Beiträge von Claudia Antonia

    Das Kompliment erwidert sie mit einem Lächeln. Warum konnte Gracchus nicht mehr wie Aquilius sein? Sie war sich zwar nicht sicher, ob er das alles ernst meinte, doch es klang zumindest danach.


    Auf der Suche nach einer möglichst diplomatischen Antwort dreht Antonia nachdenklich eine Olive zwischen ihren Fingern. Prüfend wirft sie ihrem Verlobten einen kurzen Blick zu, doch da er keine Anstalten macht zu Antworten, nimmt sie dies wieder selbst in die Hand.
    Einer Tätigkeit im Cultus Deorum würde in der Tat nichts entgegen stehen.
    Wieder fälltl ihr Blick auf Gracchus. Sogar die Andeutung eines Lächelns ist zu erkennen.
    Allerdings sollte ich wohl zunächst meinen Aufgaben als Ehefrau nachkommen.
    Die ehelichen Pflichten zu erfüllen erscheint ihr an dieser Stelle gar nicht so schwer, sah Gracchus doch ziemlich gut aus. Nur die Dinge außerhalb des Schlafzimmers bereiten der Claudierin Kopfzerbrechen.

    Ein wenig ärgert es sie, dass ihr Verlobter für sie spricht, war sie doch durchaus im Stande, selbst zu antworten. An dergleichen Dinge würde sie sich wohl in Zukunft auch noch gewöhnen müssen, also lässt sie sich nichts anmerken und nickt zustimmend.
    In der Tat, ich habe bisher nicht gearbeitet und werde es wohl auch in Zukunft nicht tun. Allein die Vorstellung, dass ich vielleicht als Scriba in einem muffigen Officium sitze.. nein.
    Wenn auch die Aussicht auf eine Tätigkeit außer Hauses ihr in Hinblick auf die - zweifelsohne sehr 'harmonische' - Zukunft an Gracchus´ Seite sehr verlockend erscheint. Jeden Tag einkaufen zu gehen wäre auf Dauer wohl auch keine Lösung. Nunja, irgend etwas würde sich sicher finden.

    Lächelnd schüttelt die Claudierin auf die Frage nach der Unterbrechung hin den Kopf.
    Nichts Wichtiges.
    Hierbei trifft ihr Blick kurz auf Gracchus. Nunja, zumindest nichts, was sich nicht auf später verschieben ließ.
    Eine imaginäre Fluse von ihrer Tunika streichend wendet sie sich jedoch umgehend wieder Aquilius zu.
    Sag, wie lange bist du schon in der urbs aeterna und was hat dich hergeführt?
    In der Hoffnung, nicht allzu neugierig zu erscheinen nimmt sie einen weiteren Schluck aus ihrem Weinbecher.

    Äußerlich gefasst, innerlich brodelnd wie ein Vulkan, misst sie ihren Verlobten mit kühlem Blick. Wie konnte er es wagen? Nun gut, er wollte Krieg, den sollte er haben.
    Doch noch ehe sie etwas erwidern kann, betritt ein weiterer Flavius das Triclinium. Eine glückliche Fügung des Schicksals, wie es ihr scheint. Schweren Herzen schluckt sie den Ärger vorerst hinunter. Mit Gracchus würde sie noch genug streiten können, kein Zweifel.
    Salve., begrüßt sie also den Neuankömmling und sieht zu ihrem Zukünftigen, der die Frage nach der Identität des Herrn klären durfte.
    Manius, willst du uns nicht vorstellen?
    Ein zuckersüßes Lächeln, das nichts vom vorherigen Disput erahnen lässt, erscheint hierbei wie von selbst.

    Bei allen Göttern, wann würde dieses Gespräch endlich zu Ende sein? Konnte, oder wollte er sie einfach nicht verstehen?
    Frustriert presst Antonia die Kiefer zusammen.
    Ich sprach nicht von plebejischen Senatoren. Diese bilden selbstverständlich eine Ausnahme. Doch einige Mitglieder deiner Gens sind ja bekannt dafür, sich mit dem gemeinen Volk anzufreunden. Eine solche Person einzuladen fände ich.. unpassend.
    Eine wegwerfende Handgeste folgt, womit für die Claudierin dieses Thema nun vom Tisch war.
    Nein, niemand sonst.
    Nachdenklich sieht sie ihren Zukünftigen an. Würde das nun ewig so weitergehen? Sie konnte nur hoffen, dass er dann so oft wie möglich ausgehen würde. Alles war besser, als täglich diese höflichen Streitereien.

