Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    "Schön, aber unnötig."


    Raunte Furianus zurück, hatte sich jedoch schon einigermaßen in Griff und hatte sich auch beruhigen können.


    "Nicht nur unnötig, da ich hier icht zu schlafen gedenke, sondern auch, weil ich nun ein Bad brauche. Falls es euch Sklaven nicht in den Sinn kommt, das ein Mann, welcher über ein Jahr nicht hier war, nicht einfach so ein paar Häuser weiter residiert, sondern eine lange und beschwerliche Reise auf sich nehmen muss, um hierher zu kommen. Ich verlange nach einem Bad und das sofort."


    Er musste diesbezüglich mit Gracchus reden, man verwöhnte die Sklaven hier. Das waren sicherlich die ersten Folgen der Abwesenheit seines Vaters, dieser hätte solch ein Verhalten niemals geduldet.

    Er bezweifelte indes, während man ihn die Gänge hindurch leitete, ob es noch das Haus seines Vaters war. Kaum war man ein Jahr nicht anwesend, schon bekam man scheinbar ein neues Zimmer zugeteilt. Er war mehr als nur verärgert. Was sollte das?
    Der Sklave konnte das brodeln hinter sich natürlich nicht sehen, geschweige denn hören, wobei Furianus doch wütend stärker nach Luft rang, als gewöhnlich. Als jedoch wahrhaftig die Tür geöffnet wurde, brach es aus ihm raus.


    "Was soll das?! Warum geleitest du mich hierher, wo ist mein cubiculum?!"


    "Dominus, man sagte mir ich solle dir ein Zimmer zur Verfügung stellen."


    Sagte der Sklave sogleich kleinlaut und glitt schnell in das Zimmer hinein, um die Vorzüge dieses Raumes vergebens zu präsentieren. Er klammerte sich wohl an die Hoffnung eine mildere Strafe dafür zu erhalten.


    "Das kann doch nicht ernst sein!!! Ich bin ein Jahr weg und dann bin ich hier nur Gast und muss mich hier..."


    Er stockte. Was sahen seine geröteten Augen da? Da saß doch tatsächlich eine Sklaven auf dem Bett.


    "Bei den Göttern! Was soll das schon wieder?! Allesamt auspeitschen sollte man euch, nein, nicht auspeitschen, gleich den Löwen zum Fraß vorwerfen! Unnützes Pack, steh sofort auf!"


    Brüllte er die Sklavin auf dem Bett an und massierte fast schon automatisch seinen Nasenrücken, da die Kopfschmerzen durchaus nicht mehr toleriert werden konnte, die er sich hier zuzog.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Ok, dazu kann ich doch noch was sagen. Die Statthalter sind nur deswegen gleichzeitig Legat bzw. Praefect der aktiv bespielten Legion ihrer Provinz, weil es bisher keine Kandidaten gab, die das Kommando wollten (ganz wichtig, das habt ihr bisher völlig ignoriert) und die nötigen Voraussetzungen mitbrachten.
    D.h. sobald es solche Kandidaten gibt, werden die Statthalter schlicht und einfach als Legat bzw. Praefect der nicht bespielten Legion eingesetzt. Da es in Ägypten 2 Legionen und in Germania furchtbar viele gibt, ist das kein Problem. Die Statthalter okkupieren also nicht die Posten für Legatenanwärter.


    OK, das habe ich dann vermutlich falsch verstanden. Wenn das wirklich so ist/war, dann kann ich damit sehr gut leben.


    Was mich jedoch nach wie vor verwundert ist die Voraussetzung mit den zwei Tribunaten, die ja nur die Wenigsten erfüllen.
    Aber vielleicht kann ja Macer dazu etwas sagen, scheint ja seine Idee gewesen zu sein. ;)

    Ich halte dies in keiner der vier Provinzen für sinnvoll, dass hier zwei wirklich wichtige und zeitintensive Ämter von nur einer Person besetzt werden. Ich will den Statthaltern nichts unterstellen oder sie in keinster Weise kritisieren, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Legionen mehr Zuwendung und Aktivität erfahren, wenn sie einen Legaten haben, der auch nur Legat ist.
    Wie schon gesagt, es gibt genug Kandidaten für diese Ämter und daher kann ich es einfach nicht verstehen, dass man in Germanien oder Ägypten mit einer Person zwei sehr angesehene und erstrebenswerte Ämter gleichzeitig besetzt, während ID´s wie Vitamalacus, der für mich mehr als nur geeignet für ein Legionskommando erscheint, "unterqualifiziert" vor sich hinspielen müssen.
    Ich weiß nicht, irgendwo bleibt da doch auch die Motivation auf der Strecke, wenn diese Ämter ständig besetzt sind und es keine Möglichkeit gibt diese zu erlangen, wenn man nicht unbedingt zeitgleich Statthalter sein will.

