Beiträge von Aurelia Antonia

    "Nun liebe Valeria, ich bin ganz sicher nicht deine Handlangerin. Du kennst die Befehle des Pontifex Maximus. Gehorche Ihnen, oder ignoriere Sie. Aber der öffentliche Tempeldienst in Colonia Claudia Ara Agrppinensum untersteht mir, jedenfalss noch etwa eine woche. Denn dann reise ich nach Rom. Da du anscheinend zu keiner Einsicht oder Kooperation fähig bist hat ein weiteres Gespräch sicher keinen sinn. Gehabe dich wohl Valeria."
    Nachdenklich verliess ich dass Offizium dieser verwirrten Priesterin. Umsomehr festigte sich bei mir die einschätzung, dass sie mehr Einweisung brauchte, um Ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.

    "Nun, ich komme gerade frisch aus Mogontiacum, wo ich dem Pontifex Germania meine Aufwartung gemacht habe und habe eine Nachricht für dich. Der Pontifex wünscht wie du weisst deine Anwesenheit in Mogontiacum."

    Ich bertat erneut das Büro des Pontifex, um Ihm dn Abschlussericht zu geben und mich zu verabschieden. Ich würde kurz nach Colonia Claudia Ara Agrippensium zurückkehren um anschliessend nach Roma zu reisen.


    Inspektionsbericht der Tempel in Teilen Germaniens
    Colonia Claudia Ara Aggripensum: Marstempel, Capitolinium
    Bonna: Merkurtempel, Marstempel, Minervatempel
    Confluentes: Capitolinium, Merkurtempel
    Mogontiacum: Marstempel, Jupitersäule, Columbae veneris.


    Die Tempel sind durchweg gut geführt und in einem baulich guten Zustand.


    Nebst den Tempeln gibt es eine Reihe von Weihesteinen und heiligen Hainen für Diana, Ceres, Minerva, Apollon, Juppiter und Venus.


    Besorgniserregend ist die Verbreitung ausländischer Kulte. Einige Provinzstädte in Germanien, z.B. Confluentes sind überlaufen vom Mithraskult, Isispriestern und Temoeln der Kybele. Sogar ein Tempel für den ägyptischen Gott Amun ist verteten. Diese Tendenz sollte genauestens überwacht werden.


    Erfreulich dagegen ist zu berichten, dass die Sekte der Christen in Germanien praktisch unbekannt ist und es keine offenen Anhänger gibt.


    Aurelia Antonia



    Neugierig sah ich meinen Vorgesetzten an, ob mein Bericht so anging.

    Wird beim Ausspielen der beiden Städte nicht ein historischer Fehler gemacht?
    Laut Wiki, fehlte Mogontiacum der grosstädtische Charakter CCAAs, weil es aus zwei Militärlagern zusammengewachsen ist. Gehören dann Schola und der Circus nicht eher nach CCAA? Im IR wird CCAA eher nur als Anhängsel des Castellums gespielt.

    Mogontiacum fehlte der grossstädtische Charakter anderer Provinzstädte, war es doch aus zwei Militärstützpunkten zusammengewachsen und im Grunde genommen immer noch hauptsächlich ein Militärstützpunkt.
    Das äusserte sich dann natürlich auch im zivilen Leben und den Tempelbauten. Ausser den grossen Tempeln der Isis und der Magna Mater, gab es nur den Marstempel und eine Columbae veneris. Ausserdem eine Jupitersäule und einige Schreine für Minerva, Apollon und Merkur. Das Capitolinium in Colonia Claudia Ara Agrippensium fehlte mir schon jetzt und ich nahm mit vor, dass wenn ich tatsächlich nach Mogontiacum versetzt werden sollte, ich zügig den Bau eines Capitoliniums, oder zumindest eines Tempels zur Huldigung der grossen Juno, einleiten würde.
    Ich verfasste einen Bericht für den Pontifex und machte mich auf den Weg, um Ihm den Bericht auszuhändigen, wollte ich doch bald meine Reise antreten.

    "Ich danle dir, Pontifex. Ich werde morgen mit den Berichten zu dir kommen. Wenn du mir noch einen Vorschlag gestattest Pontifex, ist mir übrigens gerade ein Kompromissvorschlag zu der Situation in Colonia Claudia Ara Agrippinensium eingefallen. Ich beharre auf meiner Einschätzung, dass die Sacerdos Valeria noch deiner Hilfe und Einweisung bedarf. Aber da ich schon immer für Harmonie im Cultus gestanden habe, sollte Sie nicht unter Zwang hierhergerufen werden, denn nicht Zwang sondern Liebe sollte unseren Dienst an den Göttern prägen. Ich würde eher vorschlagen, dass Du sie mit den Worten zu Dir rufst, dass der Dienst in Mogontiacum für Sie eine Probe und eine Hilfe ist, um dich zu überzeugen, ob Sie nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium versetzt werden kann. Da ich mich in Kürze auf den Weg nach Roma mache und vielleicht einige Monate abwesend bin, muss sie auch nicht befürchten, das sei eine Falle, um mich in Ihrer Abwesenheit in der Stadt zu etablieren. Bei meiner Rückkehr werde ich dann sofort wieder bei Dir vorsprechen, wir könnten uns dann zu dritt zusammensetzen und deine Entscheidung hören, wer wo seinen Dienst leisten sollte. Eine Zwangsversetzung zu diesem Zeitpunkt, ohne die Einsicht der zu Versetzenden, würde den Zwist ausserhalb des Cultus tragen und uns der Lächerlichkeit preisgeben, dass wir um Ämter prügeln statt unsere Pflicht zu tun.
    Aber wie gesagt es ist nur ein Vorschlag und die Entscheidung liegt ganz allein bei Dir." sagte ich demütig.

