Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Die Götter gaben uns das Recht und nicht der Mensch. Darum schon allein zeugen auch diese Worte nicht von großem Respekt gegenüber den Göttern. Die Götter sprechen schon seit Urzeiten Recht und so soll es auch bleiben.


    Blasphemie an allen Orten und zu jeder Zeit. Roma, deine Zeit ist wahrlich schon lang zuende. X(


    Furianus sah sich überrascht um.


    "Entschuldigt, aber wo sagte ich, dass nicht die Götter das Recht gaben? Sagte ich nicht, dass man das Recht höher als den Menschen betrachten sollte? Sagte ich damit indirekt nicht aus, dass man die Götter als höher betrachtet und wir uns an das Recht, das Geschenk der Götter, halten sollten?"


    Verwundert blickte er herunter.

    Furianus schaute ein wenig bedrückt zu Strabo, er wusste noch immer nicht wer den Praefectus angegriffen hatte.
    Doch die Anwesenheit der früheren Kameraden machte die Lage für ihn erträglicher.
    Leise fügte er zu seiner früheren Frage hinzu.


    "Wurde dieser auch rechtens bestraft?"


    Weitere Stimmen vernahm Furianus aus der Menge und ging selbstverständlich auf diese ein.


    "Ich kann mir wohl vorstellen, dass die Götter sicherlich Wichtigeres zu tun haben als Frevlern nachzujagen. Warst du vor einigen Tagen hier auf der Rostra? Hast du die Worte gehört? Verlangt nicht solch eine Situation, die sich schon auf hohe Persönlichkeiten ausgeweitet hat, nicht gerade diese Entschlüsse? Missbrauch und Denunziation, das liegt in der Hand der Iustita, das liegt beim Gericht. Wie viele Bürger werden heutzutage wegen Kleinigkeiten angeklagt? Wie viele werden verurteilt? Es liegt am Gericht, am Recht, zu entscheiden und bedarf das Recht nicht Richtlinien? So ist meine Meinung und mag Sokrates noch so ein großer Geist gewesen sein, wäre er heute hier, hätte er den Frevel heute begannen, so wäre ich auch für den Becher. Das Recht muss und wird gewahrt werden, denn der Mensch macht Fehler, nicht das Recht."


    Er machte eine kleine Pause und fuhr fort.


    "Ich will ein Denkmal setzen, ich will den Frieden wahren. Glaubst du nicht, dass man diese Gesetzeslücke nicht ausnutzt? Glaubst du nicht, dass gerade solch eine Lücke Aufstände auslöst? So kann jeden Tag ein Frevler hierher kommen, kann gegen die Götter sprechen und wir tolerieren es, weil es keine Gesetze gibt? Glaubst du der Imperator Caesar Augustus hat so viel Zeit um sich als Pontifex Maximus um jeden Einzelnen von diesen Frevlern zu kümmern, weise Entscheidungen zu treffen? Bei den Göttern, so etwas darf nicht passieren und darum stehe ich hier. Ich stehe hier, um es Frevlern schwer zu machen, um Rom vor solchen Gotteslästerern zu schützen, um unser Rom zu wahren."


    Von seinem Sklaven ließ er sich einen Becher Vinum reichen, denn seine Kehle war schon fast ausgetrocknet des stimm- und kraftvollen Geredes.

    Furianus nickte anerkennend.


    "Es war mir ein Vergnügen Rom dienlich gewesen zu sein, Advocatus. Mögen die Götter mit euch sein, Decimus Mattiacus. Salve."


    Und mit diesen Worten verließ er auch das Officium.

    Furianus nickte lächelnd.


    "Da bin ich beruhigt, denn der Fall ist in guten Händen. Ich hoffe ich konnte euch und dann vielleicht indirekt dem Imperator selbst einige Informationen beschaffen, um diesen Fall so gut wie möglich behandeln zu können. Das Pergament könnt ihr ruhig behalten, denn ich brauche es nicht. Außerdem danke ich für eure Zeit, Advocatus, aber ich muss auch dann wieder gehen. Die Pflicht ruft."


    Er erhob sich um ihm die Hand zu schütteln.

    Furianus vermekrte sich sicherheitshalber den Imperator danach zu befragen oder doch den ehemaligen Consular, da er die Chroniken doch verwahrte. Und so steckte er sich weitere Trauben in den Mund um zu verhindern noch zu sagen, dass er sich hüten werde andere Bürger aufgrund seiner Unwissenheit zu belästigen.