    Wenn er in ihrer Ehe ebenfalls dauernd wiedersprechen würde, würde Antonia wohl lernen müssen, nicht mehr zuzuhören. Das war ja nicht auszuhalten.
    Doch sie kann ein Augenrollen zurückhalten und entschließt sich für eine diplomatische Antwort.
    Die Ausnahme beträfe eine komplette Familie, aber du kennst dich da sicher besser aus.
    Immerhin, je schneller sie zustimmte, desto schneller konnte sie all das hinter sich bringen und wieder nach Hause zurückkehren.
    Weitere Gäste? Demnach ziehst du es in Erwägung.. , ein Hauch von Ekel schleicht sich in ihren Gesichtsausdruck, Plebejer einzuladen?

    September also. Gut, genau genommen hatten sie nicht festgelegt, September welchen Jahres.
    Dieser Gedanke treibt Antonia ein schelmisches Grinsen ins Gesicht, welches jedoch umgehend von der beherrschten Miene verbannt wird.
    Ich denke, die Claudier werden bei dieser Feier rar gesät sein., erklärt sie mit bedauerndem Unterton in der Stimme. Wie war die Gens in den letzten Jahren doch geschrumpft. Es war eine Schande.
    Meine beiden Brüder vermutlich. Wobei mein Adoptivbruder Iulianus allerdings Pontifex von Germanien ist und ich nicht weiß, inwieweit sein Amt ihn dort halten wird. Meine beiden Vettern Vesuvianus und Vitulus dürften da sein. Bei meinem Onkel Marcellus bin ich nicht sicher. Und mein Vater.. nunja. Er wohl eher nicht.
    Trotz aller Differenzen, die sie zeitlebens mit ihrem Vater hatte, wäre sie doch froh gewesen, wenn er ihr am Tage ihrer Hochzeit beistehen könnte. Doch dies scheint nun unmöglich.
    Was die anderen Gäste angeht, sollten wohl die Senatoren und Patrizier auf jeden Fall eingeladen werden.
    Kurz hält sie inne und richtet den Blick prüfend auf Gracchus.
    Allerdings, mit einer Ausnahme vielleicht.

    Einen Moment lang ist Antonia versucht, sich an ihrem Wein zu verschlucken und zu ersticken, doch in grenzenloser patrizischer Würde unterlässt sie selbiges.
    Oh.. nein, nein.. ich.. , beginnt sie schnell. Du hast mich missverstanden.. ich meinte frühestens.. also.. nur auf keinen Fall im Ju.. nunja, spielt keine Rolle.
    Allein für dieses Gestammel verflucht sich die Claudierin nun in Gedanken. Wie konnte man sich nur so aus der Fassung bringen lassen?
    Stumm senkt sie erneut den Blick und lässt sich die Termine durch den Kopf gehen. September klingt in ihren Ohren noch am Besten, schlicht und einfach, weil er noch in einiger Ferne liegt. Doch vor den Ludi? Um dann die gesamten Festtage mit ihrem 'Gatten' verbringen zu müssen? Nein, eher nicht.
    Ich denke, es würde sich anbieten, erst nach den Ludi zu heiraten.
    Auf das wieso, weshalb, warum geht sie nicht näher ein und verspeist stattdessen ein gekochtes Fasanenei.


    Tatsächlich?, erwidert sie auf Gracchus letzten Satz mit scheinbar freudigem Lächeln. Das freut mich sehr für dich. Gratuliere. Nun, dann sollte dem in der Tat nichts im Wege stehen.

    Warum nur musste er sie die Ganze Zeit so anstieren? Bis zur Hochzeitsnacht würde er ja wohl noch warten können, auch wenn man von Mitgliedern seines Hauses schon anderes gehört hatte.
    Um dem Blick ihres Verlobten zu entgehen und ein wenig Zeit zum Nachdenken zu haben, greift Antonia schließlich zu einer der Leckereien auf dem Tisch.
    Nun, dann kommt wohl frühestens der Augustus in Frage.
    Und selbst das scheint ihr noch zu früh, hat sie doch, seit sie mit dem Flavier verlobt worden war, kaum ein Wort mit ihm gesprochen.
    Nachdenklich sieht sie nach einiger Zeit wieder auf.
    Ich bin sicher, du hast bereits mit meinem Vater und meinem Pater Gentis darüber gesprochen, aber.. welche Art der Eheschließung schwebt dir eigentlich vor? Bei einer Confarreatio müssten wir ja beispielsweise noch den Flamen Dialis hinzuziehen.


    Der Pontifex Maximus. Bei der Erwähnung des Kaisers huscht ein Schatten über das bisher beherrschte Gesicht der Claudia. Noch immer wurmt es sie, dass kein Mitglied des Kaiserhauses bei der Verlobungsfeier zweier Gentes Maiores, die die Claudier und Flavier nun einmal waren, anwesend war. Bei der Verlobung mit einer Tiberia hingegen, war die Augusta erschienen. Sie verkneift sich jedoch einen Kommentar hierzu und lässt stattdessen ihren 'Snack' verschwinden.

