Beiträge von Aelia Adria

"Eine Dissertation, das freut mich. Dein Kurs war ja bereits wirklich beeindruckend.
Und du meinst nun, ich kann dir bei der Themenwahl helfen?", antwortete sie schmunzelnd.

"Bitte leite es für mich. Ich bin hier, um die große Göttin darum zu bitten, mir und meinem Mann Nachwuchs zu schenken, den wir schon lange erhoffen."

Adria begann also zu bröseln, während sie den anderen beim Gespräch zuhörte.

Im Gedanken war Adria noch bei ihren Wünschen an die Göttin um Nachwuchs, da sah sie wie Antonia die Schale wieder etwas herauszog und war verwirrt. Aber als sie Schlangen heraus kamen verstand sie gleich. Eigentlich dachte sie, die Schlangen würden sich nicht wegen etwas Milch soweit heraus begeben, aber scheinbar hatten sie nicht mehr viel Scheu.
Die Schlange in der Milch badend gab ein wundersames Bild, aber das ganze schien ein gutes Zeichen zu sein und erleichtert atmete sie auf, als Antonia dies auch verkündete.
"Ich danke dir. Wirklich vielmals. Du ahnst nicht, wie erleichtert ich bin."
Sie blickte nochmals zur Statue hin. "Und auch dafür, dass ich das Opfer an die Schlangen beobachten durfte."

Sie sah einen Moment skeptisch in Richtung der Statue, danach wieder zu Antonia und nahm die Schüssel. Mit dem Versuch dabei selbstsicher zu wirken füllte sie die Schale, stellte sie am Rand der Öffnung hin und schob sie langsam hinein. Dann zog sie ihre Hand weg und horchte gespannt, ob etwas zu hören war, aber sie hörte nichts. Sie schaute zur Priesterin, Schlangen waren leise Tiere, vielleicht war die Stille daher auch gar nicht beunruhigend.

Also stand sie wieder auf und nahm ihre Feigen, zerriss sie in Hälften und legte sie wie gesagt in den Foculus.

"Opferkekse. "
Sie grüßte die hinzugekommene Frau mit einem freundlichen Nicken.

Sie nickte ihm dankend zu. "Die Grüße werde ich gerne ausrichten. Ich hoffe man sieht sich bald wieder. Vale."

Sie schaute ihm nach und wartete danach darauf, dass Apollonius Platz nahm.

"Salve, ..." Die gleiche Popa wie schon vor wenigen Tagen kam ihr entgegen und Adria hoffte wirklich, sich den Namen gemerkt zu haben und fügte ihn vorsichtig an die Begrüßung an "..Antonia!
Ich wäre über Hilfe wirklich dankbar. Ob von dir oder jemand anderem, ist nicht so wichtig. Wichtig ist mir nur, dass es richtig gemacht wird. "
Sie griff nun zu den anderen mitgebrachten Gaben.
"Milch und Feigen habe ich noch mitgebracht. Soll ich selbst?"

Sie senkte das Haupt. "Achja, die Knoten." Und öffnete ihr Haar.
Das Kommentar über unverheiratete Frauen und Venus hatte sicher einen wahren Kern und klang trotzdem amüsant.
"Du bist also nicht dort, da du nicht verheiratet bist?
Auch wenn wir Iuno hier anbeten, wird sie es hoffe ich doch wohlwollend annehmen."

Sie hatte mit was die Priesterin ihr vor kurzem empfohlen hatte. Weihrauch, Milch für die Schlangen, aber auch Feigen schienen ihr recht passend für den Wunsch um Fruchtbarkeit.
Nachdem sie noch keine Priesterin sah, packte sie den Weihrauch aus, streute ihn in eine Schüssel und zündete ihn an. Langsam verströmte sich ein angenehmer Duft.

"Salve, Antonia!", grüßte sie zurück und sprach dann mit gedämpfter Stimme weiter.
"Kannst du mir sagen, werden die Matronalia wie früher gefeiert? Ich bin doch verwundert, dass sich nur wenige hier eingefunden haben."
Für Adria selbst war es eine Selbstverständlichkeit, da sie derzeit besonders auf den guten Willen und Schutz der Göttin hoffte.

"Dann hoffe ich, es wird bald einen Kurs geben, der dich interessiert. Und die Schola darf sich freuen, wenn sie von dir Unterstützung bekommen wird.", antwortete sie ihm lächelnd.
"Und du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du Fragen dazu hast."

"Sehr schön. Wunderbar." Ihre Begeisterung war nicht gespielt.
"Es würde mich wirklich freuen wenn du dich dazu entscheiden würdest. Es ist wie du sagtest, das geisteswissenschaftliche leidet bei uns wegen Mangels an interessierten Leuten, die es lehren würden."

"Du spielst schon mit dem Gedanken an eine Dissertation? Schön zu hören. Vielleicht sogar schon eine Vorstellung in welche Richtung sie gehen könnte?"

"Apollonius, wartest du noch einen Moment bis wir fertig sind?"

Sie wandte sich wieder an Callidus. "Wo waren wir stehen geblieben?"

"Salve, Apollonius! Tritt ruhig ein. "
Sie deutete zu Callidus und stellte die beiden Herren einander vor.
"Marcus Aelius Callidus, Duumvir von Misenum."
"Apollonius von Samothrake"
Und wartete.

Während dem Gespräch mit Callidus klopfte es an der Tür. Oft möchte nur jemand kurz etwas von ihr und wegen Kleinigkeiten wollte Adria die Leute nicht warten lassen.

"Entschuldige bitte!", meinte sie zu Callidus und rief etwas lauter "Ja?"

Zu den Matronalien fand sich auch Adria beim Tempel ein. Zwar hatte sie vage in Erinnerung, dass das Fest bei einem heiligen Hain begangen wird, hoffte trotzdem hier richtig zu sein.

"Ich hoffe ich konnte dir also helfen." Sie packte nun die Unterlagen endgültig wieder zurück in die Lade.
"Das Angebot der Kurse richtet sich auch nach dem, was der Schola zur Verfügung steht. Einige Lektoren haben sich bereits angeboten, Kurse abzuhalten, aber wann es etwas geeignetes für dich geben wird, kann ich dir leider noch nicht sagen."

"Du meinst Apollonius von Samothrake? Ein wirklich kluger Kopf." Ihre Augen überflogen nochmals die Liste.
"Sieh an, er hat auch mit Auszeichnung bestanden, ebenso wie Decima Valeria. Er ist ein kluger Kopf, hätte mich gewundert wenn es anders wäre. " Dann legte sie nach einem letzten Blick auf die Unterlagen diese zur Seite und hörte sich die Pläne an. Sie erinnerte sich, dass Quarto auch schon einmal davon sprach, sich irgendwo außerhalb Roms eine Zuflucht zu erreichten. Es hört sich doch verlockend an.