Beiträge von Titus Petronius Varus

    RE: Titus Terentius Seculus


    Varus sah auf, als endlich mal wieder jemand den Weg in sein Officium fand. Er nahm den Brief entgegen, der ihm hingehalten wurde, und sagte:
    "Normalbrief nach Germania. Gern. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"



    ****************


    RE: Pentesilea


    Der Praefectus pfiff gerade ein kleines Lied, als jemand hereinkam und zuerst einmal nichts sagte, sondern das Officium musterte. Varus wunderte sich etwas und verstummte. Aufmerksam betrachtete er den Mann, der nicht sehr glücklich aussah.
    "Kann ich helfen?" fragte er freundlich.

    Varus zuckte mit den Schultern.
    "Er wurde vom Regionarius beauftragt, also hatte er das recht dazu", war alles, was er zu Crassus' ersten Worten sagte.
    "Dieser weitere Grund interessiert mich sehr", meinte Varus dann steif.
    Er verstand nicht, warum er Miriam verkaufen sollte, bedeutete dies doch eine Verschlechterung. Und was sollte er mit einer Entschädigung? Er brauchte hier ene Coqua. Und da der Sklavenhändler nur allzu selten in Tarraco vorbeisah, würde es eindeutig zu lange brauchen, bis er Ersatz gefunden hatte. Denn trotz aller Sturheit hatte Miriam stets gut gekocht.

    "Das kann natürlich gut möglich sein. Ihr Temperament ist das einer wilden Stute."
    Varus seufzte und nahm die verschränkten Arme wieder herunter. Auch er musste grinsen.
    "Minos Hanno, der berühmt-berüchtigte "Händler", ja ja....
    Was die Sklavin angeht, so hole sie bitte gleich. Ich denke nicht, dass sich Crassus wegen ihr auf den Weg hierher machen wird. Und wenn doch, so wird er den Weg wohl umsonst machen, fürchte ich. Ich danke dir für deinen Einsatz, Flaccus."

    Zitat

    Original von Petronia Arria
    Arria nickte leicht.


    "Ich lasse dich wohl besser erst einmal schlafen. Du bist noch nicht lange zurück und brauchst Ruhe", lächelte sie und ging nicht näher auf die Fähigkeiten Andrastes ein, stattdessen wandte sie sich der Sklavin zu. "Ich zeige dir die Unterkünfte, dann kannst du dich erst einmal waschen und ausruhen", schlug sie vor und bat ihren Vater mit einem Seitenblick um Erlaubnis.


    "Ja, da hast du recht. Zeig ihr ein Lager, lass sie sich waschen und gib ihr eine neue Tunika. Um die Instrumente kümmern wir uns dann morgen", sagte Varus und gähnte nun noch einmal.
    "Gute Nacht."
    Und damit erhob er sich mit den beiden aneren und verließ das Cubiculum.

    Varus hob die Brauen und sah Flaccus überrascht an.
    "Hat sie das erzählt? Das ist interessant. Miriam hatte ein angenehmes Leben hier, wenngleich sie es sich selbst stets schwer gemacht hat. Sie hat lediglich die Strafe für ein allzu leichtfertiges Benehmen bekommen und das wird sie auch weiterhin, wenn sie nicht lernt, sich zu beherrschen."
    Er legte den Kopf schief.
    "Händler? Du meinst diesen Minos Hanno, richtig? Ja, da könntest du recht haben, das würde passen," sagte Varus und seufzte.
    "Wie verfahren wir nun weiter? Notfalls werde ich selbst nach Carthago Nova reisen und sie hierher zurückholen."

    Varus sagte vorsichtshalber nichts zum Thema Cinna. Er hatte jedoch auch nicht das Gefühl, dass es Andraste auf eine Auspeitschung anlegen würde. Schließlich lauschte er ihr interessiert.
    "So?" fragte er.
    "Wie kommt's? Deiner Stimmung nach zu urteilen, ist das Ergebnis diesmal wünschenswerter ausgefallen?"

    "Ich dachte mir, dass etwas Gesellschaft dir gut tun würde. Zumal du nach dem Umzug hierher verändert wirkst und da du zudem von Imperiosus getrennt bist..."
    Varus zuckte mit den Schultern und lächelte Arria an. Von ihrer Nachprüfung wusste er noch nichts.

