Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Furianus lächelte, als er sah, dass sein Bruder sich selbst einschenkte und fragte sich in diesem Augenblick wozu sie so viele Sklaven haben, die doch nie da sind.


    "Mir erging es...naja. Ich wuchs weiterhin in Britannia auf und in bescheidenen Verhältnissen, doch reichen für die hiesige Bevölkerung. Nun ja, ich wusste nichts, man erzählte mir Jahre lang meine Eltern seien beide verstorben. Aber plötzlich, an meinem achtzehnten Geburtstag, offenbarte man mir die Wahrheit und den Namen meines Vaters.
    Lange kämpfte ich damit Britannia zu verlassen und mich in die Ungewissheit zu stürzen oder mein Leben dort zu verbringen. Wie du siehst entschied ich mich für letzteres und tauchte hier auf. Zum Glück nahm mich Vater mit offenen Armen auf, denn andernfalls wäre ich gegangen."


    Er nahm auch einen Schluck.


    "Vielleicht kennst du unseren Vater nicht so gut wie ich es tue, obwohl ich selbst daran zweifel. Er ist ein verdienter Mann, er war Preafectus der Classis Misenensis, lange Zeit Legatus Augusti pro Praetore in einer anderen Provinz und vor einigen Jahren noch in dieser. Er ist einer der Mächtigsten und Milo, das sage ich dir in vollem Ernst, hole nicht mich auf, strebe danach so wie Vater zu werden. Dies ist nämlich auch mein Ziel. Vater hat sich nun aber zur Ruhe gesetzt und lebt nun auf unserem Gut in Sardinia, doch kommt er ab und zu nach Rom. Vermutlich um mich zu kontrollieren und sehen, dass die Villa noch steht."
    Sagte er grinsend.
    "Aber nun zu mir. Wie es nunmal als Patrizier meine Pflicht war bin ich sogleich zur Legion gegangen, der Ruhmreichsten, der Legio Prima Pia Fidelis. Dort diente ich zwei Jahre, aber die Sehnsucht nach Rom trieb mich von dort weg, zu den Vigiles, wo ich meine Karriere als Optio beendet hatte, um in die Politik zu gehen. Ich war Quaestor Principis, der persönliche Sekretär des Kaisers und nun, nun bin ich Aedilis Curulis und hoffe mich nach meiner Amtsperiode im Senat wieder zu finden."


    Noch ein Schluck folgte.


    "Weißt du schon welchen Weg du gehen willst? Meine Unterstützung, sowie auch die der ganzen Familie, wirst du immer bekommen, egal wohin es dich verschlägt."

    Furianus, noch immer überwältigt, nickte nur und setzte sich auf eine Kline neben Milo.
    Seinen Kopf vergrub er in seinen Händen und schien nachzudenken.


    "Es ist keine Geschichte, Milo. Ich würde alles geben nur um unsere Mutter zu sehen, es ist so leer in meiner Brust ohne sie, mir fehlt etwas."


    Doch vielleicht war der Platz ja noch zu füllen. Vater und Claudia herrschten in seinem Herzen, doch es war noch immer leer.
    Doch er erhob das Haupt.


    "Recht einzigartig und doch möglich, Milo."


    Und das Lächeln kehrte wieder.


    "Doch sag, wie ist es dir ergangen, was hast du gemacht?"

    Emotionen überrannten ihn und Furianus wische sich lächelnd ein paar Tränen aus den Augen.


    "Das Selbe könnte ich dich auch fragen. Na was glaubst du denn wo ich war? In Britannia natürlich."


    Er legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf.


    "Ich kann es kaum fassen. Doch eines verstehe ich nicht. Mutter war nur ein einziges Mal schwanger und ist nach meiner Geburt gestorben. Wie, wie kannst du dann existieren?"


    Der Gedanke an einen Zwillingsbruder war ihm doch sehr fremd, hatte er doch nur Zwillinge gesehen, die das völlige Abbild des Anderen waren. Aber hier war es ganz und gar nicht ein Abbild.

    Ohne auf die Frage zu antworten starrte ihn Furianus noch einige Augenblicke an, bis er sich langsam näherte und Milo in die Arme Schloss.
    In der Umarmung antwortete er leise.


    "Die Gleiche, Bruder."


    Und ein paar Tränen liefen ihm dabei die Wange herunter.
    Der Schmerz seine Mutter nie kennengelernt zu haben saß tief und nur selten wurde er dem erinnert, doch heute so unerwartet wie plötzlich.

    Furianus traute seinen Ohren nicht. Die Überraschung war ihm wirklich anzusehen, denn seine Augen weiteten sich zusehens.
    "Bei den Göttern..."sagte er leise für sich während er Milo weiterhin in die Augen schaute.
    Doch er war noch unsicher, zu sehr zerrüttelt.
    Langsam kam er ihm näher, bis er direkt vor ihm stand, nur eine Handbreite trennte ihn vor dem Gesicht des Mannes.


    "Wer war deine Mutter?"

