Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Und bald darauf wurde der mann eingelassen. Der Praetorianer wich nicht von der Seite. Allein schon, weil Callidus, der angesichts der neuesten Entwicklungen verängstigt war, darauf bestand, dass die Wache blieb.
    Nachdem dem Aelier der Name des Mannes also gemeldet worden war, begrüßte er diesen freundlich.


    > Salve, Octavius Augustinus! Was ist dein Anliegen? <

    Nach einigen Überlegungen hatte sich Callidus in seine Räumlichkeiten zurückgezogen und sich an die Aufstellung einer Gästeliste gemacht.



    Octavius Detritus (familiaris)
    Caecilius Crassus (patronus)
    Artorius Corvinus (amicus)
    gens Sergia (cliens?)
    Vinicius Hungaricus (familiaris)
    Flavius Gracchus (amicus)
    Tiberius Durus (auctoritas res publica / amicus)
    Tiberius Valens
    Germanicus Avarus (amicus)
    Iulia Helena (amica)
    Prudentius Balbus (cliens / familiaris)


    Sorgenfalten breiteten sich auf der Stirn des Aeliers aus. Er selbst hatte bei Crassus noch um die Wachsamkeit der Praetorianer gebeten, nun erwischte es einen Präfekten, den Präfekten, den Stellvertreter des princeps in dessen Abwesenheit. Besorgt gingen Callidus die Gedanken durch den Kopf, mit der familie auf das Land zu fliehen, doch war man angesichts solcher heimtückischer Anschläge dort sicherer? Nein, es waren keine städtischen Revolten, Verbrecher dieser Art erreichten einen in Misenum genauso, dort vielleicht gar besser als auf dem streng bewachten Palatin.


    > Was für ein grausames Verbrechen! Zuerst der Consul, dann der praefectus urbi. Derartige Vorfälle könnten im Senat und in der Bevölkerung nun für größte Unruhe sorgen. Schließlich beseitigte man gleich zwei hohe Amtsträger. Was gedenkst du nun zu tun? <

    > Ich werde mich noch um einige Anfragen von Bürgern aus den Landstätten kümmern müssen, die den princeps erreichen sollten. Hier wird es aber seiner persönlichen Benachrichtigung nicht bedürfen, dafür sind sie zu unwichtig. Diese Anliegen klärt mein officium selbst. Wie ich schon sagte, du hast mri meine Zeit nicht gestohlen, sondern sie bereichert. Gern unterhielt ich mich mit dir und freue mich auch in Zukunft auf deine Gesellschaft und die Unterredungen mit dir. <


    Gerade jetzt, wo Quarto samt Sklavenstab weg war schien das Haus oft leer, so dass Gespräche dieser Art eine willkommene Abwechslung waren.

    Nach seinem Uralub in Cemenelum, wo er das erste Mal den neuen Landsitz, der ein Geschenk seines Patrons war, besucht hatte, trat Callidus wieder in sein officium, wo er sich ab nun wieder in die Arbeit stürzte.






    OFFICIUM APERTUM
    wieder geöffnet


    Callidus´freundliches Lächeln verstarb und sein nun eher ernstes Gesicht schaute Crassus besorgt an. Dann bat er den praefectus praetorio mit einer Geste Platz zu nehmen.


    > Ein erschreckender Hintergrund? Bitte, Crassus, setz dich doch! Was ist geschehen, das nach der Ermordung des Consuls noch erschreckend sein kann? <

    Zufrieden lächelt Callidus dem Zwilling zu.


    > Tu das. In den Städten muss viel Arbeit erledigt werden, Als Decurio aus ihren Reihen wird der princeps dir sicher einmal sein Wohlwollen entgegen bringen und dich in den ordo equester erheben, rekrutiert er seine Verwaltungsangestellten doch sicher gern aus unserer Familie. <


    Ein ernsterer Blick folgte, als das Grab des Vaters angesprochen wurde.


    > Du findest es auf dem Weg nach Ostia, vor deren Toren. Er machte sich am Ende seines Lebens um die Stadt verdient und man bestattete ihn dort in einem Grab, das du nicht verfehlen kannst. <

    ...doch wäre es eine Schmach gewesen, wäre man im Hause Aelia nicht genauso schnell. Denn schon kurz darauf wurde die Tür von einem Sklaven geöffnet, der den Patron des Callidus erkannte und sogleich hinein bat.


    Bitte folge mir Herr! Aelius Callidus befindet sich im Tablinum.

    Callidus dachte noch kurz nach und brachte zwei weitere Namen ein, an die er sich erinnerte.


