Beiträge von Manius Flavius Gracchus

    Eine solche Situation war zu befürchten gewesen, wenn Gracchus auch erhofft hatte, dass sie nicht vorkommen würde. Er knetete seine Unterlippe, während er darüber nachsann, und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Es gab unter den Sodales einige verdiente Männer, welche die besten Zeiten ihres Lebens bereits überschritten, auch einige darunter, welche sich aus allen aktiven Diensten zurückgezogen hatten. Er war sich nicht sicher darüber, ob es klug war, einen von diesen einige Tage nach Mantua zu entsenden, um den Soldaten bei der Ausfeilung ihrer Techniken zu helfen, doch in diesem Fall mussten Opfer gebracht werden.
    "In diesem Fall wird es notwendig sein, dass einer der Sodales mit langjähriger Erfahrung die Soldaten der Prima nach Mantua begleitet. Gibt es hierfür Freiwillige?"
    Es erstaunte Gracchus ungemein, als tatsächlich ein älterer Mann seine Hand hob und erklärte, dass er ohnehin nur der Sitzung wegen in Rom weilte und bald nach Mantua in seine Villa zurückkehren würde. Er bot sich an, die jüngeren Collegiumsmitglieder Mantuas die notwendigen Schrittmuster und Texte zu lehren, und deutete an, dass er sich erfreut sehen würde, wenn er sich den rückreisenden Soldaten anschließen könnte. Verwunderlich war dies nicht, denn die Sicherheit eines wohlhabenden Patriziers auf den Straßen Italias konnte sicherlich durch die Präsenz einiger Soldaten nur erhöht werden.
    "Wunderbar, somit sollten alle Sodales ihre Chance erhalten, sich vorzubereiten. Gibt es weitere Themen, welche angesprochen werden sollten?"

    "Aber mitnichten, nichts könnte wichtiger sein, als Familienangelegenheiten."
    In einem Atemzug hätte Gracchus mindestens ein Dutzend Dinge aufzählen können, welche zu erledigen und welche auf den Gesamtkontext bezogen sicherlich um eininges wichtiger waren, als solcherlei Lappalien. Doch die Gens ging vor und nahm die erste Stelle im Leben eines Flaviers ein.
    "Doch da nun alles geklärt ist, werde ich an meine Arbeit zurückkehren und dich der deinen überlassen. Wir sehen uns sicherlich noch beim Abendmahl."
    Er erhob sich und nickte Felix noch einmal zu, bevor er den Raum verließ.



    An:
    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    ET AUGUSTA IULIA ULPIA DRUSILLA



    Einladung zur Hochzeit von
    Manius Flavius Gracchus
    und Claudia Antonia


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



    Verehrter Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus,



    Zu unseren Hochzeitsfeierlichkeiten
    ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLVI A.U.C.
    (20.9.2006/103 n.Chr.)
    laden wir Euch und Eure verehrte Gemahlin, die ehrenwerte Augusta, herzlich ein. Es wäre uns eine große Ehre und Freude, Euch an diesem Tag in der Villa Claudia zu Rom begrüßen zu dürfen, wo die Vermählung der Tradition entsprechend ihren Beginn nehmen wird.



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    gez. Claudia Antonia et Manius Flavius Gracchus

    Da ihm der Gedanke an die bevorstehende Hochzeit noch immer nachhing und den Appetit verdarb, griff Gracchus auch beim Hauptmahl nur mäßig zu. Dennoch entging ihm nicht die Gier, mit welcher seine Verwandten sich dem Essen widmeten und er nahm sich vor, bei Zeiten darüber nachzudenken, den Essensetat für die Villa ein wenig anzuheben. Seinem Bruder nickte er zustimmend zu, jener tat gut daran ihm unter das Patronat des Felix zu folgen. Auch dem Fehlverhalten Aristides' Tochter, der Reaktion Felix' und der Reaktion Aristides' auf jene folgte er schweigend, doch nicht weniger interessiert, während er sich eine einzelne dünne Scheibe Fleisch auf seinen Teller lud. Er fragte sich, wie die beiden Brüder zueinander standen, doch augenscheinlich zählten konkrete Verwantschaftsgrade wenig für Felix. Gracchus quälte einen Bissen Fleisch hinunter, als Aquilius Felix' Patronat zwar nicht offen ausschlug, doch nicht weit davon entfernt war. Er blickte seinen Vetter durchdringend an und schüttelte langsam, unmerklich den Kopf um jenem anzuzeigen, dass er damit auf dem falschen Weg war. Sie alle wie sie hier saßen hatten nichts vorzuweisen, bis auf die Namen ihrer großen und mächtigen Väter. Allein Felix gehörte selbst zu jenen großen und mächtigen Männern, und sein Angebot auszuschlagen würde nur ein Verhältnis belasten, welches Aquilius früher oder später ohnehin anstreben musste, wollte er sich aus seiner Familie lösen und etwas in Rom erreichen.

