Beiträge von Manius Flavius Gracchus

    Von seinem Leibsklaven ließ sich Gracchus den Mantel reichen und wies sodann die Sänftenträger an, den Weg zur Villa Flavia einzuschlagen. Er selbst folgte zu Fuß, eine weder sehr bequeme, noch standesgemäße Art der Fortbewegung, doch immerhin war er längere Wegstrecken von den religiösen Prozessionen gewöhnt, welche an manchen Feiertagen durch die halbe Stadt zogen. Zudem war er gut in Form, eine Tatsache, an welcher Aquilius nicht ganz unschuldig war, doch wozu jener in den nächsten Tagen sicherlich nicht würde beitragen können. Da ohnehin kein angemessener Gesprächspartner seinen Weg teilte und Gracchus zudem ein wenig müde war, hing er seinen eigenen Gedanken nach bis sie die heimische Villa erreicht hatten.


    ~ finis ~

    "Es wird dir nicht möglich sein, beide Seiten zu verstehen, du hast es gesehen auf dem Forum. So wird es dir überall ergehen, du kannst nicht verbergen, wer du bist."
    Obwohl Gracchus befürchtete, dass der Praetorianer durchaus anderer Intentionen hatte, sich an ein Mitglied der Gens Flavia zu heften, so diente er doch als Beispiel, wie es auch ein beliebiger andere Bürger hätte sein können.
    "Wie dem auch sei, zumindest einen Wunsch werde ich dir efüllen können, derjenige, eine Claudia kennenzulernen. Claudia Antonia, mein Eheweib. Sie ist ein wenig verschlossen, doch möglicherweise wird es dir als Frau gelingen, sie etwas aus sich herauszulocken."
    Er ließ seine Fingerkuppen über ein feines Geschmeide aus Gold gleiten. Doch Minervina hatte Recht, ohne einen Schmuckstein wirkte es unvollständig.
    "Zur Schule, tatsächlich? Das ist fantastisch, ein Mensch kann nie genug Wissen in sich aufnehmen. Gibt es schon ein Ergebnis?"
    Seine Aufmerksamkeit wurde von den dargebotenen Waren abgelenkt. Er hob eine Kette, hielt sie seiner Schwester an den Hals und legte den Kopf leicht schief, sie mit prüfendem Blick musternd.
    "Wenn ich dir helfe, ein Schmuckstück für dich zu finden, wirst du mir helfen, eines für meine Gattin auszusuchen?"

    "Nein, nein, Minervina."
    Das Kopfschütteln war nun eher energischer Natur.
    "Du wirst den amtierenden Volkstribun ganz sicher nicht kennen lernen, dieser Mann ist kein Umgang für dich und ich bin sicher, er ..."
    Gracchus stockte und sog scharf die Luft ein. Seine Gedanken waren nichts, was die Ohren seiner Schwester erreichen sollte, denn sie befassten sich mit den schmutzigen Details der Politik. Details, welche er nicht einmal selbst gewillt war, näher zu ergründen. Er winkte mit einer unbestimmten Geste ab.
    "Dieses Misstrauen ist schon seit langem völlig unbegründet, seit Homines Novi in den Reihen des Senates sitzen und ihn zu größeren Teilen bevölkern, als wir es noch jemals vermögen werden, seit die Legionen des Imperiums durch die Hände von Plebeiern geführt werden, welche ihr Soldatenleben als einfache Legionäre begannen, seit die Collegien von Aufsteigern durchdrungen sind. In dieser Welt sind wir doch längst nur noch ein Abglanz alter Zeiten. Einst angesehene Gentes wie die Claudia verkaufen sich, um ihren Status zu halten, und alles, was uns noch zusteht ist die Steuerbefreiung und ein paar Ämter, welche ohnehin kein Plebeier annehmen will, weil sie von Verzicht, strikter Pflichterfüllung und wenig Lohn durchdrungen sind, für welche sich keiner von ihnen auch nur im Ansatz hergibt, weil sich keiner von ihnen für eine Idee hergibt, sondern nur für Geld und Macht."
    Entgegen des Themas, welches nicht dazu angedacht war, und auch entgegen seiner Art begann Gracchus ein offenes Lächeln zu zeigen. Er legte seine Hand unter Minervinas Kinn, hob ihren Kopf ein Stück an und betrachtete sie versonnen.
    "Doch bei den Göttern, was wäre die Welt ohne Edelsteine? Grau und leer. Und wenn in diesen wunderschönen Edelsteinen zusätzlich noch ein solch philosophischer Geist steckt, dann ist es wenig verwunderlich, wenn der Plebs noch immer von Neid zerfressen wird."

