Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Zitat

    Original von Caius Furius Helios
    Gleich vom Portus kam er her, müde und gequält. So viel zum Thema angenehme Schiffsreisen, da hatte er es damals als Nauta leichter, wobei er auch noch nie so ein Unwetter erlebt hatte. Und Helios war dazu noch dumm genug den Matrosen zu helfen, um ja nicht zu kentern. Das hatte er nun davon, er war müde und ihm war heiß, vermutlich der Beginn einer Erkältung, die bei dem Sturm und der Temperatur an Deck ganz logisch wäre.
    Doch nun stand er hier, gewaschen und rasiert, und wollte den neuen Abschnitt seines Lebens beginnen. Auf ein Tribunat war er nicht vorbereitet, besonders nicht für eines in der Legion, doch hier wollte er es lernen - ein Abschnitt namens Hispania.


    Mit diesen Gedanken im Kopf und der Aussicht auf ein erfolgreiches Gespräch, klopfte er an.


    Nachdem Furianus den ersten Besucher verabschiedet hatte, durfte auch der zweite eintreten.


    "Herein."


    Sagte er klar und deutlich und wartete gespannt auf das nächste Erscheinungsbild.

    "Soweit ich weiß muss bei einem Nichtbestehen eine Gebühr von 100 Sesterzen entrichtet werden, wie es nun mit den Nichtbürgern gehandhabt wird weiß ich nicht genau, kann mir jedoch vorstellen, dass bei jenen sogleich diese Gebühr verlangt werden wird - schließlich hat ein Bürger Roms gewisse Rechte und Privilegien.
    Um einen erweiterten Kurs absolvieren zu können, darunter fällt wohl auch ein Medizinkurs, den du hoffentlich anstreben wirst, wir verlangt eine einmalige Gebühr von 500 Sesterzen an die Schola Atheniensis zu entrichten. Mit der Einzahlung kannst du dann so viele Kurse besuchen wie es dir beliebt.
    Wann der nächtes Cursus Res Vulgares stattfindet? Nun, normalerweise ein- bis zweimal pro Legislaturperiode, sprich in einem Jahr. Aber mir liegt noch kein konkreter Termin vor, daher müsstest du dich gedulden."


    Gab Furianus preis und kam sich wie einer dieser Brunnen vor, die ihre Wässer in einem steten Strahl ergießen, nur in seinem Falle war es das Wissen.

    "Gut."


    Antwortete Furianus knapp und war doch erstaunt, dass der Mann sich tatsächlich über Kursangebot und -kosten informieren wollte und das während er Furianus gegenübersaß.


    "Informieren musst du dich nicht, ich bin schließlich Curator einer Schola und kann dir das sicherlich auch mitteilen. Hast du denn schon den Cursus Res Vulgares? Dieser ist Voraussetzung für alle weiterführenden Kurse."

    Nach seiner kleinen Inspektionsrunde verschlug es Furianus zunächst einmal zu dem Prachtbau, der Regia getauft wurde und von nun an sein Arbeitsplatz sein sollte. Den Gang zu dem großen Arbeitszimmer säumten natürlich Nischen gewesener Proconsulsn, in der Vorhalle standen prächtige Statuen aus Marmor und sogar drei aus Bronze. Ein recht repräsentativer Bau, den sich Furianus natürlich nicht ohne professionelle Führung, das heißt einem alten Scriba, zeigen ließ.
    Zuletzt erreichte man die großen Flügeltüren, die das dahinter liegende Arbeitszimmer des Proconsuls beherbergten. Natürlich interessierte es Furianus ungemein, ob es hier kleine Weinlager gab, die sein Vorgänger angelegt hatte, zumindest war es dem Genussmenschen Agrippa zuzutrauen gewesen. Doch auf den ersten Blick war alles aufgeräumt, der große Schreibtisch glänzte und der Marmorboden war mehr Spiegel als Stein.
    So setzte er sich hinter den Schreibtisch und verweilte einige Sekunden, um den Moment zu erfassen, bis er sich danach an den Papierstapel wagte.

    Ob es blammabel oder doch für Furianus von Vorteil gewesen wäre, wollte er nicht weiter bedenken und befand, dass ein zustimmendes Nicken hier durchaus angebracht wäre. Was er auch tat.


    "Gut. Natürlich würde ich mich gerne den bestehenden Problemen annehmen. Doch zuvor, du als Duumvir, kannst mir sicherlich sagen wie gut die Provinzverwaltung derzeit arbeitet. Ich hörte der Comes und Magister Scriniorum hätten sich seit Langem nicht sehen lassen, stimmt dies?"


    Schwarze Schafe gab es immer, aber solcherlei Zustände, die er von Informanten aus Hispania mitgeteilt bekommen hatte, sprengten jede Moral und Pflichtbewusstsein eines jeden Römers, einfach so dem Reisen zu frönen während die eigene Provinz am Boden liegt.

    Mir hat sich gerade eine Frage aufgeworfen, die ich doch gerne beantwortet sehen würde, weil es doch die ein oder andere ID betreffen könnte und schon jetzt betrifft.