    "Sehr gerne Pontifex. Was deinen Bericht angeht, kann Ich Ihn gerne auch in deinem Namen übermitteln. Ich hatte der Flaminca versprochen, Ihr den Bericht persönlich abzuliefern. Ich werde dir den Bericht über die Tempel Mogontiacums und den schriftlichen Vorbericht für Tiberia Clauda dann morgen geben. Ich wäre sehr glücklich, wenn du Ihn überprüfen könntest, damit ich mich nicht blamiere. Du weisst sicher, denn du warst beim Conventus des Cultus Deorum dabei, bin ich erst seit kurzen Sacerdos und habe erst weng Erfahrung.
    Wenn du erlaubst, möchte ich auf das Problem in Colonia Claudia Ara Agrippinensium zu sprechen kommen. Ich habe meine Versetzung bewusst dahin verlangt, da ich wusste, dass ich dort unter der Obhut meines Cousins Lucius Aurelius Commodus leben würde. Ich komme gut mit meinm dienst im Capitoliniu zurecht und werde wahrscheinlich in Kürze sogar eine Discipula haben. Allerdings wurde mein Dienst von der Ankunft einer zweiten Sacerdos Junovis überschattet. Auch wenn es schön ist, wenn mehrere Priester in einem Ort leben, ist es meistens ein Problem, wenn zwei gleichwertige Priester den Dienst in einem Tempel verrichten. Das gibt böses Blut und raubt uns die KRaft zur Meditation. Was mich wundert ist Ihre vollständige Unkooperation und Ihr fester Glaube, dass ich zu weichen hätte. Ich weiss, dass es meine Pflicht ist, dorthin zu gehen, wohin mich das Collegium schickt und werde natürlich gehorchen. Aber nachdem was ich erlebt und gehört habe appeliere ich dennoch, dass Decima Valeria versetzt wird. Ich bin der Überzeugung, dass sie noch deiner Anleitung und Überwachung bedarf. Ausserdem könnte auch ich meine Verwandtschaftsbeziehungen und Heiratspläne in die Waagschale werfen. Aber das möchte ich bewusst nicht. Schliesslich waren nicht das meine hauptsächlichen Gründe für den Dienst, sondern meine Liebe und Hingabe an die Göttin. Es ist meine sachliche Meinung als Sacerdos, dass Deima Valeria Ihren Dienst in Mogontiacum beginnen sollte."

    "Ich bin von Colonia Claudia Ara Aggripensum über Bonna nach Confluentes und dann weiter hierher gereist. Auf dem Weg habe ich natürlich auch die kleineren Ortschaften inspiziert, die aber in der Regel nur Weihesteine und einheimische Heiligtümer, wie heilige Lichtungen aufwiesen.
    Bonna hat drei Tempel, die Merkur, Mars und Minerva gewidmet sind und die üblichen Schreine. In Confluentes gibt es ein Capitolinium und einen für eine Provinzstadt beeindruckenden Mercurtempel. Ausserdem auch hier diverse Schreine unter anderem für Jupiter, Mars und Ceres. Was mir in Confluentes aufgefallen ist, dass sich ausser den Tempeln und Weihesteinen für örtliche Gottheiten, für die ich Veständnis habe, schon orientalische Mysterienkulte etabliert haben. Ein kleiner Mithrastempel und kleinere Schreine Für Isis, Kybele und sogar dem ägytischen Gott Amun waren aufgestellt. Sie scheinen sich hier grosser Beliebtheit zu erfreuen. Hier in Mogontiacum fehlte mir zum einem die Zeit für eine Inspektion und zum anderen würde ich mir eine solche in deiner Anwesenheit nicht erlauben, es sei denn du bestündest darauf. Abschliessend kann ich nur die Beschwerden vieler Priester wiedergeben, dass die einheimische Bevölkerung zu wenig Interesse an der Religion zeigt. Statt dessen hängen die Leute zu sehr an Omen und Vorzeichen, statt den Göttern zu vertrauen."
    Ich schloss den Bericht mit diesem letzten Eindruck und wartete auf die Reaktion meines Vorgesetzten.