Beiträge von Lucius Flavius Furianus


    Sim-Off:

    Ein netter Versuch Paulus ;) Jedoch gehöre ich dem Ordo Senatorius an und bin darum auch Senator, nur im Senat sitzen darf ich nicht. Hier mal ein Zitat von Florus mit dem entsprechendem Link: "Die Pflichten nicht, das stimmt, denn wenn Papi im Senat ist, darfst du nicht mit, aber du wirst dennoch entsprechend behandelt und angeredet."LINK


    Aber trotzdem ein netter Versuch mich anzuklagen 8)

    "Merkwürdiger Mann und dann noch von solch einer Abstammung", dachte sich Furianus und schüttelte lächelnd den Kopf.


    "Ah, dann seid ihr also der berüchtigte Mann mit seinem Fass. Der Standort eurer Behausung ist wirklich nobel, doch die Behausung an sich noch ausbaufähig."


    Er schüttelte den Kopf immer weiter und ihm wurde ein wenig schwindelig dabei. 8)


    "Doch bin ich mir keiner Schuld bewusst, Aelius und so werde ich sicherlich keinen Löwen bei seinen Sitten und gebräuchen direkt an mir erleben dürfen, da muss ich euch enttäuschen."

    Furianus lachte.


    "Bedenkt auch ihr meine Worte und legt mir nicht Ungesagtes in den Mund, ich warne euch."


    Der Mann schien doch recht belustigend zu sein und Furianus spielte mit dem Gedanken ihn mal einzuladen und wenig zu diskutieren...über die Welt, den Kaiser und die Götter. 8)


    "Doch scheint ihr selbst nicht alle Sitten und Bräuche zu kennen, nanntet ihr mir doch nicht euren Namen, Fremder."


    Sim-Off:

    Merke ich immer wieder... ;)


    "Mein Gesetzesvorschlag ist dem Bestehenden sehr ähnlich, streitet das ja nicht ab, denn ihr wisst, dass dem so ist. Frevel, so wie auch verunglimpfung des Imperators ist sehr schwer zu definieren oder prägnant auf einen Punkt zu bringen. Die sprachegewandte Mensch findet immer wieder Lücken in Gesetzen, das kann man nicht unterbinden. Doch ist Frevel gegeben, wenn ihr dies für richtig haltet. Ob dies dann wirklich Frevel ist, das ist dann die Frage des Gerichtes und der weisen Männer in jenem."


    Er hielt kurz inne und fuhr dann wieder fort.


    "Göttliche Nachkommen. Sind die Iulier göttlich? Nein, nur Divus Iulius, der auch zum Gott erkoren wurde. Ein göttlicher Nachkomme ist auch der Imperator, als Divus Filius. Diese Formulierung hätte man auch weglassen können, doch war sie mir zum Schutze des Caesar Augustus gedacht."

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    In Bezug auf die ungeschriebenen Gesetze ja. Es gibt eben Dinge im Leben eines Römers, die er schon mit seiner Erziehung erlernt. Dazu gehören Sitte, Moral, Anstand. Eben die ganzen römischen Tugenden. Oder habt ihr keine umfassende Erziehung genossen? Der Censor Cato stieß den mit dem Amte des Consuls liebäugelndem Manilus aus dem Senat, weil er seine Frau am Tage vor den Augen seiner Tochter geküßt hatte. Ihn selbst, sagte er, habe seine Frau niemals außer bei starkem Donner umarmt, und er habe im Scherz gesagt, er sei glücklich, wenn Jupiter donnere. Das ist das wahrhafte Handeln eines Römers und wir debatiieren hier über Moral und Anstand gleichwohl soviele Römer als Römer versagten.


