Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    > Es sind schwere Anschuldigungen gegen den Proconsul. Ich bin jedoch nicht mit den Ergebnissen deiner Ermittlungen vertraut.
    Auch wenn das Schreiben immerhin von einem Beamten der Region stammt, werde ich die Vorwürfe zunächst nicht weiter nach Syria senden; schließlich haben du und der Proconsul selbst beim Augustus vorgesprochen. Doch erschien es mir ratsam, dir, als leitendem Richter in dieser Sache, dieses Schreiben vorzulegen.
    Ich habe noch ein weiteres, dass ich dir als Patron und praefectus geben möchte. <


    Callidus zückte die im Palast erstellte Abschrift des Schreibens und reichte sie Caecilius Crassus.


    Ex officio imperatoris
    Antiochia, Syria


    Der Imperator Caesar Augustus grüßt sein geliebtes Rom!


    Die Landung der Legio I Traiana Pia Fidelis konnte planmäßig durchgeführt worden und wir ziehen in Kürze nach Zeugma. Rom kann beruhigt sein, dass die Parther schon bald die Antwort erhalten werden, die ihnen zusteht.


    Bezüglich der vorgetragenen Beförderungen und Versetzungen gebe ich allen Ansuchen statt. Für Versetzungen von oder zu den Cohortes Urbanae kann der Praefectus Urbi auch für Centurionen ab sofort alleine entscheiden. Bezüglich Centurionen der Garde entscheidet der Praefectus Praetorio. In allen weiteren Fällen bin ich weiterhin zu informieren.


    Den Ansuchen bezüglich Kandidaturen wird ebenfalls statt gegeben. Um jene Fragen soll sich künftig der Consul bemühen. Ich erwarte Mitteilung über die vollständige Kandidatenliste sowie das Wahlergebnis.


    So, und der Initiator is auch wieder da.
    Es gab damals, wie Lucidus sagte, ein Missverständnis. Ich war allerdings noch auf dem Stand, dass die Villen unter Umständen dann mal mit der Strukturreform des Forums kommen. Dass dem nicht so ist, hat Lucidus mir bestimmt mal nachts erzählt. Da war ich müde und vergesse dann eh alles sofort wieder :]
    Die Vergabe eines Grundstückes wäre, wenn die SL da zustimmen würde, sicher eine zufriedenstellende Lösung. Die Stadtkasse hatte beim letzten Mal, als ich noch Zugriff hatte, aber einen solch hohen Stand, dass man das Geld auch wieder zurückzahlen könnte.

    Callidus setzte sich und betrachtete den zerknüllten Papyrus kurz.


    > Auch aus genau diesem Grund bin ich zu dir gekommen. Mit der nächsten Sendung nach Syria soll der princeps über das ungeheuerliche Verbrechen aufgeklärt werden. Ich selbst habe vor, durch mein Amt angetrieben, Iulianus einen Brief zu verfassen, will diesem jedoch kurzen Schreiben deinen Bericht hinzufügen. <


    Er machte eine kurze Pause, setzte dann aber sofort wieder an.


    > Einer der Gardisten meldete mir einen Tumult, ja fast schon nur ein Gerangel auf dem Forum. Es wäre wohl kaum von belang, geradezu bedeutungslos, wäre dieser Tumult mit wenigen Toten nicht der Versuch gewesen, die administrativen Gebäudetrakte des Palatins zu stürmen. Zudem wurde er angeführt von Titus Aurelius Cicero, einem Patrizier, der vom Augustus als Comes Italias eingesetzt worden war. Offensichtlich hatte er sich auf Landgüter zurückgezogen, um einen Angriff zu planen. Ich kann doch davon ausgehen, dass deinen Männer auch in Abwesenheit des princeps in höchster Wachsamkeit ihren Dienst versehen? Es ist mir nicht genau bekannt, was das Ziel dieses Angriffes war, doch trage ich Sorge um die Sicherheit meiner Familie. <


    Sicherlich war dies ein Verzweiflungsakt, jedoch wusste man bei Aureliern ja nie.


    > Ich werde diese Verschwörung und die sofortige Niederschlagung ebenfalls dem Augustus schildern. <


    Callidus endete und ließ dem Patron Gelegenheit sich zu äußern, breitete jedoch gleichzeitig schon ein Schreiben auf dessen Schreibtisch aus.



    Advocatio Imperialis
    Palatium Augusti, Roma



    Mit diesem Schreiben möchte ich, P Annaeus Domitianus, wohnhaft in Tarraco, Provinz Hispania, bei der zuständigen Advocatio Imperialis den Antrag stellen, Klage gegen den amtierenden Proconsul, Publius Matinius Agrippa, einzureichen.


    Publius Matinius Agrippa hat sich in meinen Augen im Zusammenhang mit der cordubianischen Verschwörung strafbar gemacht, indem er wider besseren Wissens über die wahren Absichten des Decimus Pompeius Strabo diesen zum Comes dem Regio Baetica ernannte und dessen "Rebellion" entscheidend unterstützte, bzw vorantrieb.



