Beiträge von Caius Furius Helios

    So zögerte Helios nicht lange und trat hinein.


    "Salve. Seid ihr der Duumvir dieser schönen Stadt?"


    Er hoffte nun endlich hier auf Gehör zu stoßen, schließlich müsste dieser Mann ihm behilflich sein.

    Weil Helios ja immer ehrlich war nahm er auch kein Blatt vor dem Mund.
    ;)


    "Aufgrund meiner langen Dienstzeit, welche ich schon als Nauta absolviere. Außerdem sei noch meine Ausbildung in der achaischen Akademie der Kampfkünste zu erwähnen. Auch meine Loyalität zu dir, Nauarchus, stellte ich bereits unter Beweis."


    Noch immer stand er stramm.

    Helios kam gerade von der Hyperion, mit seinem Schiffssack über dem Rücken in die Unterkünfte.
    Schon lange hatte er kein festes Bett mehr, keines, das nicht wackelte.


    Und so richtete er sich wieder einigermaßen heimisch ein und putzte nochmals seine Rüstung, denn sogleich wollte er in die Stadt.
    Und so verließ er die Unterkünfte auch gleich.

    Helios nahm seinen Kopf wieder aus dem Vorhang seiner Hände und blickte ihn überrascht an.


    "Ich heiße Helios, so wie du mich gerade nanntest. Clarus Helios, um genauer zu sein und bei der Classis bin ich schon zu lang."


    Kurz verspürte Helios wieder brechreiz, konnte sich aber noch fassen.


    "Du bist auch Grieche? Bei Zeus, sei willkommen Landsmann! Aber du sprichst von Ärger mit Numidiern? Warum dann Tote, was ist geschehen?"


    Helios guckte überrascht nach vorne und entdeckte einen Optio. Sofort war er mit einem Schwung auf den Beinen und nahm sich ein Seil, spielte damit ein wenig rum um den Anschein zu wahren er würde arbeiten.
    Kurz sah er schelmisch lächelnd zu Agathokles.

    Helios versuchte mit Mühe seinen Schluckauf zu unterdrücken und legte sein Haupt zwischen beide Hände, um es zu stützen.


    "Ich war den ganzen Tag, oder besser gesagt die ganze Nacht in einem..."
    Er wusste nicht wie er es ausdrücken sollte und entschied sich für eine Umspielung.
    "...Etablissement von außergewöhnlicher Art. Und darum habe ich auch nichts weiter erfahren. Doch du weckst meine Neugierde. Was weißt du darüber? Und die andere Frage ist, wie heißt du überhaupt?"


    Helios ging es schlecht und er hoffte nicht erbrechen zu müssen, denn gerade das war nicht gern gesehen. Man hätte ihm sogar die Seekrankheit unterstellen können und des Dienstes verweisen. Der Tod für einen Soldaten wie er es war.

    Helios, der sich gerade hinsetzen wollte lächelte dem Mann zu.


    "Brot, Brot müsste helfen. Oder doch nicht?"


    Helios war verwirrt und sein Kopf schien zu platzen.


    "Da hilft wohl nur über die Rehling zu schauen und abzuwarten bis es vorbei ist."


    Nun setzte sich Helios doch hin und massierte sich langsam die Schläfen.

    Helios verbrachte seinen freien Tag in einem Lupanar. Gut, der Sold hätte für sinnvollere Sachen genutzt werden können, wie einen neuen Dolch Helios hatte schon lange keinen Spass mehr und die See war einzig, zu einsam für ihn.
    Eine hübsche kleine Blonde hatte es ihm angetan und seine volle Aufmerksamkeit erweckt. Doch am nächsten Morgen lag er alleine auf dem Bett voller Kissen und war schon kurz vor dem Erbrechen.
    Die Nacht war wohl nicht ganz alkoholfrei verlaufen und für Helios, welcher den Alkohol nicht gewohnt war, kam es noch schlimmer.


    Mit rasenden Kopfschmerzen und einem Magen, der machte was er wollte, kam er doch am nächsten Morgen zur Hyperion zurück und man segelte los. Die Richtung war die Heimat, der Weg noch lang.

    Auf dem Deck herrschte ausgelassene Stimmung, denn man wusste, dass man den Heimathafen anfahren würde.
    Auch der kleine Zwischenstop in Syracusae war von Vorteil wusste man denn auch, dass frische Vorräte benötigt werden würden.


    Helios hisste mit ein paar anderen Männern das Segel.
    Sie würden endlich nach Misenum fahren und die Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

    In diesen Augenblicken der Arbeit wünschte sich Helios nichts sehnlichster als ein Marinesoldat zu sein und Freigang zu bekommen. Doch als Nauta hatte man mehr Verpflichtungen denen man nachgehen musste.


    Am Pier warteten schon die Kräne zum beladen und Säcke, Kisten und anderes Gut wurde sogleich verladen.
    Die Sonne brannte Helios auf die Haut, doch er verrichtete seine Arbeit gewissenhaft.
    Das Verstauen war an und für sich kein großes Problem, doch fiel eine Kiste aus wundersamen Gründen herunter und die Äpfel kullerten alle hinaus. Nachdem man sie schließlich alle, die noch nicht kaputt waren, einsammeln konnte machte man sich daran die Kiste zu verschließen und wieder aufzuladen.
    Arbeit die getan werden musste und auf hoher See lebensnotwendig war. An das Anlegen von Vorrat dachte Helios nicht als er einige der Äpfel aufsammeln musste, nein, dazu war er zu sehr Soldat und das Allgemeinwohl bedacht.