    Na hoffentlich fing er jetzt nicht an auf die Straße zu kacken. Zumindest solange ich noch hier war, oder ging ihm ein Lichtlein auf, was ihm seine Erzieher einstmals lehrten? ;)


    Furianus schüttelte den Kopf.
    "Ich lebe nach den römischen Tugenden, Fremder. Doch wie hier bereits vor einigen Tagen erwähnt wurde, sehe auch ich mitlerweile Dekadenz, so kann man heutzutage wirklich nicht voraussetzen, dass sich jeder Römer so tugendhaft und nach Sitten verhält. Schau dir die Christen an, sind nicht einige von ihnen Römer? Warum wahren sie die alten Sitten und Riten nicht?"


    Sim-Off:

    Wie unverschämt du doch bist... ;)

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Cicero
    "Seit eh und je ehre ich die Götter, die mir heilig sind. Doch halte ich es für zweifelhaft, alles zu reglementieren, was es in der weiten menschlichen Natur gibt. Das bedenke wohl.


    Ich bin gerade erst in Rom angekommen, sage mir, wer bist Du eigentlich, daß Du solche Rede führst?"


    "Auch ist es nicht meine Absicht alles zu reglementieren, nur das was du gerade vernimmst. Senator Lucius Flavius Furianus."


    Sagte er knapp und wandte sich wieder diesem hartnäckigen Mann zu.


    "Nein, gerade diese Verbundenheit schriftlich festzuhalten, guter Mann. Ist es nicht an uns Roms Ideale zu wahren? Ist es nicht an uns diese Frevler zu richten? Sind nicht Richtlinien hilfreich bei solch Unterfangen, die seit den letzten Tagen vonnöten sind?"

    Zitat

    Original von Apollonius von Samothrake
    Apollonius sah Furianus noch mal sprachlos an. Er kratzte sich verwirrt den Bart, weil er sich für einen Moment überlegte, ob der Redner sich über ihn lustig machte. Dann sah er auf. Anscheinend meinte dieser es ernst.


    "Also ich bitte Euch! Das Scherbengericht in Athen ist eine Institution der Menschen, genauso wie Eure Gerichte es sind. Menschen klagen an, Menschen sitzen als Richter vor und Menschen entscheiden über Schuld oder Unschuld." Apollonius schüttelte den Kopf. "Ihr sagt, dass die Götter nicht jeden Gottesfrevler bestrafen können, aber sie hätten Sokrates, der zu Unrecht angeklagt wurde, retten sollen? Wäre es nicht genauso Aufgabe der Menschen, die zu unrecht Verklagten davor zu bewahren, wenn die Gesetze mißbraucht werden, genauso wie die Schuldigen vor Gericht zu führen? Ihr führt Eure eigenen Argumente ad absurdum."


    Apollonius seufzte noch mal und hob erneut an. "Und seid wann führt die Androhung einer Strafe zur Tilgung der Straftat. Ist der Diebstahl nicht unter Strafe gestellt oder der Mord? Und schaut Euch auf den Straßen Roms um, wieviele Verbrechen dieser Art jeden Tag vollführt werden, trotz der Strafandrohung."


    Furianus nickte dem Mann zu.


    "Gut, vielleicht war meine Argumentation nicht sehr logisch. Aber gut, kennt ihr Paragraph 69 der Verunglimpfung des Imperator Caesar Augustus? Nach euren Worten ist in diesem Paragraph auch nicht genau definiert was nun eine Verunglimpfung des Caesar Augustus ist oder nicht. Warum steht dies dann im Codex Iuridicalis? Soll man dies abschaffen? Soll der Imperator verunglimpft werden und es gibt kein Gesetz, welches die Strafe festsetzt? Wenn es für die Verunglimpfung des Caesar Augustus einen Paragraphen gibt, warum sollte es für die Verunglimpfung der Götter, welche doch wahrlich dem Imperator gleich sind, nicht auch solch Gesetze geben? Wie argumentiert ihr da?"


    Furianus schüttelte belustigt das Haupt und wandte sich an den anderen Mann.