    Und so schaute er sich kaund und fragend um, seufzte noch ein weiteres Mal und kaute weiter.


    Sim-Off:

    -.^

    Furianus schüttelte ernst den Kopf.


    "Ja, Praetor, ich weiß um die Immunität des Consuls und wir sind deshalb hier, damit die Sache nicht in Vergessenheit gerät und man womöglich einige Zeugen aus dem Sichtfeld verliert. Doch bin ich, so wie auch die anderen Patrizier, nicht hier, um die Amtsenthebung des Consul zu fordern, da sich die Anklage ja doch nur auf übler Nachrede stützt und nicht auf höheren Vergehen. Kann man eine Sammelklage einreichen oder wird es einzelne Verhandlungen geben? Selbstverständlich nach der Amtsperiode des Consuls, die ja auch mal zu ende sein wird."

    Furinus dankte für mit einem Nicken und breitete das Pergament aus.


    "Als Absolvent des Cursus Iuris beschäftige ich mich fortan mit den Gesetzen. Auch war ich als Zeuge auf der Rostra, als der Consul seine zweifelhafte Rede hielt aus welcher ich genau drei Regelverstöße sehen kann."


    Er hielt kurz inne und tippte mit dem Finger auf eine Stelle.


    "Dies ist die Rede des Consuls und an ihr erkenne ich, auf die gesamte Rede bezogen, den Verstoß gegen Paragraph 105 der Volksverhetzung. Es ist klar zu erkennen, dass der Consul einen bestimmten Stand, die Patrizier, beschimpft und indirekt dadurch zum Hass aufstachelt. Dies ist besonders an den Worten "Trupp Banditen" zu erkennen."


    Er verwies auf die ganze Rede.


    "Auch erkennt man an der ganzen Rede eine die doch eine gewisse Aufstachelung, einen Anreiz. Darum würde ich auch den Verstoß gegen Paragraph 103 des Landfriedensbruches nicht anzweifeln."


    Dann blickte er dem Advocatus ins Gesicht.


    "Doch das schwerste Vergehen in meinen Augen ist die Verunglimpfung des Imperator Caesar Augustus gemäß Paragraph 69 des Codex Iuridicalis, wie auch die voroherigen Verstöße. Dies wird deutlich, dass der Consul alle Patrizier, den Kaiser als jenen selbst mit einbezogen, als, ich wiederhole mich "Trupp Banditen" bezeichnet! Auch verunglimpft er die Symbole Roms und zwar den Staat als "Banditenstaat" und den Namens- und Gründungsahnen Romulus als "Anführer der Banditen" und daher selbst als einen davon. Doch wenn dies nicht genug wäre verunglimpft er dadurch, dass er Romulus als Bandit beschimpft dessen Vater Mars. Auch verunglimpft er den hohen Gott Quirinus, der doch mit dem Romulus gleichzusetzen ist."


    Furianus war aufgebraucht und erschüttert seiner eigenen Worte, da er dies niemals von einem Consul erwartet hätte. Er schob das lange Pergament zum Advocatus herüber und lehnte sich ein wenig erschöpft zurück.


    "Ich hoffe ich konnte helfen, Advocatus, denn ich erwarte Gerechtigkeit, auch wenn es der Consul ist, welcher die Strafen begann. Natürlich diene ich auch als Zeuge bei den doch zu erwartenden Verhandlungen gegen jenen Mann."


    Sim-Off:

    Da Avarus seine Rede vorsichtshalber editiert hat hätte ich die Lage nun ausnutzen können und alles Mögliche reininterpretieren können. Doch mir liegt auch was an Gerechtigkeit und so kannst du dir selbst ein Bild von der Rede machen, die ich ganz bewusst hier ins Sim-Off reinstelle, da das für Avarus rufschädigend sein könnte und ich eine Anklage wegen übler Nachrede auch nicht gerne riskieren möchte.
    Aber der Fairniss halber die Rede:


