Antonia indes lächelt versöhnlich, schiebt sie Aquilius' grummelige Stimmung doch einzig auf die Erwähnung jenes unsäglichen Menschen, der nichts unversucht ließ, in die flavische Familie einzuheiraten.
Der Händler ignorierte die Launen seiner Kunden gänzlich. Zumindest die der männlichen, welche, wie er im Laufe seiner Karriere gelernt hatte, ohnehin bei einem Einkauf nur die Rolle des Kleiderständers spielten. So zückte er, kaum war die Wahl des Stoffes beendet, ein Maßband und begann, unter vielfachem "Entschuldige, Herr." und "Du gestattest doch, Herr.", den Körper Aquilius' auszumessen.
Die Claudia stand lediglich zufrieden daneben und folgte den messenden Handbewegungen mit ihren Augen. Weniger aus Interesse an der Messung, mehr am Ausgemessenen.
"Toga candidata?", reisst dann jedoch das Objekt der Aufmerksamkeit sowohl Antonia als auch Händler aus ihren Tätigkeiten.
"Oh, gewiss, Herr, gewiss. Wenn du dich einen Moment geduldest, ich bin sofort wieder da."
Sprachs und verschwand. Zweifellos würde er kurze Zeit später mit genügend Material zurückkehren, um den gesamten Palatin in eine Toga candidata einzuhüllen.
"Du möchtest in die Politik?"
Mit einer Mischung aus Ver- und Bewunderung sieht die Patrizierin ihren Begleiter an. "Ich hätte nicht gedacht, dass du der Typ für solche Dinge bist."
Sie selbst hatte der Politik nie etwas abgewinnen können und verstand nicht recht, wie man sich dafür interessieren konnte. Nichtsdestotrotz war sie Patrizierin aus altem Hause und sah es daher als Pflicht und höchste Ehre für einen Römer, im Senat zu sitzen. Solange sie selbst nicht dort sitzen musste.