    > Flavius Gracchus, er ist von anderer Art als die übrigen Flavier und ein angenehmer intellektueller Zeitgenosse, über seine Kontakte weiß ich allerdings nur wenig.
    Wenn du aber auch nach Männern suchst, die Kontakte in der Verwaltung haben, solltest du dich an Lucius Octavius Detritus wenden. Der Mann ist in Rom hinreichend bekannt und hat bereits viele Ämter der Verwaltung und auch im cursus honorum durchlaufen. Gewiss hat er Möglichkeiten. In seiner neuen Funktion wüsste er sicherlich Rat. Ämter in Rom zu bekleiden ist nicht immer einfach, vor allem, wenn man aufsteigende sucht. Oft erscheinen sie reizvoll, bieten aber wenige Möglichkeiten nach oben. Eine weitere Alternative wäre der Palatin, der einem Aelier vielleicht eher offenstünde als einem anderen Römer. Iulianus hat die Reformen allerdings weitergeführt und besetzt hiesige Ämter mit ihm bekannten equites. <


    MARCUS AELIUS CALLIDUS LUCIO OCTAVIO DETRITO SUO


    Ich habe durch die Schreiben unseres geliebten princeps von seiner vorausschauenden Entscheidung erfahren dich in den ordo senatorius zu erheben, mein Freund. Doch nicht nur diese dir zugekommene Ehre erfüllte mich mit Freude, sondern auch die Nachricht, dass die lex Octavia et Aelia bereits ihre ersten Früchte zu tragen beginnt, indem ein neuer curator rei publicae ernannt wurde - nämlich du. Kaum einen Mann mit mehr Erfahrung hätte Iulianus in dieses Amt berufen können. Mögen die Götter dir bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe beistehen und dein Verstand dich leiten.
    Vale.



    MARCUS AELIUS CALLIDUS DECIMAE VALERIAE S.D.


    Von einem guten Freund, Decima Valeria, hörte ich, dass du über Handelsbeziehungen verfügst, die dir den Erwerb von Weinen aus Falernum und Datteln aus dem Osten ermöglichen.
    Ich selbst bin an einer größeren Lieferung interessiert und erbitte von dir ein Angebot, das 60 Kisten Datteln und ebenso 60 Amphoren des Weines umfasst.
    Vale.


    Sim-Off:

    So, bin wieder da. :)


    Callidus nickte und lächelte ob der Antwort, während die beiden an den Geschäften an der via Nova vorübergingen.
    Der Verweis auf die Gehorsamkeit der Tochter und die Rücksichtnahme des Vaters in dieser Angelegenheit war klug und zeigte zugleich wie gut der neue Familienzuwachs zum Bild der Aelier passte, die sich stets offen und liberal in solchen Dingen zeigten.


    > Du hast ganz Recht. Selbst Caesar ließ sich nicht durch Drohungen und politische Konsequenzen von seiner Liebe abbringen. Und obwohl schon in jenen Zeiten Patrizier es pflegten sich mit Familien ritterlichen Standes zu verbinden, sind viele aus Gnaden des princeps entsprugene Patrizierfamilien heute umso verbohrter, was diese Verbindungen angeht. Lieber heiraten sie immer wieder untereinander, was weder der Liebe, noch den politischen Verbindungen zuträglich ist.
    Wir sollten uns glücklich schätzen in unserer Wahl freier zu sein und in keinen derartigen Fesseln gebunden. <

    Callidus nickte zustimmend.


    > Ich werde eine Liste zusammenstellen und dir zukommen lassen. Was das Mahl angeht, werde ich mich um die Versorgung der Gäste mit den besten Weinen und süßen Datteln kümmern, so dass dir diese Aufgabe nicht auch noch auferlegt ist. <


    Gewiss war es so, dass nur wenige auch hochgestellte Persönlichkeiten eine solche Einladung ausschlagen würden. Dafür war die Familie einfach zu angesehen und besetzte zu viele wichtige Ämter.
    Auch die Einladung weniger angesehener Männer war wichtig und musste bei Callidus´Gästeliste in die Überlegung einbezogen werden, da neue Klientelverhältnisse durchaus sinnvoll waren.


    > Ich bin mir sicher, dass Adria diesem Vorhaben nicht abgeneigt sein wird. Schließlich finden in unserem Haus nicht allzu oft Gastmähler statt. <


    Und das waren sie auch schon, die zwei Wochen. Gut erholt und in gesundem Braun melde ich mich von Rhodos zurück. Werde heute und morgen aber wohl erstmal etwas stöbern und lesen müssen, bevor ich wieder ganz aktiv einsteige...man muss sich ja erstmal wieder einleben :)


    Gruß
    Calli

    So, und hiermit melde ich mich auch zum ersten Mal für längere Zeit ab.
    Ab morgen beginnt mein Reise - natürlich zu Studienzwecken *hüstel* - nach Rhodos. Bin also für 2 Wochen abwesend.
    Im Palast ist der magister memoriae zuständig, in der schola der curator libris.
    Ich hab zwar jetzt noch threads offen, setze die aber gern fort, wenn ich wieder da bin.
    Ich wünsch euch was...


    Gruß
    Calli