> Sollte dir diese Zeit verbleiben, Prudentius Balbus, werde ich mich über deinen Besuch freuen. <
Callidus verabschiedete sich von dem Prudentier und ließ sich durch einen Sklaven zum Augang begleiten.
> Vale! <
> Sollte dir diese Zeit verbleiben, Prudentius Balbus, werde ich mich über deinen Besuch freuen. <
Callidus verabschiedete sich von dem Prudentier und ließ sich durch einen Sklaven zum Augang begleiten.
> Vale! <
Gewiss war seine Cousine eine äußerst komplizierte und schwierige Person, aber immerhin einfach genug gestrickt, um sie mit Geld und Geschenken schnell zu beschwichtigen.
Kaum hatte die Sklavin das Kleid gebracht, hatte Paulina auch schon den Streit vergessen und erfreute sich am Prunk.
Auf den flüchtigen Kuss hin warf Callidus der davonrauschenden Cousine noch ein Lächeln hinterher, dann aber wurde er wieder ernster und wandte sich dem Bruder zu, nachdem er sich ebenfalls niedergelassen hatte.
> Die ganze Situation? Verzeih, aber genaugenommen kenne ich deine Situation nicht, nicht nach etlichen Jahren, die du dich nicht gemeldet hast. <
Vorwurfsvoll blickte Callidus den Bruder an, ließ ihm aber durch ein Zeichen an die Sklaven Wein und Wasser reichen, sowie eine Schale mit Trauben und Oliven. Obwohl es sein Bruder war - oder auch gerade weil es sein Bruder war? - ließ er den besten und teuersten Wein auftischen.
WiSim
Ich finde die Idee ganz prima, vor allem den regionalen SimOn Handel. Vielleicht kann man so etwas auch ohne eine WiSim II nach und nach bei verschiedenen Produkten (2 pro Provinz) einführen. Das Thema mit dem neuen "Beruf" Händler hatten wir aber auch schon mal.
Was allerdings zu streichen wäre ist das "apothecarius" das ganz schlimm in meinen Ohren schmerzt Die gab es nicht und das Wort schon gar nicht. Das Mischen von Arzneimitteln war Sache der Ärzte selbst, die es bei der Ausbildung im learning by doing Prinzip beigebracht bekamen. Also wäre es tatsächlich dann auch sinnvoll, nur gewissen Leuten mit Medizinkurs einen Betrieb namens taberna midica zuzugestehen. Diese Mediziner könnten sich ja dann wiederum an Händler besagten Opiums wenden.
> Ich danke dir für deine Worte, Theodoros Alexandreus. Ich bin sicher, eines Tages sehen wir uns wieder, und sei es in Alexandria. Vale! <
Sogleich wurde Germanicus in das officium eingelassen und durch den Aelier begrüßt.
> Ich grüße dich, Germanicus Sedulus! <
Und Marcus, wo er schon einmal wieder von seinem Cousinchen in das Gespräch integriert wurde, versuchte schlichtend einzugreifen. Einen solchen Zwist hatte er während der ganzen Zeit in seiner Familie nicht erlebt, und bevor es zu weiteren Szenen kam, die die Aufmerksamkeit der Sklaven des Hauses noch weiter auf sich zogen, als es ohnehin schon der Fall war, griff Callidus ein.
> Aber bitte, liebe Paulina, ich bin mir sicher, dass Publius seine Worte voreilig gewählt hat und diese selbstverständlich nicht so meinte, wie sie klangen. <
Gewiss hatte Callidus selbst in seinen besten Zeten in der Kurie gegen Claudius Vesuvianus nicht derart die Fassung verloren, dass ein solcher Streit ausgebrochen wäre. Sein Bruder war ohne Zweifel kein Mensch mit ausgeprägter Zurückhaltung.
> Du bekommst 800 Sesterzen für deine Reise, bei der es dir natürlich an nichts fehlen soll. Ich selbst habe noch ein erlesenes Geschenk für dich. <
Das Geschenk sollte ursprünglich für eine Freundin sein, war jedoch aus dem Osten geschickt worden und der werten Dame bei Leibe zu weit geschnitten; bei Paulina sollte es jedoch "körperbetont" sitzen.
So klatschte der Aelier kurz, um die bereits lauschenden Sklaven aufmerksam zu machen.
> Ähhm, Daria, bring schnell das Gewand aus reiner Seide herbei, es befindet sich in meinem Gemach. <
Mit der Erwähnung der verlangten Summe und einem Geschenk hoffte Callidus das Gemüt der Cousine wieder abzukühlen.
WiSim
Und gern setzte sich Callidus neben sie, denn im Stehen blieb ihm auch nur der Blick gegen die Wand des Peristylhofes. Im Sitzen dagegen konnte man von den im Wandelgang angeordneten Bänken die Blumenpracht bewundern.
