Beiträge von Marcus Matinius Metellus

    Ich konnte es nicht länger aushalten und musste unweigerlich grinsen, welches dann in eine Lachen überging. Ich öffnete blinzelnd, der Sonne wegen, meine Augen und richtete mich langsam auf.


    "Hat man dir schon mal gesagt, dass du einen verdammten Dickschädel hast, Aine?"


    Ich rieb mir die Stirn.

    Vater sagte mir, ich sollte Aine holen. Doch wo war sie? Ich suchte in den Sklavenunterkünften, in der Küche... Allen anschein nach, hatte sie sauber gemacht. Doch wo war sie nun? Ich ging in den Gartn, den letzten Ort, wo ich noch nicht gesucht hatte. Tatsächlich! Da lag sie im Gras. 'Wie niedlich', dachte ich nur. Es tat mir richtig leid sie zu stören, doch Vater verlangte nach ihr und sie war nunmal kein freies Mädchen.


    Ich ging auf den Rasen und kniete mich zu ihr nieder. Anscheinend schlief sie. Aber wie sollte ich sie nun wecken? Ich betrachtete sie...


    '...'


    Dann nahm ich einen Grashalm und kitzelte sie damit unter der Nase....

    Ich finde das System so ganz prima! :dafuer:


    So hat der Neuling einen objektiven Einblick und Auswahl. Er kann doch prima das Tabularium nutzen und sich dort über die Gentes und ihre Mitglieder informieren und auch über eine Factio.


    So kommt es wenigstens nicht zum Streit und zur Diskussion, welche Factio nun besser ist. Damals hatte ich sogar das Gefühl, dass die Factiozugehörigkeit anscheinend wichtiger war, als die Familie in der man ja letztendlich lebt...


    Davon mal abgesehen, dass man diesen Factiomist historisch eh in die cloaca maxima hinunterspülen kann. Auf die Factiones kam es denn Römern auf jeden Fall nicht an!


    Nein, so wie es jetzt ist, soll es bleiben!


    Metellus: Gesammelte Werke


    Das höchste Gut des Menschen



    Es gibt einen bedeutungsvollen Unterschied, der uns Römer von allen anderen Völkern abhehbt. Etwas mit dem wir die anderen Völker beindrucken konnten und sie uns einverleibten: Unser Wertesystem!


    Da wäre zum einen Pietas! Pietas das Pflichtgefühl, die Frömmigkeit.


    Wer den Göttern, die das römische Volk behüten und uns vorantreiben, huldigt, zu den ihrigen Feiertagen und auch darüber hinaus, der erlangt Pietas. Doch nicht nur Priester können dies und nicht nur der Dienst an den Göttern verschafft Pietas.
    Auch Pflichtgefühl seinen Eltern und Ahnen gegenüber, ja auch das ist Pietas.
    Wer seinen Eltern gehorcht, für sie einsteht und den von den Ahnen vorgegebenen Weg folgt, ja der besitzt Pietas.
    Doch auch die Liebe zum Vaterland enthält Pietas.


    Dann wäre da Clementia! Clementia, die Milde.


    Wer sich seinen Gefühlen nicht immer hingibt und seinen Zorn auch mal vergessen kann, wer vergeben kann, ja der besitzt Clementia
    Auch wer Reich ist und den Armen gibt, auch der besitzt Clementia.


    Dann Honor! Honor, der Ruhm und die Ehre!


    Zu Honor gelangt man, indem man sich für seine Mitmenschen aktiv einsetzt. Derjenige der seine Zeit und seine Kraft opfert für die Gemeinschaft und den Staat, der erlangt Honor.


    Virtus! Virtus, die Tapferkeit und die Tatkraft!


    Zu Virtus gelangt man, wenn man für Rom (auf vielen erdenklichen Wegen) kämpft, besonders auch wenn die Lage nicht optimal ist.


    Aber auch der, der sich auf anderen Wegen für den Staat einsetzt, mit mehr Eifer als gefordert und seine Energie in das Ganze steckt, ja auch der kann Virtus erlangen. Besonders aber, wenn er an seine Ziele festhält.


    Iustitia! Iustitia, die Gerechtigkeit!


    Wer stets wohl durchdacht handelt und sich nicht von Motiven wie Geiz, Gier und pure Macht leiten lässt, wer seinen Verstand und seine Vernunft benutzt und nicht sein Gefühl, ja der erlangt Iustitia.


    Dies sind die Grundpfeiler, das Fundament unseres Handelns unseres Seins. Wer diese Werte in sich vereint, ja der darf sich stolz Römer nennen!


    Leider gibt es nur noch wenige von ihnen!

    Ich richtete mich auf.


    "Nun gut, dann gehe ich am besten gleich in mein Officium um den Pass zu erstellen. Du kannst ja in der Zwischenzeit dir überlegen, worauf genau ich bei meiner Inspektion achten soll. Und schlaf nicht ein! Wenn das dann alles wäre, würde ich mich dann gerne entfernen!"