    In den Spielregeln steht auch, dass die senatorischen Offiziere stets zeitlich befristet eingeteilt werden und auch in den Einheiten variieren (der Legatus Legionis ist dort keine Ausnahme), wird aber hier nur bei den senatorischen Tribunen angewandt, das Legionskommando ist ja schon fast zu einem Dienst auf Lebenszeit geworden, außer man will es irgendwann nicht und bittet von sich aus um Entlassung.
    Und weil der Kaiser seine Legaten ernennt, ist es kein Problem wenn der ein oder andere mal keine zwei Tribunate bei verschiedenen Einheiten aufweisen kann.

    @Cyprianus:
    Zur ägyptischen Legio, nun ja, Prudentius Balbus, du, Octavius Sura, Plautius (wenn er nicht gegangen wäre), dann fallen mir sicherlich noch einige ein, die das übernehmen könnten, die ich aber vergessen habe. ;)
    Bei der II. Legio wären das auch Vitamalacus, Victor (sein Consulat ist auch irgendwann vorbei, falls er gewählt wird), Claudius Menecrates (Valeria hat Recht, er wäre auch sehr geeignet), Meridius (scheint mir doch eher aktiv zu sein).
    So viel zu Kandidaten.


    zum 2. Abschnitt: Ja, das habe ich nicht in Frage gestellt, ich war nur verwundert, warum man nun zwei Tribunate belegen muss.

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Im Übrigen: Ich empfinde es einfach als eine bodenlose Frechheit, einen bei einer solchen Kriegs-Kampagne dauerhaft und ohne Abmeldung abwesenden Legaten (SL hin oder her) auf seinem Posten zu belassen. Ist sicher auch alles andere als angenehm für den Kaiser, der ja trotz Zeitmangels dauernd einspringen muss. Und dass er sich scheinbar regelmäßig einloggt, ist in der Mitgliederliste ja ersichtliich, zuletzt am 13.11.2007 um 17:34.


    Gut, ein Punkt ist, dass keiner der derzeitig verfügbaren Soldaten-IDs die Voraussetzungen der zwei Tribunate bei Legion und CU erfüllt, um den Platz dort einzunehmen.


    Schließe mich dem ersten Abschnitt voll und ganz an.


    Zweiten Abschnitt kann ich nicht verstehen. Warum benötigt man denn neurdings ein Tribunat bei zwei verschiedenen Einheiten? (An die SL) -.^
    Vitamalacus, Meridius und Victor (falls er nicht gewählt werden sollte), wären für mich wirklich geeignete Legati. Aber gut, ich kann das auch nicht nachvollziehen, wie auch die Regelungen in Ägypten und Germanien, wo man die Legionslegaten gleichzeitig als Statthalter einsetzt und dort gleich zwei Legionskommandos dadurch wegfallen, obwohl wir genug Kandidaten für diese Ämter haben, die vor sich hindümpeln.

    Es hatte sich wahrlich nicht viel verändert und Furianus ließ sich, von der strapaziösen Reise geschwächt, auf eine der zahlreichen Klinen nieder.
    Gracchus würde sicherlich bald kommen. Wie er wohl aussah, als Pontifex? Vermutlich hatte sich der Vetter, der eigentlich Onkel war, kaum verändert. Vielleicht war er trotz des großen Verlustes seiner Schwester erleichtert ob seiner Berfugungen in das Pontifikat und den Senat, doch wer wusste es schon genau.

    Ein Sklave überbrachte ein versiegeltes Schreiben.


    Ad Magistratus Ostiae Publius Aelius Pulcher
    Curia Ostiae,
    Ostia


    Proconsul Hispaniae Lucius Flavius Furianus Magistrato Aelio Pulchro s.d.