    "Vor ca. 807 Jahren traf ein Haufen Banditen in Mittelitalien ein, der von zwei Brüdern Namens Romulus und Remus angeführt wurde. Sie raubten den benachbarten Völkern Land und Frauen und gründeten ihren eigenen kleinen Banditenstaat. Irgendwann begründete Romulus eine gute alte römische Tradition, indem er seinen Bruder ermordete. Wäre dies anders gekommen, würden wir heute wahrscheinlich in einer Stadt Namens Rem leben.
    Nachdem einige Zeit lang Könige geherrscht hatten. manche von ihnen Etrusker, haben unsere Vorfahren die Republik gegründet. Das Rudel Familien das alles kontrollierte, nannte sich selbst Patrizier und besaß alles Land von irgendwelchen Wert. Da sie im Grunde nichts anderes waren als wohlhabende Bauern, legten sie fest, das nur wohlhabende BauernAnspruch auf Ruhm und Würde hätten. Geld was aus einer anderen Quelle wie der Landwirtschaft stammte galt uns unrein, weil es Geld war, was sie nicht bekamen.
    Die geringeren Menschen waren die Plebejer, die ein bischen zu spät gekommen waren, um das beste Land für sich zu beanspruchen, weil das schon an den ersten Trupp Banditen gegangen und an deren Nachkommen weitervererbt worden war. Doch die Plebejer verfügten über die Eigenschaft zahlreich zu sein und die Patrizier brauchten sie, wenn es soetwas wie eine Armee geben sollte. Der Rest dieser römischen Geschichte war nichts weiter, als der Kampf dieser beiden Klassen um die Macht. Die Plebejer wollten auch Land besitzen und ehrbar sein, was einigen so (ich hoffe es) auch meiner Familie tatsächlich gelang. Da das gute Land in der Regel jedoch schon vergeben war, blieb nur die Möglichkeit, es jemanden anderen wegzunehmen, und so machten wir uns auf den Weg ein Imperium zu erobern.
    Es gab nur eine Ausnahme von der Regel Reichtum-aus-Landbesitz-gleich-Ehre: Im Krieg erplünderte Beute galt ebenfalls als ehrenhaft. Und Beute war alles, was die Leute, die man umbrachte, herumliegen ließen, wie die Leute selbst, sofern diese noch atmeten und arbeitsfähig waren. Wenn man reiche Gefangene machte, konnte man sie an ihre Familien zurückverkaufen. Grob ausgedrückt waren dei einzigst ehrbaren Methoden, Geld außerhalb der Landwirtschaft zu verdienen : Diebstahl, Sklavenhandel und Lösegelderpressung.
    Damit keine Mißverständnisse aufkommen, die Babaren sind für gewöhnlich noch schlimmer als wir und meistens widerwärtig.
    Wenn mein langes Leben mich eines gelehrt hat dann, das der einzig wirklich entscheidende Faktor das Glück ist. Einige haben es und andere nicht, und das hat nichts mit Charakter oder angeborener Tugend zu tun."

    Furianus hörte eine Stimme aus der ersten Reihe und sprach den Mann an, in der Hoffnung eine angemessene Antwort geben zu können.


    "Ihr habt Recht, man könnte nun behaupten ich spreche gegen die Götter, doch war dies nicht gemeint wie es wohl klang. Damit meine ich, dass man sich gut vorstellen kann, bei solch einem Opferaufgebot und derart Uunmengen an Bitten, dass unsere großen Götter etwas übersehen könnten, eine frevlerische Tat oder Ähnliches, doch will ich dies nicht genauer definieren. Es liegt in meiner Vorstellungskraft, nicht im Wissen, und es ist ein Grund solch einen Gesetzesentwurf für gerechtfertigt zu halten. Damit beweisen wir den Göttern ja auch, dass wir sie wahren, sie schützen wollen. Und auf deine erste Frage antworte ich mit einem Ja. Wo Gotteslästerung beginnt, darüber kann man sich streiten, denn die Grenze ist nicht klar definiert und sollte es auch nicht sein, da es überall Menschen gibt, die Gesetze durch Lücken weise zu umgehen wissen. Dies will ich mit einer nicht klaren Definition vermeiden. Und wer dies entscheidet ist auch leicht zu beantworten. Es ist der Kläger, der nach seinem Ermessen entscheidet ob dies nun eine Beleidigung war oder nicht, doch die Entscheidung ob dies nun zutrifft hat nur das Gericht und der Imperator inne. Ich hoffe eure Fragen kompetent beantwortet zu haben."