    Sicher, es wird Zeit.
    Wie beiläufig greift sie zur ihrem Weinbecher und nimmt einen Schluck, damit man die kurz erscheinende, widerwillige Miene, die der Patrizierin unwillkürlich ins Gesicht tritt, nicht sieht.
    Ein wenig erstaunt ist sie doch, ob der Ausgefallenheit der Speisen. Angesichts des eher "familiären" Anlasses, aus dem sie hier ist, scheint es ihr sogar ein wenig zu viel des Guten. Auf diese Art würde ihre Mitgift wohl schnell verschwinden.
    Zumindest schienen die Flavier nicht von den allgemeinen Geldsorgen der alten patrizischen Gentes betroffen zu sein. Ein Punkt, der Antonia wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubert und so stellt sie ihren Becher zurück auf den Tisch.
    Zunächst sollten wir uns wohl um den Termin Gedanken machen.

    Das übliche nichts- und doch allessagende Lächeln im Gesicht betritt Antonia das Triclinium.
    Ihr Haar hat sie zu einem schlichten Knoten gerafft, den Körper hingegen in die seidene Tunika, die ihr Verlobter ihr vor einiger Zeit schenkte, gehüllt.
    Salve, Manius., sagt sie schlicht zur Begrüßung und setzt sich. Du glaubst nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, von dir zu hören.
    Klang das nun sehr unglaubwürdig? Sie war sich nicht sicher, daher sprach sie eilig weiter.
    "Du willst mit mir über unsere Zukunft reden?"

    Der Weg von der Villa Claudia zur Villa Flavia war glücklicherweise nicht allzu lang und so erreicht Antonia nach kurzem Fußmarsch (der Sänftenträger) ihr Ziel.
    Einer der Sklaven geht zur Porta und klopft schließlich an. :]

    Fachmännisch entfernt Antonia gerade eine Fluse vom Huhn...Hut ihres Merkur, als ein junger Sklave ihr einen Brief bringt.
    Mit einem unwirschen Handwink schickt sie den Haushaltsgegenstand wieder hinaus, als ihr Blick auf den Absender fällt. In diesem Fall scheint es ihr am Besten, sich erst einmal zu setzen.
    Schnell sind die wenigen Zeilen überflogen. Nun wurde es also ernst. Wie gern hätte sie ihren Vater, oder ihren Pater Gentis zu diesem Treffen geschickt, doch keiner der beiden war hier. Somit blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als es selbst zu tun.
    Oh ihr Götter..., seufzt sie leise.
    Doch schon kurze Zeit später übernimmt die Pragmatikerin in der Claudierin die Führung. Ihr Verlobter war schließlich nicht irgendein Patrizier einer Gens Minor, sondern ein echter Flavier. Und früher oder später würde diese Heirat stattfinden müssen, also wozu es noch länger hinauszögern?
    Eine Sklavin, die ihr beim Zurechtmachen hilft, ist schnell gerufen und so macht sich Antonia geraume Zeit später in einer Sänfte auf den Weg zur Villa Flavia.

    Typisch. Typisch. Immer wenn dieser verdammte Ianitor krank im Bett lag fühlte sich außer ihm, einem der ältesten Sklaven im Hause, niemand dazu verpflichtet, zur Türe zu gehen und zu öffnen.
    "Jaja.. ", brummt er auf halbem Wege und öffnet schließlich die Tür.
    "Salve. Womit kann ich dienen?"

    Sim-Off:

    Auch wenn mich immer alle vergessen zu erwähnen, ich wohn auch noch hier 8)


    Müde, vor allem aber ernüchtert, kehrt Antonia von der Hochzeit Hungaricus´ und Livias zurück. Ein schönes Fest, keine Frage.
    Doch viel zu sehr hat sie diese Feier an die eigene bevorstehende Hochzeit erinnert. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken, allein beim Gedanken daran.
    Seufzend streift ihr Blick "ihren" Merkur. Auch er ruft in ihr zunehmend die Erinnerung an Gracchus wach, der ihr die Statue zur Verlobung geschenkt hatte.
    Ein unwilliges Schnauben folgt, ehe sie sich an ihren Frisiertisch setzt und einer Sklavin mit einem Wink bedeutet, ihr die Frisur zu richten. Und einmal mehr ruft sie sich die eindeutigen Vorteile der Verbindung mit einem Flavier ins Gedächtnis, wodurch ihre Laune zumindest ein wenig gebessert wird. :]