Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Ein wenig musste er den Onkel doch tadeln, denn der Sklave schien ihm doch keineswegs zu gehorchen, warf sogar mit Sachen nach dem Herrn. Respekt und Autorität konnte sich Aristides wohl nicht erkämpfen.


    "Keineswegs wollte ich dich zur Heirat zwinken oder gar planen. Ich habe nur mit ein paar Anregungen, Informationen und einem Rat ein wenig helfen wollen. Ich wünsche dir alles Gute in Germania, mögest du mit Ruhm nach Hause kehren. Mögen die Götter mit dir sein."


    Der andere Punkt war nicht minder witzig. Sein Onkel ließ sich von der eigenen Mutter noch befehlen, spurtete sich bei ihrem Wort. Furianus konnte ein Lächeln nicht verkneifen und fragte sich ob er dem unterliegen würde, wäre seine Mutter am Leben.
    Und als Aristides weg war, erinnerte er sich wieder an den frechen Sklaven am Baum. Kurz blickte er sich um.


    "Du kannst gehen."


    Und dann wandte er seinen Blick wieder nach vorne, auf ein paar schöne Rosen, welche an der Wand zu gedeiehen schienen. Leicht seufzte er und machte sich Gedanken. Gedanken über das Leben, die Liebe, seine Zukunft.

    Furianus wusste auch nicht warum der Praefectus nicht informiert wurde. Wahrscheinlich aus Angst vor Disziplinarstrafen oder einer Behinderung der Karrierechancen. Wer wusste dies schon.


    "Nein, ich danke dir, dass du meinem Anliegen und Besorgnis nachgehst. Ich hoffe, dass sich dies Ganze positiv entwickelt, mein Bemühen nicht vergeblich war. Wenn man mich dabei benötigt, so zögert bitte nicht und lasst mich rufen. Die Basilica Iulia ist im Moment nicht so gut besucht, so dass ich ein wenig Zeit habe."


    Sagte er milde lächelnd und nahm wieder die aufrechte Sitzhaltung an.


    "Ich will die Gelegenheit gleich beim Schopfe packen und mich erkundigen. Sind meine bisherigen Zahlungen denn alle auf meinem Sparkonto angekommen? Man weiß ja nie. Die Straßen Roms sind bei weitem nicht die Sichersten."

    "Er hat es nicht gewusst, schließlich speist er ja auch nicht mit den einfachen Soldaten. Auch liegt es wohl nicht in seinem Aufgabenbereich die Probati auszubilden, die einfachen Soldaten zu drillen."


    Sagte er nun sichtlich ernster, wie es der Situation gebührte.

    Furianus lehnte sich ein wenig zurück und hoffte, dass dies nicht als Unhöflichkeit aufgefasst werden würde.


    "Ich habe es nicht gehört, ich spreche es nun selbst an, was vor mir wohl keinem aufgefallen ist. Zwar habe ich keine Vorlagen, doch ich sah es mit meinen eigenen Augen, denn ich diente als Optio. Einige Vigiles erkankten schwer, man musste einen fachkundigen Medicus hinzuziehen, welcher den Grund für die Krankheiten fand. Zu schlechte und nicht abwechslungsreiche Ernährung. Es fehlt an Obst und Früchten, auch mit dem zuständigen Praefectus Vigilum führte ich ein Gespräch. Er befürwortet es durchaus."


    Seine Hände legte er nun auf den Schoss, um ein wenig glaubwürdiger auszusehen, unschuldiger und ehrlicher auszusehen.

    "Ja, doch die Begabung könnte man bei dem einen schon in Frage stellen. Doch ich werde mich der Sache annehmen und versuchen geeignete Personen zu finden."


    Furianus nahm nun eine Olive von dem kürzlich gereichten Tellern.


    "Die Gladiatoren müssten auch noch benachrichtigt werden, eine Summe vereinbart. Hast du denn schon ein bestimmtes Datum vor Augen?"

    Schon an der porta trug Furianus den Sklaven auf das Essen vorzubereiten und trat mit Claudia an seiner Seite hinein.
    Sogleich begab man sich ins leere Triclinium, wo er ihr einen Platz auf einer Kline anbot. Ein Korbstuhl war wohl angemessener, doch der zunehmende Abstand zu ihr hätte ihn gequält.


    So wurde ihnen eingeschenkt.

    Furianus versuchte die Unsummen für die Tiere in Gedanken zu überschlagen, doch sofort hielt er inne, denn der Abend sollte nicht von finanziellen Sorgen dominiert werden.


    "Das klingt vielversprechend. Kennst du gute Schauspieler oder Dichter? Das Theater sollte auch gefüllt werden und nicht nur das Theatrum Flavium."

