Beiträge von Marcus Matinius Metellus

    Metellus nahm auf dem Stuhl platz.


    "Nun ich möchte dir schon einmal für dein entgegenkommen danken! Ich hätte nicht gewusst, wie ich ihn sonst ausbilden lassen sollen. In Hispania gibt es niemanden, der ein so großes Wissen über die Brandbekämpfung hat, wie die Vigiles hier in Roma. Vielleicht kannst du mir auch helfen, wie ich die Vigiles genau organisieren muss, wenn du etwas Zeit für mich hast! Also, was man genau an Material braucht, wie ihr es mit den Diensten und Unterkünften haltet! Wie gesagt, dass ist alles Neuland für mich, aber Tarraco braucht eine Vigiles! Daher habe ich die Initiative ergriffen!


    Metellus notierte sich den Namen des Centurio auf eine Wachstafel und sah den Praefectus dann neugierig an.

    "Nun Vater! Rom ist riesig und spiegelt das ganze Imperium wieder. All das, was man in den Provinzen findet, findet man auch hier. Doch ist es traurig, dass gerade der Ort, von dem man denkt, dass sich hier all die römischen Werte und Tugenden versammeln, oft von diesen abfällt!"


    Metellus seufzte.


    "Nun, es macht mir nichts aus, mich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und sich für andere mit einzusetzen, doch habe ich gehört, dass die Zeit der Wahlen vielen Bürgern ihren Sinn für römische Werte vergessen lässt und auch ihren Verstand. Ich habe davon gehört, dass die Rostra eher zu einer Theaterbühne wurde!"


    Er blickte zu seinem Vater. Er musste nun damit rauß und es ihm erzählen, damit er gleich Helena davon berichten konnte.


    "Vater! Du erinnerst dich? Ich wollte dir von meinen Plänen berichten! Ich habe meine große Liebe gefunden, dazu noch eine Person, die der Familia alle Ehre machen wird!"

    Metellus ließ sich zur Villa der Gens Tiberia bringen. Er hatte ein paar Nachfragen und auch noch ein anderes Anliegen. Dies alles wollte er gerne persönlich hier regeln. So stieg er aus der Sänfte und klopfte an die Porta der Villa.

    Es war später Abend, als Metellus heimkehrte. Er betrat sein Cubiculum, wo die Sklaven bereits sein Gepäck verstaut und ihm sein Zimmer hergerichtet hatten. Er stand auf der Schwelle des Raumes und blickte sich um. Er kannte dieses Zimmer und Erinnerungen kamen hoch: Damals, als er von Hispania nach Achaia mit seinem griechischen Lehrer aufbrach, machten sie einen längeren Zwischenstopp hier in Roma, damit er diese Stadt und ihre Größe schon früh kennenlernen würde.
    Damals bezog er auch dieses Zimmer. Viel hatte sich nicht verändert und Metellus schwelgte in Erinnerungen, als er langsam eintrat und sich auf das frisch bezogene Bett setzte. So verharte er einige Zeit, ehe er sich aufrafte und einen Bündel Schriftrollen auspackte. Er hatte sich einiges zum lesen mitgebracht und auch zum arbeiten. Es würde noch eine Weile vergehen, bis die Wahlen stattfinden würden. Er haßte es untätig zu sein und auch wenn er den Aufenthalt in Roma mit einigen Pflichten verbinden konnte, blieb dennoch eine Menge Zeit. Er seufzte, legte die Schriftrollen weg und und machte es sich auf seinem Bett bequem, bis er dann endlich einschlief.

    'Nur Zivilist'... Vernahm er da einen gewissen Hohn in den Worten des Schreibers, oder steckte keine bestimmte Absicht hinter seinen Worten.


    "Ich habe Rom bisher nur auf anderen Wegen gedient! Meine Waffen waren Zunge und Stilus! Doch wollte ich auch Einblick in das Militärische bekommen! Daher bin ich hier!"

    Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus
    "Sag wie willst du ein Quästor fürs Volk sein? Ich weiß ich weiß in dem du Rom dienst, aber das Wort "Volk" impliziert wohl mehr als das oder habe ich dich da falsch verstanden?"