    Ich bitte dich diesen Brief vertraulich zu behandeln, denn mir ist nicht daran gelegen von diesem Schreiben in Rom zu hören.
    Mir wurde von meinen Klienten viel von dir berichtet, deine Strebsamkeit gelobt und deine Kompetenz versichert. Wie du weißt, bin ich als Proconsul der schönen Provinz Hispania, mit Sitz in der Hauptstadt Tarraco, sehr um die Funktionalität der Stadtverwaltung sowie auch der Kompetenz und Eignung der Amtsträger bemüht.
    Wie du sicherlich schon in der Acta Diurna gelesen haben magst, blüht Hispanien ebenso wie die Hauptstadt auf. Auch daran ist mir sehr gelegen und dazu brauche ich fähige Männer, die mir dabei zur Hand gehen.
    Da ich derzeit aufgrund familiärer Verpflichtungen in Rom weile, habe ich mich nach eben solch fähigen Männern in der Provinz Italien umgesehen und dabei fielst du mir besonders positiv auf.
    Wie du weißt, hat die Hauptstadt Tarraco einen Duumvirn, doch brauche ich einen weiteren Mann, welcher sich im Stande sieht Verantwortung für eine Provinzhauptstadt sowie auch die ganze hiesige Verwaltung zu übernehmen. Einen Mann, der nicht nur bestrebt ist zum Wohle der Stadt und der Provinz zu handeln, sondern auch einen Mann, der den Nachwuchs in der Stadtverwaltung fördert und fordert.
    Ich würde mich glücklich schätzen, wenn du dieser zweite Mann an der Spitze der Stadtverwaltung sein würdest und offeriere dir hiermit dies Angebot auf ein Duumvirat in Tarraco.
    Solltest du Interesse, sowie auch Fragen diesbezügich haben, suche mich in der Villa Flavia in Rom auf. Ich werde dort noch einige Tage weilen, bevor ich wieder gen Hispania reise.


    Ich möchte dich hiermit nochmals darum bitten, diese Offerte für dich zu behalten, falls du an einem solchen Angebot nicht interessiert bist.


    gez.


    L. Flavius Furianus

    Nachdem der jetzige Consul Partei ergriffen hatte, stand Furianus nochmals auf, um auch Detritus seine Bedenken vielleicht näher zu erläutern.


    "Ich begrüße diese Entscheidung, den Kandidaten nicht aus der Wahlliste zu nehmen."


    Fing er erstmal an, um sich danach direkt Detritus hin zu wenden.


    "Senator Detritus. Ein Beispiel. Nehmen wir an, du würdest diese Wahl ebenfalls kandidieren und nehmen wir an, wir verfahren so, wie du es hier vertrittst. Nehmen wir weiterhin an, du hättest viele Feinde. Nun überlege einmal, wie leicht es diesen Feinden fallen würde, wenn wir so handeln, wie du vorschlägst, dich deines Amtes und deines Weges zu berauben? Sie könnten ganz einfach und legal Klage gegen dich erheben, kurz vor der Wahl, man streicht dich, da ja eine Klage wie ein Demoklesschwert über dir hängt, von der Kandidatenliste. Das Verfahren wird aufgenommen und man stellt fest, dass du zu Recht unschuldig bist, die Klage nur ein Mittel zum Zwecke war, nämlich dich von den Wahlen auszuschließen.
    Was wirst du tun? Man hat dir ein Jahr gestohlen, man hat dich bloßgestellt und das einfach so, mit einem Schreiben an das Gericht. Du wirst dich maßlos ärgern, doch was machst du, wenn das gleiche bei den nächsten Wahlen geschieht, vielleicht auch bei den übernächsten? Wirst du dich dann noch ärgern? Man würde dich deiner politischen Karriere berauben und das nur mit einem einfachen Schreiben, einfach so und jeder könnte dies tun, ein einfacher Metzger, nicht einmal ein römischer Staatsbürger wäre daran gehindert.
    Wenn dies wirklich so eintrifft, Senator Detritus, wird der Cursus Honorum sinnlos, da kein einziger Mann zugelassen werden wird. Solch ein Szenario würde alles lähmen, den Senat, ganz Rom, unser ganzes Reich.
    Daher ist dieser Mann für mich unschuldig, diese Klage irrelevant für meine Entscheidung."