    "Das stimmt schon! Von den wenigen Eingeborenen weit im Inland wird man wohl kaum mehr was zu befüchten haben. Mir tun nur die spanischen Bürger leid, die nun in der Kälte sitzen!"


    Ich sah ihn zynisch an.


    "Das war mir klar! Kaum hast du nen Scriba, meinst du die Füsse hochzulegen. Na gut, dann schreibe ich mir selber einen aus und du unterzeichnest ihn...!"

    Metellus: Gesammelte Werke




    Die Geschichte eines freien Volkes


    Es war einst ein Volk, stark, weise und gerecht. Ein Volk von Landarbeitern, welche in der Bestellung ihres fruchtbaren Landes und den Dienst an ihren Göttern das höchste Gut sahen.


    Doch dann kam ein König, der sich zu fein für solche Arbeiten war. So beschloß er auf niederträchtige Art un Weise, von den Erträgen dieser fleißigen Gemeinschaft zu leben. So beutete er sie immer mehr aus und wer sich dem Tyrann nicht beugen wollte, weil er seine Freiheit liebte, der wurde brutal geschändet.
    Doch der Tyrann, der König übertrieb mit seiner Willkür der Gemeinschaft gegenüber. So erhoben sich diese Menschen gemeinsam und jagten den König davon.


    Diese Menschen schworen sich, dass nie wieder ein König, ein Tyrann sie beherrschen sollte. Sie selber wollten entscheiden was für sie gut ist, ein jeder sollte sich für die anderen einsetzen dürfen. Nie wieder soll ein Einzelner zu seinem Gunsten und denen weniger über alle herrschen.


    So sollte jeder die Möglichkeit erhalten, gemäßen an seinen Fähigkeiten und Werten, einen Teil der Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Doch nicht alleine sollte er sich diese Aufgabe stellen, immer einen gleichgesinnten an der Seite, denn mehr Schultern tragen die Last besser.


    Und die welche mehr hatten als die anderen teilten mit denen, die weniger hatten und diese dankten diesen dafür mit ihrem Vertrauen, ihrem Glauben und ihrem Fleiß.


    So dass selbst die Neider dieser Gesellschaft nichts anhaben konnte, welche sich immer die Vergangeheit vor Augen hielten und der Tatkraft, des Glaubens und des Mutes jener erinnernd, welche sie einst befreiten.


    Und das Volk wuchs und mit ihnen ihre Macht. Doch sie erinnerten sich weiter an die Taten ihrer Ahnen und bestellten ihr Land.


    Dieses Volk nannte man einst: Römer!

    "Nun, ich vergass, du bist ja keine Astrologin, sondern Priesterin. Obwohl es doch auch Priester gibt, die sich mit den Sternen auskennen. Vor allem die Ägypter. An der Akademie lernte ich ein wenig über die Gestirne...!"


    Ich sah zu ihr hinüber. Sie fröstelte anscheinend.


    "Ist dir etwa kalt? Was machen wir da nur? Auf meinem Mantel liegen wir bereits..."

    Die Becher klirrten und ich leerte meinen bis auf einen letzten Schluck, den ich den Göttern widmete, in dem ich ihn vergoss.


    "Dann darfst du nur nicht den Pass und die Anweisungen für mich vergessen... Ach, was ich dich noch fragen wollte: Ich hörte unsere ruhmreiche Legion ist angezogen worden. Weist du, ob sie zurückkommen wird? Wenn ich das richtig sehe, besitzen wir doch nun keine militärischen Einheiten hier..."

    Ich ließ mich hinabfallen wie ein nasser Sack und lag nun halb auf dem Mantel und halb im Gras. Mein Blick den Sternen entgegen.


    "Nun, ich bin nicht mit dir hier her gekommen, wegen der Landschaft, sondern wegen dass da!"


    Ich zeigte hinauf zu den Sternen, während ein frischer Wind die Anhöhe erfasste.

    Flirtete sie mit mir? Ich war mich nicht sicher...


    "Nun, ich werde dich mit meinem Leben beschützen, holde Helena!"


    Ich sah sie wieder an und musste schnell wieder wegschauen... Gedanken... Es sind nur Gedanken... Doch da erreichten wir schon den Platz und ich breitete meinen Mantel aus.


    "Setz dich doch!"

    "Nun, dass hoffe ich! Du kennst ihn besser, als ich! Doch viele Kaiser haben sich solchen Mitteln bedient, wenn sie es auch nicht zugegeben haben. Irgend ein Praetorianer in geheimer Mission und niemand hegt Verdacht!"


    Ich griff nach einer Schüssel mit Nüssen und knackte mir ein paar.

    "Nun, etwas höher gelegen ist ein schönes Plätzchen mit schöner Aussicht! Ich war als Kind oft dort... Vertrau mir!"


    Ich musste lachen.


    "Wenn man uns hier erwischt, könnte man glatt glauben, wir seien ein Liebespärchen, was eine ruhige Stelle sucht!"


    Ich schaute sie an...


    "Schön aufpassen! Wir wollen ja nicht, dass du dich verletzt!"