    Furianus kam nicht um ein kurzes Lächeln drumrum.


    "Ja, der Krieg ist an mir wahrlich vorbeigezogen. Schließlich lebte ich auch nicht in Rom oder einem anderen weitestgehend zivilisierten Ort."


    Ein weiteres Stück des Flamingofleisches fand seinen Weg.


    "Tierhetzen würden mir auch gefallen. Wir können Rom behilflich sein die Carcer ein wenig zu entlasten. Ich habe mir die Freiheit genommen und die jeweiligen Praefekten gefragt, welche uns sehr gerne behilflich sein werden."

    Furianus lächelte ebenfalls und setzte sich sogleich.


    "Nun, ich fange wohl gleich an. Durch eine Unterredung bin ich auf interessante Details gestoßen. Es mangelt den Vigiles an abwechslungsreicher Kost im Sinne von Obst oder Früchten. Dadurch arbeiten die Männer nicht effizent und sind Krankheiten häufiger ausgesetzt. Man sagte mir, dass dies auf die Kost zurückzuführen sei. Darum bin ich hier. Könnte das Etat für die Vigiles erhöht werden?"


    Fragend blickte er zu ihr.


    Sim-Off:

    Erhöhung sollte rein simon sein. ;)

    Gold, natürlich. Vielleicht auch der Grund warum sich sein Ahne die Zähne an den Dakern ausbiss.


    "In Germanien sehe ich keine allzu große Gefahr. Der Limes sollte ausgebaut werden, dann könne man auch die ein oder andere Legio abziehen. Man hört zwar von Überfällen, doch ist dies in solch Ländern, mit solch impulsiven Menschen wohl üblich. Man hört ja, dass sich die Germanen nicht nterordnen können, sie rebellieren. Nun, vielleicht könnte man diese Eigenschaft den Dakern zuweisen, glaubt man den Erzählungen."


    Sagte er leicht lächelnd und nahm noch einen Bissen.


    "Doch schlage ich vor den eigentlichen Punkt deines Besuchs aufzugreifen. Hast du schon Ideen für die Spiele?"

    Furianus konnte sich auf seinem Platz fast nicht halten. Was machte die Tiberia da?
    Furianus wandte sich an Balbus, der neben ihm saß.


    "Das kann doch nicht wahr sein, warum liest sie nicht einen Satz weiter?. Sieh."


    Furianus nahm sogleich die Abschrift und deutete mit dem Finger auf einen Satz.


    ...Die geringeren Menschen waren die Plebejer, die ein bischen zu spät gekommen waren, um das beste Land für sich zu beanspruchen, weil das schon an den ersten Trupp Banditen gegangen und an deren Nachkommen weitervererbt worden war....


    "Man beschimpft die Patrizier als einen Trupp Banditen, das ist unmöglich."


    Er war gereizt und man konnte es an seinen schnellen Bewegungen erkennen.

    Furianus kaute zu ende und lächelte ein wenig.


    "Nicht doch, du bist nur zu bescheiden, Kollege. Man spricht von dir in höchsten Tönen, du bist beliebt, wovon zeugt das, Senator? Doch Bescheidenheit ist eine Tugend, die du dir sicherlich verinnerlicht hast."


    Schmeicheleien waren in Germania wohl nicht des öfteren zu hören, das erkannte er nun. So musste er sich ein wenig zügeln.
    Dem letzten Bissen folgte sogleich ein Schluck aus dem Weinbecher.


    "Decebalus -der König der Daker- er scheint sehr stolz zu sein. Ich befürchte unüberlegte Handlungen von ihm, schließlich wagte er es Widerstand gegen ganze 4 römische Legionen zu leisten. Dies zeugt doch wahrlich von einem emotional denkenden Barbaren. Sein Stolz ist nun wohl gebrochen, er wurde gepeinigt. Darum finde ich die Stationierung der dortigen Legionen ratsam, ein Abzug käme für mich nicht in Frage -schließlich ist Dacia noch keine römische Provinz."


    Er nahm einen weiteren Schluck und richtete sich ein wenig auf.


    "Was machte Dacien denn interessant? Ich dachte man wollte die geeinte Macht des Decebalus und daraus die resultierende Gefahr für Rom unterbinden."


    Furianus beobachtete mit der in diesem Augenblick aufzubringenden Ruhe, wie sich die einzelnen Menschen vordrängelte und man ihn, einen Aedil, scheinbar aus Kalkül übersah.


    "Entschuldige, ich habe nicht viel Zeit."


    Sagte er doch ein wenig gereizt und das vorige Lächeln ward entschwunden.