    Es war wirklich untragbar, dass man aufgrund einer einzigen Klage einen Mann von der Liste streichen konnte, beziehungsweise wollte, wie sein octavischer Kollege. Furianus hätte sein ganzes Vermögen verwetten können, dass der Annaer bei den nächsten Wahlen, in denen der Octavier für ein Amt kandidiert, diesen ebenfalls auf etwas veklagt, sei es noch so unsinnig, um ihm nur das Amt zu rauben.


    edit: Satz eingefügt.

    Nachdem er sah, wie verwirrt Avarus schien, wandte er sich kopfschüttelnd an seinen Nachbarn.


    "Nun sieh dir das an. Er würde die Ironie auch nicht erkennen, wenn man sie ihm direkt ins Gesicht schmeisst. Herrje, Avarus scheint wirklich ins Alter gekommen zu sein."


    Da kam Furianus doch sogleich ein Bild vor die Augen. Vermutlich musste er Avarus´Gesicht in die Ironie drücken, so, wie er es bei diesen ägyptischen Katzen beobachtet hatte, diese wurden auch mit ihren Gesichtern in ihre Ausscheidungen gedrückt, damit sie dies nicht wiederholen und ihre Geschäfte anderswo verrichten. Doch das würde im Senat sicherlich merkwürdig aussehen, daher ließ Furianus von dieser durchaus amüsanten Vorstellung ab und erfreute sich, dass Avarus nicht das bekam, was er wollte. Furianus wusste nur zu gut, auf was der Alte da anspielen wollte, ja, sich selbst wollte er außen vor lassen und, falls Furianus darauf angesprungen wäre, über dessen Aufenthalt hier in Rom, seine scheinbaren Verfehlungen als Proconsul und seine zutiefst ungeeignete Person selbst beklagen. Doch nicht mit Furianus, Avarus musste sich etwas anderes einfallen lassen, um von sich abzulenken. Der Mann schien ziemlich ins Alter gekommen zu sein, verstand er doch nicht die offensichtlichste Ironie und auch die Sophistik schien schon ziemlich eingerostet zu sein.

    "Ich schließe mich Senator Decimus Meridius an."


    Meldete nun auch er sich zu Wort und stand sogleich auf.


    "Solange der Kandidat nicht verurteilt ist, sollte dies auch keine Rolle haben. Wo wären wir denn da, wenn wir jeden Kandidat ausschließen, weil ihn jemand anklagt? So könnte man ja jeden Kandidaten ein paar Tage vor der Wahl wegen irgend etwas, sinnigem oder unsinnigem, verklagen, um ihm so die Chance auf ein Amt zu nehmen.
    Nein, solange der Kandidat nicht verurteilt ist, bleibt er für mich straffrei. Ob er nach seinem Amte schuldig gesprochen wird oder nicht, wird uns bei seiner zweiten Kandidatur interessieren, wobei ich nicht denke, dass es eine zweite geben wird, wenn dieser Mann hier schuldig gesprochen wird.
    Doch für diese Wahl ist ein Urteil aufgrund einer Klage, von wem sie auch sein mag, in meinen Augen nicht zu verantworten.
    Wenn wir weiterhin Kandidaten zur Wahl zulassen, die mehrfach für schuldig erklärt worden sind, ja sogar größte Frevel an Volk und den Göttern begangen haben, dann sollten wir uns davor hüten nun einen Mann aufgrund einer kürzlich eingereichten Klage zu richten.
    Dieser Mann ist für mich unschuldig, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde."


    Das konnte er nun gar nicht verstehen. Da bemaß man einen Mann danach, dass ihn irgend jemand verklagt hatte. Es wurde noch nicht einmal Recht gesprochen und man wollte ihn hier schon als Schuldigen propagandieren. Solch ein Vorgehen stieß bei Furianus auf größtes Unverständnis, saß doch ein gewisser Germanicus, ein mit der Nota Censoria behafteter und durch zahlreiche Schuldsprüche befleckter Mann immer noch im Senat und maß sich weiterhin an für Ämter des Cursus HONORUM zu kandidieren. Lächerlich.