    Varus lachte kurz harsch auf, dann schüttelte er den Kopf.
    "Und weil ein Sklave etwas von Liebe daherredet und sein Herr etwas vermtutet, soll ich auf eine Sklavin verzichten?"
    Varus sah Flaccus an und schüttelte den Kopf.
    "Nein, das werde ich nicht tun. Ich habe seinerzeit eine Menge für Miriam bezahlt und ich denke nicht daran, sie nun wieder zu verkaufen, nur weil sie geflohen ist. Wenn sie wieder in der Casa ist, wird sie sich dreimal überlegen, noch einmal zu fliehen. Zwei meiner besten Sklaven haben drei ganze Tage damit verbracht, dieses Biest zu suchen. Halb Tarraco haben sie abgesucht. Wie ist sie nur nach Carthago Nova gekommen? Hat sie sich auf ein Schiff geschmuggelt?"
    Varus verschränkte nun ebenfalls die Arme und schüttelte noch einmal den Kopf.
    "Flaccus, ich will sie wiederhaben. Wie sieht das denn aus, wenn ich sie einfach verkaufen würde, damit sie ihren Spaß hat? Nein. Sie ist und bleibt eine Sklavin. Und als solche bin ich ihr Besitzer und das bleibe ich auch. Aber verrate mir doch eines: Wieso ist der geschätzte Crassus der Meinung, sie würde nicht überleben?"

    Varus lächelte ebenfalls und deutete auf einen der Korbstühle.
    "Ich danke dir, mein Sonnenschein. Setzt euch doch beide wieder", meinte er.
    Nachdem sich beide gesetzt hatten, fuhr er fort.
    "Arria, das ist Andraste. Ich habe sie in ROm gekauft.. Sie wird deine Leibsklavin werden."
    Interessiert beobachtete er Arrias Reaktion.

    Varus schwieg eine Weile, die Hände zusammengelegt und die Zeigefinger an den Lippen. Schließlich sah er auf.
    "Didius Crassus also. Ahja. Welchen Grund sollte dieser Mann haben, die Sklavin zu kaufen? Sie ist aufmüpfig, vorlaut und nicht sonderlich gefügig. Hat er dir die Gründe genannt?"

    "Müde? Ja, das bin ich auch", gab Varus zu.
    "Ich werde ein Bad nehmen und mich dann zur Ruhe legen. Du solltest das auch tun. Ich werde Ria bitten, dir eine neue Tunika zu bringen und die dein Lager zu zeigen. Die Reise war lang und für meinen Geschmack nicht gerade ruhig."
    Er dachte an das tobende Unwetter mitten auf See zurück und erschauderte.

    Varus nickte.
    Er hatte sie gefunden - nur warum nicht gleich zurückgebracht? Flaccus' weitere Worte erklärten das alles - und sie machten Varus zornig. Er schnaubte und schüttelte den Kopf.
    "Der Didier...welcher Didier ist das genau?" fragte er ersteinmal nach. Er wollte wissen, mit wem er es zutun hatte. Dass er gelogen hatte, sprach nicht gerade für ihn und sein Amt, egel welcher Didier es auch war.

    Sie war nervös, das spürte sogar Varus mehr als deutlich. Und vielleicht war es gerade das, was ihm ein leichtes Schmunzeln abrang. Er musterte sie eingehend. Schlank, wenn nicht zu sagen dürr. Und sie hatte etwas durchaus Erotisches an sich. Beinahe erschrocken wischte er diesen Gedanken beiseite und zwang sich ein Bild von Alessa in den Kopf.


    "Naja, das dürfte kein Problem sein. Flöte und Harfe, sagst du? Gut, ich werde dir beides zur Verfügung stellen, Andraste."


    Dass sie nur die Tunika besaß, die sie am Leib hatte, fiel ihm jetzt auch auf. Sie war nicht gerade sauber, was angesichts der Seereise aber auch kein Wunder war. Müde fuhr sich Varus über die Augen.


    "Meine Tochter heißt Arria. Ich möchte, dass du stets gut auf sie acht gibst und ihr zur Hand gehst. Das wird deine primäre Aufgabe sein. Arria ist etwas eigen, was das Verhalten aneren gegenüber angeht. Damit meine ich, dass ihr die Zunge manchmal zu locker sitzt. Es wäre mir lieb, wenn du Sorge dafür tragen könntest, dass sie sich zukünftig etwas beherrschter gibt."

    "Hmm", machte Varus und nickte nachdenklich. Dann erhob er sich und füllte Wasser in zwei Becher, von denen er einen Andraste reichte.
    "Trink erstmal was. Ich möchte, dass du die Leibsklavin meiner Tochter wirst. Ich habe bereits nach ihr schicken lassen. Kannst du ein Instrument spielen?"
    Als Gesellschafterin wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn sie das konnte, dachte er sich, während er sich wieder setzte.