    Furianus wunderte sich. Eigentlich hatte er dies scherzhaft gesagt, doch scheinbar war der Scherz nicht unweit der Wahrheit.
    Er lächelte kurz ob des Scherzes von Commodus und so stand er auf, ging suchend zum Schrank, griff dahinter.
    Eine alte, völlig staubbedeckte, Amphore kam zu Vorschein. Professionell drehte er sie in den Händen und versuchte ein wenig zu riechen.
    Nun bestand das weitere Problem darin Becher ausfindig zu machen, doch im selben Schrank fanden sie sich glücklicherweise.
    Als er nun beiden einschenkte lächelte er peinlich berührt.


    "Irgendwie scheint der Sklave gerade nicht zugegen zu sein, vermutlich auf die Latrinen gegangen. Ich werde ihn wohl züchtigen müssen."


    Als nun eingeschenkt war besah er sich den Becher.


    "Ich denke nicht, dass es mir langweillig wird, ich habe viel vor, bin wahrscheinlich viel unterwegs. Monoton wird das sicherlich nicht, so hoffe ich doch zumindest."


    Danach hob er den Becher leicht an und schüttelte ihn ein wenig auf Commodus schauend.


    "Ich danke dir für die Glückwünsche, doch habe ich dich vermisst. Der Sklave sagte er habe die Einladung an die Gens Aurelia geschickt und es waren auch einige Familienmitglieder da. Aurelia Deandra, Cicero und Eugenius waren zugegen."

    "Salvete."


    Sagte Furianus freundlich und mit einem Lächeln, schwieg aber lieber. Die weiblichen Acta Mitglieder waren sowieso schneller in der Anfrage von Informationen und durch die Reize der Frau würde der Magister sich auch wohl bemühen. Das Imponieren vor einer Frau lag einfach in den Genen jeden Mannes.

    Furianus nickte und stützte sich mit der Hand auf das Kinn.


    "Da muss ich dir Recht geben. Wenn ich nichts von einem Widerspruch ausfindig machen kann und noch nicht gezahlt wurde -man muss nämlich noch die bücher kontrollieren- werde ich einen Haftbefehl ausschreiben müssen."


    Er machte eine Schublade auf und suchte unter dem Tisch ein wenig, lächelte dann entschuldigend.


    "Ich habe das Officium erst vor Kurzem bezogen und leider noch keinen Tropfen Falerner hier. Entschuldige, ich hätte dir gerne was angeboten. Aber vielleicht weißt du ja von geheimen Weinvorräten."


    Zwinkerte er ihm zu und blickte nochmal auf die Dokumente der Schuldner.

    Zitat

    Original von Sciurus
    Er trat ein und neben Furianus Kline. "Herr, ein Herr, der angibt euer Bruder zu sein, wünscht Euch zu sprechen. Sein Name ist Titus Flavius Milo."


    Furianus, der gerade einen Schluck vinum nahm wunderte sich warum der Sklave so nah an ihn herantrat.
    Doch als er das Gesagte vernahm weiteten sich seine Augen und er schluckte runter, warf den mittlerweile leeren Becher fort.


    "Das kann nicht sein! Wehe du scherzt, Sklave. Bring ihn her."

    Überrascht, dass Aurelius Commodus persönlich vorbeikam stand Furianus kurz auf, um ihn zu grüßen.


    "Salve Aurelius Commodus."


    So hörte er sich Commodus an und kratzte sich kurz am Kopf.


    "Wenn man normalerweise nicht zahlen kann, so wird dies in eine Haftstrafe umgewandelt. Ich denke, dass ich den Cohortes Urbanae einen Besuch abstatten sollte. Aber es läuft eigentlich gut, Commodus."


    Sagte er lächelnd und deutete auf einen Stuhl.


    "Hättest du denn vielleicht ein paar Tipps für mich im neien Schaffensbereich?"

    EDICTI AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLVI A.U.C.
    (20.4.2006/103 n.Chr.)


    SANCTIO


    Gegen Marcus Petronius Glabrio wird nach §3 Absatz 1 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 50,01 Sesterzen verhängt. Bei dem Angebot von Getreide handelt es sich um nicht konzessierte Ware und verstösst damit gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat das Angebot umgehend zu entfernen. Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils werden an das Gericht verwiesen.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus





    EDICTI AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLVI A.U.C.
    (20.4.2006/103 n.Chr.)


    SANCTIO


    Gegen Tiberius Artorius Imperiosus wird nach §3 Absatz 1 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 97,89 Sesterzen verhängt. Bei dem Angebot von Getreide handelt es sich um nicht konzessierte Ware und verstösst damit gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat das Angebot umgehend zu entfernen. Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils werden an das Gericht verwiesen.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus





    EDICTI AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLVI A.U.C.
    (20.4.2006/103 n.Chr.)


    SANCTIO


    Gegen Marcus Octavius Augustinus wird nach §3 Absatz 1 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 61,97 Sesterzen verhängt. Bei dem Angebot von gefärbtem Stoff handelt es sich um nicht konzessierte Ware und verstösst damit gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat das Angebot umgehend zu entfernen. Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils werden an das Gericht verwiesen.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus