Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Er sollte ihr von seiner gens erzählen... auch das noch, als hätte er sie mit seinen Erklärungen zum Fest und zum Staat nicht schon genug gelangweilt. Callidus wusste, dass er bei Erklärungen dieser Art meist mehr erzählte, als sein Gegenüber vielleicht wissen wollte. Also versuchte er sich kurz zu fassen.


    > Die gens Aelia, naja, sie stellte in der Vergangenheit einige Consuln, also, das, was Quarto nun, sagen wir als Traditon, fortführt. Allerdings musste sich meine Familie auch der Verbannung unterwerfen und verlor Vieles. Doch nachdem sie nach Rom zurückgerufen wurde, setzte sie ihre Tradition fort...zu der auch ich einst meinen Teil beitragen möchte. <


    Er verschonte Iustina mit den Benennungen der Kaiser, die damit zu tun hatten, wusste er doch, dass es Iustina nichts sagen würde.


    > Mein Vater war ebenfalls in der Politik tätig, doch ging er nicht mit den...Vorstellungen des damaligen Kaisers konform. Bevor er sein Leben hätte lassen müssen, zog er sich in ein kleines Haus in Ostia zurück. Dort betrieb er noch eine kleine Töpferei, die damals von einem unserer Skaven betreut wurde, der aus Achaia kam. Ihre Öfen erloschen, als der Grieche verstarb. Auch mein Vater erkrankte...er starb vor nicht allzu langer Zeit. Erzogen wurde ich von Nikias, dem Sohn des alten Griechen, den ich aber nach dem Tode meines Vaters freiließ. Nun, ich war gut ausgebildet worden und Quarto nahm sich meiner an. Er ist so etwas wie mein Ersatzvater und sicher mein politischer Ziehvater. Ich habe ihm viel zu verdanken und frage nach seinem Rat, wenn ich nicht weiter weiß. <


    Nachdem die Worte aus seinem Munde kamen wie das Blut aus den Adern des Pyramus, hielt er nun inne und schenkte Iustina wieder ein Lächeln, bevor er seinen Becher erhob und einen Schluck vom Wein nahm.

    > Die Petronier...hmmm. Ja, habe ich von gehört. Vor einiger Zeit war einer der gens bei mir in Misenum und erkundigte sich nach einer Arbeit. Ein netter Mann..ja, ich erinner mich <


    murmelte Callidus halb zu Iustian, halb zu sich selbst. Als sie ihm zuprostete, erhob er ebenfalls den Becher, sah ihr in die Augen und nahm einen Schluck.


    > Vielleicht verdanke ich meine Einstellung meiner Herkunft. Ich stamme aus einer betuchten, aber nicht unbedingt reichen Familie. Mein Hauslehrer lehrte die gens stets Maßhaltung und Achtung sämtlichen Lebens. <


    Nicht reiche Familie. Eigentlich bereute er diese Worte. Für Iustina müssen seine Verhältnisse schon übernatürlich gewesen sein; un so schaute er etwas verlegen wieder den Darbietungen auf dem Schauplatz zu.

    > Nach Tarraco...< dachte Callidus laut
    > Und, welcher gens gehört diese Freundin an? Wenn es dich, ob ihrer Großzügigkeit, beschämt, solltest du dich schnell für deinen weiteren Weg entscheiden. Es obliegt mir nicht, dir das zu sagen, aber es würde mich traurig stimmen, wenn dich dein Weg dahin zurückführt, wo du her kamst, in die dunklen und verwegenen Gassen Roms. Ich bin sicher, die Götter würden dir beistehen, dein neues Leben zu beginnen. <


    Seine erste Frage stellte er bewusst, er wollte mehr wissen; Am Ende fügte Callidus seinen Worten ein Lächeln hinzu, diese meinte er durchaus ernst. Er wusste, wie leicht man in den Moloch Roms kam; doch Iustina hatte es geschafft, eine Römerin hatte sich ihrer angenommen. Nicht vielen war eine solche Möglichkeit gewährt worden...hoffentlich würde sie diese nutzen.

    Iustina schien doch beeindruckt ob des Spektakels, das hier veranstaltet wurde. Ob sie je gesehen hat, wie der Innenraum des Amphitheaters geflutet wurde, die Landschaften, die nachgebildet wurde...die wilden Tiere...all das war noch imposanter, noch gewaltiger.