    Aquilius hatte augenscheinlich die Ertüchtigung seines Körpers schleifen lassen, war er doch in Achaia immer der Überlegene der beiden Vettern gewesen. Die andere Alternative war, dass sie nun den Wendepunkt ihrer Beziehung überschritten hatten, dass nicht mehr die Stärke des Älteren, sondern die Agilität des Jüngeren über Sieg und Niederlage entschied. Doch Aquilius war nur unwesentlich älter als Gracchus und von einem Zustand, welchen man als alt bezeichnen konnte noch Jahre entfernt. Darum verließ sich Gracchus nicht auf seine Beweglichkeit, sondern drückte mit schierer Kraft auf seinen Vetter ein. Er atmete tief, stemmte seine Beine gegen den Sand und verlagerte alles Gewicht auf seinen Oberkörper, um den Muskeln zusätzliche Überzeugungskraft zu verleihen.
    "Möchtest du ... aufgeben?"
    Schon spürte er die Zange, in welche Aquilius ihn nun nahm, stemmte jedoch weiterhin mit all seiner Kraft dagegen. Doch der feste Halt im sandigen Boden war in Gefahr, ein Herauswinden seiner Beine war ebenso unmöglich, würde er damit doch jegliche Stabilität aufgeben. Es blieb nichts weiter, als seine Schulter auf seines Vetters Brust herabzudrücken und darauf zu bauen, dass jenem die Luft ausgehen würde.

    Beinahe hätte Gracchus verneint, nicht jedoch, weil das Ereignis nicht an jenem Tage stattfinden würde, sondern weil jenes nicht im mindestens freudig war.
    "Das ist korrekt. Es wird traditionell im Hause der Claudia seinen Beginn nehmen und gegen Abend nach dem Brautzug hier seinen Höhepunkt erreichen."
    Seit Tagen brachte Gracchus den Göttern Opfer dar mit der Bitte, dass auch er an jenem verhängnisvollen Abend seinen Höhepunkt erreichen möge.
    "Am folgenden Morgen sind die Gäste wiederum zum Mahl geladen und Claudia wird sich als Dame des Hauses beweisen müssen. Ich hoffe sehr, dass sie jener Pflicht gerecht werden wird, doch ihr Name sollte Garant genug sein."
    Wieviel lieber würde Gracchus jene Pflicht übernehmen, als die seine zu tragen.

    Gracchus nickte Durus zu. Natürlich wusste er um seine Möglichkeiten als Quaestor Principis, doch er wollte ungern unter Zwang davon gebrauch machen. Eine harmonische Zusammenarbeit war ihm bei weitem lieber und sicherlich auch den Früchten der Arbeit zuträglicher. Zudem war besonders die Pflicht an den Göttern nichts, was unter Zwang erreicht werden konnte und sollte.
    "Ich danke dir Tiberius, ich werde bei Bedarf darauf zurückkommen. Gibt es noch Punkte, welche ihr möglicherweise ansprechen möchtet? Oder gibt es gar etwas, welches ihr glaubt, dass es im Namen aller Quaestoren vor dem Kaiser genannt werden sollte?"

