Mit einer wegwischenden Handbewegung unterstrichen fing er an.
"Nene, man hört so Einiges über diese Leute. Sie sind hochnäsig, das ist schonmal der erste Punkt, der mich stutzig machen lässt. Zweitens sind sie egoistisch, was nicht verwunderlich ist, aber man sollte doch ein wenig Solidarität zeigen und nicht nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein, besonders im Militär. Drittens - und das, was mich besonders in Rage bringt - werden die Söhne dieser sogenannten Ureinwohner Roms sogleich nach oben katapultiert, sogar im Militär! Ich kann mir das gar nicht vorstellen, sollen sie doch in die Reiterei geschickt werden, aber doch nicht als Tribun, das ist unerhört! Nenene, das ist völliger Schwachsinn und der Schwachpunkt unserer Legionen. Sie sollen sich hochdienen, sollen auch mal eine Zeit lang mit den Männern in einem Zelt geschlafen haben, sollen auch mal die Klinge an der Haut spüren, verstehen was Schmerz überhaupt ist. Sie sollen getötet haben, bevor sie auf ein Pferd steigen und Befehle zurufen, an welchen das Leben von Hunderten hängt."
Und auch die Legaten, die doch in den meisten Fällen nichts anderes waren als nur die Entwicklung dieser reichen Söhne, konnte er nicht so recht ernst nehmen. Er hatte gelernt nicht mehr zu verlangen, was er sich nicht selbst zumuten konnte, besonders nicht von seinen "Kindern". Ein Legat, der nur Unterricht genoss und noch nie erlebt hat wie es ist unten dem Feind gegenüber zu stehen, diesen würde er niemals höher schätzen, als sich selbst - mochte er auch noch so ein guter Stratege sein.