    Nach langer Arbeit und verstrichener Zeit war nun alles fertig und der Abend brach schon an.

    Die Aufregung des Tages schien nun doch vorbei zu sein und Helios nutzte die freie Zeit zum Verschnaufen. Der Tag war anstrengend und nervenaufreibend.


    Schon lange schoss ihm das Adrenalin nicht mehr durch den Körper, schon lange wohnte er keinem Kampf bei. Noch immer aufgeregt ging Furianus ans Deck, einige Kleinigkeiten waren noch auszubessern. Er nahm sich also einige Nägel und einen Hammer und machte sich auf einige unwichtige aber doch störende Makel auszubessern. Ein paar Bretter waren lose und mussten wieder gefestigt werden und auch die Reling wackelte immens.
    Auch die Corus wurde wieder eingespannt und gefesstigt.
    Ein reges Treiben herrschte doch noch bis in die Nacht auf der Hyperion.
    Und Helios war endlich froh seine Dienstpause nutzen zu dürfen und auszuschlafen. Doch bevor er sich dem Reiche des Morpheus wirdmen konnte putzte er seine Ausrüstung.

    Helios, der mit den anderen Nauta von den Rudern abgelassen hatte, nachdem man sie auf der Enterseite eingeholt hatte, war nun auch an Deck und zückte sein Gladius.


    Die erfahrenen Marinesoldaten liefen so schnell wie möglich über die Corvus und versuchten auf dem anderen Schiff einen Halbkreis zu bilden, um sich mit den Scuti zu schützen. Von hinten kamen immer mehr Soldaten, so dass sich der Halbkreis immer erweiterte.


    Nach einigen Minuten des Kampfes sah der Kapitän des anderen Schiffes die Lage ein und rief seinen Männern zu man solle sich ergeben, der Gegner wäre in Überzahl.
    Unter den strengen Augen der Soldaten wurden die Gladii hingelegt und die ganze Mannschaft lag auf dem Deck. Die Hände wurden mit Leinen zugebunden, außer der des Kapitäns, dieser wurde in aufrechter Haltung dem Nauarchus präsentiert.


    Auch auf dem anderen Schiff sah man erfolg, da es ebenso eingenommen werden konnte.

    Die nautischen Soldaten, sobald sie die Befehle vernahmen, spurteten über Deck, beluden die Palintonen. Kleinere Baumstämme standen als Munition bereit und wurden unter ächzendem Tone herbeigeschaft und eingeladen. Schließlich wurde das Geschütz gespannt und man wartete auf Befehl.
    Gleichzeitig machten anderen Soldaten den Corvus bereit, schnitten die Festigungsseile durch.
    Auch die Harpunen wurden eingeladen und die Seile nochmals überprüft.


    In diesem Augenblick jedoch sauste schon ein Baumstamm vom anderen Schiff ganz knapp an der Hyperion vorbei.
    Eine Schrecksekunde auf Leben und Tod und die Männer hörten nur das zischen der Luft.
    Erleichtert, dass man das Schiff nicht traf, wartete man auf den Befehl.


    Helios war unten, bei den Ruderern und merkte nicht allzu viel davon. Seine Arme schmerzten, doch hatte er beim ersten Angriff der anderen Schiffe gemerkt, dass es ziemlich ernst wurde.
    Seine Beine streckte er vor sich aus und legte sich bei jedem Rudernschlag mit voller Kraft nach hinten und dann wieder in einer kreisenden Bewegung nach vorne. Einige Seesoldaten kamen hinzu, sodass nun zwei Mann an einem Ruder saßen.
    Die Hyperion glitt mit rasanter Geschwindigkeit durch die ruhige See mit dem Ziel das andere Schiff zu entern.

    Nun war die Tarnung auf und davon. Die große Trommel wurde herausgeholt und in einem schnellen Takt geschlagen. Auch Helios nahm seine Hand vom Griff des Gladius und fing an schneller zu rudern.
    Das Ruder war schwer und das Wasser ein hoher Widerstand den man zu bewältigen hatte.
    Einige Seesoldaten liefen sogleich zu den Scipiae an Deck, die Anderen gingen wieder auf ein Knie, nahmen Pfeil und Bogen hervor.
    Doch hielten sie ihre Scuti allzeit beraeit, falls man Bogenschützen auf den anderen Schiffen entdecken würde.


    Die Hyperion war nun in Fahrt, doch die anderen Schiffe hatten einen kleinen Vorsprung. Helios und die Anderen legten sich schon fast in die Ruderbänke rein, die Muskeln taten weh, doch musste man das Schiff aufholen.
    Die beiden Fliehenden schienen nicht schießen zu wollen, sicherten sich lediglich ab.

    Die Schiffe in der Bucht erkannte man nicht auf dem ersten Blick und doch wussten es alle. Durch das Flüstern war es überall hin gedrungen, die Nachricht vom Feinde stand in aller Ohren.
    Das Addrenalin schoss Helios durch den Körper und man holte sogleich die Segel ein, ging ans Ruder.
    Kein Trommelschlag war zu hören, keine laute Stimme sprach.
    Vorsichtig ruderte man im Takt, der leise von einem Optio angezählt wurde. Auf dem Deck saßen die Soldaten der Classis schon auf einem Knie und warteten mit Scuti und Gladii auf den Feind.