Ein leichter Schauder durchzog Gracchus und er musste sich beherrschen, sich nicht zu schütteln. Er mochte die Christen nicht, er tolerierte sie, aber er mochte sie nicht. Was sein Bruder getan hatte, war ihm noch heute suspekt, und er bedauerte es nicht im Geringsten, dass er schon lange nichts mehr von Animus gehört hatte.
"Nichts liegt mir ferner als dem Christentum beizutreten, dies kannst du mir glauben. Gibt es Neuigkeiten von Animus? Ich habe nur irgendwann einmal gehört, dass man schon lange nichts mehr von ihm gehört hat. Und wie geht es meiner Schwester? Sie ist also noch immer hier in Roma?"
Nachdenklich legte Gracchus die Fingerspitzen aneinander. "Du magst recht haben, ein Opfer könnte nicht schaden. Ich werde dem Apollon eine Gabe darbringen. Es war von Anfang an dumm, sich in diese Handelsgeschichten einzumischen. Aber dass es so enden musste..." Die Erinnerung an einen Tag im Mai drängte sich in Gracchus Gedanken. Damals war alles noch in Ordnung gewesen. Und Sciurus noch am Leben. Der herzige kleine Sciurus mit den rosigen Wangen und dem kindlichen Lächeln.
"Ein Sklave? Ein großzügiges Angebot, welches ich gerne annehme. Ich hoffe doch, dass ich in Rom etwas passendes finden werde. In den Provinzen findet wird oft nur das Rohmaterial angeboten und es widert mich an, wenn ich einen Sklaven erst noch formen und züchtigen muss. Nein, wenn ich schon etwas für ihn bezahle, so sollte er zumindest soweit sein, dass er mich versteht und meinen Anweisungen folge leisten kann."