Beiträge von Manius Flavius Gracchus

    "Vale, Tiberius."
    Ein wenig verwundert hatte Gracchus die Ankündigung seines Vetters vernommen, noch ein wenig mehr verwundert dem folgenden Gespräch still gelauscht. Als Durus den Raum verlassen hatte, schlug Gracchus ein Bein über das andere und lehnte sich zurück.
    "Ich denke nicht, dass sich Tiberius der Tragweite seiner Entscheidung bewusst ist. Davon abgesehen, dass mangelnde Information seinen Zielen kaum dienlich sein wird, gleich in welcher Hinsicht, scheint er die Flavia zu unterschätzen."
    In Hinsicht auf manches Familienmitglied sicherlich sein gutes Recht, doch in Bezug auf Felix ganz bestimmt ein Fehler, wie Gracchus glaubte.

    Es dauerte eine Weile, bis Gracchus die Worte in ihre Grundformen zerlegt und wiederum zu reinen lateinischen Sätzen zusammengesetzt hatte. Dieser Dialekt verlangte ihm einiges an Mühe ab. Doch schließlich gelangte auch das letzte Wort in seinem Sinn bis in Gracchus' Bewusstsein.
    "Keine Karikatur!"
    Die geladenen Gäste waren für solcherlei zu heikel. Das Ereignis an sich war schlimm genug, da brauchte es nicht eine Eskalation dazu, weil einer der Gäste mit feinsinniger Kunst nichts anzufangen wusste.
    "Rosen dagegen sind immer gut, womöglich könntest du die Braut dabei auf irgendeine Weise mit unterbringen?"
    Antonia erinnerte Gracchus in der Tat an eine Rose. Sie war ebenso schön anzusehen, wie sie spitze Dornen hatte.

    In tribunischen Belangen kannte sich Gracchus in etwa so gut aus, wie in den Kanälen der Cloaca Maxima, weshalb auch das nächste Thema für ihn kaum die Gelegenheit zu einer Wortmeldung bot. Obwohl er das Gesagte mit vollster Aufmerksamkeit in sich aufnahm, begann diese bald doch ein wenig vom Geschehen abzudriften und blieb schließlich auf den anwesenden Männern ruhen. Er erinnerte sich an die spottenden Bezeichnungen des Conventus, 'Die Versammlung der greisen Weisen' und ähnliche, welche im Mund des Plebs ihre Runden zogen. Doch obwohl die mächtigsten Männer Roms hier versammelt waren, war keiner auch nur ansatzweise in der Nähe des Greisenalters. Allesamt mochten sie in ihren besten Jahren sein, abgesehen von Gracchus' Vetter Felix, der bisweilen schon ein wenig darüber hinaus war. Als der Senator Purgitius zu Sprechen anhob, konzentrierte sich Gracchus wieder auf das Geschehen. Es war nie verkehrt zu wissen, wer als Tribun wohin versetzt wurde.

    So trat er denn ein.
    "Salve, Magister Officiorum. Flavius Gracchus ist mein Name, ich bin der gewählte Quaestor Principis."
    Im Grunde genommen sollte der Magister dies wissen, doch Vorgreifen war besser als Nachfragen.
    "Ich benötige eine Audienz beim Imperator Caesar Augustus."

    Nach Beendigung des Opfers hatte sich Gracchus die Hände gereinigt und ruhelos den Abbau der Opferstätte überwacht. Endlich waren alle Spuren beseitigt, die Gastgeberin rief zum Mahl, doch Gracchus zog es zurück zu seinem versehrten Vetter. Er betrat das Cubiculum, blieb jedoch an der Tür stehen und sah Sciurus einige Sekunden lang dabei zu, wie dieser Aquilius versorgte. Ein feines Lächeln kräuselte Gracchus' Lippen, als der Sklave sich umdrehte und ihm seinen Blick zuwandte. Gracchus trat heran und winkte ihn fort, nahm den Platz des Sklaven am Bett Aquilius' ein.
    "Geht es dir besser?"
    Er verzog sein Gesicht, als würde er selbst Aquilius Schmerzen spüren.
    "Bei den Göttern, du siehst aus, als wärest du zwischen die Füße eines Minotaurus geraten."
    Eine Hand wanderte zu einer Stelle neben Aquilius' Auge, welche sich bereits dunkel verfärbte, einen Moment lang schwebten Gracchus' Finger unheilvoll über der Blessur, dann jedoch strich er Aqulius' Haar zurück.
    "Nur weil du im Tempel des Mars Dienst tun möchtest, musst du dich nicht darum bemühen, das Antlitz eines Kriegers darzustellen."