    "Ich verstehe, doch könntet ihr doch schon vorab damit beginnen. Ich schätze, dass es nicht leicht sein wird nach einem halben Jahr Zeugen oder Dokumente zu finden, die die Vergehen bezeugen können. Ich habe mir darum die Freiheit genommen euch ein wenig zur Hilfe zu stehen und habe ein paar Informationen gesammelt, die für die Fälle bedeutend sein würden. Würdet ihr sie euch anhören wollen?"


    Furianus legte das Pergament auf den Tisch und wartete es ausbreiten zu können.

    Furianus schüttelte den Kopf.


    "Nein, nicht der Aufstand, ich meine die Geschehnisse auf der Rostra. Die Rede des Consul. Es ist mir bekannt, dass der Consul Immunität während seiner Amtsperiode inne hat, doch auch die ist irgendwann vorbei. Habt ihr schon Verfahren oder Anklagen gegen den Consul erhoben?"


    Furianus war sich sicher, dass der Praetor sich darüber wundern würde warum er hier den Plural benutzte.

    Sim-Off:

    Lest euch bitte die Spielregeln durch. Aber gut, ich erkläre es.
    Ganz oben habt ihr einen Button mit "Suum Cuique" drauf. Auf den klickt ihr und meldet euch mit Benutzernamen und Passwort ein. Dann wiederum, wenn ihr angemeldet seid, geht ihr auf das Meldeamt und wählt dann eine Provinz aus, in die ihr verreisen wollt. Sobald ihr das gemacht habt (in eurem Fall wäre es Germania) seht ihr, dass ihr "Auf Reisen" seid, und eine Zeit darunter. Bis zu dieser Zeit dürft ihr nicht mehr posten und müsst warten bis die angegebene Zeit überschritten wird. Erst ab da an dürfte ihr in dem Reiseziel posten (bei euch ist es Germania) doch nur in Germania, nirgendwo anders. Also nicht in Hispania oder Italia, denn ab da an seid ihr in Germanien.

    Furianus nickte dankend und setzte sich auf den angebotenen Platz.


    "Decimus Mattiacus, ich bin hier, da ich das Recht über Alles in Rom stelle. Ich bin hier, als Bürger Roms, um mich zu vergewissern, dass jeder seine gerechte Strafe bekommt. Und so habe ich eine Frage an euch. Laufen derzeit die Ermittlungen zu den Geschehnissen auf der Rostra oder seid ihr darüber im Unwissen?"


    Auf seiner Pergamentrolle stand viel geschrieben und er war schon dabei sie heraus zu holen.

    Senator Flavius wunderte sich nicht, dass der Quaestor so schnell wieder im Hause war. Vermutlich hatten sie gute Sklaven und noch bessere Berichterstatter.
    Doch er schmunzelte leicht.


    "Wäre es nicht einfacher, dass Quaestor Lucianus und meine Wenigkeit die in Italia verweilenden Personen anschreiben? Quaestor Trimalchio die in Germania übernimmt? Kurz vor der Legislaturperiode würden wir uns dann nochmals treffen und die Ergebnisse zusammenstellen und in eine einheitliche Form bringen, die euch doch so am Herzen liegt. Oder wir machen das per Briefverkehr?"


    Noch vor einigen Augenblicken hatte der Quaestor von Abstimmung gesprochen...


    Sim-Off:

    Ist es nicht ein wenig zu Aufwändig nun jeden Quaestor anzusprechen, sei es durch Briefe oder Sonstiges? Einfacher wäre es doch zum Imperator oder Quarto, als Magister des Palastes, zu gehen...

    Furianus lag verwirrt und noch an seiner Olive kauend auf der Kline.
    In diesem Moment fragte er sich was für Briefe der Claudier aufsetzen wollte und an wen...


    Irritiert lag er da und starrte die beiden Mitquaestoren an, zwang sich ein Lächeln über die Lippen.
    Als Gastgeber hatte er gelernt keine Unsicherheiten zu zeigen und deutete auf den Tisch.


    "Nun, es wird wohl ein wenig dauern, bedient euch ruhig. Mit vollem Magen scheint es mir jedenfalls leichter zu diskutieren."


    Lächelnd ob dieses Satzes nahm er sich nun eine Rebe Trauben.

    Genau drei Tage nach der, für Furianus, empörenden und frevelhaften Rede des Consul bestieg er wieder die Rostra.
    Seine Toga wehte in den Winden des Iuppiter wild umher und der Sklave, welcher versetzt hinter ihm stand, reichte ihm eine Rolle.
    Diese fest in der Hand haltend fing Furianus an zu sprechen.