    Ein feines Lächeln kräuselte Gracchus' Lippen. Wie die meisten Frauen ließ Minervina ihre Wünsche vom Angebot leiten, was in Rom bald zu endlosen Wünschen führen konnte. Natürlich gereichte dies jedoch ihm ebenfalls zum Vorteil, führte er sie doch in diejenigen Bereiche des Marktes, in welchem jene Waren angeboten wurden, welche einer Frau ihres Standes und ihrer Schönheit nur zur Ehre gereichen konnten. Zu ihren Seiten eröffneten sich bald die kleinen Läden, in welchen tylusische Seid, Gold aus Parthia oder Schmuck aus Africa geboten wurde, welche Gracchus jedoch augenblicklich nur mäßig interessierten. Viel eher folgte er äußerst aufmerksam Minervinas Worten über jenen Mann, der sie beinahe ein wenig beeindruckt zu haben schien. Doch er ging nicht näher darauf ein, beantwortete stattdessen ihre Frage.
    "Sein Name ist Terentius Cyprianus, ein ehemaliger Legionär, ein Niemand aus einer unbedeutenden Familie, welcher kaum andere Mittel hat um in der Politik Fuß zu fassen, als dass er das einfache Volk mit unsinnigen Reden und Aktionen auf seine Seite zieht. Schon während seiner Wahlrede hat er unseren Stand angegriffen und gefordert, die Rolle der patrizischen Gentes in der Gesellschaft weiter zurückzudrängen."
    Gracchus schüttelte nur verständnislos den Kopf.
    "Wohin? Wo stehen wir noch, wenn nicht bereits mit dem Rücken zur Wand? Nun, wie dem auch sei, er hat sich gleichermaßen auch direkt gegen die Senatoren gestellt und wie man hört verhält er sich in der Curia Iulia nicht gerade angemessen. Es bleibt nur zu hoffen, dass er am Ende nicht für ernsthafte Unruhen sorgen wird, denn eines ist sicher, wenn auch unsere Rechte nicht mehr die sein mögen, welche unsere Vorfahren genossen, so steht der Imperator zweifelsohne mit uns an der Wand. Doch dies sind keine Dinge, welche dich belasten müssten, meine Liebe."

    Ohne lange darüber nachzudenken trat Gracchus zur Türe und öffnete sie - nicht für Rutger, einzig für Aquilius. Die Sorge um seinen Vetter ließ ihn alles andere vergessen und als der Sklave den geschundenen Körper hob, glaubte er selbst die Schmerzen spüren zu können, welche dessen Leib durchzucken mussten.
    "Vorsichtig ..."
    Die Sorge war es auch, welche Gracchus' Gedanken unausgesprochen ließen, Gedanken, welche dahin zielten, dass der Sklave die schlimmsten aller Qualen im Circus würde erleiden, sollte er Aquilius fallen lassen. Vor dem Zimmer blickte sich Gracchus um und entdeckte einen der beiden gut gebauten Sklaven des Hauses, für dessen Erscheinung er jedoch im Augenblick keine Augen hatte. Er winkte ihn herbei.
    "Geh und sorge dafür, dass meine Sänfte bereit steht; und sag meinem Sklaven, dass wir die Villa verlassen; und spute dich."
    Aus dem Cubiculum hinaus bis zum Eingang des Hauses verfolgte Gracchus danach den seinen Vetter tragenden Rutger mit Argusaugen. Sciurus wartete bei der Sänfte vor der Villa, er hatte nach dem Opfer dafür gesorgt, dass die Tempelsklaven zurück zum Tempel kehrten, und den Rest des Festes über bei den Sklaven ausgeharrt. Die Träger hatten das Transportmittel bereits angehoben und warteten nur noch auf den Inhalt. Gracchus selbst zog den Vorhang beiseite und bedeutete Rutger mit einem Kopfnicken, Auqilius auf den weichen Kissen zu betten.