    Auch Gracchus' Lippen kräuselten sich in einem angedeuteten Lächeln.
    "Der Kaisert tut gut daran, eine schnelle Reaktion zu fordern, dieses Edictum hat zu viel Unmut aufgebracht."
    Er beugte sich ein wenig vor um einige Speisen auf seinem Teller zu platzieren.
    "Zudem sollte der designierte Aedilis Plebis innerhalb der nächsten Tage gefunden sein, wodurch die Unantastbarkeit des Helvetius verlischt. Erstaunlich, dass gerade ein Helvetier sich zu solch einer Maßnahme hat hinreißen lassen, galten diese doch bisher immer als grenzenlos loyal dem Imperator und seinem Volk gegenüber."

    Das ungebührliche Benehmen seines Vetters Aristides ging glücklicherweise an Gracchus' Aufmerksamkeit vorbei, andernfalls wäre es ihm nicht schwer gefallen, als erste Amtshandlung eine Rüge auszusprechen. Doch so erhob er sich mit einem dankbaren Nicken zu dem von seinen Pflichten entbundenen Magister und wandte sich an die Sodales.
    "Ich danke euch allen für das mir ausgesprochene Vertrauen. Der für uns alle nächste wichtige Termin des Armilustrium ist nicht mehr allzu fern. Die Proben der Gesänge und Tänze sollten daher regelmäßig wahrgenommen werden, vor allem von den neu aufgenommenen Sodales, mir inklusive, so dass einem ehrenvollen Zug der Salii Palatini durch die Stadt nichts im Wege steht."
    Vor allem müsste man sich gegen die Salii Collini messen, woran letztendlich auch Gracchus Leistung als Magister gemessen würde.
    "Gibt es zu diesem kommenden Ereignis bereits jetzt Fragen, oder auch zu einer anderen Thematik, welche der Klärung bedarf?"

    Eine Sänfte näherte sich dem Haupteingang des Palastes und als sie davor stehen blieb, stieg Gracchus aus jener aus. Er ließ sich die Toga noch einmal von seinem Leibsklaven richten und trat dann vor, den Sklaven mit einem Wink hinfortscheuchend.
    "Salve, Manius Flavius Gracchus, Quaestor Principis. Ich benötige eine Audienz bei unserem hochgeschätzten Imperator Caesar Augustus."

    Ein wenig unghalten über die Störung war Gracchus der Aufforderung seines Vetters gefolgt. Sciurus war zu schnell wieder fort gewesen, als dass er ihn hätte fragen können, welches Anliegen Felix verfolgte. So war er doch ein wenig überrascht, als er nach kurzem Klopfen und Eintreten den Quaestor Consulum Tiberius Durus neben seinem Vetter im Raum vorfand.
    "Salvete."
    Er nickte dem Quaestor zu.
    "Tiberius."
    Schließlich wandte er sich mit fragender Miene zu seinem Vetter hin.

    "Weiters gibt es von meiner Seite aus vorerst keine Angelegenheiten, welche zu regeln wären."
    Da die wichtigen Dinge nun besprochen waren, begannen die Sklaven das kleine Mahl aufzutragen. Gracchus wandte sich wieder an Tiberius.
    "Ich hörte, gegen den vormaligen Aedilen wurde ein Verfahren eigeleitet. Ist denn schon mehr bekannt, als dass es stattfinden wird?"