    "Ave, Imperator!"
    Gracchus neigte respektvoll sein Haupt, um dann wie aufgefordert Platz zu nehmen. Er hatte eine Wachstafel dabei, um sich einige Anmerkungen zu notieren, wollte er doch nicht riskieren, eine der Anweisungen des Imperators zu vergessen.
    "Deswegen bin ich hier, um diese Aufgaben in Empfang zu nehmen. Weiters kann ich dir berichten, dass wir die Arbeit an der Chronicusa bereits unter uns Quaestores aufgeteilt haben, so dass dem Schaffen daran nichts im Wege steht."

    "Ich verstehe nicht, wie er zulassen konnte, dass es überhaupt soweit kam. Dazu gehört immerhin nicht nur, die Kontrolle über den Sklaven zu verlieren, sondern auch über sich selbst."
    Wieder seufzte Gracchus tief. Er sehnte sich nach Harmonie und Einklang, nach einer untadeligen Familie und einem beschaulichen Zusammenleben in Einigkeit. Das Leben war nicht perfekt, würde es vermutlich nie werden, doch er hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, würde es nie tun.
    "Der Makel deiner Familie besteht nur darin, dass er in näherer Vergangenheit liegt, als jener der übrigen Zweige. Im übrigen muss ich dir widersprechen, Aquilius, nicht wir werden wie die hinterletzten Idioten dastehen, sondern er allein. Sein Schatten mag auf die gesamte Familie fallen, doch bedenke, dass das Schicksal eines einzelnen zumeist das des einzelnen bleibt."
    Andernfalls würden sie beide wohl nicht in diesem Augenblick in diesem ihrem Heim sitzen.
    "Doch vermutlich hast du Recht, wir sollten nicht zulassen, dass ein Makel vom nächsten abgelöst wird."
    Er hob eine Hand zum Mund und begann seine Unterlippe zu kneten, während er über die Möglichkeiten nachsann, welche sich darboten.
    "Welchen Eindruck hattest du von dem Praefecten? Welches ist seine Sichtweise der Dinge? Am geschicktesten wäre vermutlich der Anschein eines Arrangements, einer Ausgleichszeit der Sklavin in den Händen des Praefectus um die Schuld abzuarbeiten. Wer weiß überhaupt davon?"
    Das alles würde teuer werden. Furianus war ein Verschwender, bewusst oder unbewusst, dies war Gracchus' Überzeugung. Er legte den Kopf leicht schief und sah seinen Vetter ernst an.
    "Und was willst du damit sagen, dass es dabei nicht bleiben könnte?"

    Gracchus schob sich ein Stück mageres Fleisch auf dem Teller zurecht und schüttelte dabei leicht den Kopf.
    "Nein, eine Audienz beim Imperator steht erst morgen auf meinem Tagesplan. Sollte er mir Aufgaben nennen, welche alle Quaestores betreffen, so werde ich euch natürlich darüber unterrichten. Weiters werde ich mich darum bemühen mein Wort zu halten und mich um einige Feiertage des Reiches kümmern. Allerdings wird dies natürlich erst im nächsten Monat dringlich, ist der September doch leer an sakralen Tagen."