    Der Abend dämmerte bereits, was dieser winterlichen Tage recht früh geschah, und Gracchus saß im goldenen Licht einiger Öllampen und prüfte die Finanzen des flavischen Familienvermögens. Manches mal fragte er sich, wie es nur möglich war, so viele Sesterzen anzusammeln und vorallem, wozu bei den Göttern sie jemals verwendet werden sollten. Doch es war nicht an ihm darüber zu entscheiden, eines Tages mochten sie durchaus zu etwas Nutzbringendem verwendbar sein. Er war im Begriff, eine lange Kolonne von Zahlen zu addieren, als Sciurus den Raum betrat und auf seine Aufmerksamkeit wartete. "Ein Brief deines Vetters Marcus Aristides, Herr." Gracchus legte den Griffel beiseite.
    "Wie erfreulich, was schreibt er?"
    "Summa summarum, dass er dir dankbar wäre, könntest du dich des jungen Serenus vorerst annehmen und ihn in den Cultus Deorum einführen."
    "Vorzüglich."
    "Mit Verlaub, Herr, da du dich gerade mit den Finanzen der Familie beschäftigst, es wäre womöglich angeraten, deinem Vetter einen Scriba nach Mantua zu senden. Es scheint, als hätte er seinen Brief einem Legionär diktiert, einem äußerst unfähigen Schreiber dazu."
    "Tatsächlich? Reiche mir das Schriftstück, Sciurus."
    Der Sklave gab Gracchus das Pergament und dieser begann den Brief zu lesen. Es zog ihm das Herz mehr als einmal zusammen vor Schmerz über die Schreibweise einiger Ausdrücke. Ein ersticktes Ächzen entkam schlussendlich seiner Kehle.
    "Bei den Göttern! Du hast Recht, Sciurus, wir sollten ihm einen Schreiber senden. Doch gleichsam liegst du falsch mit deiner Annahme, denn Aristides hat diese Nachricht selbst niedergeschrieben."
    Sinnierend blickte er auf das Pergament und sein Blick blieb an der Unterschrift haften.
    "Ich erkenne es an der Art, wie er seinen Namen schreibt, an diesem fein geschwungenen M, welches gleichermaßen Kraft, Entschlossenheit, Stärke, wie auch Eleganz und ... Stil ausdrückt. Man könnte dem Glauben verfallen, Aristides würde es zeichnen, in Muse auf das Pergament malen, doch ich habe es selbst gesehen, mit welch schwungvoller Hand er seine Unterschrift setzt, er schüttelt sie aus dem Handgelenk in gleicher Weise, wie er fähig ist einen Schwertstreich zu führen. Ich habe lange Zeit versucht, dieses M für mich zu kopieren, doch es ist mir nie gelungen, und ich frage mich, wie ein Mensch wie mein Vetter nur zu solch einem Buchstaben fähig ist. Doch wahrscheinlich liegt es eben daran, nur ein Mensch wie Aristides kann dazu fähig sein, womit feststeht, dass mir dies niemals möglich und auf alle Zeit verwehrt bleiben wird, weshalb ich wohl oder übel an meinem eigenen M hängen bleiben werde, welches im Vergleich mit dem seinen nur wie ein fader Schatten wirkt."
    Seufzend ließ Gracchus den Brief senken. Er war in dieser Hinsicht frei von Neid, doch das große Maß an Bewunderung, welches er Aristides für diesen einzelnen Buchstaben entgegen brachte, verwunderte ihn selbst ein wenig.
    "Wie dem auch sei, sag Serenus Bescheid, dass er vorerst in Rom bleiben und dass er mich morgen früh zu den Tempeln begleiten wird. Er soll sich entsprechend vorbereiten und vor allem pünktlich sein, ich werde keine Verzögerung dulden."
    "Ja, Herr." Sciurus neigte den Kopf und verließ das Zimmer. Gracchus nahm noch einmal den Brief seines Vetters, las ihn und schüttelte immer wieder verzeifelt den Kopf. Schließlich legte der das Schriftstück beiseite und wandte sich wieder dem Vermögen zu.

    Zitat

    Original von Flavia Minervina
    "Zeigt du mir die Stadt ein wenig? Ich habe so einiges verpasst wie mir scheint... vor allem der Markt interessiert mich sehr.. währst du so freundlich?"


    Die in ihm aufsteigende Ablehnung herunter schluckend nickte Gracchus auf die Bitte seiner Schwester hin.
    "Natürlich, gerne."
    Es war nicht, dass er die Märkte oder gar die Stadt nicht mochte, gegenteilig, in ihrer Pracht und Dimension war sie ein mehr als angemessenes Zentrum der Welt, es war die erdrückende Masse ihrer Einwohner, welche Gracchus zu schaffen machte, und ihn selten hinein in ihre Eingeweide trieb. Längst hatte er sich daran gewöhnt, nach einem großen Opfer ein wenig über die Tempelvorplätze zu wandeln, auch das Forum war ihm nicht unangenehm, doch es widerstrebte ihm, sich in die engen Gassen der Stadt zu begeben, ohne von einer Sänfte umgeben zu sein, vor allem an Feiertagen wie diesem, welchen viele Arbeiter dazu nutzten eben dies zu tun. Dennoch konnte er die Bitte seiner Schwester nicht ablehnen, zumindest würden ihre und seine Sklaven dafür Sorge tragen können, dass ihnen das einfache Volk nicht allzu nahe rückte.
    "Die Mercatus sind nur ein Stück weit die Straße hinab, wir können daher zu Fuß gehen. Dennoch würde ich gerne an meiner Sänfte vorbei und mir eine frische Toga überwerfen."
    Entschuldigend wies er mit seiner Hand hinab auf den blutgetränkten Saum des weißen Kleidungsstückes. Solcherlei ließ sich bei einem Opfer kaum vermeiden und anschließend war es mit Stolz zu tragen, doch über die Märkte wollte Gracchus nur ungern in seiner Funktion als Sacerdos gehen. Er nahm die Hand seiner Schwester, um sie zu geleiten, und wandte sich noch einmal kurz dem in seinen Mantel gehüllten Mann zu. Zwar kannte er noch immer nicht dessen Namen, doch seine Gesichtszüge schienen kaum, als entstammten sie Trans Tiberim, wenn auch sein Mantel gut dorthin gepasst hätte, und die Höflichkeit gebot, ihn nicht ohne ein Wort des Abschiedes stehen zu lassen.
    "Verzeih mir noch einmal, doch ich muss dir die Dame nun leider gänzlich entführen. Einen schönen Feiertag wünsche ich dir weiterhin, vale."
    Durch die Menge hindurch führte er Minervina bis zu seiner Sänfte, welche unweit des Tempels des Saturnus wartete, und welche augenblicklich von den stämmigen Trägern angehoben wurde. Gracchus jedoch winkte ab, wechselte einige kurze Worte mit seinem Leibsklaven Sciurus und entledigte sich der blutigen Toga. Der Sklave nahm aus dem Transportmittel eine neue Toga hervor, in dunklem Blau gehalten, und legte sie seinem Herrn in passable Falten. Als Gracchus bereit war, blieb nur ein einziger Sklave zurück, die übrigen geleiteten seine Schwester und ihn durch die Stadt und zu den Mercatus Traiani.