    Gracchus war sich bewusst darüber, dass in Rom sicherlich die meisten Ereignisse ihren Platz fanden, große Festtage, gewichtige Entscheidungen, Ludi und vieles mehr, und somit dort viel Arbeit lag. Doch er hatte sich nicht wählen lassen, um untätig zu sein und Verbindungen sollte man nie ungenutzt lassen.
    "Dann solltest du die Regio übernehmen, Tiberius, auch wenn es vermutlich nicht nötig sein wird, dafür Rom zu verlassen, es sollte genügen, wenn du dir Berichte zukommen lässt. Falls ihr auf Unklarheiten oder Hindernisse stoßt, so zögert nicht, sie an mich heranzutragen, notfalls werde ich sie bis vor den Kaiser selbst bringen. Die Chronicusa Romana ist ein Werk von größter Bedeutung, denn nur aufgezeichnete Geschichte kann die Jahre, die Jahrzehnte und Jahrhunderte überdauern."

    "Salve, Tiberius. Bitte setzt dich."
    Gracchus begrüßte auch jenen Quaestor, dann saßen sie alle gemeinsam zusammen.
    "Wir beschäftigten uns bereits mit dem Thema der Chronicusa Romana. Decimus wird den Teil für Germania übernehmen, Aurelius hat sich bereit erklärt, diese Aufgabe für die Provinz Hispania zu übernehmen. Uns beiden bleibt also Italia und Rom und ich schlage vor, dass wir es eben zwischen diesen beiden Gebieten aufteilen. Wenn du eine Präferenz hast, so magst du wählen, was dir lieber ist."

    "Dies wäre augenscheinlich sinnvoll. Für die Provinz Hispania werden wir uns vermutlich auf Boten stützen müssen, denn es wird kaum Zeit bleiben, deswegen in die Provinz zu reisen. Dennoch sollten wir einen einzelnen von uns mit der Aufsicht darüber betrauen, um Überschneidungen zu vermeiden. Die weiteren Kapazitäten könnten wir auf die Provinz Italia und Rom, wo sicherlich die meisten Ereignisse stattfinden, aufteilen. Auch wenn ich letztlich eine Entscheidung treffen werde, wenn dies nötig wird, ich selbst habe keine Präferenzen, bin ich doch ein Mensch, der sich in allen Archiven und zwischen allen Schriftstücken heimisch fühlt. Für welche Region kannst du dich begeistern, Aurelius?"
    Sein Blick wanderte zu dem Aurelier hin.