    Gracchus' Miene verhärtete sich.
    "Eine äußerst präkere Lage und eine diffizile Angelegenheit obendrein. Furianus scheint des öfteren Probleme damit zu haben, mit seinen Worten auszudürcken, was er meint und nicht das Gegenteilige von jenem."
    Sein Blick glitt von Aquilius ab zu dem Sklaven hin.
    "Lass uns allein, Sciurus."
    Es gab Dinge - wenige, doch es gab sie - welche für die Ohren eines Sklaven nicht geignet waren, auch wenn jener seine Ohren verschlossen hielt. Daher wartete Gracchus bis Sciurus den Raum verlassen hatte und sortierte derweil seine Gedanken.
    "Ich fürchte, das Problem ist tiefergehender Natur. Diese Sklavin war Furianus' Bettgefährtin. Sie sei ihm gegönnt, wer sehnt sich nicht nach einem warmen Körper in der Nacht, doch es dünkt mir, dass er bisweilen die Kontrolle über sie verlor. Sklaven sind wie Kinder, wir müssen ihnen strenge Regeln geben und ihnen klare Grenzen setzen, auf dass sie nicht vom Weg abkommen. Furianus jedoch schien mehr in ihr zu sehen, als eine Sklavin, anscheinend war sie seine Geliebte. Wusstest du, dass er sie freilassen wollte?"
    Ein humorloses Lachen entkam Gracchus' Kehle.
    "Welch eine Verschwendung und welch törichtes Vorhaben! Wahrlich, es scheint mir, dass er mit Werten noch weniger umgehen kann, als mit seinen Gefühlen. Disziplinlosigkeit wurde im Hause Flavia noch nie geduldet, dessen ist sich sicherlich auch Furianus bewusst. Sein Herz hängt an dem Mädchen, wahrscheinlich war es weniger die Furcht darum, dass sie nicht bestraft werden würde, als jene, dass er sie ansehen müsste, nachdem sie bestraft wurde, welche ihn zu diesem Vorgehen bewog. Wie könnten wir zusehen, wie jene, die wir lieben, leiden, Aquilius? Du sagst, sie ist mit dem Praefectus Praetorio aneinander geraten? Furianus kann froh sein, wenn dieser keine Anklage gegen ihn erhebt. Womöglich hat sie deswegen den Besitzer gewechselt und wahrlich, dies wäre wohl für alle Beteiligten das beste."
    Mit einem Ausdruck des Unverständnisses schüttelte Gracchus den Kopf.
    "Manches mal benimmt er sich wie ein Dummkopf. Man sollte wahrlich annehmen, dass er aus diesem Alter der Unbeherrschtheit langsam herausgewachsen ist und wenn nicht, dass er sie zumindest nicht in die Öffentlichkeit trägt. Es wird Zeit, dass er heiratet und ihm Tiberia das Rückgrad aufrichtet. Doch sorge dich nicht zu sehr wegen dieser Dinge, Aquilius, dies ist nicht deine Familie, derer du dich schämen musst. Ausnahmsweise einmal nicht."

    [Sim-off]:dafuer:[/simoff]
    "Du reist bald wieder ab?"
    Natürlich, welch sinnlose Frage.
    "Nun, ich hatte gehofft, du würdest zu der Hochzeit anwesend sein. Die Ankündigung dazu sollte bereits auf deinem Schreibtisch liegen."
    Wahrscheinlich war sie längst dazu verwendet worden, das Feuer im Herd zu entfachen.
    "Anderweitig sehe ich derzeit keinerlei Belange, welche zu besprechen sind."

    "Die Proben werden alle zwei Wochen stattfinden, dies sollte ausreichen. Nach dem Armilustrium, welches der Termin für den ersten Auftritt sein wird, werden wir diese Zeitspanne etwas größer fassen können."
    Er hielt einen Moment lang inne und dachte über die angesprochene Problematik der Soldaten nach.
    "Da ohnehin nur Soldaten der Legio I anwesend sind, sollte es im Bereich des Möglichen liegen, dass ihr etwa in gleichem Rythmus wie wir in Rom die Tänze und Gesänge in Mantua proben werdet. Eine Stunde am Abend werdet ihr sicher Zeit bekommen, wenn nicht, werde ich mich mit eurem Kommandanten in Verbindung setzen."
    Im Notfall würde Gracchus dafür sorgen, dass eine Anweisung des Pontifex Maximus bei jenem Kommandanten auf dem Schreibtisch landen würde.

