Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Nachdem der Sklave seine Ankündigung abgeschlossen hatte, erhob sich Callidus sogleich in Erwartung des Eintretens der Patrizierin.


    > Salve, Claudia Epicharis! Es ehrt mich, dass du mir eine solche Bekanntheit zumisst. Nun also erfahre ich, wer hinter dem Namen steckt. Interessierte es mich doch, welche Claudia solches Interesse an meinen Kursen hegt, dass sie Sklaven zur Mitschrift dorthin schickt.
    Bitte tritt doch näher und setz dich! <


    Mit einem freundlichen ächeln und der dazugehörigen Geste bot der Aelier der Frau Platz an.







    Man hätte meinen können, dass es in der Abwesenheit des Augustus und des magister domus Augusti mehr als unmöglich wäre, eine Beurlaubung zu erhalten. Da aber viele Aufgaben wegfielen und vor allem Callidus aufgrund der Lage keinen Audienzverkehr und Termine zu organisieren hatte, gewährte er die Bitte.


    > Wenn dich dringende Angelegenheiten nach Misenum ziehen, sollst du auch die Möglichkeit erhalten, diese dort zu regeln. Grüße den ansässigen Fischhändler am Hafen von mir, er sollte mich noch kennen.
    Ich hoffe, dass dir zwei bis drei Wochen ausreichend sind. <

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    "Dann soll der Zuständige dem Boten Beine machen, denn diese unnötige Wartezeit verursacht einige Unannehmlichkeiten. Wird im Übrigen derzeit die komplette Korrespondenz dem Imperator hinterhergeschickt?"


    Was den Imperator bestimmt beglücken würde, wenn minderwertige Probleme auch noch im Feldlager landen würden.


    > Ich habe den magister memoriae angewiesen, er solle dem Augustus sämtliche Schreiben der hochrangigen Beamten und Offiziere hinterhersenden, ohne dabei einen Umweg zu gehen. Private und niedere Schreiben wandern zunächst über meinen Tisch, um zu entscheiden, ob eine vorläufige Entscheidung durch die Kanzlei getroffen werden kann. Jedoch wurde keine Anweisung gegeben, welche Briefe dich, Senator Victor, erreichen sollen, der du als Vertreter des princeps fungierst... so soll natürlich nichts über deinen Kopf hinweg entscheiden werden. <


    Eine schwierige Situation, war doch der Octavier nun in gewisser Weise der Vorgesetzte.

    Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis
    Am Officium des Magister Officiorum angekommen zupfte der Alte sein Gewand zurecht und klopfte schließlich an die Türe und trat auch gleich mit einem Salve Magister. ein.


    > Salve, Tiberius Iuvenalis! <


    Zum Reden auffordernd schaute Callidus den magister memoriae an und war gespannt auf dessen Anliegen.

    Callidus nickte und war froh, dass der Tiberier wenigstens etwas von diesem Brief wusste, denn sonst wäre die Situation äußerst unangenehm für die Administration geworden.


    > Sende ihn alsbald dem Augustus nach, ich habe auch einen anderen Brief, der für Iulianus bestimmt ist. <


    Callidus zückte die kleine verschlossene tabula.




    M. AELIUS CALLIDUS MAG OFF PALATINI
    IMP CAES AUG L. ULPIO IULIANO SUO S.D.


    In der Angelegenheit einer Beförderung, mein princeps, sprach Cn. Agricolus Tarquinius vor, der Optio der classis Misenesis ist. Er war bereits im Range eines nauarchus, wurde jedoch durch eine Versetzung nach Italia nicht berücksichtigt. Er erbat die Einsetzung in eben jenen Rang des nauarchus. Da er aber keinerlei Schreiben seines Vorgesetzten vorzuweisen hatte, es sich zudem nicht um eine normale Beförderung handelt, trage ich diese Angelegenheit direkt an dich heran, dass du selbst, und nicht dein rechtmäßiger Stellvertreter in Rom, dies entscheidest.
    Vale.


    Er selbst dachte nach, wohin die Schreiben denn gehen sollten, denn bei dem spontanen Aufbruch des Augustus war die administratio in der Tat nur spärlich informiert worden

    > Nun, der praefectus urbi, Senator Octavius Victor, kam zu mir und war aufgebracht, dass eines seiner Schreiben an den princeps offenbar verloren ging. Es wurde vor seiner Abreise nicht beantwortet und erscheint von größerer Wichtigkeit. Dieses Schreiben muss aufgefunden und an das nächste Ziel des Augustus auf seiner Reise nachgesandt werden. <


    Callidus machte eine Pause und schaute, ob der magister memoriae, dem der Briefverkehr unterstand, mehr über jenen Brief des Octaviers wusste.

    Ein Klient des Aelius Callidus erreichte das Haus des Caecilius Crassus. Man hatte ihn beauftragt, ein Schreiben dort abzugeben, und mit einem lächerlich gefüllten Körbchen wurde er abgespeist. Was tat man nicht alles in Rom, um seine Familie über die Runden zu bringen.



