Mein Blick folgte für einige Momente lang ihren schlanken Fingern, die über den zarten Stoff ihrer Tunika gestrichen waren, als wollte sie sich mit dieser nachlässigen Geste selbst liebkosen - den Gedanken daran verbannte ich allerdings in die tiefsten Tiefen meines Inneren, vorerst. Sonst würde ich sie noch irgendwann ausgesprochen hungrig anglotzen, und das war nicht ganz der Sinn dieses Abendessens. Ich warf einen kurzen Blick auf Gracchus und kehrte dann mit meiner Aufmerksamkeit wieder zu Claudia Antonia zurück.
"Ich befinde mich erst seit einigen Tagen wieder hier, denn die letzten Jahre habe ich in Athen nach dem Wunsch meines Vaters die Rhetoren und Philosophen studiert. Inzwischen bindet mich sein Wunsch allerdings nicht mehr, und ich möchte dem Ruf folgen, den ich sehr viel mehr verspüre als jenen auf die rostra - dem Ruf des Mars, in seinen Dienst zu treten und eines Tages als sein Priester zu opfern." Ich ließ mir von einem der bedienenden Sklaven einen Weinbecher reichen und hob ihn beiden zuprostend an, bevor ich einen Schluck daraus nahm. "Gehst Du hier in Rom einer Tätigkeit nach, Claudia Antonia?"