    "Nun, die Quaestur ist nicht nur ein Amt mit festgelegten Aufgaben, dieses Amt bedeutet doch viel mehr: Es verschafft Ansehen und es verschafft einem Gehör. Und dies gilt es zu nutzen. Mir ist es wichtig, dass man nicht nur meinen Wortern Gehör verschafft, sondern, dass ich auch ein Gehör für die Stimmen und Probleme des Volkes habe. Viele Personen vergessen woher sie stammen und wem sie ihre Position zu verdanken haben, wenn sie eines Tages weit oben stehen. Ich gebe euch bei den Göttern mein Wort, dass dies bei mir nicht so sein wird. Als Vertreter des Volkes muss man offen sein für ihre Gedanken, Sorgen und Anliegen und versuchen, diese bestmöglich in seiner Position umzusetzen. Wieso sonst solltet ihr uns wählen, wenn nicht, um euch Gehör zu verschaffen?"


    Er schaute sich um. Er sah einige, die er auch bei der Ansprache eines Schreibers zum Urteil über den Senator Avarus gesehen hatte.


    "Sicher mag so manch einer denken, dass er dies schon von vielen gehört hat, sicher mag so manch einer denken, dass ich mir diese Worte nicht selbst zurecht gelegt habe, sicher mag so manch einer denken, dass ich nur zu meinem eigenen Wohl hier stehe... Aber dem ist nicht so. All das was ich erreicht habe, habe ich , durch eigene Kraft, erreicht! Meine Worte sind die meines Herzens, voller Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit! Die Götter mögen meine Zeugen sein und sollte ich lügen, so soll in diesem Augenblick Jupiters Blitz vom Himmel fahren und mich hier auf der Stelle erschlagen!"


    Er wartete eine kurze Zeitspanne ab, ob Jupiter an seinen Worten zweifelte, die doch der vollen Wahrheit entsprachen.


    "Nehmen wir z.B. die erst kürzlich gehaltene Rede eines Schreibers zu dem Urteil des Gerichtes über den Senator Avarus. Ich bewundere den Mut dieses Mannes, sich auf die Rostra zu stellen um seinen Unmut über die Verwerflichkeit dieses Mannes zum Ausdruck zu bringen. Seine Motive waren richtig, kein Römer soll Romulus und unsere Ahnen verunglimpfen. Aber seine Deutung des Gerichtsurteiles und seine Bestrebungen gingen in die falsche Richtung. Und hier sehe ich meine Pflicht, dem Volk zuzuhören und nach meinem besten Wissen und Gewissen zu helfen, damit die Motive des Volkes auch richtig in die Tat umgesetzt werden können und zu ihrem Ziel führen. Es ging mir niemals darum, den Senator zu verteidigen, sondern einen Überlblick über die Situation zu erhalten und vernünftig eine Lösung zu finden!"


    Metellus holte noch einmal Luft.

    "So bin ich! Und daher stehe ich aus freien Stücken vor euch, weil ich euch und somit Rom dienen möchte! Denn ihr seid Rom! Daher bitte ich um euer Vertrauen, um eure Stimme, damit ich denen die Ehrlichkeit meiner Worte beweisen darf, die nicht an ihre Echtheit glauben. Und damit ich für diejenigen dasein darf, die meine Ehrlichkeit nicht anzweifeln!"

    Metellus trat in das Officium des Praefecten und nickte ihm freundlich zu.


    "Salve, Praefect! Ich bin Marcus Matinius Metellus!"


    Den Rest der Redeformel ersparte er sich, ging er doch davon aus, dass man ihn bereits in voller Titulatur angekündigt hatte.


    "Ich hoffe mein Gesuch hate keine Probleme gemacht und du konntest meinen Angestellten hier gut unterbringen. Ich hatte von ihm bisher nichts gehört! Nun, vielleicht fehlt dem Guten ja auch die Kraft und der Atem, am Abend noch zu schreiben!"

    Die Dedicatio war vorbei, die Arbeiter räumten das Podest des neuen Tempels leer. Nun befanden sie sich auf geweihtem Grund.


