Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Was Marcellus ansprach, war gewissermaßen jüngst Thema der Unterhaltung mit dessen Tochter, in der Callidus noch bedauerte, an wie wenigen Gastmählern er teilnehmen konnte.
    Sich die Zeit zu nehmen und ein solches Mahl bei den Aeliern auszurichten, war eine einache wie gelungene Idee.


    > Du hast gewiss Recht. Es würde unserem Haus gutstehen ein solches Gastmahl zu halten. Erst kürzlich war ich wegen des Todes seines Vaters bei Prudentius Balbus, du weißt sicher, welche verbundenheit zwschen unseren Familien seit langem herrscht. Ich machte ihm im Namen Quartos meine Aufwartung und überbrachte ihm im Namen unserer Familie meine Trauerbekundungen. Ich selbst lud ihn ein, vor seiner Abreise die domus Aeliana aufzusuchen.
    Es wäre jedoch von großem Nutzen, einmal in einem größeren Rahmen zu denken. Mir würden auf Anhieb große Männer Roms einfallen, die sich über eine Einladung freuen würden. <


    Mit zu erkennender Begeisterung für diese Idee stimmte Callidus den Äußerungen des Marcellus voll und ganz zu. In Gedanken ging er bereits die Tafel durch, man dürfte schließlich nicht geizen.

    Calidus nickte und trat weiter in den Raum ein, der durch die Öllampen, die verteilt im Raum standen, einen rußigen Geruch hatte.
    Er setzte sich auf den ihm gewiesenen Platz und blickte Marcellus an.


    > Wir hatten beide selten die Zeit uns zu unterhalten. Ein Unglück, dass ich erst jetzt bei dir sitze. Worum geht es bei deinem Anliegen? <

    Liebeshochzeiten standen bei der einfachen Bevölkerung oft höher im Kurs. Hier brauchte man nicht auf Vermögen zu achten, nicht auf politische Beziehungen, von beidem war eh nicht viel vorhanden. In den Kreisen der beiden allerdings war es anders. Dies zeigte die Bindung zwischen Paulina und Vinicius Lucianus wohl am deutlichsten. Eine Bindung, die die beiden einflussreichen Pleibejerfamilien stärkte.


    > Es ist schwierig vorstellbar, doch wie viele Ehen wurden schon zum Vorteil der betroffenen Familien geschlossen? Unzählige. Vielleicht entwickelt sich aus dem Nutzen bald auch eine gemeiname Gewohnheit?! Ich weiß es nicht. Die gesellschaftlichen Anlässe bieten meist genug Möglichkeit auch Frauen angemessenen Standes kennenzulernen, bei denen nicht nur der bloße Profit, sondern auch Zuneigung eine Rolle spielen können.
    Würdest du es deinem Vater zu Liebe tun? Wärest du bereit einen Mann zu heiraten, der die Stellung der Familie erhöht? <

    Callidus dachte einen Moment lang nach. Er machte einige Schritte durch das Atrium, umrundete das impluvium dabei halb und stoppte wieder.


    > Es gibt einige einflussreiche Männer in Rom. Ich selbst habe oft mit Senator Germanicus Avarus zu tun. Er arbeitet für die schola, ist ein reicher wie einflussreicher Mann, aber bei manchen auch umstritten. Er ist fähig und bei weitem weniger kompliziert, wenn man ihn besser kennt. Auch im Bereich der Schule zeigte er sich stets aufgeschlossen und kompromissbereit. Er ist kein Patrizier und als alter Senator mit Quarto betsens bekannt. Er hätte gewiss ein offenes Ohr für einen Aelier.
    Caecilius Crassus, mein Patron, ist ein dem Augustus äußerst treuer Mann, er ist praefectus der Garde. Er hat einen weitreichenden Einfluss und zählt wohl zu den vermögendsten Männern der Stadt. Er ist nicht nur Soldat, sein Intellekt zeigt einen Politiker, doch verschmäht er die Politik bis jetzt.
    Ein weiterer fähiger Mann der Politik, der zwar jung, aber durchaus aufstrebend ist, ist der Tiberier Durus. Manius Tiberius Durus war unter meinen Duumvirat in Misenum Magistrat. Aus der städtischen Ämterlaufbahn wechselte er früh zum Palatin und war hier für Rechtsangelegenheiten zuständig. Daraufhin begann seine Laufbahn im cursus honorum, er absolvierte Quaestur und Aedilat. In beide Ämter wurde er mit eindeutiger Mehrheit gewählt, alles erfüllte er, wie schon damals, sehr sorgfältig.
    Ich tat dem Mann bereits einen Gefallen und unterstützte seinen Verwandten Iuvenalis am Hof, so dass dieser trotz seiner Herkunft in ein ritterliches Amt befördert wurde. Auch er hätte gewiss ein ffenes Ohr für dich. <


