und wird es auch nach deren Aufhebung", sagte sie und versuchte dabei möglichst sicher zu wirken. Dieser Kurs kostete ihr jetzt schon mehr Nerven als alle bisherigen.
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Zitat
Original von Helvetia Longina
"Ach, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Sehr merkwürdig, normalerweise passiert mir sowas recht selten. Ich bin Helvetia Longina und ja, verwandt mit Senator Geminus." Meine Augen funkelten vor Stolz.Das war wohl das erste in diesem Gespräch, das Adria beeindruckte. "Darf ich auch fragen, wie ihr verwandt seid?"
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Inzwischen hatte sie in ihren Erinnerungen an verschiedene gelesene Schriften gewühlt, wo von der Wiederaufstellung der Bilder und Statuen Neros durch Otho die Rede war.
"Ja, ich bin mir sicher." -
Nein. schon früher. 18.00?
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"Mit Senator Geminus verwandt?
Und wie ist der voller Name?"