    Der Vorarbeiter holte den Bauplan heraus. Der Planer des Baus, Matinius Metellus weilte nun in Roma. Er schaute auf den Plan und dann auf das Baugrund. Nun musste zuerst damit begonnen werden, den eigentlich Tempel, den aedes zu bauen, da dieser später von Nutzräumen umgeben sein würde. So machten sich Arbeiter daran, im hinteren Teil des Baugrunds Das Podium für den Tempel zu errichten. Dabei verwendeten sie guten Stein, der später mit Marmor verkleidet werden sollte. An der vorderen, breiten Front des Aedes entstannt eine große Treppe mit einer Aussparung in der Mitte. Hier hatte der Architekt einen kleinen Altar für vorgesehen, der dem Kaiser gewidmet war. Diese Feinheiten würden zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden, so dass dort momentan nur eine Lücke entstand. Das innere des Podiums sollte nicht ausgefüllt werden, denn Raum war kostbar. Der Architekt sah dort eine Kammer vor, in der Opfergaben gehortet werden konnten, denn diese mussten im templum verwart werden. Nun musste man zusehen, dass man das Podium so stabil wie möglich gestaltete und den Tempelbau, der darüber entstehen sollte genügend abstützen konnte, denn die bald eintreffenden großen Säulen, die schon am Hafen warteteten, waren sehr schwer....

    Metellus dachte kurz nach, eher er antwortete. Er hatte gehört, dass es Bestrebungen gab, die Frauen aus dem Senat herauszuhalten, wie es einst auch Tradition gewesen ist.


    "Nun, ich finde, wir sollten uns auch weiterhin auf die Traditionen berufen. Leider gibt es immer mehr Römer, die dies nicht tun. Entweder sie tun dies mit Absicht nicht, oder aus Unwissenheit. Ich frage micn was schlimmer ist: Das sie die Traditionen nicht kennen, oder dass sie ihre Herkunft schlichtweg leugnen!
    Ich habe sogar erst kürzlich von einem Senator gehört, der angeblich Romulus und seine Sippe als Banditen beschimpft hat! Somit hat er das ganze Volk Roms beleidigt und uns alle zu Banditen erklärt!"


    Metellus spuckte vor Verachtung auf den Boden.


    "Das darf nicht länger so sein! Wir müssen uns auf die alten Werte berufen, damit Rom ist und bleibt, was es einst war!"


    Er sammelte sich nocheinmal.


    "Was die Frauenfrage angeht: Nun nach den alten Normen waren die Ämter der Politik für sie tabu, genauso wie diese Ämter einst für Plebejer tabu waren. Du siehst das Problem? Auch die Normen unterliegen einem Wandel! Und ich finde es gut, dass das Volk auch Zugang zu den Ämtern hat und nicht nur einige wenige, denn die fähigsten des Reiches sollen ihre Chance bekommen! Dennoch habe ich auch meine Probleme damit, Frauen in hohen Positione, wie z.B. als Verwalterin einer Provinz zu sehen, weil dafür Kenntnisse und zum Teil auch militärische Kenntnisse gefordert sind, die nur Männer haben. Daher bin ich für einen beschränkten Zugang für Frauen und kein komplett gesetzliches Verbot! Viel mehr soll der moralich und sittliche Vorsatz lauten, dass Frauen in den senatorischen Ämtern nicht gerne gesehen sind, weil es den alten Normen nicht entspricht! Oft reichen solche Normen, ohne das man sie als Gesetz verfasst, denn sie spielen auf Vertrauen an. Es bleibt aber unbestreitbar, dass es Frauen gibt, die einen hohen Wert für das Reich haben. So z.B. Tiberia Livia, die ihren Dienst tut und von der man schon viel gehört hat, oder sei es Tiberia Claudia, die sich für die Götter einsetzt, oder auch Aelia Adria! Was wären wir ohne deren Tatkraft?"

    "Stets haben die Römer nach Tradition gehandelt und sich auf Altes berufen. Denn woraus kann man besser lernen, als aus der Vergangenheit? So wurde es stets gehandhabt und ich denke, dass ist heute nicht anders. Immerhin waren es die großen Taten unsere Ahnen, die Rom zu das gemacht haben, was es heute ist. Ob das die Begründer der Republik waren, oder Augustus, der die Ordnung wieder hergestellt hat, alle haben sie ihren Beitrag geleistet und es uns vorgemacht. Wieso sollte man das Altbewährte daher ablegen und mit unserer Tradition brechen? Sind es nicht gerade die alten Werte und Normen die Rom ausmachen? Sind es nicht sie, die für Ordnung sorgen?
    Doch gibt es immer Situation, wo Althergebrachtes uns nicht weiter bringt und man in der Lage sein muss, weiterzudenken. Deine Frage ist daher schwierig zu beantworten. Daher muss ich dich fragen, wass du unter Wandel konkret verstehst?"


