"Bestimmt nicht, Vater!"
Ich erhob mich, verabschiedete mich von meinem Vater und ging hinüber ins Atrium, wo ich meine Sachen abgelegt hatte!
"Bestimmt nicht, Vater!"
Ich erhob mich, verabschiedete mich von meinem Vater und ging hinüber ins Atrium, wo ich meine Sachen abgelegt hatte!
Der Tag war eigentlich schon zu weit fortgeschritten und die Sonne hatte ihren höchsten Punkt schon überschritten, als ich mich endlich losreißen konnte.
Das Pferd vom Cursus Publicus stand schon für mich bereit, auch wenn man mich dort zu anfangs mit Skepsis betrachtete, löste mein Ausweis das Problem ganz schnell. Es war ein Privileg, den Cursus Publicus zu benutzen. Doch so konnte meine Reise erheblich schneller von statten gehen, da ich an jeder Strassenstation ein frisches Pferd bekommen würde und gute Unterkunft war mir auch sicher.
Mein erstes Ziel sollte Saguntum sein, auch eine Küstenstadt. Eigentlich hätte ich eine Großteil der Reise auch per Schiff verbringen können, doch langsam kam die Jahreszeit, wo es auf See ungemütlich werden würde. Außerdem wirkte Merkurs Schutz nicht auf See.
Wehmütig passierte ich die Stadttore. Ich wollte die Provinz kennenlernen, doch war ich noch nicht lange in meiner Heimatstadt zurück gewessen. Nun würde ich sie hinter mir lassen. Und mit ihr die Menschen, die ich liebte.
Was ich mitnahm waren Erinnerungen und Gedanken. Sie würden mich noch lange beschäftigen. Vor allem Helena hatte es mir angetan. Ich war mir bei ihr wirklich nicht sicher, aber hatte nun lange genug Zeit, mir über meine Gefühle für sie klar zu werden.
Doch konnte ich es mir erlauben mit meinen Gedanken woanders zu sein? Ich hatte einen Auftrag. Es war eine Bewährungsprobe und ich würde sie bestehen...
"Ist es nicht schade, direkt bei den Göttern zu arbeiten? Ich würde mir das nicht nehmen lassen, denn sonst wüsste ich nicht, wofür ich das alles tun würde.
Auch wenn es mehr Arbeit bedeuten würde, so würde ich doch ab und wann immer auch die 'niederen' Arbeiten erledigen. So bleibt man auf dem Laufenden und weiß, wofür man arbeitet. Ich hoffe dir macht deine Arbeit auch Spaß! Ich bin froh, wieder zutun zu haben!"
Was machte sie da? Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden und hätte beinahe meinen Wein verschüttet. Ich linste zum Verwalter hinüber, dem das Schauspiel wohl gefiehl.
Ich schenkte ihr einen Becher voll Wein ein und auch dem Verwalter gab ich einen Becher, der dankend annahm.
"Tja, und nun beginnt bald wieder der Ernst des Lebens. Es tut einerseits so gut, eingebunden zu sein! Was machst du denn so beruflich als Pontifex?"
Ich hatte sie irgendwie noch nicht arbeiten sehen... Aber ich hielt mich auch kaum im Tempelbezirk auf. Leider!
Dann nahm ich meinen Becher, verschütete ein wenig für die Götter und trank...
"Nun, die Oliven sind sehr zu empfehlen! Aber du scheinst eher auf Süßes zu stehen, wie ich sehe. Naschst du gerne?"
Ich sah sie keck an, schütete mir dann etwas Wein ein.
"Du auch? Oder kannst du keinen Wein mehr sehen?"
Der Hausverwalter gesellte sich zu uns und ich wieß ihm einen Platz zu.
"Du hast deine Arbeit wirklich gut gemacht. Das Gut ist in einem guten Zustand. Deine Belohnung hast du ja schon selber eingesackt, aber ich habe bei meinem Vater ein gutes Wort für dich eingelegt. Die Angelegenheit ist somit erledigt!"
Er strahlte. Zweifelsohne hatte ich nun hier auf dem Gut einen Verbündeten. Ich wusste nicht, wie viel er von der Nacht mitbekam, aber er würde nicht reden. Ich schaute zu Helena.
"Iß! Hier liegt das Beste vor dir, was das Gut und die Provinz zu bieten hat!"
In meinen Worten lag eine gewisse Zweideutigkeit...