    Callidus wartete erst einmal ab. Schließlich waren das schon drei Männer, über die er allerlei Informationen darlegte. Vielleicht hätte Publius ja schon Fragen.

    Callidus geleitete sine neue Verwandte zur Westseite hinab, durch den vicus Victoriae zur via Nova, wo zahlreiche kleine Läden waren. Auch die beiden Palastbewohner hatten in ihrer Nähe zwei Praetorianer, die Acht gaben. Seit dem Mord am Consul war man vorsichtig geworden.


    > Nun, du fragtest mich nach einer Frau an meiner Seite. Ich habe noch keine angemessene finden können. Die Arbeit in den Offizien des Palastes ist umfangreich, die Studien für die schola Atheniensis zwingen einen in verstaubte Bibliotheken voller alter Gelehrter. Dort trifft man wenige Frauen. Für die standesgemäßen Anlässe blieb mir bisher wenig Zeit, selten wohnte ich Gastmählern bei.
    Ich werde mir angewöhnen müssen, in den Kreisen, in denen ich verkehre, auch solche gesellschaftlichen Anlässe in meine Termine aufzunehmen.
    Nun, mit dir zog kein Gatte ein. Bist du bereits einem Mann zugesagt? <


    ...fragte Callidus unbedacht und tappsig, wie er in solchen Dingen war, nach.

    Callidus suchte bald nach dem Gespräch mit seinem Bruder die Gemächer des Aelius Claudianus Marcellus auf, um diesen wegen seines Anliegens zu sprechen.
    Nachdem er nach dem Anklopfen hereingebeten worden war, grüßte er Marcellus abermals mit einem Nicken.


    > Marcellus, du hattest den Wunsch mich zu sprechen? Ich hoffe, ich komme nun nicht ungelegen. <

    > Ich werde dich bald in deinen Räumlichkeiten aufsuchen, Marcellus, dann haben wir die Ruhe, um deine Angelegenheit zu besprechen. <


    Mit einem Lächeln verabschiedete sich dann auch Callidus vom praefectus annonae, den er bald daruf aufsuchen würde.
    Er wandte sich wieder seinem Bruder zu und grinste verschwörerisch.


    > Unter vier Augen? Und du schickst Marcellus gar aus dem Raum? Ich bin gespannt, was du noch zu besprechen hast. <


    Dass es sich dabei nicht um allzu geheime Angelegenheiten handeln würde, wusste Callidus, die Situation barg allerdings einen gewissen Witz.

    Zitat

    Original von Quintilia Valentina
    "Vielen Dank." Vor lauter Eifer senkte Valentina sogar ein wenig den Kopf. "Ich werde in Zukunft aufmerksam die Anschläge beobachten." Dann trat sie zurück. "Vielen Dank für deine Auskunft. Nun möchte ich nicht mehr deiner kostbaren Zeit stehlen."


    > Du hast nicht gestört. Es freut mich, dir geholfen haben zu können. <


    Callidus verabschiedete sich und machte einen Vermerk, dass er der jungen Frau bei anstehenden Kursen ebenfalls Nachricht zukommen lassen werde.



    Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    Epicharis nickte dankend. "Das ist prima. Am besten werde ich mich gleich im Anschluss dort umsehen", erwiderte sie und machte sodann Anstalten, sich wieder zu erheben. "Aelius Callidus, ich möchte deine Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen. Hab Dank für deine kompetente und freundliche Hilfe. Vielleicht begegnen wir uns außerhalb der Schola wieder, ich würde mich freuen." Ihre Worte unterstrich sie mit einem Lächeln, und dann erhob sie sich vollends und verließ nach einem "Vale, Rector." dessen Officium, um sich in der Bibliothek Lesestoff zu besorgen.



    Sim-Off:

    Danke schön! =)


    > Es war mir eine Freude. Ich wünsche dir viel Erfolg. <


    So erhob sich auch Callidus und verabschiedete Claudia Epicharis.



    Als Pulcher das Haus der Aelier lobte, hakte Callidus vorläufig lieber nicht ein, dass in den Gartenbereichen der domus ebenfalls so ein furchtbarer Brunnen stand, den Quarto wohl einst von einem Griechen geschenkt bekommen hatte. Wer genau diesen Brunnen schenkte, wusste Callidus bis dato nicht.


    > Iulianus, der Neffe des Traianus, führt Rom und seine Provinzen mit besonnener Hand. Seine Entscheidungen zeigen stets Voraussicht und die Züge philosophischer Ansätze. Manchmal jedoch wünschte ich mir mehr Strenge in seinem Handeln. <


    Den letzten satz sagte Callidus, da er sich der Tatsache bewust war, dass niemand öffentlich zuhören konnte.


    > Soweit ich von meinen Patron, Caecilius Crassus, dem praefectus praetorio, hörte, ist noch niemand gefasst, der für diese Untat zur Rechenschaft gezogen werden könnte.
    Dann verstand ich deinen Wunsch, dich für Rom einzusetzen, falsch. Gewiss ist der Weg als eques ein vielfältiger und wird in unserer Familie auch beschritten. Doch unterschätze nicht den Einfluss des Senates, Publius, der Beraterstab des princeps besteht nur aus jenen Männern. Es ist gut, dass Lucius dem Gremium angehört, es würde unseren Einfluss gewiss sonst mindern. Iulianus scheint besonders bedacht auf die Einbindung des Senates, überlässt er doch auch ihm oftmals Gesetzesentwürfe und reicht kaum eigene ein, die der Senat abnicken soll. <


    Kurz nach dem Gesagten trat Marcellus ins Atrium ein, mit dem Callidus bisher weniger die Gelegenheit zu sprechen hatte, als mit dessen Tochter.


    > Sei gegrüßt, Aelius Claudianus Marcellus! Welch Freude, dass du gerade in diesem Moment da bist. <


    ...so lernte Pulcher wenigstens schon einmal den Familienzuwachs kennen.


    Callidus bedachte den Mann mit einem Nicken und einem freundlichen Lächeln. Dann folgte er dem sich anschließenden Wortwechsel seines Bruders mit dem Adoptivsohn Quartos. Dass sein Bruder nicht gerade zimperlich oder vorsichtig bei der Wortwahl vorging, zeigte sich erneut, doch glaubte Callidus nicht, dass er sich vom Claudier auch noch eine Ohrfeige würde einhandeln können.
    Was die Tyrannen betraf, war es die Sicht des Senates, und wohl auch die jedes objektiven Römers, doch war Callidus auch klar, dass gerade jener herrschsüchtige Domitian die Grundsteine legte, die es Callidus ermöglichten einen solchen Posten in der kaiserlichen Verwaltung zu übernehmen. Ohne jenen hätte Trainaus diese Verwaltung nicht übernehmen und ausbauen können. Dem Groll, den man gegen den damaligen dominus et deus wegen der Verbannung der eigenen Familie hatte, tat das aber keinen Abbruch.
    Dann fügt Callidus an...