    "Volk Roms, hört mich an!"


    Als er sah, dass ihm doch ein wenig Beachtung geschenkt wurde fuhr er fort.


    "In den letzten Tagen geschah genau an diesem Orte ein Ereignis, welches sich mir eingeprägt hat und das für immer. Dieses Ereignis beschäftigte mich die letzten zwei Tage und so stehe ich vor euch und bitte um eure Meinung. Ja, ich bitte um eure Anregungen und auch Kritik.
    Mein Name ist Lucius Flavius Furianus, einigen werde ich bekannt sein, einigen nicht. Zur Zeit bin ich amtierender Quaestor Principis, doch das ist nicht der Grund für meine Präsenz auf dieser Bühne.


    Wie ich bereits erwähnte machte ich mir seit diesem Ereignis Gedanken und durchforstete den Codex Iuridicalis. Und zu meiner Bestürzung fand ich kein Gesetz, welches Gotteslästerung bestraft. Und so fragte ich mich ob dies Absicht war. Haben die Verfasser damit gerechnet, dass die Götter die Justiz übernehmen und auch selbst richten? Selbst die Strafen auferlegen? Wie auch euch ist mir bekannt, dass die Götter überall sind. Sie sehen und hören alles, doch lenken sie sich nicht auch mal ab? Übersehen einige Dinge? Und da, so ist meiner Meinung, sollten wir ihnen entgegenkommen und ihnen zeigen, dass uns wohl zuwider ist wenn Menschen sich gegen unsere Götter wenden. Aber ich will zum Punkt kommen, prägnant werden.


    Ich habe mir die Freiheit erlaubt zwei Gesetzesentwürfe zu erstellen, welche dies regeln sollten. Doch bevor ich die dafür zuständige Instanz aufsuche bitte ich euch um eure Meinung. Ihr seid Rom, ihr sollt euch äussern dürfen."


    Furianus schlug das erste Pergament auf und fing an vorzulesen.


    [Absatz 5) in §64 Hochverrat]


    (5) Es handelt hochverräterisch wer die Götter, ihre göttlichen Nachkommen oder Symbole öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften verunglimpft.


    Er rollte das Pergament zusammen und fuhr mit seiner Ansprache fort.


    "Dies, so habe ich es mir gedacht, ist ein neuer Absatz in dem Paragraphen 64 in welchem Hochverrat geregelt ist. Warum ein neuer Absatz in genau diesem Paragraph, fragt ihr euch? Nun, für mich ist es Hochverrat sich gegen unsere Götter, gegen ihre Existenz zu äußern. Sie sind unsere Vergangenheit, die Gegenwart und sie werden auch unsere Zukunft sein. Sie sind Rom und es begeht in meinen Augen jeder Hochverrat, der sich gegen sie ausspricht."


    Der Sklave reichte ihm das zweite Pergament und Furianus laß auch dieses vor.


    [Neues Gesetz: Verunglimpfung der Götter]


    Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften die römischen Götter, ihre göttlichen Nachkommen oder Symbole verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von X bis X Monaten oder einer Geldstrafe von X bis X Sz. bestraft.


    Er rollte auch dieses Pergament wieder zusammen und fuhr fort.


    "Dies ist, nach meiner Auffassung, die andere Möglichkeit solch ein Vergehen zu regeln und dies mit einem neuen Gesetz. Ich habe das Strafmaß bewusst offen gelassen, da man sich an die Richtlinien halten müsste, die mir nicht ganz bekannt sind und das Strafmaß sicherlich von der dafür vorgesehenen Instanz auch selbst bestimmt werden muss. Nun, Bürger Roms, äußert euch zu diesem Thema, ich stehe für Fragen, Anregungen und auch Kritik offen."


    Furianus schaute in die Menge hinab.

    Furianus trat zusammen mit Aurelius Eugenius hinein.


    "Salve, Praetor. Ich bin Lucius Flavius Furianus, der amtierende Quaestor Principis und das ist Manius Aurelius Eugenius."


    Furianus hielt inne und nahm erstmal ein Schriftstück hervor, welches er dem Preator zeigte.


    "Praetor, wir sind beide hier, um Anklage gegen den Consul Germanicus Avarus wegen §84 der üblen Nachrede einzureichen."