    "Und ihr, warum vergleicht ihr solche Taten mit denen eines Gotteslästerers? Ist dies eurer Meinung nach gleichgestellt, der Gang zu den Latrinen und der Frevel an den Göttern?"

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Sokrates nah sein Schicksal das die götter ihm vorherbestimmten auf und wandte sich dem Unabänderlichem zu. Die Götter wollten es so. Wie kommst du überhaupt dazu an der Allnatur der Götter zu zweifeln? Gehörst du zu diesen Christen?


    "Ich verbiete mir diesen Ton! Du verstehst mich nicht, Bürger, oder wilslt es einfach nicht. Ich sagte weder, dass ich an den Göttern zweifel, noch, dass die Götter falsch handelten. Ich habe das Handeln und somit das von den Göttern auferlegte Schicksal befürwortet und bestärkt, höre mir zu."


    Diese Unterstellungen...typisch Pöbel. 8)

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Warum spricht man aber über Gesetze, die es schon lange gibt? Das ist doch die spannende Frage, oder befinden wir uns in einer Zeit wie Romolus, der erst eine Ordnung erschuf? Ich meine, daß die göttliche Ordnung zu aller Zeit gültig ist und es keinem Römer gebührt den Göttern zu lästern. Noch vor wenigen Jahren stand darauf der Tod in der Arena oder wenn man milde gestimmt war der ehrenvolle Tod durch das Schwert in der eigenen Hand.


    Der Grieche mochte wohl den Kaiser aus mir unbekannten Gründen nicht. Das war sein Problem. Der vergöttlichte Hercules und die vergöttlichte Europa waren mir auch viel lieber. ;)


    "Dies Mögen Sitten und Riten sein, doch wo ist dies im Codex zu finden? Nirgendwo. Und darum muss dies geändert werden und gerade darum stehe ich hier."

    "Ihr sagt, dass dies ein menschlicher Fehler war? Wenn Sokrates solch Unrecht widerfahren ist, warum haben die Götter nicht eingegriffen? Warum haben sie ihn dem Urteil der Menschen überlassen und vor dem Tode nicht bewahrt? Und natürlich kann sich solch ein Fall wiederholen, doch sind es nicht die Götter, die das letzte Urteil fällen und dieses gegenüber dem des Menschen gewichtiger ist? Ist es für einen Frevler nicht Abschreckung zu wissen, dass sein Handeln Konsequenzen mit sich bringt, wird denn somit Frevel nicht von vornherein gemieden oder die Gefahr wenigstens eingeschränkt?"


    Furianus nahm wieder einen Schluck, das viele Reden machte durstig.

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Der Kaiser von den Göttern eingesetzt? ich konnte mir ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen.
    Ihr irrt Euch. Der Kaiser ist vom Senat und vom Volke Roms zum Kaiser erhoben. Es mag sein, daß der Senat ihn nach seinem tode zum gotte erheben mag, aber darauf sollte man auch als Kaiser nicht unbedingt bauen.


    Furianus lächelte.
    "Wirklich, guter Mann? So sagt das den Augustales! Und ihr maßt euch an am Augustus zu zweifeln?! Bedenkt eure Worte nochmal."



    Zitat

    Das Recht? Der Kaiser ist viel. Imperator, Pontifex maximus,Volkstribun... . Als Priester der Priester obliegt ihm als 1. das alte Recht der Götter einzufordern. Als Volkstribun die Pflicht dem Volk zu dienen und als Imperator die Pflicht Roms Größe zu mehren und zu beschützen. Kaiser sein bedeutet viel. Vor allem die schwere Last die uns die Götter gaben zu tragen. Das ist er dem Senat und dem Volke Roms schuldig.


    "So schafft das Gericht ab, schafft alle Instanzen ab und leitet deren Aufgabe dem Imperator Caesar Augustus zu, nach euren Worten. Und dann seht ihr wie Rom dem Chaos zum Opfer fällt."