Ich sah ihr nach. Sie war wirklich wunderschön und ich hoffte innerlich, dass etwas daraus werden würde. Doch die Chancen standen schlecht. Zeit zum nachdenken würde ich ja haben....
Ich sah zu meinem Vater, während ich meinen Becher austrank.
"Nun, auch ich werde wohl gleich los müssen. Es ist alles für meine Reise vorbereite..."
In der Tat konnte jeder, der vermögend und einflussreich war, Klientel haben. Auch wenn diese Tätigkeit eher auf den Pater Familias beschränkt war, der allmorgendlich die Bittsteller empfing.
Hier diskutieren wir unter anderem über die Klientel in Zusammenhang mit der Abschaffung der Factiones: http://pages.imperiumromanum.n…ead.php?threadid=434&sid=
Also wenn ich soetwas hier lese, dann bekomme ich nen Kotzreiz.
Irgendwie haben einige Menschen nichts aus der Geschichte gelernt.
Wissenschaft ist schon lange nicht mehr auf Nationen beschränkt und d.h. nicht nur, dass Wissenschaftler international an Projekten zusammenarbeiten, sondern auch mal als Gastdozent an eine andere Uni gehen - wir in Bremen haben z.B. vom Institut für Geschichte eine Kooperation mit der Uni von Mexiko-Stadt- sondern auch, dass Studenten in der ganzen Welt studieren gehen können. Wir hier in Deutschland beschweren uns nicht über die vielen ausländischen Studierenden, obwohl die Seminare so voll sind, und wir wältzen dieses Problem auch nicht auf sie ab. Sie sind erwünscht. Auch Österreicher sind erwünscht. Aber wenn ich dann soetwas von euch lese, dann wird mir schlecht! Also vorher mal ein wenig nachdenken, bevor man solche Dinge in den Raum wirft.
edit: Ein wenig entschärft!
Ich schaute sie an.
"Ich danke dir dafür Helena. Doch meine Reise wird sicherlich gut gehen. Merkur habe ich schon geopfert und anscheinend war er ganz angetan. Und das mit der Liebe... Das wird auch schon gut gehen, denke ich. Ich will da auch nichts überstürzen. Ich bin noch jung und habe noch viel vor mir zu entdecken!"
Ich blickte mich im Hortus um und sah sie dann wieder an.
"Ich meine, es braucht immer etwas Zeit für so etwas. Ich will das nicht so überstürzen wie mein Vater! Eine solche Entscheidung braucht zeit, auch wenn die Gefühle am Anfang schon oft sehr klar sind, muss man die Auswirkungen überdenken und nicht rein aus egoistischen Gründen handeln!"
Ich warf Helena einen warmen Blick zu.
Ich nippte an meinem Becher und warf ein.
"Nun, da bin ich mal gespannt, wie meine Reise verlaufen wird. Auch wenn mir der Gedanke mißfällt, dass schon alles vorbestimmt ist. Wozu dann noch leben? Wozu streiten sich die Götter dann noch? Ich glaube nicht, dass von vornherein alles ganz vorbestimmt ist. Es wird immer noch ein wenig Spielraum sein oder nur das letzte Ziel ist angegeben und der Weg dorthin ist variabel. Nunja, aber vielleicht habt ihr recht und ich bin nicht mehr alleine, wenn ich zurück komme. Aber wer weiß das schon? Vielleicht kenne ich meine große Liebe schon?"
Ich schaute unauffällig zu Helena. Wie hatte ich ihre Worte zu verstehen? Gab sie mich frei? Gab sie den Traum auf, weil uns die Wirklichkeit einholte? ich hätte viel Zeit zum Nachdenken auf meiner Reise.
"Aber es hilft alles nichts! Es kommt, wie es kommen muß und ich habe anderes im Kopf. Ich lasse mich überraschen und bis dahin denke ich an meinen Auftrag! Wobei ich auch bald los müsste, wenn ich noch heute abend an einer Mansio ankommen möchte!"
Irgendwie war sie komisch. So kühl...
"Vater meint, dass ich auf meine 'Herzensdame' treffen werde, wenn ich Fortuna vertraue. Also ich bin da sehr gespannt, vor allem ob meine Reise damit etwas zutun hat.. Was ist deine fachmänische Meinung als Fortuna-Priesterin dazu?"
Was hatte sie nur? Sicher hatte ich Gefühle für sie entwickelt und ich wollte sie nicht verletzen. Doch sollte ich hier auf sie eingehen? Vor meinem Vater? War es überhaupt sinnvoll, weiter davon zu sprechen? ich war mir nicht sicher und verwirrt...