    Ein tiefes Seufzen entkam Gracchus' Kehle. Hispania brachte dieser Gens kein Glück, weder in Form der von dort stammenden Mitglieder, Aquilius einmal ausgenommen, noch anscheinend als Schaffensort.
    "Setz dich dennoch, Aquilius. Es macht mich nervös, wenn du in der Mitte des Raumes stehst, denn ich weiß nie, wohin du dich als nächstes wenden wirst."
    Oder möglicherweise wogegen. Alle Dinge ließen sich bereden, so glaubte Gracchus, doch ruhig reden ließ es sich besser im Sitzen, alles andere verleitete zu schnell zu rhetorischen Auswüchsen und ausschweifenden Bewegungen, die nur vom Kern des Gesagten abzulenken versuchten. Er wartete, bis Sciurus mit dem Wein zurück gekommen war und ihnen eingeschenkt hatte. Der Sklave nahm daraufhin auf einem kleinen Schemel im Hintergrund Platz und verschmolz geradezu mit der Umgebung, unsichtbar und doch immer da, wenn man ihn brauchte.
    "Hispania war noch nie so fern, wie wir es uns manches mal wünschten, nicht wahr? Wer wüsste das besser als wir beide? Doch sprich, was hat er nun getan? Steht es bereits in der Acta Diurna?"
    Aufgrund seiner Arbeiten war Gracchus noch nicht dazu gekommen, die neueste Ausgabe der imperialen Berichterstattung zu lesen, doch er war sich sicher, dass Sciurus es ihm mitteilen würde, wenn darin etwas über die Flavier gemeldet wurde.

    Einladung zur Hochzeit von
    Manius Flavius Gracchus
    und Claudia Antonia


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    An die Mitglieder der Gens Flavia


    Einladung zu den Hochzeitsfeierlichkeiten
    Anlässlich der Eheschließung von


    Claudia Antonia
    und
    Manius Flavius Gracchus


    ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLVI A.U.C.
    (20.9.2006/103 n.Chr.)


    In der
    Villa Claudia in Rom.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Für Speis und Trank wird gesorgt.
    Gerne könnt Ihr auch noch eine Begleitung mitbringen.
    Teilt uns bitte mit, ob Ihr erscheinen könnt. Über Euer Kommen würden wir uns freuen.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    gez. Claudia Antonia et Manius Flavius Gracchus

    Die Stimme seines Vetters hätte Gracchus noch durch dicke Kerkertüren erkannt. Er saß über Papyrus- und Pergamentstapel gebeugt und durchforstete jene nach Daten von Ereignissen, welche die Chronicusa Romana betrafen oder möglicherweise betreffen konnten. Doch als Aquilius' Stimme ertönte, legte er das Pergament, welches er in seinen Händen hielt, auf den Schreibtisch und bedeutete Sciurus die Tür zu öffnen und den Vetter einzulassen. Er drehte sich zur Türe hin und ein freudiges Lächeln kräuselte seine Lippen. Bevor er zu Sprechen anhob wartete er, bis der Vetter eingetreten und die Tür hinter ihm geschlossen war.
    "Salve, Aquilius. Kommst du, um mich meiner Aufgaben zu entreißen und mir den Abend zu versüßen?"
    Seine Worte waren vordergründig spöttisch.
    "Nimm Platz. Sciurus, bringe uns Wein, eine von den guten Amphoren."

    Dem Scriba folgend betrat Gracchus die Aula Regia und durchschritt diese zielsicher bis einige Meter vor des Imperators Platz. Erst hiernach blickte er sich ein wenig neugierig um, denn Neugier war schon immer eines seiner Laster gewesen. Ein wenig kahl schien sie ihm, die Audienzhalle, selbst, wenn sie nicht für mehr gebraucht wurde, als dort Audienzen stattfinden zu lassen. Dennoch könnten einige marmorne Statuen der Götter und vergöttlichten Kaiser den leeren Raum druchbrechen, die Anwesenheit der Immortales wäre sicherlich nur von Vorteil.

    Zitat

    Original von Gaius Decimus Maior
    Der Mann, der eintrat war mir nicht gänzlich unbekannt, ich hatte vor seiner Wahl zum Quaestor seine Rede angehört und so wusste ich schon was mich erwartete.


    Salve Quaestor!, begrüßte ich den Flavier.


    Deine Audienz werde ich dir verschaffen, als Quaestor Principis werde ich dich auch jetzt sofort dazwischenschieben können.


    Gracchus nickte dankbar.
    "Das freut mich, ist es mir doch kaum möglich, die mir vom Imperator zugewiesenen Aufgaben auszuführen, wenn sie mir denn bisherig nicht zugewiesen wurden."
    Natürlich hatte Gracchus die Zeit bereits genutzt, in den Archiven zu stöbern und die Chronik zu bearbeiten, doch der Augustus würde sicherlich weitere Aufgaben für ihn bereit halten.