    Gracchus war gerade im Begriff einen Schluck Wein seine Kehle herabrinnen zu lassen, als Felix seine Freude über baldigen Nachwuchs Kund tat. Natürlich war sich Gracchus im Grunde darüber bewusst, dass dies eines der Hauptziele der Hochzeit war, natürlich war er sich seiner Pflicht in der bevorstehenden ersten Nacht mit Antonia bewusst und natürlich war er sich dessen bewusst, dass er noch mindestens zwei weitere Nächte mit ihr würde verbringen müssen, schlimmstenfalls gar noch mehr. Doch im Grunde seines Herzens war er sich ebenfalls darüber im Klaren, dass dies zu den Dingen gehörte, über die er weder nachdenken, noch sprechen wollte, und die gleichsam zu den schlimmsten gehörten, die mit der Hochzeit in Zusammenhang standen. Selbst mit seinen Erben würde er frühestens etwas anfangen können, wenn sie bereit waren, über Politik, Religion und Weltgeschehen zu diskutieren. All dies zusammengenommen führte dazu, dass Gracchus sich bei den so leichtfertig geäußerten Gedanken seines Vetters an seinem Wein verschluckte und mehrmals hustete, bis er sich halbwegs wieder gefangen hatte. Er schob den Becher Wein von sich und hatte bereits keinen Appetit mehr, noch bevor die Hauptspeise aufgetragen wurde. Das Thema ignorierend, antwortete er Felix.
    "Wieviele Tage sind es um von Sardinia aus Rom zu erreichen? Im Übrigen wäre ich dir dankbar, wenn du die Mitteilung über solche Termine ein wenig zeitiger machen könntest. Nicht nur, dass ich vollkommen überhastet vom Tempel aufbrechen musste, es war mir zutiefst unangenehm, dem Kaiser verspätet unter die Augen zu treten. Wie dem auch sei, die Oliven stammten von einem dieser Händler am Forum. Ich habe mir seinen Namen nicht gemerkt, doch Sciurus wird ihn sicher noch wissen."
    Für Gracchus war damit die Frage nach dem Erscheinen Felix' geklärt. Der Conventus hatte ihn nach Rom geführt, nichts weiter. Er wollte gerade das Gespräch weiter in die richtige Richtung treiben, da fiel ihm auch noch Aquilius in den Rücken. Was, bei allen Göttern, war an Hochzeiten nur so erfreulich, dass jeder sich darauf stürzte, als gäbe es nichts wichtiges dieser Tage? Vermutlich lag es daran, dass sie alle nur Gäste sein würden, dass sie alle am Abend nach dem Brautzug zurück in ihre Zimmer verschwinden und Gracchus mit dem größten Unglück auf Erden alleine zurücklassen würden.
    "Die Feierlichkeit wird im Hause Claudia stattfinden, wie es tradition ist. Die Gens Claudia wird sich daher auch um die Ausrichtung kümmern. Für den Abend wird Sciurus dafür sorgen, dass die Gäste hier in der Villa ausreichend versorgt sind und sich gewisse Personen, welche die Situation gebietet zu laden, nicht allzu lange aufhalten werden. Weiters wird sich Sciurus auch um das Mahl am folgenden Tag kümmern, es gibt also nichts, was zu tun bleibt, Vetter."
    Damit war das Thema hoffentlich abgeschlossen und Gracchus wandte sich wie beiläufig wieder seinem Vetter Felix zu, um sein Anliegen anzubringen.
    "Aufgrund meines Einstieges in die Politik, und auch der bevorstehenden Vermählung, habe ich in den letzten Tagen über meine Stellung im Reich nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es angebracht wäre, einen Patron zu wählen."
    Er hielt kurz inne und blickte seinen Vetter dann ernst an.
    "Ich möchte dich bitten, mich als deinen Klienten aufzunehmen, Felix, denn ich könnte mir keinen Mann vorstellen, unter dessen Patronat ich mich lieber stellen wollte und dem ich mehr vertrauen könnte, als einem Flavius. Natürlich würden wir damit bis nach der Hochzeit warten, wenn du es wünschst, dies soll nicht ein finanzielle Notlage implizieren."