    Eine kleine Schneise bildete sich in der Menschenmenge, die Rom fest in ihrem Griff hielt, wo immer Minervina und Gracchus entlang schritten, denn zwei stämmige Sklaven durchpflügten die Menge wie ein Segelschiff das Meer, und die beiden Patrizier folgten direkt in ihrem Kielwasser.
    "Wenn du einen besonderen Wunsch hast, so sage nur, wo du hingehen möchtest. Den Rest des Tages ziehen mich keine weiteren Pflichten zurück in den Tempel, ich stehe dir also voll und ganz zur Verfügung. Die Mercatus Traiani sind gleich dort vorn, hinter dem Forum des Traianus."
    Ehe er seine Schwester zu ihrer Zeit in Aegyptus befragen wollte, musste Gracchus noch einmal auf das Opfermahl zurückkommen. Denn obwohl er diese Rolle nie hatte haben wollen, so war er der älteste männliche Abkömmling seiner Familie geblieben und sah sich dahingend in der Pflicht, ein wenig auf jene zu achten.
    "Diesen Mann, vorhin auf dem Forum, du kanntest ihn tatsächlich nicht? Ich hoffe, er wurde nicht aufdringlich? Seit der amtierende Volkstribun öffentlich unseren Stand der Lächerlichkeit preisgibt, ist es für uns nicht unbedingt einfacher geworden in Rom."
    Ehrliches Bedauern sprach aus seinen Worten, weniger über die Schwierigkeiten, welche dies für Patrizier brachte, denn mehr darüber, dass solcherlei überhaupt geschah.

    Mit seiner Aufmerksamkeit an den leuchtenden Punkten oben am dunklen Himmel hängend fuhr Gracchus weiter fort.
    "Es wird dir gefallen. Warst du schon einmal längere Zeit in Rom, Serenus? Nun, Rom ist nicht wie Baiae, auch nicht wie Misenum, es ist ... groß. Unglaublich groß. Nicht nur, was seine Ausdehnung anbelangt, auch in Hinsicht auf seine Dimensionen. Die Foren, die Märkte, die Thermen, die Tempel, alles ist größer als sonst irgendwo im Imperium. Dazu ist es voller Leben, kaum eine Straße, kaum ein Platz ist nicht vollgestopft mit lärmenden und lamentierenden Menschen, die selten weiter voraus denken, als bis zur einbrechenden Nacht. Vielleicht hast du doch Recht, Serenus, diese Menschen sind so leicht manipulierbar, sie folgen wie Schafe der Stimme, welche sie für die ihres Schäfers ... "
    Gracchus stockte. Diese Analogie hatte er vor langer Zeit einmal gehört, doch in anderem Zusammenhang. Er dachte an Schafe, welche zur Schlachtbank geführt wurden, und schauderte. Sein Blick wandte sich von den Sternen ab.
    "Wie dem auch sei, Serenus, ich möchte ... Serenus?"
    Sich aufrichtend musterte Gracchus den Jungen aus zusammengekniffenen Augen und Erstaunen zeigte sich darin.
    "Er ist eingeschlafen ... Bringt ihn in eines der Cubicula."
    Mit einem Wink beorderte er einen der Sklaven herbei, welcher Serenus aufnahm, und in ein Zimmer trug. Sofort hängte sich der Hund an seine Fersen, nicht ohne dass ihm Sciurus misstrauischer Blick folgte. Gracchus nahm seine Pergamentrolle noch einmal auf und vertiefte sich noch eine Weile in die Schrift, bevor auch er sich in sein Cubiculum zurück zog.