    M. AELIUS CALLIDUS CAECILIO CRASSO SUO S.D.


    Schnell habe ich, Caecilius Crassus, einen Weinhandel erwerben können, von dessen Qualität ich mir sicher sein kann, dass die Erzeugnisse dir und deinen Gästen munden werden. In Anbetracht der Marktlage, die natürlich für solche Betriebe stets schwierig ist, versuche ich dir einen Preis anzubieten, an dem ich kaum Gewinn machen werde, und der allein aus der Freundschaft zu dir so unglaublich gut ist.
    So biete ich dir kleine Amphoren zu je 0.78 HS. Die großen Vorratsamphoren sollst du für 9.5o HS erwerben können.
    Natürlich werde ich die Preise an die Lage der hiesigen Mäkte anpassen, so dass du bei meinen Händlern stets den günstigeren Preis erhältst.
    Sende mir nur zu, welchen Bedarf du hast, so werde ich dir die Waren liefern lassen.
    Vale.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    Callidus legte die gemachte Notiz beiseite und verabschiedete den Senator. Er machte sich an die Arbeit und würde die tabula so bald wie möglich weiterleiten, um geregelte Zustände wiederherzustellen.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Ja das sind doch sehr gute Ansätze. Sowohl die Schule als auch die Studierenden werden damit leben können, denn im Aufbau ihrer Zukunft steht die Bildung ihnen zur Seite. Ein Mann mit fortgeschrittenen Wissen um das römische System wird es nicht nur in den Verwaltungen des Reiches deutlich einfacher mit seinen Bewerbungen haben und die Schule hält sich dabei einen festen Stamm wissbegieriger Schüler bei der Stange."


    Er nahm einen Pfirsisch und schälte mit einem Messer kleine Stückchen heraus. Danach verschwanden sie im Mund.


    > Sobald ich also entsprechende Änderungen verschriftlicht habe, werde ich sie dir vorlegen, so dass auch der Rat darüber entscheiden kann. Wenn die Änderungen am Gesetz über das Schulwesen auch dem Rat gefallen mögen, wirst du sie dem Senat vorlegen können, dem sicherlich an Verbesserungen gelegen sein wird. <


    Damit war auch dieses Thema behandelt, so dass Callidus nun noch einen Schluck aus seinem Becher nahm, um sich bald wieder auf den Weg zu machen.


    > Nun, Senator Germanicus Avarus, ich werde es dir wie besprochen zukommen lassen. Solltest du dich bezüglich des Titels für Senator Flavius Furianus entschieden haben, so teile mir dein Urteil über seine Arbeiten mit. <




    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor


    Es war unglaublich; nicht nur, dass sich jüngst ein Senator über die Beamten beschwert hatte, nein, nun kam auch der praefectus urbi hinzu und bemängelte verlorene Post. Ausgerechnet jetzt, da der magister domus Augusti und der princeps selbst Rom verlassen hatten.


    > Es ist ein Unding, dass die kaiserliche Korrespondenz verloren geht. Etwas, das nicht passieren darf! Nun allerdings ist eine Beschleunigung kaum möglich. Schreiben, die vom Augustus noch nicht bearbeitet wurden, können nur zum nächsten Lager nachgesandt werden. Dort wird sich ein Sekretär des princeps darum kümmern. Ich kann dir nur versprechen, mich möglichst schnell um Aufklärung zu bemühen. <

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    Callidus hörte sich das Anliegen des Senators an und nickte.


    > Ich bin leider über diese Dinge nicht informiert, auch liegen mir hierzu keinerlei Unterlagen vor, in denen ich mich kundig machen könnte. Es wird sicherlich personelle Konsequenzen haben, dass in jenem officium nicht anständig gearbeitet wird, doch kann ich dich momentan nur vertrösten, Germanicus Avarus, und dich bitten, dich in wenigen Tagen erneut zu den rationales zu begeben. Bis dahin wird die Arbeit dort neu strukturiert sein. <


    Mit diesem Bereich der Verwaltung hatte Callidus zu wenig zu tun, als dass er sich hierum hätte kümmern können.

    Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    "Ich hätte durchaus Interesse und kann sowieso unmöglich das Angebot eines Freundes ablehnen. Wenn du mich brauchst werde ich dir natürlich helfen die Schule weiterzuführen, natürlich bin ich deiner Meinung Qualität sollte immer das Ziel einer guten Schule sein."


    Er sah kurz rüber zu Sergia Plotina und fuhr dann fort.


    "Muss ich dich nun in deinem Büro aufsuchen oder erledigst du die Ernennung und ich suche dich dann später mal auf?"


    > Du wirst mich dafür nicht gesondert aufsuchen müssen, deine Zusage soll mir ausreichen. Für die Einstellung bin ich alleinig zuständig, dem Rat der Schule muss ich nur Rechenschaft über die Finanzen und die Qualität ablegen. Ich werde dich mit einem Schreiben meinerseits über deine Ernennung informieren. <

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    Callidus bat dem Senator zunächst einen Platz an, um ihn bei seinem weiteren Anliegen nicht stehen zu lassen.


    > Offenbar jemand, dem seine kürzliche Beförderung durch seine matricula zu Kopfe gestiegen ist. <


    Callidus machte sich die entsprechende Notiz, um den Mann zu entlassen.


    > Nun, wie könnte ich dir, Senator Germanicus Avarus, weiterhelfen? <

    > Senator Germanicus Avarus, sei willkommen! Du sagst, dass einer der rationales seinen Dienst nicht ordentlich tut? Ein Grieche? Darf ich seinen Namen erfahren? Die Verwaltung, sei es die Kanzlei oder auch die Finanzkasse und die Verwaltung der kaiserlichen Liegenschaften, darf besonders in der Abwesenheit des princeps nicht mangelhaft arbeiten. <


    Callidus nahm ein Wachstäfelchen, um mögliche Notizen zu machen. Der Kaiser war fort und sein Verwandter hatte diesen begleitet, so dass es auch an ihm war, sich nun auch anderer Dinge des Palatins anzunehmen.