    Da Gracchus an dem Tisch mit den Opfergaben im Licht der Lampen, die Gäste jedoch im Halbdunkel des restlichen Atrium standen, konnte er nicht erkennen, ob es unter ihnen noch Personen gab, welche ihre Gaben nicht dargebracht hatten. Da jedoch weiters niemand hervor trat, winkte er schließlich den Popa und den Minister heran, auf dass sie den Bock zum Opferplatz brachten. Man konnte nicht behaupten, dass es ein sturer Bock war, dennoch musste der Popa kräftig am Seil ziehen um das Tier zu bewegen, schließlich nahm er es gar auf und trug es heran. Das Opfertier hatte womöglich bereits ein wenig zu viel der beruhigenden Kräuter bekommen, doch Gracchus hatte den Tempelsklaven mehrmals eingeschärft, dass nichts schief gehen durfte. Die Quaestorin hatte immerhin um einiges mehr gegeben, als es üblich war, die Litatio musste somit garantiert sein. Aus diesem Grunde waren sogar die Hörner des Tieres nicht nur mit goldener Farbe bemalt, sondern mit mit Goldstaub durchsetzter Goldfarbe. Gracchus wusch sich die Hände in einer Schüssel Wasser und wandte sich anschließend dem Tier zu, um es mit ein wenig Mola Salsa dem Iuppiter zu weihen. Schließlich breitete er die Arme ein Stück weit aus, richtete die Handflächen nach oben und rief den höchsten Gott an.
    "Iove maxime, befiehl den letzten Früchten voll zu sein. Gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Dieser Bock für dich, wie es Dir zusteht, als Dank für die vergangene Lese, dieser Bock für dich, wie es dir zusteht als Bitte für deinen diesjährigen Segen auf den Weinberg der Artoria."
    Der Sacerdos nahm die Infulae vom Kopf des Tieres, zog das Opfermesser und führte es über dessen Rücken, bevor er es an den Popa weiter reichte und bei Seite trat. Der Opferhelfer fasste den Bock mit der Linken an einem Horn und hob seinen Kopf an. "Agone?" fragte er und Gracchus antwortete mit einem ernsten Nicken.
    "Age."
    Eine schnelle Bewegung und einen tiefen Schnitt später schoss das dunkle Blut aus der Kehle des trägen Tieres und ergoss sich auf den Boden herab. Es floss reichlich Flüssigkeit - auch um dies zu begünstigen gab es Mittel und Wege - und eine dunkle Lache breitete sich auf dem Boden aus. Der Popa trat vorsichtig heran und öffnete den Bauchraum des toten Bockes, um die Eingeweide zu entnehmen, und Gracchus nahm Schale um Schale entgegen und beschaute jedes Stück. An der Galle schließlich entdeckte er einen kleinen Makel, eine ungewöhnliche Verfärbung im Gewebe. Bis auf ein leichtes Zucken im Mundwinkel änderte sich Gracchus' Gesichtsausdruck jedoch nicht, er drehte die Galle, so dass die Verfärbung unten lag und durch die Schale verborgen wurde, und wandte sich dem Herzen zu. Weiters gab es keine Mängel festzustellen und der Sacerdos blickte mit einem zufriedenen Lächeln in das dämmrige Licht, wo die Gäste darauf warteten, zum Mahl entlassen zu werden.
    "Litatio!"
    Damit war das Opfer beendet. Die Eingeweide und Fleischstücke würden nun zubereitet und die dem Iuppiter versprochenen Teile diesem vor dem allgemeinen Mahl auf einem eigenen Teller bereit gestellt werden, wie für einen Gast üblich. Gracchus ließ sich erneut die Schüssel mit Wasser reichen und wusch sich das Blut von den Händen, sorgsam darauf bedacht, seine Toga nicht zu beschmutzen.

    Nach dem Gast nahm auch Gracchus wieder Platz.
    "Ich denke, wir können in groben Zügen bereits beginnen. Eine der wichtisten Aufgaben, welche uns zufällt ist die Arbeit an der Chronicusa Romana. Ich habe bereits Erkundigungen einholen lassen, welches die Details dabei sind."
    Er nahm eine Wachstafel vom Tisch und warf einen Blick darauf.
    "Zum Einen müssen wir natürlich die Aufzeichnungen aktuell halten und die Ereignisse unserer Amtszeit für Rom und auch die Provinzen festhalten. Zudem sollen die Annalen des Jahres DCCCLV A.U.C.* ergänzt werden. Es geht dabei nicht nur darum, Belege für Ereignisse zu finden und diese Daten zuzuordnen, anscheinend fehlen tatsächlich die Aufzeichnungen für ganze Monate. Es sollte uns ein Ziel sein, zumindest Teile davon zu ergänzen. Dass wir alte Schriften dabei auf deren orthographische Korrektheit prüfen, ist meines Erachtens selbstverständlich."
    Die Tabula fand ihren Weg zurück auf den Tisch und Gracchus blickte zu den Quaestoren.
    "Um dies nicht in ein unkontrolliertes Unterfangen ausarten zu lassen, bei welchem letztenendes Arbeiten doppelt, andere dagegen gar nicht getan werden, sollten wir dies von Beginn an organisieren."



    * 2005

    Gracchus erhob sich wieder von der Kline und begrüßte den Quaestor.
    "Salve, Decimus, meinen Glückwunsch zu deiner Wahl. Ich bin Manius Flavius Gracchus, Quaestor Principis, es freut mich sehr, dass du der Einladung gefolgt bist."
    Er wies auf den Aurelier.
    "Titus Aurelius Cicero, der amtierende Quaestor Urbanus. Tiberius Durus, der vierte im Bunde und Quaestor Consulum, wird ein wenig später zu uns stoßen. Setzt dich doch und bitte greift zu."