    "Irgendwie, Senator Avarus, glaube ich ebenfalls nicht daran, dass die Praetoren von dir jedwede Fragen zu fürchten habe.
    Wer sich wehement gegen diese Beschränkung gewehrt hat und dies immer noch tut, kann sich nicht als Schützer jener bezeichnen oder sich diesem Titel überhaupt anmaßen. Das schließt sich aus, Senator."


    Erhob sich Furianus und schüttelte leicht den Kopf. Vermutlich würde Senator Avarus einiges unter den Tisch fallen lassen, da war er sich sicher. Vielleicht wäre dann auch ein Bildhauer ein landwirtschaftlicher Betrieb.


    "Deine Person und dieses Amt schließen sich für mich gänzlich aus."


    Sagte er schlussendlich, um sich sogleich wieder zu setzen.

    "Lasse die Hunde los und du wirst ihnen auf der Straße bald Gesellschaft leisten, wenn der Herr gnädig zu dir ist."


    Antwortete der Sklave doch in leichter Rage, konnte sich aber sogleich fassen, da der Dominus gerade dabei war aus der Sänfte zu steigen und wohl nicht aufgehalten werden wollte, wenn er in sein Vaterhaus ging.


    "Senator Lucius Flavius Furianus ist angekommen und wünscht in sein Vaterhaus einzutreten. Und Flavius Gracchus will er auch sprechen."

    Als er sie sah, wusste er nochmals, dass seine Entscheidung damals richtig war sie zur Zukünftigen auszuwählen.


    "Salve, Albina. Wie wunderschön du aussiehst."


    Brachte er sogleich staunend hervor und verbeugte sich leicht vor ihr, selbst unsicher, ob er sie umarmen sollte, ihr einen leichten Kuss auf die Wange schenken konnte oder es doch angemessener war noch ein wenig Abstand zu wahren. Er entschied sich für letzteres und blieb lächelnd stehen.


    "Ich bin überwältigt, du bist so schön wie damals auf dem Sklavenmarkt."


    Ou, ein sehr schlechter Satz, wie er im Nachhinein feststellen musste. Es war auch einfacher im Senat, quasi vor dem ganzen Reich zu sprechen, als vor seiner Verlobten.


    "Eine schier endlose Menge von Impressionen jagt mir derzeit, durch den Kopf, entschuldige. Ich bin, wie gesagt, fasziniert, ebenso erleichtert, dass du wohlauf zu sein scheinst, doch ebenso betrübt, dass ich dich so hetzen lasse, so unvorbereitet erscheine, was doch eigentlich nicht meinen Gewohnheiten entspricht. Entschuldige, aber ich hielt eine Benachrichtigung über den Cursus Publicus für unnötig, da ich wahrscheinlich sowieso schneller sein würde als der Briefzusteller und dies auch so eingetroffen ist, wir hatten guten Wind in den Segeln."


    Ob sie etwas davon verstand, etwas von Schiffen, Segeln und anderem Zeug, welches man mit dem Überbegriff Nautik versah? Er wusste es nicht, genau so wenig, wie er all die anderen mehr oder minder wichtigen Details über sie nicht kannte. Er wagte es nicht einmal zu sagen, dass er sie überhaupt kannte. Er kannte ihr Gesicht, ihre Stimme, ihren Namen, doch mehr war ihm vergönnt gewesen. Wohl ihnen beiden, denn sie wusste nicht viel mehr.

    Indes betrat Furianus das Atrium und blieb mit hinter dem Rücken verschränkten Händen stehen.
    Sicherlich, das waren seine bescheidenen Erfahrungen mit alten Spielgenossinen, würde Albina noch etwas auf sich warten lassen. Da unterschied sie sich wohl nicht von den anderen, alle waren sie gleich.
    So blieb ihm nichts weiter als im Atrium stehend die Büsten der tiberischen Ahnen zu betrachten.

    "Mein Dominus, Proconsul und Senator Roms, Lucius Flavius Furianus wünscht seine Verlobte Tiberia Albina zu sprechen."


    Gab der Sklave bekannt und deutete auf die Sänfte, die just in diesem Moment abgestellt wurde und Furianus die Vorhänge zur Seite schob, um seine rechte Hand zu zeigen, auf der einige Ringe, darunter der eines Senators und einer mit flavischem Wappen, seine Person bestätigen sollten.