    > Ja, es ist unsagbar teuer. Der Imperator lässt regelmäßig Spiele veranstalten und bezahlt diese. Das, was du hier siehst, haben die vigiles inszeniert. Dabei wurden sie aber von Spenden unterstützt. Man hörte, dass verschiedene große gentes Roms dazu beigetragen haben. Mir fallen da die Pompeianer ein. Aber auch der Consul, also Aelius Quarto, hat seinen Beitrag geleistet.
    Wie lange bist du eigentlich schon genau in Rom und seit wann, naja, bist du Mitglied der gens Artoria? Ich will nicht allzu neugierig wirken, aber gedenkst du, darum zu bitten, von der gens Artoria adoptiert zu werden? Ich meine, du möchtest doch das römische Bürgerrecht erlangen, oder? <


    Bei seiner Frage war ihm nicht ganz wohl, vielleicht war sie etwas zu diekt gestellt.

    Eine faszinierende Darbietung der vigiles, auch wenn Callidus bei der genannten Reichweite der Ballista ins Staunen geriet, hatte er doch andere Zahlen im Kopf, aber schließlich war er ja nicht "vom Fach" und der römischen Baukunst und ihrem technischen Verständnis traute er beinahe alles zu.
    Somit ernteten die vigiles, die sich, das muss gesagt sein, hier mutig den Gefahren der Präsentation hingaben, Callidus´ wohlwollenden :app:

    Vielleicht sollte die SL einfach alle dieser threads löschen und selbst mit drei threads grobe Einteilungen Deutschlands vornehmen, in denen alle ihre Stadt, Region posten können. Damit wäre dem Wunsch einiger Mitglieder, ihre Heimat zu nenne genüge getan und die SL hätte nicht den Ärger mit dutzenden threads, die einzelne Städte auflisten.
    Alles andere könnte dann stets konsequent geschlossen und gelöscht werden...

    Die Männer der vigiles teilten sich zügig in Gruppen ein, die Kette zu den siphones war schnell gestellt, und das Wasser wurde eingefüllt, während die anderen bereits begannen zu pumpen. Schon nach kurzer Zeit konnte ein Wasserstrahl auf das Haus gelenkt werden. Aber auf das Falsche!!! Das brennt doch gar nicht... dachte sich Callidus. Aber er musste erkennen, welch gewandte Taktik dahintersteckte. Das Haus, welches brannte, war in keinem Falle zu retten und würde nur abzureißen sein. Daher konzentrierte man sich offenbar auf die Eindämmung des Brandes, um ihn auf dieses eine Haus zu beschränken. Aber wenn der Brand auch nur dieses eine Haus zerstört, in ihm befinden sich die Puppen! Würden die vigiles es schaffen, die Puppen wirklich zu erreichen und auch noch heil aus dem Haus zu befördern, bevor das Feuer sie verschlang...

    Bevor Metellus etwas sagen konnte, antwortete Callidus bereits.


    > Die Anordnung kam vom Magistraten Misenums, Decimus Aurelius Maxentius. Er gab die Weiseung alles auf Brandsicherheit zu überprüfen. Da es meine Aufgabe ist, den vigiles überall Zutritt zu verschaffen, damit sie ihrer Aufgabe nachgehen können, führte ich sie auch zum militärischen Teil des Hafens. Ich erachtete dies als besonders wichtig, gerade weil ein Feuer hier die Flotte hart träfe und die Küsten Italias bei einer Schwächung der Flotte für längere Zeit ohne Schutz wären.
    Die Durchführung der Sicherheitsüberprüfung auf Seiten der vigiles obliegt dem Centurio der cohortes vigilae Aurelius Corus aus Rom.
    Da Misenum nicht wie Ostia über eine vexillatio vigilium verfügt, und selbst dort ein verheerendes Feuer vor einiger Zeit wütete, ist die Brandsicherheit Misenums in den Focus gerückt. Alles MUSS sicher sein! Zu diesem Zwecke hat die Magistratur in Rom um eine Einheit gebeten, die sich der Aufgabe nun annimmt. <


    Callidus lächelte den Optio freundlich an und hoffte, diesem damit weitergeholfen zu haben.

    Heute war es schon spät geworden. Das Feuer, das die Öllampen zur Erhellung des Raumes hervorbrachten, ließ mit dem schwindenden Öl auch langsam nach. Draußen war es schon länger dunkel und das Wetter unangenehmer. Er hoffte, dass bald der Sommer wiederkehren würde. Callidus hatte noch die Bürgerlisten durchgesehen, sich um die Betriebe und Steuerentrichtungen der Stadt gekümmert. Es sah noch nicht besser aus...die Landflucht machte auch Misenum weiter schwer zu schaffen.

    Callidus war beeindruckt. Die vigiles hatten ein ganzes Haus zusammengenagelt und nun einen gewaltigen Brand entfacht, dessen Hitze selbst auf der Tribüne, auf der er nun saß, zu spüren war. Die Szenerie glich fast den Schauspielen, die das Amphitheatrum Flavium seinen Zuschauern bot. Mühe hatten sie offenbar nicht gescheut, war es doch ein gewaltiges Spektakel, was hier organisiert war.
    Kurz traute er seinen Augen nicht, als er Metellus sah, der sich unter den vigiles befand...so schlimm kann es also nicht gewesen sein...dieser Simulant, dachte sich Callidus mit einem Grinsen im Gesicht. Doch angesichts der erlauchten Gesellschaft um sich herum, warf Callidus natürlich nicht mit Trauben nach dem Optio.


