Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Hätte Gracchus nicht so laut aufgelacht, hätte sich nicht der Witz seiner Worte offenbart, wäre Furianus bestürzt und verärgert aufgesprungen.


    "Nicht doch, nicht doch, lieber Vetter."


    Spielte Furianus mit einem lächeln mit.


    "Natürlich wende ich mich gezielt an die Götter, welche ich um Hilfe bitte oder denen ich danke. Ich opferte dem Mercurius facundus noch vor meiner Rede, bat die Ahnen um Unterstützung. Natürlich opfere ich einzelnen Göttern, doch es scheint für mich nicht genug. Wir haben so viele Götter, Gracchus, es mag naiv und belustigend klingen, doch fürchte ich einigen von diesen nicht wie erwartet zu huldigen. Du opferst doch wohl nicht Ceres, weil du kein Bauer bist, doch fürchte ich gerade um den Zorn dieser Götter, dieser Götter, denen man keine Beachtung schenkt. Und darum, lieber Vetter, opfere ich ab und an mit einem Opfer allen Göttern, richte meinen Dank an sie alle, befürchte ich doch den Zorn einiger. Du sprichst Wahres, Gracchus, du bist ein Mitglied des Cultus Deorum, sicherlich bewanderter in diesen Sachen, als ich einfacher Römer. Doch könnten sich meine Befürchtungen für wahr erweisen, was denkst du?

    Furianus, der gerade einmal wieder seine Lippen von des Bechers Genüssen nicht fernhalten konnte, blickte überrascht in Richtung seines Vetters.
    Lange musste er nicht überlegen und lächelte ein wenig.


    "Keine."


    Sogleich darauf stellte er den Becher hin und sah sich den Inhalt an.


    "Ich sehe die Götter als Ganzes, da jeder von ihnen seine Aspekte inne hat. Diese Aspekte, alle, sind uns jeden Tag nützlich. Es wäre meiner Meinung nach töricht sich immer nur an einen bestimmten Gott zu wenden, da sicherlich auch viele andere unser Schicksal spinnen und leiten, nicht nur der eine bevorzugte Gott. Doch als im politischen Leben agierende Person bin ich doch sehr auf die Gunst des mercurius facundus bedacht. Doch die Präferenz erfährt er nicht."


    Er nahm den Becher und lächelte ob seiner Worte, drehte diesen in der Hand.


    "Vielleicht liegt es auch daran, dass ich auf der Rostra nicht exzelliere."

    Furianus kam nach einigen Tagen, wie versprochen, wieder und wurde auch prompt erkannt und eingelassen.


    "So, nun dürfte ich alles für einen Antrag auf Klage haben, ich bitte diese so schleunigst wie möglich umzusetzen, denn es gibt Gerüchte."


    Er lächelte und Übergab dem Scriba ein paar Dokumente.


    "Hier mein Antrag."


    Klage gegen Medicus Germanicus Avarus


    Klage: Tatbestand der üblen Nachrede (Cod.Iur. §84, Abs. 1) gegen Manius Tiberius Durus und Tatbestand der üblen Nachrede (Cod.Iur. §84, Abs. 2) gegen Lucius Flavius Furianus verursacht durch die öffentliche Beleidigung des Angeklagten.


    Angeklagter: damaliger Consul Medicus Germanicus Avarus


    Hauptkläger: Lucius Flavius Furianus


    Nebenkläger: Manius Tiberius Durus


    Advocatus: Tiberius Prudentius Balbus


    Ort und Zeit der Tat: Forum Romanum, Rostra, am ANTE DIEM XVI KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (14.2.2006/103 n.Chr.)


    Zeugen: Aurelia Deandra, Kallydianos Nikias, Caius Helvetius Tacitus, Titus Petronius Varus, Publius Aelius Hadrianus, Publius Vinicius Sulla (Minderjährig), König von Tylus et Manius Aurelius Eugenius (Auch ursprünglicher Kläger)


    "Und hier eine Mitschrift der Worte des Angeklagten. Das Gericht soll sich nicht über den genauen Wortlaut wurden, ist diese Schrift doch aus den Archiven des Senats, welche der Angeklagte auf der Rostra öffentlich vorlas. Dies ist das Beweismittel seiner Tat."


    Und Furianus übergab ihm noch ein Dokument.