    Furianus fragte sich nun was dies mit den Gesetzen zu tun haben sollte. Aber ihm war bekannt, dass eine Diskussion, je länger sie dauerte immer abwich.

    An diesen Tagen der Unruhen sinnte sich Furianus danach seine Versprechen gegenüber den Göttern zu wahren und erneuern.
    Als Festung der Hoffnung waren die Tempel bekanntlicherweise auch genutzt worden, doch nicht jetzt. Jetzt führte ihn, nein zwang, sein Gewissen hierher. Hier an den Platz der ruhmreichen Ahnen und Götter seiner Gens.
    Mit Sklaven, bepackt voller Gaben, betrat er das monumentale Gebäude am Palatin, das vermächtniss vergangener Kaiser der flavischen Dynastie.


    Eines Priester bedarf ein Patrizier nicht und so vollzog er das Opfer doch alleine.
    Vor den Ahnen- und Götterbildern standen verschiedene Altäre, sowie auch oculi.
    So begann er erstmal mit dem Aufmerksamkeitsgewinn und legte ein Bündel Weihrauch und Zimt auf die glühende Kohle, danach zugleich auch ein Bündel Blumen.
    Wohliger Ruch stieg auf und so fuhr er fort, nachdem er sich der Aufmerksamkeit gewahr wurde.
    So verbrannten Brot, Obst, Kekse und ein Opferkuchen und es folgte das Gebet, welche es mit dem Zipfel seiner Toga über dem Haupt und einem Flötenspieler im Hintergrund, zelebrierte. Er stürzte sich in völlige Kontemplation.


    "Ahnen, große Götter. Lucius Flavius Furianus, der Sohn eurer, der Diener der Götter ruft euch an, erhält sein Versprechen. Götter und Ahnen, ich danke euch für das überragende Wahlergebnis und fühle mich geehrt, berührt. So opfere ich euch an jenem glücklichen Tag, verspreche euch zu gedenken und zu wahren. Euren Vorstellungen und Wünschen will ich gerecht werden, euch ehren in Ewigkeit. Mein Dank gebührt euch, o Vorfahren, und mein Wille ehrt euch, ihr Götter des Imperirums. Wahrt den Kaiser, o Ahnen, o Götter, wahrt das Reich und mich."


    Mit einer Wendung nach rechts beendete er die Versunkenheit und das Gebet, stand auf und füllte in die verschiedenen oculi Falerner, Sesterzen und geräuchertes Fleisch.
    Zum krönenden Abschluss gedacht schafften zwei stämmige Sklaven eine Büste mit dem Bild Iupitters herbei, welche dann an einem guten Ort des Tempels aufgestellt wurde.


    Und so begab sich Furianus hinaus mit reinem Gewissen und neuer Kraft.

    Der Mann schien ein Wortgenwandter zu sein.


    "Steht es nicht in den Gesetzen, dass das Recht der Götter unserem Imperator obliegt? Hat er nicht, von den Göttern eingesetzt, das Recht inne? Ich halte mich an die heutigen Tatsachen, in welchen der Imperator das Urteil und somit ein Stück des Rechtes geeigneten Personen überträgt, um nicht von gerade jener Last erdrückt zu werden. Ich wiederhole mich, der Imperator hat wahrlich nicht die Zeit bei jedem Vergehen, sei es noch so unbedeutend, Recht zu sprechen. Darum setzt er Männer seines Vertrauens ein, welche auch über Gotteslästerer urteilen sollten. Ist nicht Abschreckung wichtiger als das einfach, belanglose Zusehen? Und haben nicht die Gerichte die Bestimmungen der Göttin Iustitia als oberstes Gebot? Darum, fremder Mann, setze ich die Menschen in keinerlei Weise den Göttern gleich, einzig den Imperator Caesar Augustus als Divus Filius."


    Dies war die Rostra und dies die Last, welcher ein Mann Roms immer wieder ausgesetzt wird.