    Als Matinier war Metellus sicher traditionsbewusst, immerhin wurde er so erzogen. Aber es gab immer Fälle, wo altes nicht zu gebrauchen war. Dies waren konkrete Fälle und daher wusste Metellus mit dem allgemeinen Begriff 'Wandel' nicht viel anzufangen.

    Metellus erkannte in der Menge, den Mann, den er auf dem Palatin gesehen hatte und nickte dem applaudierenden Mann freundlich zu, dann blickte er zu dem Mann mit der Frage.


    "Nun es ist natürlich schwer vorauszusagen, wo ich eingesetzt werde, wenn ich euer Vertrauen verdient habe, denn es werden die Quaestoren ja nur allgemein gewählt und auch was für einen Handlungsspielraum man dann nach Festlegung des Amtes bekommt, ist oft unterschiedlich. Daher werde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, das Beste für Rom und sein Volk zu geben, in dem ich meinen Vorgesetzten gut diene. Dabei werde ich mich nicht nur mit dem geforderten zufrieden geben, nein, ich sehe es als meine Pflicht an, mich auch über dem gesetzten Soll hinaus zu engagieren. So habe ich bisher immer gehandelt und so werde ich es auch weiterhin tun. Ich habe immer die Nähe zum Volke gesucht und hatte stets das Beste für das Volk im Sinne. Sei es ihre Suche nach Heil bei den Göttern zu unterstützen, oder ihre Suche nach Bildung und Kultur. Stets habe ich bei meinem Handeln die Taten der Ahnen im Gedächnis, denn sie haben uns vorgemacht, wie man zu handeln hat oder wie man es zu unterlassen hat. Dabei verliere ich jedoch nicht die Sicht für das Kommende, für das Weiterdenken. Mir war es dabei stets wichtig im verantwortungsethischem Sinne zu handeln, denn es reicht nicht, aus gutem Vorsatz zu handeln, nein man muss weiter denken und die Verantwortung für sein Handeln und die Auswirkungen übernehmen. Ich habe mich nie gescheut Verantwortung zu übernehmen, noch Tätigkeiten zu übernehmen, die in meinen Posten nicht gefordert waren! Nur der da anpackt, wo man gebraucht wird und andere durch seine Taten zur Mithilfe anleitet, verdient Ehre und Ansehen und sollte meiner Meinung nach ein solches Amt einnehmen. Denn auf diese Ämter hier schaut das ganze Volk."

    Metellus ging auf das große Forum Romanum, zielstrebig auf die Rostra zu. Er war seines Standes würdig gekleidet. Vor der Rostra hielt er einen Moment inne und holte Luft. Gleich würde er sich zur Schau stellen. Er gedachte noch einmal Fortuna, dass sie ihm beistehen möge und er gedachte seines Vaters, der auch dort vor langer Zeit stand und sich zum Quaestor aufstellen ließ. Nun würde er, Metellus, seinem Vater folgen um der Familia alle Ehre zu machen. Er seufzte kurz und stieg dann die Stufen der Rostra hinauf. Er blickte über das weite Forum, auf dem heute einiges los war, mehr als auf dem Forum seiner Stadt Tarraco, wo er bisher gesprochen hatte. Doch der Gedanke, dass er schon einmal vor einer großen Menge gesprochen hatte, dass dies sein Vater auch tat und Metellus eine gute Bildung genossen hatte, beruhigte ihn, auch der Gedanke an die Göttin Fortuna und an Helena taten ihm gut.


    "Bürger Roms!"


    rief er über das weite Forum um Aufmerksamkeit zu bekommen, während er nochmals über das Forum sah, um Blickkontakt zu den Passanten zu halten.


    "Büger Roms!"


    wiederholte er sich in einer etwas gemäßigteren Stimme um den Beginn seiner Rede einzuleiten.


    "Ich stehe hier vor euch, um als Quaestor zu kandidieren.


    Das Amt des Quaestors ist bereits ein sehr altes Amt, es ist traditionell der Einstieg in den Cursus Honorum und diesen will ich nun beginnen.


    Aber warum solltet ihr einen Matinia zum Quaestor wählen? Zum ersten will ich endlich meiner grossen Liebe dienen, der Stadt Roma. Ich werde dieses Amt zum Wohle Roms, des Imperators, des Imperiums und seiner Bürger ausüben.


    Denn ich will vor allem eines sein, ein Quaestor fürs Volk!"


