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Original von Manius Tiberius Durus
Durus Feierlaune wurde durch die ernste Thematik, die sein Freund ansprach, etwas ernüchtert. Heute, am Tage seines Triumphes, bat er ihn, einen Verwandten abzusägen? Sicherlich, Quintus hatte wohl nur noch wenig Interesse an dem Posten - doch hatte er ihm ja bereits diesbezüglich geschrieben!
"Gewähre ihm noch eine gewisse Frist - ich habe ihm bereits geschrieben. Bis dahin werde ich die Brüder kommissarisch leiten. Und über den Kaiser sprechen wir später."
Er machte eine abwehrende Handbewegung um anzudeuten, dass er dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt besprechen wollte. Dann sah er Lepidus und winkte ihn herbei, denn hier war auch eine Sache, um die er sich wohl besser kümmern sollte.
"Claudius, wir sprachen soeben über die Arvales Fratres. Hast du schon einmal erwogen, einer der Sodalitäten beizutreten?"
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Der Flavier verstand nicht, warum man nun eine Frist einzuräumen hatte. Furianus war zwar einige Jahre fernab von Rom gewesen, doch verspürte er auch schon dort, dass Durus die Arvalbrüder seit Jahren kommissarisch leitete, wie er es ausdrücken mochte. Missmutig nickte er anschließend, denn es war ein Tag zum Feiern und eine etwaige Diskrepanz wollte er hier und jetzt wahrlich vermeiden. Dass man jedoch über den Kaiser sprechen sollte, versetzte ihn doch in ein gewisses Interesse. Der Flavier war schon lange genug in der Politik, um zu erkennen, dass hier ein einfaches "Ja" oder ein "Nein" vollkommen gereicht hätten. Also musste noch etwas vorgefallen sein, wenn Durus ihn schon um ein privateres Gespräch bat.
Als er den Claudier zu sich rief, beugte sich der Senator leicht zu seinem Freund, um kaum hörbar zu sagen: "Er scheint wohl dein neuer Klient zu sein, so oft wie du ihn mitnimmst."
Und diese Tatsache erinnerte ihn daran, dass er nach Flavius Piso und seinen Plänen sehen sollte. Der Junge musste früher oder später sowieso im Senat sitzen, das war schon beinahe Tradition. Oder er starb davor, wie sein eigener Bruder, was natürlich äußerst schlecht sein würde.
Wenig später bemerkte er, dass die junge Tiberia ihm zuprostete und sich dann auch anschließend auf den Weg zu ihnen machte. Sie suchte wohl das Gespräch und der Senator würde es nicht verwehren. Besonders nicht, wenn der Gesprächspartner so gut aussah wie diese junge Blume. Gekonnt setzte er sich ein wenig von Durus und dem Claudier ab, um ebenfalls den Häppchen-Sklaven anzusteuern. Normalerweise hätte er den Sklaven ja gerufen, aber da die Tiberia sich schon die Mühe gab, diesen weiten Weg zu nehmen, würde er ihr entgegen kommen können.
"Ich hoffe, ich kann dir alle Fragen beantworten, junge Tiberia, die du an mich zu stellen hast.", antwortete er dann frei heraus. Dass die Frauen über ihn redeten, gefiel ihm nicht - er war eher eine Person der Direktheit.