    Von den Geräuschen geweckt schlug Gracchus verwirrt die Augen auf und stöhnte. Er war nicht von Aquilius' Seite gewichen, hatte sich an die Wand angelehnt und musste irgendwann eingenickt sein. Es schien ihm, als spürte er jeden einzelnen Wirbel in seinem Rücken und jeden Knochen in seinen Schultern, doch es war keine angenehme Erfahrung körperlicher Bewusstheit, denn eher eine von jenen, welche man nicht unbedingt durchleben wollte. Er hob seine Hand zum Kopf, fuhr sich durchs Haar und versuchte herauszufinden, was genau er hier tat und wo genau hier überhaupt war. Es eröffnete sich ihm wie auf einen Schlag, als er den Blick wandte und Aquilius' geschundenes Gesicht im Dämmerlicht sah.
    "Caius ..."
    Seinen Rücken durchdrückend setzte sich Gracchus auf und bemerkte, dass zu allem Überfluss auch noch sein Fuß eingeschlafen war. Doch sein eigenes Befinden war vorerst nebensächlich, er strich seinem Vetter über den Kopf und als er dessen tiefen Schlaf bemerkte kräuselten sich sein Lippen in einem feinen Lächeln. Schließlich sah er zu dem Sklaven auf und musterte ihn. Es war einer aus dem flavischen Haushalt, dessen war er sich sicher. Zwar kannte er nicht seinen Namen, doch die blonden Jünglinge von gutem Körperbau waren ihm noch nie entgangen. Diese Erscheinung war es auch, welche Gracchus in seinem noch immer ein wenig geistesabwesenden Zustand dazu bewog, Rutger zu antworten.
    "Er wurde überfallen."
    Bedauernd schüttelte Gracchus den Kopf.
    "Mitten in Rom."
    Seinen Blicke glitten durch den Raum auf der Suche nach einem Fenster.
    "Ist es schon hell?"
    Er hatte zu der Feier zurückkehren wollen, sobald Aquilius tief schlief, doch er hatte sich nicht von seinem Vetter lösen können. Vermutlich hatte sich die Herrin des Hauses längst zurückgezogen, er würde ihr eine schriftliche Nachricht zur Entschuldigung hinterlassen. Ein leises Knacksen ertönte, als Gracchus seinen Kopf drehte, sodann stand er auf.
    "Wo ist Sciurus? Ihr werdet Aquilius bis zur Sänfte tragen müssen, ich denke, es ist besser, wenn wir ihn nicht aufwecken. Da er zu Fuß kam, wird er meine Sänfte nehmen, ich werden laufen."
    Nochmals streckte Gracchus seine Schultern und rieb sich den Nacken.
    "Was für ein Tag ... dabei hat er so gut begonnen. Hoffen wir, dass die Traubenernte für die Flavia dennoch nicht allzu schlecht ausfällt."

    "Hmm."
    Mit den Fingern seine Unterlippe knetend, lehnte sich Gracchus zurück und betrachtete den Steckkalender vor sich auf dem Tisch. Weniger die Tage waren für ihn von Interesse, als der begonnenen Monat ganz generell. Ohne seine Hand sinken zu lassen, wandte er sich seinem Sklaven zu, welcher wie üblich auf einen Stuhl an der Wand bereit saß, um jederzeit jegliche Wünsche seines Herrn zu erfüllen.
    "Du möchtest an den Saturnalia die Villa nicht verlassen, oder Sciurus?"
    Es war eine Frage, deren Antwort bereits gegeben war, daher schüttelte der Sklave nur andeutungsweise den Kopf und ließ das erwartete "Nein, Herr." von sich vernehmen.
    "Gut. Es ist an der Zeit, dass sich die Hausgemeinschaft ihrer Pflichten bewusst wird. Dass mehrere flavische Familien unter dem Dach dieser Villa gemeinsam wohnen, dies zeigt die Verbundenheit unserer Gens und dies soll uns als Anlass dienen, die Saturnalia mit einem großen Festmahl zu feiern. Nun, du weißt um die Tradition, einigen Ausgewählten wird ebenfalls ein Platz am flavischen Tisch gewährt. Du wirst einer von diesen sein und die übrigen auswählen, ich vertraue dabei ganz auf dein Urteilsvermögen. Zudem muss das Fest organisiert werden, wir werden Freie benötigen, welche uns an diesem Abend servieren. Je früher diese eingekauft werden, desto besser ist die Auswahl und desto besser wird die Qualität sein."
    Einige Minuten vergingen in Stille, während der Gracchus die Decke anstarrte und darüber nachdachte, was sonst zu bedenken sei.
    "Möglicherweise kann Felix einen Brief an Aristides' Kommandanten senden und für ihn eine Freistellung vom Dienst erwirken. Es wäre äußerst deplorabel, wenn er nicht an diesem Fest teilnehmen könnte, vor allem, da seine Kinder hier sind. Und Caius ..."
    Ein schweres Seufzen entkam Gracchus' Kehle und er ließ endlich seine Hand sinken. Traurig schüttelte er den Kopf, vielleicht würde auch sein Vetter seinen Anblick ertragen können, wenn der Rest der Gens zusammenfand. Er schluckte jedes weitere Wort seinen Vetter betreffend hinunter.
    "Nun, du weißt, was du zu tun hast."
    Wahllos griff Gracchus nach einer der Pergamentrollen, welche auf dem Schreibtisch lagen, öffnete sie und richtete seine Augen darauf. Doch es fiel ihm schwer, sich auf die geschriebenen Worte zu konzentrieren.