    Domitianus

    Nur kurze Zeit später erreichte ein Gardist das officium der kaiserlichen Kanzlei. Er trat ein und berichtete Callidus von dem Geschehen auf dem Forum, von der kleinen Meute, angeführt von Titus Aurelius Cicero.
    Callidus nahm die Nachricht nur nickend hin und setzte sich anschließend auf seinen Stuhl, wo das ursprüngliche Nicken zu einem fassungslosen Kopfschütteln wurde.
    Er kannte Titus Aurelius Cicero aus seinen Tagen in der Kurie und das Letzte, was er von jenem Mann gehört hatte, war dessen Verschwinden nach Ernennung zum Comes. Ob ihm das Amt zu Kopf gestiegen war, was für ein Wahn den Mann ergriffen hatte, dass er versuchte mit einer kleinen Schar von armen Seelen, denen jeder Umsturz recht erschien um ihre eigene Situation zu verbessern, das palatium zu stürmen? Auch wenn der Augustus fern war, so hatte der Aurelier keine Leigion, nur einen kleinen Haufen verstreuter Männer; ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, welches ihn schon im Ansatz den Tod brachte.
    Der Aelier sah eine Zeit aus dem Fenster in die Gärten, die im Bereich der domus Tiberiana angelegt waren. Er würde Iulianus den Tod des Mannes, der immerhin dessen eingesetzter Comes für Italia war, mitteilen müssen, neben den anderen Dingen, die so belastend waren.

    Und wieder erreichte Callidus die domus der Caecilier. Dieses Mal jedoch in weit weniger privater Angelegenheit.
    Er ließ an die porta klopfen und sich dann von einem Mitarbeiter, einem palatinus, einige Schriftrollen geben, die dieser bis zur Pforte getragen hatte.

    Des Griechischen noch ein wenig mächtig grüßte der Aelier ebenso zurück. :)


    > Chaire, curator Theodorus! <


    Sicher, seiner in Rom verbliebenen Familie ging es gut, doch waren die Gedanken auch stets beim Verwandten im fernen Osten, für dessen Wohl er nur die Götter bitten konnte.


    > Meiner Familie geht es gut. Die Mutter des Nachwuchses meines Großcousins ist wohl auf, der Kleine selbst entwickelt sich prächtig. Die Familie genießt das Ansehen in der Stadt und auf dem palatium. <


    ...sprach Callidus geradezu in einer Formel, um über die Verhältnisse erst gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen, auch wenn es sich bei dem Besucher nicht um einen verfeindeten Senator, sondern "nur" um den curator libris alexandrinischer Herkunft handelte.


    > Bitte, nimm Platz! <




    Ein Bote des Palatin erreichte völlig außer Atem die Kaserne.




    M. AELIUS CALLIDUS MAGISTER OFFICIORUM PALATII
    PRAEFECTO URBI SENATORI C. OCTAVIO VICTORI


    Der Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus gibt den vorgetragenen Versetzungen und Beförderungen statt. Der Augustus verfügt, dass für Versetzungen von oder zu den cohortes urbanae du, Octavius Victor, ab nun auch für Centurionen, alleine entscheidest. In allen weiteren Fällen erbittet der Imperator Caesar Augustus deine Konsultation.


    ----MAGISTER OFFICIORUM----
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Aelius Callidus wir müssen dringend sprechen. Es geduldet keinen Aufschub."


    Avarus reichte dem Aelier die Briefe.


    "Du kannst dir die Wirkung vorstellen? Ich befinde diese Informationen als wichtig genug, um die Equites Singulares zu bemühen. Wieso wissen wir nicht eher darum?" Er schüttelte den Kopf. Ein Consul starb und kein Lauffeuer verbreitet sich in der Stadt.


    Sim-Off:

    Oha, das ist jetzt aber schwierig zu spielen. Wenn schon private Briefe verschickt werden, müsste ganz Rom samt Umland davon wissen.


    Callidus erhob sich und hörte sich die Worte des aufgeregten Senators an. Dann ergriff er die dargebotenen Briefe und überflog sie. Sie waren wenig künstlerisch, nicht geschliffen und alles andere als Trost- oder Trauerliteratur. Sie mussten eilig und in Hast geschrieben woden sein. Offenbar schneller, als es ein Gardist es geschafft hätte, die Meldung über die Ermordung des Consuls zu überbringen, dies würde wohl schon in den nächsten Minuten geschehen.


    > Die equites singulares werden sofort bemüht, den Augustus über den tragischen Tod des Consuls zu informieren. Welch grausamer Schicksalsschlag der Götter ereilte diesen Mann, der doch in den Mauern der Stadt ein solches Ansehen genoss. Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass noch in den nächsten Stunden ein Schreiben nach Syria geschickt wird, um den princeps in Kenntnis zu setzen. <


    Callidus würde den Reitern direkt ein Schreiben für seinen Verwandten mitgeben, wusste er doch um die enge Beziehung von Lucius zum Klienten.