    Wir wissen ja, dass für bestimmte Stände bestimmte Summen aufgebracht werden mussten, explizit für den Ritter 400.000 Sesterzen, für den Senator eine Million. Diese Standesvoraussetzungen wurden bei uns ja durch die Grundstücke ersetzt, sprich ein Grundstück, um Ritter zu werden und zwei für den Senator.
    Wie eng sehen wir nun diese Regelung? Damit meine ich nun, was mit einem Ritter oder Senator passiert, wenn er seine "Mindestvoraussetzungen", also ein oder zwei Grundstücke veräußert und damit nicht erfüllt. Wenn wir es analog zur Historie handhaben, müsste der ID also der Ordo aberkannt werden oder darf man hier auch als Senator ohne Grundbesitz und damit faktisch ohne eine Sesterze Geld herum laufen?


    edit: Rechtschreibung...grr

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Da meine Internetverbindung ständig abgebrochen wird und der Provider wahrscheinlich seine kleinen Problemchen hat, konnte ich die letzten Tage für einige Sekunden oder gar nicht ins Internet. Da ich nicht weiß wie lange der Zustand anhalten wird, melde ich mich mal als sporadisch da, bis gar nicht aufgrund der fehlenden Verbindung. Nur damit ihr es wisst. ;)


    Scheint wieder zu laufen, zumindest gab es in letzter Zeit keine "Abstürze". Also wieder da.

    Der Sklave erschrak ein wenig und sprang schnell zur Seite, um Furianus Platz zu machen. Dieser lächelte leicht und grüßte den vermeitlichen Duumvir Tarracos, den er ja bisher noch nie zu Gesichte bekam.


    "Salve, Annaeus Domitianus. Ich danke dir für die freundliche Begrüßung und muss mich doch verwunderlich zeigen, dass die Kunde dich doch erreicht hat. Eigentlich wollte ich meine Ankunft geheim halten, schließlich will ich Tarracos Gesicht begutachten, nicht die Maske oder Schminke, die bei einem offiziellen Auftritt würde aufgesetzt werden. Ich hoffe du verstehst, was ich damit meine."


    Durchaus würde er ihn gleich nach dem Zustand der Verwaltung und der Amtspersonen fragen, doch zuerst einmal musste er sich mit dem Duumvir vertraut machen, erste Eindrücke waren noch zu sammeln.

    Furianus hatte es sich sogleich zum Ziele gemacht auf schleunigst dem Herrn Duumvir einen Besuch abzustatten, so dass er nach einigen Minuten auch vor dessen Officium stand. Zum Glück kamen die Gerüchte nicht bis nach Hispania wann er denn genau ankommen würde, so dass Furianus ohne allzu großes Aufsehen zu erregen mühelos durch die Straßen gehen, bzw. sich tragen lassen konnte. Seinen Purpurstreifen hatte er auch mit einem leichten Mantel von M&H verdecken können. :D
    Ein Sklave klopfte für ihn an.

    Furianus blickte gar fast verträumt zu der Küste und nickte beiläufig.


    "Meine persönlichen Sachen müssen in die Villa Flavia gebracht werden, zudem jene hergerichtet für meine Ansprüche. 30 Sesterzen dafür."


    Nun legte das Schiff an und Furianus hatte nun zum zweiten Male in seinem Leben hispanischen Boden unter sich.


    "Nun kann es losgehen."


    Sagte er mehr zu sich als zu den Umstehenden und setzte sich in Bewegung.

    Auch für Furianus begann ein neuer Abschnitt seines Lebens. Nun war er wahrlich ein Mann von Macht und Integrität und nicht, wie damals, bloß ein einfacher und ungewöhnlich patrizischer Architectus Provincialis.
    Just in dem Moment kam er, vom einem Leibsklaven gerufen, ebenfalls an Deck und besah die schöne Küste Hispanias mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite freute er sich auf die bevorstehende Zeit, auf der anderen Seite war diese Zeit doch düster ungewiss. Was hätte er nur darum gegeben in die Zukunft blicken zu können, besonders bei einer solch großen Last auf seinen Schultern wie eine ganze Provinz.
    Doch nichtsdestotrotz musste er hier bestehen und so hielt er sich ebenfalls an der Reling fest und blickte in seine neue Heimat für wenigstens eine Legislaturperiode.

    Da meine Internetverbindung ständig abgebrochen wird und der Provider wahrscheinlich seine kleinen Problemchen hat, konnte ich die letzten Tage für einige Sekunden oder gar nicht ins Internet. Da ich nicht weiß wie lange der Zustand anhalten wird, melde ich mich mal als sporadisch da, bis gar nicht aufgrund der fehlenden Verbindung. Nur damit ihr es wisst. ;)

    Auf den Redeschwall des Kollegen Germanicus wollte er nun auch nicht mehr antworten, waren dies doch alles subjektive Eindrücke des Avarus und sicherlich mit Wut und Missgunst gewürzt, was bei Betrachtung ihres Verhältnisses zueinander auch keine große Überraschung war. Aber zum Gesetzestext hatte es überhaupt keinen Bezug, wie er fand. Auch das so breit dargestellte Klientelsystem des Senates konnte er nur kopfschüttelnd hinnehmen, schließlich war er selbst bestes Beispiel, dass man nicht Klient sein musste, um hier zu sitzen, wie es der Germanicus pries. Statt dessen wandte er sich Macer zu.