> Ja, die meiste Zeit lebe ich hier in der domus Aeliana, habe aber auch einen Wohnsitz in Misenum. Seit jüngster Zeit ein kleines Landgut in Cemenelum, welches mir Caecilius Crassus, der Praetorianerpraefekt, zum Geschenk machte. Leider ahtte ich noch nicht die Zeit, um eigenst eine Reise nach Cemenelum zu unternehmen. Das Anwesen wird noch von Verwaltern geführt.
Ich habe momentan nicht oft die Möglichkeit, den Palatin zu verlassen, als magister officiorum des princeps habe ich eine Fülle von Aufgaben. <
Callidus legte die Schriftrollen neben sich und warf einen Blick auf die der Dolabella.
> Du bereitest dich auf die Aufgaben einer Priesterin vor? <
> Nun, wenn das so ist, bemüh dich um ein Schiff nach Aegyptus. Sobald du dort bist, wende dich auch an Artoria Medeia, die die schola dort personell vertritt. Ich wünsche dir ein gutes Gelingen und warte auf deine Ergebnisse. Der Tag, an dem ich selbst einmal nach Aegyptus reisen kann, ist derzeit wohl noch fern. Zu viele Aufgaben halten mich in Rom. <
> Lass das Schriftstück einfach der Kanzlei überbringen, dann werde ich es so bald wie möglich mit der weiteren Post für den princeps nach Osten senden lassen. <
Nachdem Callidus die Trauerbekundungen überbracht hatte, musste er schon wieder aufbrechen; die Arbeit drängte.
> Prudentius Balbus, du bist auch in der Abwesenheit des Lucius Aelius Quarto im Haus der Aelier willkommen. Ich werde jetzt bereits aufbrechen müssen, um die Geschäfte in der Kanzlei weiterzuführen. <
Callidus wurde unweigerlich zum Zuschauer dieses Schauspieles degradiert. Er hatte keine Möglichkeit zu antwprten, als seine Cousine den Raum betreten hatte und das Gespräch an sich zog. Stumm folgte er dem Dialog zwischen seinem Bruder und der geliebten Cousine.
Der Statthalter Germaniens, Vinicius Lucianus, war sicher ein einflussreicher und wohlhabender Mann, zu beneiden war er aber ganz und gar nicht. Dass Quarto es geschafft hatte diesen Haus-Zerberus dem Vinicier aufzuschwatzen, war ein diplomatisches Meisterwerk.
Callidus, der die Art der Paulina bereits gewöhnt war, setzte sein bestes gespieltes Lächeln auf.
> Nunja, ganz richtig, es ist mein Bruder Publius Aelius Pulcher. Offenbar kamen wir nicht dazu, über ihn zu reden, Paulina. <
Und vermutlich würde er auch jetzt nicht dazu kommen.
> 1000 Sesterzen sagst du? <
Die Truhe war in der tat gut gefüllt, doch sollte das Geld auch für eine mögliche Flucht bei Unruhen ausreichen, sollte den Klienten in Notsituationen dienen. Dass Paulina es nun beanspruchen wollte, missfiel Callidus, vor allem da er darauf wettete, dass sie das Geld für allerlei Plunder durchbringen würde, ohne es wirklich zu brauchen.
> Vielleicht wäre es sicherer, du trittst die Reise ohne viel Geld und und Gepäck an. Auf der Reise selbst kann dir das Geld nur abhanden kommen, Diebe anlocken. Das Gepäck wiederum wird die Reise nur unnötig erschweren. Kaufe doch lieber ausgelassen in Germanien, wo dein Verlobter bereits auf dich wartet, sicher ebenfalls mit kostbaren germanischen Kleidern. Dann wirst du auch mit 500 Sesterzen hier zurechtkommen. <
Allzu lang wollte Callidus nicht feilschen, denn umso schneller sich Paulina einverstanden zeigt, desto schneller wäre sie vielleicht auch wieder weg.
Callidus nickte nach den Worten des Prudentiers. In diesem Fall setzte auch er selbst, der sonst so misstrauisch war, sein vollstes Vertraien in das Bündnis der beiden Familien, kannte er Prudentius Commodus doch als alten Freund und engen Klienten des Verwandten Quarto.
> Ich bin davon überzeugt, dass die Bindung unserer Familien auch in Zukunft eng und für beide Seiten wertvoll sein wird.
Als Sohn des verstorbenen Senators und Konsulars bitte ich dich um eine Abschrift der laudatio funebris auf deinen Vater. Der Augustus selbst wünscht diese zu lesen. Im Osten ist dies seine Möglichkeit in Gedanken am Begräbnis deines Vaters teilzunehmen und seine Taten zu würdigen. <
Keine tylusischen Stoffe, keine Seide. Pulchers Kleidung war äußerst schlicht. Es war, als würde Callidus sich selbst sehen, wie er auf dem Hof des Vaters kurz vor dessen Tod lebte, noch bevor er nach Misenum ging und seine Karriere begann.
> Ich danke dir, du kannst gehen. <
...sagte er, während sein Blick die Wache, die den Zwillingsbruder hierher geführt hatte, nur kurz streifte.