Ich schaute auf...
"Helena... Schon wieder zurück? Was ist los?"
Sie sah komisch aus. Ich sah ihre Anspannung. Hatte sie etwa gelauscht. Wo war sie nur die kurze Zeit?
"Wir sprachen gerade über die Verbinundung von Liebe und den Göttern.."
"Tja, die Götter gehen manchmal seltsame Wege. Aber dein Wort in Ehren, wenn die Götter etwas wollen, dann wird es auch geschehen. Und gegen den Willen der Götter kann man nichts ausrichten... Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickeln wird! Wer weiß, was auf meiner Reise geschieht?"
Und ob ich gespannt war. War es wirklich der Wille der Götter, was zwischen mir und Helena geschah oder spielten sie nur mit uns? ich wusste nicht, ob dies nur ein Abenteuer war und auch blieb odr ob sich daraus mehr entwickeln würde. Doch wie mein Vater sagte, wenn Fortuna wählt, dann können weder er, noch ich etwas dagegen tun.
Auch ich war soweit fertig uns sah zu ihr. Sah ich da eine kleine Gefühlsregung was meine Reise angeht? Vielleicht irrte ich mich auch nur. So sprach ich es nicht an.
"Es gibt ein kleines Triclinium unten! Das Essen dürfte schon angerichtet sein."
Ich öffnete die Türe vom Cubiculum und ging vor.
Ich hatte recht behalten! Das Frühstück war angerichtet. Es duftete nach frischem Brot und Früchten. Auch Wein war aufgesetzt. Ich ließ mich auf eine Clinie nieder.
"Nun gut, dann werde ich auch dieses Geld erstmal vorstrecken und wäre dir dankbar, wenn du mir auch dafür eine Quittung ausstellen würdest!"
Ich kroch zu ihr hinüber, als sie sich anzog und umklammerte ihren noch nackten Oberkörper mit meinen Armen. Dann knabberte ich an ihrem Hals und an ihren Ohrläppchen.
"Wenn wir wieder in der Villa sind, wird alles anders sein. Ich werde auch bald abreisen müssen und für einige Zeit in der Provinz unterwegs sein, doch meine Gedanken ruhen bei dir und bei dieser Nacht!"
Dann stand ich selber auf und zog mich an.
Ich hob meinen Kopf von ihrem Körper..
"Nun, man muss nicht reden um zu antworten. Dein Körper hat schon für dich gesprochen... Und diese Signale lügen nicht!"
Ich richtete mich ein wenig auf und betrachtete sie wieder. Wer weiß, ob ich dazu noch mal die Gelegenheit haben würde...
Ich löste meine Lippen von den Ihrigen.
"Wie wäre es mit frühstücken?"
ich schob sanft die Decke von ihrem Körper und betrachtete ihn. Danach glitt ich sanft küssend an ihm herunter...
Ich war schon längere Zeit wach, da es mir nicht lag, den Morgen zu verschlafen.. Carpe diem! Doch wollte ich Helena nicht wecken, so dass ich einfach nah an ihrem Körper liegen blieb und die von ihm ausgehende Wärme genoss. Zweifel über die Tat kamen mir nicht wirlkich auf, denn dafür war es einfach zu schön und ich fühlte, dass wir beide das gebraucht hatten. Ob es etwas für die Ewigkeit sei, war mir nicht klar, denn eigentlich war dies nicht möglich. Doch dürfte es einen höheren Grund geben, dass wir nun hier lagen. Wer weiß, was die Götter mit uns vorhaben.
ich schaute auf zu Helena, die nun wohl wach war. Ich regte mich ein wenig und schob mich zu ihrem Gesicht hinauf. Ich legte meinen Finger auf ihren Mund und flüsterte.
"Egal was du nun denkst. Ich finde, es war kein Fehler, den wir begangen haben. Es war die schönste und wundervollste Nacht mit dem wundervollsten Mädchen für mich! Also lass uns die Zeit nicht mit Zweifeln verbringen, sondern lass sie uns genießen, solange wir dazu noch die Gelegenheit haben.
Doch was in der Zukunft geschehen mag, ist ein anderes Thema. Klar ist auf jeden Fall, dass wir niemanden von diesem schönen Erlebnis erzählen sollten!"
Ich kraulte wieder ihren Bauch und küsste sie vorsichtig.