    > Ich werde ferner mit dem Consul Labienus sprechen, sowie mit Caecilius Crassus und Octavius Victor. <

    Zitat

    Original von Caius Tiberius Valens
    Wieder erschien Caius in der Schola. Er hoffte, an diesem Tag mehr Glück zu haben als gestern und nicht durch böse Überraschungen aus der Bahn geworfen zu werden. Gekleidet in eine weiße Tunika mit mit beigefarbene bestickten Rändern und einem blauen Pallium schritt er durch die Hallen der Schola. Nachdem er den Weg zum Officium des Rectors gefunden hatte, klopfte er behutsam an.


    Auf das Klopfen folgte die Stimme des Rectors, der den Anklopfenden herein bat.


    > Bitte, tritt ein! <






    Der Octavier erschien wenig erpicht darauf, dass er die kaiserliche Post zu lesen bekam.


    > Ich habe derzeit keine unbearbeiteten Briefe, die eine Entscheidung des Augustus, und damit indirekt auch von dir, benötigen. In Zukunft werde ich aber solche auch an dich weiterleiten. Erst wenn du diese Entscheidung als dem princeps eigen ansiehst, werde ich mich um die sofortige Weiterleitung nach Syria bemühen. <

    Callidus´ Gesichtsausdruck wurde ernster, denn keiner konnte mit Sicherheit sagen, ob die Angehörigen aus einer Schlacht zurückkehren würden, gerade, wenn sie in militärischer Absicht ihren Dienst taten. Bei seinem Verwandten verhielt es sich, den Göttern war dank, etwas anders. Als ziviler Berater des kaiserlichen Stabes sah er sich den Gefechten der Front wohl weniger ausgesetzt.


    > Möge Mars über deinen Verlobten wachen und ihn mutig für Rom kämpfen lassen! Doch hege ich keinen Zweifel! Dikaia drasas symmachous exeis theous <


    ...zitierte der Aelier den Griechen Menander. und blickte die Claudia aufmunternd an.

    Sim-Off:

    Wer das Rechte tut, hat die Götter als Bundesgenossen.


    > Wenn du also Zerstreuung suchst, so wirst du dem cultus deorum eine Summe von 500 HS zukommen lassen müssen. Diese wird er verlangen. Sobald eine Prüfung stattfinden wird, werde ich dich informieren lassen. Du wirst in den Räumlichkeiten des cultus, die die schola zur Verfügung stellt, von einem sacerdos einer Prüfung unterzogen. <


    Callidus blickte die junge Fau an, ob sie seinen Ausführungen, die oftmals wirre Gedankensprünge enthielten, folgen konnte.




    Callidus begrüßte den Tiberier abermals und schaute sich daraufhin den ihm überreichten Brief an. Er verzog kurz das Gesicht, dann wandte er sich wieder Iuvenalis zu.


    > Nein, lass den Brief bei mir! Ich werde mich informieren, wer dieser Publius Annaeus Domitianus ist. Der Proconsul war bereits vor dem Senat und in einer Audienz beim Augustus. Caecilius Crassus führt den Prozess gegen die Verschwörer; ich werde ihn wegen dieser belastenden Vorwürfe konsultieren. Für alles weitere werde ich mir die Senatsprotokolle ansehen, um Aufschluss über den Hergang zu gewinnen. <


    Wieder wanderte sein Blick über das Schreiben, während er Iuvenalis mit einem Handzeichen verabschiedete.


    > Ich danke dir. Du brauchst dich nicht weiter darum zu kümmern. <

    > Dann wünsche ich dir gutes Gelingen für deine Unternehmungen, und das deine Reise nicht beschwerlich ist. <

    Zu dieser Jahreszeit sollte der Seeweg angenehm sein; Callidus selbst hatte ihn als Magistrat der Stadt Misenum stets vorgezogen, da die Verbindung zwischen Misenum und Ostia äußerst günstig war. Der Landweg war dagegen etwas holprig.

    Callidus lauschte den Ausführungen und hätte die junge Frau es nicht erwähnt, so wäre es ihm auch gar nicht ein- und aufgefallen, dass sie die Prüfungsunterlagen nicht beantwortet hatte. ;)
    Als das Gespräch auf die probatio rerum sacrarum kam, nickte der Rector.


    > Für eine Frau deines Standes ziemte sich dieses Verhalten nur allzu sehr. Und auch wenn du niht die Abschlussprüfung ablegtest, so freue ich mich dennoch, dass du den Stoff verfolgt hast.
    Gewiss bin ich auch in den Angelegenheiten des cultus deorum Ansprechpartner, zumal wenn es um die Prüfungen geht. In den Räumlichkeiten der schola Atheniensis werden auch die die probationes abgehalten. Gedenkst du diese als Bestandteil der Priesterausbildung abzulegen? <