    "Ich danke dir, Claudius."
    Nur ein unscheinbares Nicken und ein leichtes Zucken seins Mundwinkels verrieten Gracchus' Zufriedenheit über dieses Lob des ihm zu Anfang eher skeptisch gegenüberstehenden Claudiers.
    "Wenn dies der Wunsch der Sodales ist, so stelle ich mich gerne mit all meiner Schaffenskraft erneut als Magister zur Verfügung. Möchte sich jedoch ein anderer Sodalis für dieses Amt engagieren, so werde ich dem turnusgemäßen Wechsel nicht im Wege stehen."
    Zu Beginn der Amtszeit würde der Vorsitz ohnehin wenig Aufmerksamkeit bedürfen, doch zum Ende hin, zum Anfang des Kriegsjahres standen einige Feiertage an, welche die Beteiligung der Sodalität erforderten.

    "Dies war nichts, wofür du Dank schuldest, Quaestor. Es ist mir eine Freude und Ehre zugleich, den Magistraten Roms behilflich sein zu können. Ich wünsche dir weiterhin eine erfolgreiche Amtszeit."
    Nachdem die üblichen Verabschiedungsfloskeln ausgetauscht waren, geleitete ein Sklave den Quaestor wieder aus der Villa hinaus.

    Zitat

    Original von Flavia Minervina
    Sie drehte sich zu dem Prätorianer...


    "Manius Flavius Gracchus, darf ich dir vorstellen..." Sie räusperte verlegen und hoffte dass dieser ihr mit dem Namen ein wenig weiterhelfen würde..."


    So viele Fragen schossen Gracchus gleichzeitig durch den Kopf, nachdem er so unverhofft mitten in Rom auf seine Schwester getroffen war. Rom war schon immer für Überraschungen gut. Er wandte seinem Blick dem Mann zu, den Minervina in der Tat zu kennen schien und hob bei ihrer Vorstellung eine Augenbraue auf solcherlei Art, wie es nur einem Patrizier möglich war, so als wären jene hierfür von der Natur mit einem extra Muskel ausgestattet. In dieser unscheinbaren Bewegung lag gleichermaßen Skepsis wie Abneigung, ein Gefühl, welches in Mäntel gehüllte Gestalten beinahe immer in Gracchus auslösten, gleichermaßen jedoch Neugier und Erwartung, erwachsen durch die augenscheinliche Bekanntschaft des Mannes mit seiner Schwester.

    Es beschämte Gracchus, dass das Gesprächsthema nun direkt auf die unangemessene Aufgabe und den Aufenthalt des Furianus in Hispania kam, mussten die anderen Männer am Tisch doch den Eindruck erhalten, dass die Truhen der Flavia leer seien, dass sie sich mit solcherlei inferiorem Amte den Cursus Honorum finanzieren mussten. Doch Gracchus blieb um Worte verlegen, gab es doch nichts, was er sagen konnte, weder um sich selbst aus dieser peinlichen Lage zu befreien, noch um Furianus' Tun vor den anderen auf irgendeine Weise zu rechtfertigen. Er wusste nicht, was seinen Vetter immer wieder dazu bewog, sich durch die Annahme völlig unpassender Ämter vor den übrigen seines Standes lächerlich zu machen, begonnen mit seinem Dienst bei den Vigiles bis hin zum Amte des Praefectus Annonaea. Ihm war praktisch alles in die Wiege gelegt worden, auch wenn er sich dessen nicht bewusst zu sein schien, doch nun in seinen Jahren in Rom schien er besessen davon, all das aufzuholen, was er glaubte, das ihm vorenthalten worden war. Doch entgegen Caius' eindringlicher Worte fühlte sich Gracchus noch immer mit Furianus durch die Bande der Gens verbunden, schwankte beständig zwischen Zorn auf den Vetter, Mitleid und der Nachsicht, welche man normalerweise einem kleinen Kind entgegen brachte. All das resultierte womöglich daraus, dass Gracchus aus eigener Familie den schlimmsten Frevel eines Bruders kannte, der sich nicht nur unbotmäßig von seiner Familie, seinen Vorfahren und seinem Stande abwandte, sondern schlimmer noch vom Imperator und den Göttern. Furianus' Makel wogen gegen diesen Frevel noch immer gering. So ließ Gracchus still den süßen Wein seine Kehle hinabwandern und hing an des Vetters Lippen, nicht nur, um dessen Worten zu lauschen, sondern gleichsam als Vorwand, um seinen Blick unbescholten auf ihm ruhen lassen zu können.