> Pulcher....Publius! Du bist... zurück? <
Die Frage hätte auch lauten können >> du lebst? << doch war sie in diesem Moment zu unangebracht. Callidus trat weiter auf den Bruder zu, den er so lange nicht gesehen hatte.
> Wo warst du? Warum hast du dich all die Zeit nicht gemeldet? <
Es waren wohl die oberflächlichsten Fragen, die Callidus stellen konnte. Viele weitere hätte er folgen lassen können.
> Gewiss nicht. Deine Anwesenheit lenkt mich von meinen Schriften ab, und in diesem Moment bin ich sogar sehr froh darüber. <
Man konnte zwar Zeit mit diesen Schriften totschlagen, doch wenn sich etwas anderes fand, war Callidus froh über Ablenkung von den allzu trockenen Stoffen der Literatur.
> Lucius stellte uns damals vor, als er die gesamte Familie über die Adoption informierte. Wir sahen uns jedoch nur flüchtig und kamen nicht dazu, miteinander zu reden.
Bei den vielen neuen Gesichtern und der ungewöhnlichen Situation will ich mich gern vorstellen. Ich bin Marcus, Marcus Aelius Callidus. Sohn des Aelius Rufus und der Aggripina, aus dem Zweig des Tubero Nerva. <
Vermutlich hatte Callidus den Familien-Neuzugang jetzt mehr verwirrt als aufgeklärt, weshalb er etwas verlegen lächelte.
Es war das letzte der Häuser in Rom, welches der arme Bote vom Palatin aufsuchen musste. So gab er auch sein letztes wichtiges Schreiben ab.
M. AELIUS CALLIDUS MAGISTER OFFICIORUM PALATII
MARCO DECIMO MATTIACO S.D.
Du wirst hiermit, Marcus Decimus Mattiacus, Im Namen des Imperator Caesar Augustus auf das palatium geladen. Lass dich dort zum magister officiorum führen.
-----MAGISTER OFFICIORUM-----
ADMINISTRATIO IMPERATORIS
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Auf dem Weg von der domus der Octavier bis hierher hatte sich der palatinus auch noch verlaufen. So war er mit den Schreiben spät dran und die Zeit drängte, da man sonst hätte vermuten können, dass er während der Arbeitszeit in eine der Garküchen eingekehrt wäre.
M. AELIUS CALLIDUS MAGISTER OFFICIORUM PALATII
QUINTO GERMANICO SEDULO S.D.
Du wirst hiermit, Quintus Germanicus Sedulus, Im Namen des Imperator Caesar Augustus auf das palatium geladen. Lass dich dort zum magister officiorum führen.
-----MAGISTER OFFICIORUM-----
ADMINISTRATIO IMPERATORIS
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Ein palatinus untersten Ranges schlürfte durch die Straßen Roms, um kleine Schreiben der Kanzlei abzugeben. Diese waren unscheinbar, jedoch von größter Wichtigkeit.
M. AELIUS CALLIDUS MAGISTER OFFICIORUM PALATII
AULO OCTAVIO AVITO S.D.
Du wirst hiermit, Aulus Octavius Avitus, Im Namen des Imperator Caesar Augustus auf das palatium geladen. Lass dich dort zum magister officiorum führen.
---- MAGISTER OFFICIORUM ----
ADMINISTRATIO IMPERATORIS
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Callidus nahm die Briefe, als sie sein officium erreichten, entgegen. Aufmerksam las er die Anweisungen des Augustus, bevor er die entsprechenden Schritte einleitete.
ZitatOriginal von Claudia Epicharis
> Ich werde dir den Termin mitteilen lassen und einen Brief schicken. <
Über das Lehrmaterial für die Prüfungen der Priesterschaft hate Callidus noch niemand gefragt, so dass er sich erst wieder erinnern musste. Doch...einmal hatte er mit einem der Priester gesprochen und Oliven im Garten der Schule verspeist. Dieser sagte ihm, wie der Ablauf der Prüfungen sei, und welche Fragen den Prüflingen gestellt werden würden.
> Für die probatio rerum sacrarum sind die Grundkenntnisse völlig ausreichend. <
Natürlich, als Mitglied einer der wenigen patrizischen Familien musste man insbesondere in religiösen Dingen geschult sein, besetzten doch gerade hier die Mitglieder der alten Familien noch wichtige Ämter. Kein Wunder, dass die Claudia darauf Wert legte.
ZitatOriginal von Quintilia Valentina
Aus dem Inneren konnte man die Stimme des Rectors vernehmen, der den Besucher, oder in diesem Falle die Besucherin, herein bat.
ZitatOriginal von Theodoros Alexandreus
Höflich verbeugt Theodorus sich: "Vielen Dank, Rector." Dann wartet er ab, ob der Rector noch etwas diesbezüglich zu sagen hat.
> Teile mir mit, sobald du für den Antritt der Reise bereit bist. Ich werde dich dann aus dem Dienst des curator entlassen. Die Kosten für deine Überfahrt und alles weitere wird selbstverständlich die schola übernehmen. <
Diese Kostenübernahme war für die Kassen der Einrichtung auch kein größeres Problem.