    Vor ca. 807 Jahren traf ein Haufen Banditen in Mittelitalien ein, der von zwei Brüdern Namens Romulus und Remus angeführt wurde. Sie raubten den benachbarten Völkern Land und Frauen und gründeten ihren eigenen kleinen Banditenstaat. Irgendwann begründete Romulus eine gute alte römische Tradition, indem er seinen Bruder ermordete. Wäre dies anders gekommen, würden wir heute wahrscheinlich in einer Stadt Namens Rem leben.
    Nachdem einige Zeit lang Könige geherrscht hatten. manche von ihnen Etrusker, haben unsere Vorfahren die Republik gegründet. Das Rudel Familien das alles kontrollierte, nannte sich selbst Patrizier und besaß alles Land von irgendwelchen Wert. Da sie im Grunde nichts anderes waren als wohlhabende Bauern, legten sie fest, das nur wohlhabende BauernAnspruch auf Ruhm und Würde hätten. Geld was aus einer anderen Quelle wie der Landwirtschaft stammte galt uns unrein, weil es Geld war, was sie nicht bekamen.
    Die geringeren Menschen waren die Plebejer, die ein bischen zu spät gekommen waren, um das beste Land für sich zu beanspruchen, weil das schon an den ersten Trupp Banditen gegangen und an deren Nachkommen weitervererbt worden war. Doch die Plebejer verfügten über die Eigenschaft zahlreich zu sein und die Patrizier brauchten sie, wenn es soetwas wie eine Armee geben sollte. Der Rest dieser römischen Geschichte war nichts weiter, als der Kampf dieser beiden Klassen um die Macht. Die Plebejer wollten auch Land besitzen und ehrbar sein, was einigen so (ich hoffe es) auch meiner Familie tatsächlich gelang. Da das gute Land in der Regel jedoch schon vergeben war, blieb nur die Möglichkeit, es jemanden anderen wegzunehmen, und so machten wir uns auf den Weg ein Imperium zu erobern.
    Es gab nur eine Ausnahme von der Regel Reichtum-aus-Landbesitz-gleich-Ehre: Im Krieg erplünderte Beute galt ebenfalls als ehrenhaft. Und Beute war alles, was die Leute, die man umbrachte, herumliegen ließen, wie die Leute selbst, sofern diese noch atmeten und arbeitsfähig waren. Wenn man reiche Gefangene machte, konnte man sie an ihre Familien zurückverkaufen. Grob ausgedrückt waren dei einzigst ehrbaren Methoden, Geld außerhalb der Landwirtschaft zu verdienen : Diebstahl, Sklavenhandel und Lösegelderpressung.


    "Ich hoffe es wird schnellstmöglich bekannt gegeben und die Verhandlung kann beginnen."


    Sim-Off:

    Prozessgebühr überwiesen, ich bitte um schnelle Bearbeitung. :)


    "So, mein Amt beansprucht mich sehr, ich muss nun gehen. Vale."


    Und er ging.

    Furianus war gerade dabei eine saftige Olive zu genießen, als Medeia ihn anlächelte. Fast hätte er sich dabei verschluckte, ahnte er doch, dass sie seine Blicke bemerkt haben musste.
    Doch er musste den Schein wahren und nicht das Geischt verlieren, so lächelte er ebenfalls freundlich zurück und hielt dabei seinen Becher ein wenig in die Höhe, trank dann daraus.
    Ihre laszive Bewegung ließ seine Blicke ein weiteres Mal an ihrem wunderbaren Körper ruhen. Und die Knöchel, Furianus schien sich zu vergessen, ertappte sich aber noch rechtzeitig dabei und wandte sich ein wenig ab, nicht zu viel, ein wenig Haut kam ja zum Vorschein, was er um keine Verlegenheit in der Welt verpassen wollen würde.


    Ihm wurde ein wenig heiß, ob es nun am Weine lag oder den grazilen und verlockenden Bewegungen dieser Frau, das wussten wohl nur die Götter. Und Furianus, der nahm einen kräftigen Schluck ob und hoffte nicht aufgefallen zu sein. Nicht den Parteimitgliedern und besonders nicht ihr gegenüber.
    Aber er wusste, die richtige Factio ward gewählt und das nicht nur ob der politischen Vorzüge, nein, es gab da was Anderes und nicht minder reizvoll.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Salve Furianus!", begrüßte ich und salutierte, wieso auch immer. "Decius, komm her und begleite ihn zum Officium." Dann wandte ich mich wieder zum Ädil: "Reine Sicherheit, du verstehst?"


    Furianus musste unweigerlich eine Augenbraue nach oben ziehen. Kannte er den Mann etwa, dass dieser ihn so persönlich ansprach? -.^ ;)


    "Ahja...sicherlich."


    Entgegnete er jedoch freundlich und folgte dem anderen Miles.

    Eine Sänfte erreichte das Tor der Castra und Furianus entstieg jener, machte sich mit ein paar Sklaven als Gefolge, zu der Wache auf.


    "Slave, Lucius Flavius Furianus ist mein Name. Amtierender Aedilis Curulis und möchte den Praefectus Urbi sprechen."

    "Einen Praetorianer, ein guter Mann, zwar kein Patrizier, aber er hat die Lizenz zum Advocatus."


    Sagte er mit einem geheimnisvollen Lächeln.


    "Wir sollten sogleich zur Castra, ich bin hier fast fertig. Dort kann ich ihm von seinem Glück erzählen. Gehen wir?"

    "Vielen Dank, Princeps."


    Sagte Furianus mit einem freundlichen Nicken gepaart und nahm noch ein paar Oliven. Aus unergründlichen Gründen blieb Furianus Blick an Medeia hängen. Doch allzu deutlich dürfte er sich dies nicht anmerken lassen, das ziemte sich nicht.
    Vorsichtig wanderten seine Augen auf und ab, das kleinste Stück ihres Gewandes, die kleinste Locke, fiel in seine Begutachtung.
    So nahm er einen Schluck aus dem Becher und musste sich selbst in Gedanken tadeln solch eine Schönheit fast übersehen zu haben. Darüber schüttelte er lächelnd den Kopf und merkte sich an nicht so viel zu arbeiten, sondern auch den Blick für das Menschliche zu schulen. ;)