    Zufriedenheit legte sich über Gracchus' Gesicht, als der Junge seinen Hund fort führte, und er griff nach dem vor ihm stehenden Becher und trank einen Schluck Wein, bis sich Serenus wieder auf seine Kline gelegt hatte. Die Beschreibung des Imperators mochte aus der Sicht eines Kindes beinahe zutreffen. Welche Vorstellung hatte ein Kind schon von Größe, Breite und Muskelaufbau, als die, dass alles, was seinen eigenen Körper übertraf groß, breit und muskulös war?
    "Die Frauen fallen in Ohnmacht beim Anblick des Imperators, und die Männer erblassen vor Neid. Ja, ich kenne diese Geschichten, vorwiegend stammen sie von besiegten Völkern, welche ihre Niederlage nur dadurch erklären können, dass sie von einem Heer unter dem Banner eines übermächtigen Halbgottes besiegt wurden. Von Spartacus behauptete man ebenfalls lange Zeit, dass er ein Hühne von Mann sei, solange zumindest, bis er schließlich in der Schlacht am Silarius durch Crassus vernichtet wurde. Die Feinde Roms, welche ihre Truppen gegen uns anstacheln müssen dagegen behaupten, unser Imperator wäre nur ein alter, schmächtiger Greis, gelenkt von den Sentoren, ebenfalls alte, schmächtige Greise ohne Sinn und Verstand. Du siehst also, Gerüchte und Geschichten hängen nicht selten von der Perspektive des Betrachters ab. Ich versicher dir, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt, wenn auch näher am Bild eines Hercules. Er ist ein alter Mann, doch weit von dem entfernt, was man als Greis bezeichnen würde. Seine Größe ist nicht außergewöhnlich, doch sein Körper ist für einen Mann seines Alters tatsächlich in äußerst guter Form. Seine Erscheinung, abgerundet durch seinen außergewöhnlich guten Geschmack - oder den seines Cubicularius - ist wahrlich dazu geschaffen, bei einem öffentlichen Auftritt alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und dies ist nur gut so, immerhin sollte dies einem Kaiser zustehen. Die Praetorianer um ihn halten sich bedeckt, meist fallen sie kaum auf, obwohl sie immer und überall sind, wo auch er ist. Doch sie bedürfen keiner übermäßigen Zahlen, ein einziger Praetorianer reicht aus, wo der einfache Mann fünf Leibwächter benötigt. Die Schwarzröcke genießen eine vorzügliche Ausbildung und unterliegen strengen Pflichten, und es ist nicht mit ihnen zu spaßen, vor allen dann nicht, wenn sie hier in die Villa kommen."
    Dass Gracchus weniger von einem Besuch des Imperators in Begleitung der Garde sprach, denn von ihren mannigfaltigen Ermittlungen in diesem Hause, verschwieg er. Er lehnte sich auf das Kissen zurück, welches seinen Rücken stützte, und seufzte leise.
    "Die Flavia sind längst nicht mehr so bedeutend, wie sie es sein könnten, Serenus. Dein Onkel Felix verbringt viel Zeit auf seinen Landgütern, und auch wenn der Kaiser seinen Rat noch immer schätzt, die Distanz zu unserem Geschlecht zeigt sich immer wieder."
    Sinnierend blickte Gracchus in den Himmel hinauf, an welchem bereits Sterne funkelten. Eher abwesend beantwortete er Serenus' Fragen.
    "Wir werden sehen, was die Antwort deines Vaters bringt. Ich habe in den nächsten Tagen ein großes Opfer vorzubereiten, dabei kann ich dich ohnehin kaum gebrauchen. Doch danach kannst du mich begleiten, wenn du möchtest. Für heute solltest du dich besser in dein Bett begeben, denn um die schöne Roma mit allen Sinnen erkunden zu können, musst du ausgeschlafen sein."
    Mit keinem Gedanken dachte Gracchus darüber nach, ob es angemessen wäre, den Jungen allein mit einigen Sklaven auf Rom los zu lassen. Er war es gewöhnt, dass die Bewohner der Villa für sich selbst Sorge trugen und es kam ihm nicht in den Sinn, dass dies bei Serenus aufgrund dessen Alters anders sein mochte.