    Diese Worte erfüllten ihn mit Stolz, denn er hatte die Worte gewählt, die auch einst sein Vater an genau der selben Stelle sprach. Es rührte ihn sehr und er hielt kurz innne, dann fuhr er fort.


    "Mein Name ist Marcus Matinius Metellus, ich bin der Sohn des Proconsuls Publius Matinius Agrippa, der vor langer Zeit auch schon hier stand und sich für Rom zur Verfügung stellte. Ihr habt ihm damals euer Vertrauen geschenkt und ihn mehrfach bestätigt, damit er Rom dienen darf und das tut er noch heute. Nun will ich ebenfalls seinen Weg begehen, wie es römische Tradition ist, damit die Matinia weiterhin sich für Rom aufopfern können. Doch möchte ich nicht wie einst mein Vater euch als Quaestor Urbanus dienen, sondern ich möchte mich den höchsten Männern dieses großartigen Imperiums zur Verfügung stellen um ihnen für euch zu dienen!"


    Wieder suchte er Blickkontakt zu den Anwesenden und schaute in die Runde.


    "Was qualifiziert mich dazu als nur der Name, mag so manch einer fragen?

    Nun, ich habe eine gute Ausbildung in Achaia genossen um Rom nach bestem Wissen effizient dienen zu können. Anschließend habe ich in der Provinzverwaltung von Hispania gearbeitet und dann die Leitung der Stadt Tarraco übernommen, der ich heute immer noch diene. Auch habe ich mich in der Curia Provincialis engagiert und führe diese nun an. Dort habe ich für einige neue Gesetze gesorgt, um die Provinz zu stärken. Denn sind die Provinzen stark und zufrieden, dann ist es ganz Rom auch. Das beinhaltet auch die Götter, denen ich ebenfalls Zeit, Kraft und Geld geopfert habe, in dem ich im Namen des Pontifex von Hispania ein Capitol baue und einen Kaisertempel mitfinanziere und baue. Stets waren mir die alten Werte dieses großen Reiches wichtig, für die unsere Ahnen stets gekämpft haben. Auf dieser Tradition beruht unser großartiges Reich und das möge noch viele Jahrtausende so bestand haben mit dem Kaiser und dem Senat als Garant dieser Ordnung, als eure Stimme! So will ich auch meinen Teil für das Ganze leisten und mich wie mein Vater für den Kaiser, das Volk, Rom und den Senat aufopfern mit all meiner Kraft! Um dies zu beweisen, bitte ich euch, Bürger von Rom, um eure Stimme, damit ihr mir die Gelegenheit bietet, meine Treue zu euch und Rom unter Beweis zu stellen.


    Denn ich will vor allem eines sein, ein Quaestor fürs Volk.


    Lang lebe Rom!"


    So schloss Metellus seine Rede ab. Auch hier wählte Metellus wieder Worte seines Vaters, die ihm sehr weise vorkamen und in dessen Tradition er erzogen wurde.

    Metellus betrat das Officium und nickte den beiden anwesenden Personen freundlich zu.


    "Salvete! Mein Name ist Marcus Matinius Metellus, Duumvir der Stadt Tarraco, Princeps Curiae der Curia Provincialis Hispania. Ich bin der Sohn des Proconsuls Publius Matinius Agrippa!"


    Metellus fragte sich innerlich, wie oft er diese Redeformel noch verwenden müsste, aber es war nun mal so üblich, sich mit seinem Status bei geschäftlichen Angelegenheiten anzumelden.


    "Ich möchte um eine Audienz beim Kaiser bitten. Es geht um Hispania und den Kaiserkult dort. Bin ich hier an der richtigen Stelle für solch ein Gesuch?"

    Metellus wollte einmal sehen, wie es seinem Verwandten und seinem ersten Vigil der Stadt hier erging und sich erkundigen, wie er sich machte. So ließ er sich mit seiner Sänfte zum Kastell der Vigiles bringen, dort stieg er aus und trat zur Wache ans Tor.


    "Salve! Mein Name ist Marcus Matinius Metellus, Duumvir der Stadt Tarraco. Ihr habt einen Vigil meiner Vigiles hier zur Ausbildung. Ich wollte ihn gerne sehen und mich beim Praefecten erkundigen, wie er sich macht!"

    Metellus klopfte an die Türe, welche die Nummer trug, die ihm der Praetorianer nannte. Er sah an sich herunter und richtete seine Toga ordnungsgemäß, dann wartete er darauf, dass man ihn einließ.