Furianus war nicht der Mann, der sich gerne Feinde machte und wohl auch nicht, der bemüht war sich Feinde zu machen. Was hier der Kollege jedoch aus seiner Aussage gemacht hatte, war keine einfache Deutung, sondern eine Unterstellung den Legionskommandanten beleidigt zu haben und das war mehr als genug, um empört hoch zu fahren.
"Maße du dir, Decimus Livianus, erst einmal nicht an etwas zu deuten, was ich niemals gesagt habe!"
Da Furianus die Praetur hinter sich hatte und der Decimer nicht, konnte er sich dies erlauben und hatte noch das Rederecht auf seiner Seite.
"Wenn du mir zugehört hättest, wüsstest du, dass ich so etwas niemals behauptet habe. Du bist als Legionskommandant von unserem Augustus an dessen Seite beordert worden, ist da etwas verwerfliches dran? Nein, dies ist deine Pflicht. Ich habe gesagt, dass ein Senator Pflichten hat, denen er nachkommen muss, dass diese nicht mit einer regelmäßigen Teilnahme an den Senatssitzungen verbunden ist, liegt eindeutig vor. Doch du hast es ja selbst erlebt, Senator Decimus, man bleibt dem Senat auch als Legatus Legionis nicht für ewig fern.
Nachdem also Senatoren wie du oder Legati Augusti pro Praetore, Proconsuln, aufgrund ihrer Ämter dem Senat fern geblieben waren, werden sie doch logischerweise bemüht sein nach der Dienstzeit wieder in diesen Reihen zu sitzen, zum einen, um zu berichten, zum anderen, um ihre Interessen zu wahren, vielleicht ein anderes Amt zu bekleiden, sich einfach in Rom sehen lassen, die Klientel pflegen. Solche Männer brauchen keine Ehrensenatorenschaften, denn sie kehren wieder zurück und bleiben während ihrer Abwesenheit auch Senatoren."
Auf private Reibereien hatte Furianus keine Lust, dafür war Avarus schon da. Natürlich hätte er nun am liebsten gesagt der Legatus Legionis sollte sich mal selber in die Reihe seiner Männer stellen, um diese zu beeindrucken und nicht aus der sicheren Entfernung seine Kommandos geben. Aber er setzte sich statt dessen hin.