"Es geht gleich schon wieder! Wirklich!"
Ich ließ mich ins Heub fallen und lag nun dort auf den Rücken, den Blick zur Decke gewandt und schloß die Augen. Was sollte ich nur tun?
"Es geht gleich schon wieder! Wirklich!"
Ich ließ mich ins Heub fallen und lag nun dort auf den Rücken, den Blick zur Decke gewandt und schloß die Augen. Was sollte ich nur tun?
"Du musst dir keine Sorgen machen, Helena! Ich bin schon mit so manchem prima fertig geworden und es hat meiner Lebensfreude nicht geschadet!"
Ich setzte ein falsches Lächeln auf.
"Ich möchte lieber nicht darüber sprechen! Das ist etwas, was ich mit mir ausmachen muss!"
Ich sah sie traurig an. Was spielten die Götter nur für ein Spiel!?
Ich zuckte zusammen.
"Nichts... Nur Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirren, mit denen ich dich aber nicht belasten möchte. Ich habe in den nächsten Monaten viel Zeit, darüber nachzudenken..."
Durfte ich sie ihm entreißen? War er überhaupt tot? Und wenn ja, wartete er nicht auf sie? So wie meine Mutter auf meinem Vater warten würde? Sollte ich es dieser Valeria gleich tun? Ich wusste es nicht und ging hinüber zur Dachöffnung und stütze mich ab. Ich schaute über das weite, weite Land und sah den Ozean...
Hatte ich hier eine Stimme? Ich glaubte nicht. So schaute ich auf meine Wachstafel.
"Ist sie denn so ungezogen? Ich finde sie ist ein aufgewecktes und schlaues Kind und sehr hübsch. Sie vereint anscheinend alle Eigenschaften ihrer Eltern in sich...!"
Ich musste über Helenas Mann nachdenken... Ich hatte von ihm nur gehört, doch kannte ich ihn nicht. Aber er musste ein guter Mensch gewesen sein, wenn Helena ihn liebte... War es fair, dass ich ihr so nah war? Ich dachte nach...
Wir hatten es geschafft und ich setzte mich ins Stroh und blickte heraus. Das Land lag geöffnet vor uns... Dann blickte ich wieder zu Helena und seufzte...
"So, da wären wir! Als Kind habe ich hier viel Zeit verbracht! Hier hat man mich nie gefunden!"
Fast befürchtete ich, sie wolle sagen 'Ich liebe dich'. Ich fürchtete diesen Augenblick, denn er würde uns in eine mißliche Lage bringen, weil es nicht sein durfte. Ich wüsste auch gar nicht, was ich darauf antworten sollte... Aber sie hatte die richtige Entscheidung getroffen.
"Auch mit dir ist es sehr schön, liebste Helena!"
Alles war für die Diskussionsrunde gerichtet. Es stand frischer Wein und Obst auf den Tischen. Nun fehlten nur noch die Gäste!
Ich nahm ihre Hand und zog mit ihr los.
"Es wird dir bestimmt gefallen!"
Ich kam mir vor wie ein kleiner verliebter Junge. Ja, so war es. Doch bald würde ich wieder erwachsen werden müssen und der Wahrheit ins Auge sehen müssen. Doch noch nicht. Noch war ich nicht bereit dazu.
"Ja?"
"Hm..."
ich dachte nach.
"... in der Nähe gibt es einen kleinen Stall, da dürfte um diese Uhrzeit niemand sein und er Boden ist schön mit einer prima Aussicht! Was meinst du?"
Ich war als Kind häufig dort gewesen...
"Leichter gesagt, als getan! Wo willst du denn mit mir hin? Was hast du noch vor?"
Ich wusste nicht was ich wollte und noch weniger wusste ich, was sie wollte. Fragend sah ich sie an.
Ich küsste sie innig und wollte gar nicht aufhören, bis mir auffiehl, dass man uns hier beobachten könnte. Deshalb richtete ich mich auf und sah sie an.
"Lass uns fort von hier! Hier sieht man uns... Und das darf man nicht!"
"Bedingungslos?"
Ich sah ihr tief in die Augen und meine Lippen näherten sich ihr...
"Wie frech...!"
Das gehörte bestrafft. Geschickt machte ich eine Bewegung, wodurch es mir gelang, dass sie nun in meinen Armen lag. Ich beugte mich über sie und sah sie an.
"Und was tust du nun?"
Ich seufzte, richtete mich auf und ging nichts ahnend aus dem Raum ins Freie.
Ging das Spiel weiter? Ich fragte mich wer hier ein Nimmersat war. Sie oder ich?
Ich strich mir einige Krümmel von der Tunika, als ich das Haus verließ.
Ich setzte mich auf.
"Wo willst du mit mir hin, Herrin?"
Ich schaute sie fragend an. Was hatte sie nur vor?
"Nun, wer kann das schon! Da gebe ich dir recht! Aber dennoch sollte man an die Bürger appelieren, sich freiwillig zu beteiligen. Eine Pflichtsteuer schafft nur Unmut unter der breiten Masse des Volkes und die gab es in Beziehung zu 'Steuern' in letzter Zeit schon genug! Wenn niemand komplett ein Gebäude finanzieren kann, so kann man eine Tafel mit all den Namen an dem Gebäude anbringen.
Die Bürger beteiligen sich bestimmt gerne, wenn man sie darum bittet und ihnen sagt, dass man sie braucht, dass sie zu etwas nutze sind.
Auch ich würde mich beteiligen!
Wie wäre es z.B. mit einem Wohltätigkeitsverkauf von Waren? Wo dann ein bestimmter Teil der gestifteten Waren der Provinz zu gute kommt, oder sogar der ganze Teil?"
Ich war noch lange nicht satt. Hungrig sah ich auf ihre Brüste.
"Eigentlich hätte ich gerne noch ein paar Trauben..."
Was redete ich da schon wieder? Doch dieser Körper zog mich magisch an. Vielleicht tat frische Luft gut, denn ich durfte mich nicht an diesen Körper gewöhnen. Bald würde wir aufbrechen müssen.
"Aber wenn du meinst, Herrin!"