    "Gut, dann ersetze ich die Bezeichnung Staatskasse durch den fiscus Caesaris."


    Nach den zahlreichen Änderungen musste Furianus selbst ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, bis er dann den vollständig korrigierten Text absegnen konnte und dem Scriba zum Vortrag reichte.


    lex Flavia de frumentationibus


    Dieses Gesetz regelt die Getreidespenden und die annona urbis der Stadt Rom.


    § 1 de abolitione legis Matiniae
    Mit Inkrafttreten der lex Flavia de frumentationibus wird die lex Matinia frumentaria außer Kraft gesetzt.


    § 2 de frumentationibus
    1) Eine Getreidespende besteht aus zehn Einheiten Brot und wird wöchentlich entrichtet.
    2) Die Getreidespenden sind für den Eigenverbrauch bestimmt und dürfen weder veräußert noch getauscht werden.
    3) Wird die Getreidespende veräußert oder getauscht, zieht das eine sofortige Einstellung der Getreidespenden mit sich.


    § 3 de plebe frumentaria
    1) Jeder Freigeborene mit römischem Bürgerrecht hat ein Anrecht auf eine Getreidespende pro Woche.
    2) Angehörige der Ordines Decurionum, Equester und Senatorius haben keinen Anspruch auf Getreidespenden.
    3) Empfangsberechtigte, die vor oder nach dem Bezug der Getreidespenden strafrechtlich in Erscheinung treten, verwirken ihr Anrecht auf eine Getreidespende pro Woche auf Lebenszeit.


    § 4 de comparatione frumentationum
    1) Der Anspruch jedes Empfangsberechtigten wird nur geltend gemacht, wenn dieser sich in die Liste für Empfangsberechtigte eintragen lässt und seine Getreidemarke, die tessera frumentaria, erhalten hat.
    2) Die Liste der Empfangsberechtigten wird an der Basilica Iulia und an den Märkten Roms öffentlich ausgehängt und jeden Monat erneuert.
    3) Die Getreidemarke darf weder veräußert noch getauscht werden, dies zieht eine sofortige Einstellung der Getreidespenden auf Lebenszeit mit sich. Die Getreidemarke darf jedoch innerhalb der Familie vererbt werden.
    4) Die Verpflichtung zur Aktualisierung der Listen trägt die Cura Annona.


    § 5 de pane
    1) Das Getreide wird von der Cura Annona zu dem marktüblichen Preis beschafft und anschließend in staatlichen oder von der Cura Annona mit der Produktion betrauten Bäckereien zu Brot verarbeitet.
    2) Das Brot wird nach der Lieferung bis zur Verteilung an den Endverbraucher in speziell dafür errichteten Getreidespeichern, den horrea, aufbewahrt.
    3) Für die Qualität des Getreides und Brotes ist die Cura Annona verantwortlich und zur Einhaltung der Qualitätsnorm verpflichtet.


    § 6 de fisco
    1) Die Kosten für die Beschaffung von Getreidespenden werden durch das Konto der Cura Annona, dem fiscus frumentarius, beglichen.
    2) Der fiscus frumentarius wird durch den fiscus Caesaris mit Zuschüssen in Höhe der Kosten finanziert.
    3) Die Höhe der erforderlichen Zuschüsse wird durch den praefectus annonae ermittelt und der kaiserlichen Finanzabteilung durch eben diesen mitgeteilt.


    § 7 de Cura Annona
    1) Die Beschaffung, Lagerung und Verteilung der Getreidespenden obliegt der Cura Annona.
    2) Die Verantwortung über die Cura Annona hat der praefectus annonae zu tragen.
    3) Im Falle einer Nichtbesetzung des Amtes des praefectus annonae obliegt die Verantwortung über die Cura Annona dem praefectus urbi.



    Nachdem das Gesetz verlesen worden war, bedeutete Furianus dem Consul Labienus, dass die Anhörung wohl zum Ende kommen sollte, da sich keine explizit auf das Gesetz bezogenen Wortmeldungen einstellten oder neue Fragen aufgeworfen wurden.
    Man konnte nun zur Abstimmung kommen und Furianus würde selbstverständlich für seinen Gesetzesvorschlag stimmen, das war sicher wie die Wendung zur Rechten seite nach einem Gebet zu den Göttern.


    Sim-Off:

    Ich muss nach Hispania abreisen. Furianus wird selbstverständlich für das Gesetz stimmen, wenn meine Stimme noch fehlen sollte, ich wäre ja schon abgereist.