    > Wie ich den princeps kenne, lässt er sich wenig durch den Senat beeinflussen, er trifft noch seine eigenen Entscheidungen. <

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Claudius verfügte nun über die entsprechende Zeit, um sich einmal völlig anderen Dingen widmen zu können, daher trugen ihn seine Füße keineswegs zufällig bei der Schola Atheniensis vorbei. Zwar fehlte ihm auch noch das vierte Examen, aber etwas Abwechslung konnte auch nicht schaden, und wer konnte schon wissen, wann überhaupt der nächste Cursus Iuris stattfand.


    Sein ihn begleitender Sklave klopfte an.


    Und schon kurz nach dem Klopfen wurden die Gäste hereingebeten.







    Zitat

    Original von Quintilia Valentina
    Also wollte sie schließlich wissen. "Wo muss ich hingehen, um diesen cursus res vulgares zu besuchen? Oder andersgefragt wo kann ich mich dafür anmelden?"


    > Wenn ein Kurs dieser Art stattfindet, wird es öffentlich angeschlagen. Bald wird dies der Fall sein. Ich werde dir aber ebenfalls ein Schreiben zukommen lassen, falls du dies wünschst. Dann kannst du dich direkt vor Ort, an der schola, für den Kurs anmelden. <


    Callidus freute sich immer wieder, wenn die Schuel Zulauf hatte, egal ob es die Grund- oder die erweiterten Kurse waren.






    Etwas verwundert, dass Valentina auf die Nachfrage nahezu panisch reagierte, sprach Callidus weiter.


    > Nun, Quintilia Valentina. Du hast die Möglichkeit an der Schule einen cursus res vulgares zu absolvieren, in dem du über Grundlegendes geprüft wirst. Sofern du diesen noch nicht versucht hast, sind keine Gebühren zu zahlen, erst beim zweiten Antritt.
    Nach erfolgreicher Absolvierung des Kurses hast du die Möglichkeit gegen Gebühr von 500 Sesterzen einen fortgeführten cursus continuus zu belegen. Die Themen zu solchen werden in der schola stets veröffentlicht. Ich selbst arbeite gerade an zwei neuen. <


    ...offerierte der rector stolz und schaute die Quintilia nun fragend an.


    > Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen und du hast alles verstanden...ach ja, wenn du dich mit der lateinsichen Sprache beschäftigen willst, kannst du auch noch den cursus Latinus besuchen, er wird ständig angeboten.



    Doch bald darauf erscheint auch der Bruder im Atrium, nachdem ihm von Sklaven gemeldet worden war, dass Pulcher seine "metamorphose" vollzogen habe.


    > Du siehst gut aus, Publius. <


    ...sagte er, während er das Atrium betrat. Callidus ging zum marmornen Becken, das in der domus Aeliana keine kleinen Ausmaße annahm, sondern üppig und reich verziert war.


    > Es wird nötig sein, dass ich dich noch dem Rest der heir lebenden Familie vorstelle. Die Gemahlin des Quarto Aelia Adria, der kleine Paetus, ihr und Quartos Sohn. Aelia Paulina lerntest du bereits kennen. :P
    Desweiteren hat Quarto ein Familienmitglied der Claudier adoptiert, Marcellus. Er und seine Tochter leben nun ebenfalls in der domus. Marcellus hat das Amt des praefectus annonae inne. Man kann also mit Recht behaupten, dass die wichtigsten Positionen Roms durch Aelier besetzt werden. Ein Zustand, den es zu wahren gilt. Iulianus steht den Aeliern sehr wohlwollend gegenüber, er erhob mich in den ordo equester und rief mich an das palatium.
    Wie du siehst, konnten wir nach Domitianus nie klagen. Die Familie erhielt ihren ihr zustehenden Platz.
    Als weitere Mitglieder in Rom befinden sich Aelia Vespa, die Versprochene des Prudentius Balbus. Er ist Klient Quartos und Sohn des Prudentius Commodus, du hörtest sicher vom Attentat auf den Consul?! Die Sklavenschaft wirst du mit der Zeit kennenlernen, sie sind alle sehr umgänglich, der Familie treu ergeben.
    Du sagtest, du wolltest dich nun Rom widmen? Der Politik? <