    Iustina schien trotz der aufmunternden Worte Callidus´ doch nervös, als sie den Consul begrüßte. Das alles war ihr wohl immer noch zu befremdlich, kein Wunder, kam sie doch erst jüngst nach Rom und war nun von einer Traube von Menschen umgeben, die sie nicht kannte.
    In gewisser Weise war Callidus nur froh darüber, dass Quarto von der gens Artoria noch nichts vernommen hatte, so konnte er auch nicht wissen, dass Iustina eigentlich gar nicht Mitglied dieser war.Aber wie hätte der Consul auch geguckt, wenn Callidus eine Person ohne Geschichte, ohne Familienzugehörigkeit angeschleppt hätte...so sollte es vorerst lieber bei dieser Lüge bleiben, zumal Callidus die Gesellschaft von Iustina genoss. Sie wusste nicht viel von römischen Geflogenheiten und der Politik, aber gerade das machte sie für ihn anziehender als jede patrizische Römerin, die nicht mehr als einen Jahrhunderte vergangenen Kampf hegten.
    Mit einer Handbewegung deutete Callidus auf die Sitzplätze.



    > Bitte, nimm Platz. Von hier können wir das weitere Geschehen besser und angenehmer beobachten. <


    Während sie sich etwas abseits des Consuls niederließen, bemerkte man ein Raunen in der Masse. Der Kaiser selbst war eingetroffen. Auch Callidus sah ihn nun zum ersten Mal und reckte ein wenig neugierig den Hals.


    > Sieh, Iustina, der Imperator Caesar Augustus...<

    Zitat

    Original von Marcus Didius Falco
    Im Übrigen zieht es Marciana sicherlich bald nach Rom, wo die Auswahl um so vieles größer ist.


    Hör auf meinen gutgemeinten und selbstlosen Rat 8), Marciana, denn in Misenum gehst du am Ende bloß vor Einsamkeit zu Grunde. ;)



    Heee, jetzt mach Misenum nicht noch madig, Corduba ist schon eingeschlafen. Weitere Städt soll nicht dasselbe Schicksal ereilen! Warte ab, wenn Misenum im Glanze seiner ganzen Schönheit erstrahlt... 8)


    Attraktivität! Callidus konnte dem nur beipflichten. Oh ja, wie Recht Quarto hatte. Er hörte ein leises "salve" aus Iustinas Mund und auf die Frage des Consuls ergriff Callidus sofort das Wort.


    > Darf ich dir... <


    und genau hier ergab sich das erste Problem, wie sollte er nun Iustina...oder doch Dierna... vorstellen? Zu diesen Überlegungen blieben ihm nur Bruchteile einer Sekunde und so entschied er sich schnell bei Iustinas Aussage zu bleiben. Und da Quarto sicher auf den Namen einer gens gewartet hätte, übernahm Callidus diesen auch gleich.


    >...dir vorstellen, das ist Artoria Iustina, meine Begleiterin am heutigen Tage. <


    Callidus wusste um die besseren und vor allem gepolsterten Sitzplätze für die geladenen Gäste des höheren Standes. Für sie hatten die vigiles eine Art kleine Extra-Tribüne errichtet, wie es sich gehörte. Gern hatte er auch in der Masse mit Metellus gestanden, war hier doch der Ausschank schneller zu erreichen; doch wollte er Iustina die Vorzüge zukommen lassen und sie von der rämpelnden Masse der Menschen befreien.


    Sim-Off:

    Gut, es war nur ein bisschen spät und er war nur kurz weg! :)

    Neues Jahr, neues Glück...
    Ich bitte hiermit nochmals um die Zusendung der Prüfung des Lateinkurses. Sollte der König noch keine Zeit dafür finden, kann er mir ja noch per pn schreiben, was man da machen kann...


    Vale.

    Callidus musste schmunzeln, hörte er doch wie sie den Namen vor sich her murmelte.


    > Quarto, er heißt Lucius Aelius Quarto! Hab keine Angst, er ist ein sehr wohlwollender Mann. <


    Callidus fasst noch zusätzlich mit der seinen die ihrige Hand, als sie sich bei ihm eingehakt hatte. Dann gingen sie auf die Liktoren zu und er hoffte, dass diese ihn auch alle gewähren lassen würden. Damit dies geschehe, erhob er noch seine Stimme.


    > Salve! Quarto <


    Sim-Off:

    er ist grad net da, aber ist ja auch spät ;)