    Der Versammlungssaal der Salii Palatini füllte sich langsam mit den Sodales und bald waren alle angekündigten Mitglieder versammelt. Gracchus, als Magister der er noch war, erhob sich und setzte zum Sprechen an.
    "Salvete, Sodales. Am heutigen Tage sind wir zusammen gekommen, da sich in wenigen Tagen meine Amtszeit als Magister unserer Sodalität zum Ende neigt. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, möchte ich daher heute die Abstimmung über den neuen Magister einleiten. Aus diesem Grunde bitte ich nun all jene, welche sich für dieses Amt zur Verfügung stellen möchten, sich zu Wort zu melden."
    Von einem zum anderen blickte Gracchus durch die Runde.

    "Salve, Furianus."
    Es war ein auf und ab, und Gracchus fragte sich ernsthaft, welche Götter er an diesem Tage alle beleidigt haben musste, dass sie sich nun solcherlei Späße mit ihm erlaubten. Denn kaum war sein Vetter, welcher genau genommen sein Neffe war, was er jedoch tunlichst vermied zu erinnern, und dessen Abwesenheit er soeben noch bedauert hatte - kaum war jener Vetter eingetroffen, führte der Sklave ihn auf eben jenen Platz direkt neben Gracchus. Natürlich konnte er andererseits den Göttern dankbar sein, dass sie ihm zumindest eine freie Seite gewährt hatten, doch ausgerechnet neben Furianus den Abend zu verbringen, mit direktem Blick auf den Vinicier - dies brachte in Gracchus die Frage auf, was schlimmer sein würde, dass der Abend schnell vergehen würde, oder dass nicht. Beinahe teilnahmslos ließ er sich den Wein nehmen und dafür einen Pokal gefüllt mit Mulsum reichen. Süß war der Anfang dieses Mahles, und doch gleichsam so bitter.

    Rückblick auf Vergangenes und Ausblick auf die Zukunft, im Grunde lohnenswerte Gründe für eine Zusammenkunft, doch in der augenblicklichen Situation erschienen sie Gracchus auf einmal nicht mehr ganz so lohnenswert und verlockend. Die Gegenwart allein beschäftigte ihn mehr als genug, als Durus ihn aus seinen ein wenig vom Geschehen abdriftenden Gedanken aufschreckte.
    "Furianus?"
    Er zeigte eine bedauernde Geste mit der freien Hand an.
    "Ich fürchte, hierüber kann ich dir keine Auskunft geben. Ich sehe ihn leider selbst viel zu selten, die flavischen Männer scheinen nicht dazu geschaffen sein, zu einer gemeinsamen Zeit ihr Mahl einzunehmen. Eine äußerst deplorable Angelegenheit, doch wir sind alle wie die Götter uns geschaffen haben, nicht wahr? Dennoch bin ich guten Mutes, dass Furianus sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen wird. Möglicherweise haben ihn nur seine Pflichten ein wenig aufgehalten, er ist ein äußerst pflichtbewusster und strebsamer Mensch, welcher die Aufgaben der ihm übertragenen Ämter sehr ernst nimmt."

    Als der pflichtbewusste Bürger, der er war, erleichterte Gracchus die Nachricht zur Lage der Nation tatsächlich ein wenig. Der Consul sprach die Tatsache aus, man hörte vieles auf den Straßen Roms und vieles davon waren nur Gerüchte, doch trotz seines Vetters Felix - über welchen er sich sicherlich glücklich schätzen konnte und dies auch tat, allerdings in anderer Hinsicht als hinsichtlich des Informationsflusses aus dem Senat - war die Gens Flavia in politischen Belangen meist allzu uninformiert. Mochte dies auch nicht unbedingt notwendig sein, die schlimmsten Querelen des Senates mochte man nur allzu gern versäumen, doch ein wenig mehr Hintergründe aus dem politischen Tagesgeschehen wären in manchen Belangen sicherlich nicht verkehrt. Neben dem Wohlergehen des Staates, dankte Gracchus in diesem Moment den Göttern auch still für ihre Gnade, welche sie ihm letztlich doch noch in Form eines nicht weiter erwähnenswerten Sklaven zuteil werden ließen, welcher das innigst ersehnte Getränk herbei brachte. Mit zwei tiefen Schlücken befeuchtete Gracchus seine Kehle und fühlte sich gleich ein wenig besser, wenn auch noch immer etwas unbehaglich in Gegenwart des Viniciers. Es musste die Zwanglosigkeit sein, entschied Gracchus. Sie waren hier nicht Magistrate, nicht Politiker, nicht einmal Männer ihres Amtes, sondern nur Männer. Wann hatte er zuletzt an solch einem zwanglosen Mahl unter Männern teilgenommen? Achaia, es musste noch in Achaia gewesen sein - schönes, wildes, hemmungsloses Achaia - gemeinsam mit Aquilius. Es lag bereits lange Zeit zurück, und doch, so schien es, nicht lange genug.
    "Wie steht der Senat zu Tylus? Ist es nicht ein äußerst reiches und doch äußerst unbedarftes Land, was seinen Schutz angeht?"