Beiträge von Publius Decimus Flaccus

    Ich trank einen Schluck und fing dann an:
    "Also ... zum Einen sollten wir festlegen wann der Markt stattfindet und was dann verkauft wird. Als Datum schlage ich die Iden vor. Genauer gesagt den ANTE DIEM VI ID MAR DCCCLVI A.U.C. (10.3.2006/103 n.Chr.). Und verkauft werden sollten Trauben, Landwein in Kannen, Landwein in Amphoren, Falerner und Honigwein. Oder?"


    edit: + Falerner

    Als ich vom Vestibulum kommend das Atrium betrat, entfuhr mir ein kurzes und leises "Ahhh.". Das war aber voll hier. Und alle waren zu Mercators Bestattung gekommen. Den Leichnahm musste Martinus irgendwo in der Casa untergebracht haben. Noch unbemerkt schaute ich wer alles da war. "Iulia, Lucilla, Balbus..." Moment! Balbus? Was machte der Regionarius hier? "Magnus, Meridius, Martinus, Mattiacus." Ich umarmte zuerst freundlich meinen Cousin den Praefectus Alae, den ich schon recht lange nicht mehr gesehen hatte. Genaugenommen schon seit einigen Jahren nicht mehr. Martinus nickte ich kurz zu, ihn hatte ich schon in der Curia gesehen. Auch Mattiacus begrüßte ich freundlich, doch ein gewisser Ernst lag immer in meiner Stimme. Ich nickte Balbus und Iulia nur kurz zu und ging dann zu Lucilla. "Salve, Schwester. Es ist schrecklich..." Dann schaute ich mich um. Meridius war mit Iulia beschäftigt, mit ihm würde er später reden können. Also zog er sich erstmal etwas zurück und verarbeitete nochmal die Nachricht, wozu er den ganzen Tag keine Zeit gehabt hatte.

    Als Flaccus die Casa erreicht, bemerkt er mit Erstaunen die vielen Soldaten. War ein Schwerverbrecher im Haus? Nö, die Praetorianer waren nicht da. So schlimm konnte es nicht sein, aber wieso kamen zwei Turmae von der IX. und der Ala hier an? Ach genau, Magnus und Meridius. Ich grinste kurz, das Grinsen verschwand aber wieder, als ich an den Grund zum Kommen der beiden dachte. Mit ernster Mine grüßte ich kurz die Soldaten und betrat dann die Casa.

    Flaccus war nicht kalt, schließlich schneite es hier nicht so wild wie in Germanien. Da musste er wieder an Meridius denken und fragte sich, ob er auch schon die Nachricht von Mercator's Tod bekommen hatte.
    "Ja, in Achaia, genauer in Athenae habe ich auch mein Studium gemacht. Das ist aber schon eine Weile her. In Griechenland kann man sich immer noch am besten bilden." Er fasste sich ans Kinn. "Astrologie, Soso." In Gedanken schweifte er ab zu seiner eigenen Studienzeit und wenige Jahre danach zu seiner Reise durch das Imperium. "Ich bin seit dem Herbst wieder in meiner Heimatstadt, Tarraco. Ich habe eines der letzten Schiff genommen, das mich von Alexandria nach Tarraco brachte. Danach wäre wegen dem Winteranfang keines mehr gefahren." In Gedanken sah er noch die Bilder aus Alexandria, Sparta, Athenae, Antiochia, Damascus, Pergamun, Rhodos und Creta vor sich.

    Flaccus musste grinsen und lächelte sie dann wieder an:"Na, dann." Wahrscheinlich kannte sie selber den Weg nicht. 8o Also ging ich los in Richtung der Casa Mantinia. Aber dafür mussten wir genau in die andere Richtung laufen. Sabina kannte den Weg wohl wirklich nicht.
    "Bist du schon lange in Tarraco, Sab...?" Er stockte. "Ich darf dich doch Sabina nennen, oder? Nenn mich einfach Publius."

    "Ach, komm. Er gibt sich selber als einer aus und ihn stört es nicht im geringsten so einen Ruf zu haben. Wenn du mich jetzt nicht mehr sehen willst dann geh." Irgendwie erwartete er jetzt von ihr, dass sie ihn einfach stehen ließ und er wieder normal weitergehen konnte. Er wusste aber nicht, was sie machen würde. Er schaute sie weiterhin an.

    Wieso schaute sie ihm auf die Hände? Er wusste nicht was daran so intressant sein sollte. Waren sie so schön? "Joa, ich bin ja selbst ein bisschen für die Sicherheit der Stadt verantwortlich. Auch wenn eigentlich die ganze Verantwortung für sie Sicherheit bei meinem Vorgesetzten, dem Regionarius, liegt." Tochter von Agrippa? Oha, das war ja was ganz großes. Da wäre es bestimmt nicht gut, wenn sie entführt werden würde. "Dann solltest du noch vorsichtiger sein. Dein Vater ist ein reicher Mann. Es würde einem Entführer viel einbringen ihn zu erpressen. ;) Wer weiß nicht wo die Casa des größten Säufers in Tarraco liegt?"

    Flaccus betrachtete weiterhin lächelnd wie sie rot anlief. Dann schaute er etwas verdattert. Was sollte er jetzt antworten? Hm, in seiner Umhängetasche waren jede Menge Dokumente, die zeigten, dass er kein Gauner war, aber auch die könnten theoretisch gefälscht sein. "Keine Ahnung, Ich sage es dir. :D Die Decima waren immer ehrliche Bürger." Ich zeigte ihr meinen Siegelring, auf dem das Genswappen der Decima eingraviert war. Das war der Beweis dafür, dass mein Name seine Richtigkeit hatte.

    Doch etwas ängstlich das kleine Ding. Wieso hob es gleich schützend die Hände? Flaccus schaute kurz etwas verwirrt und sah dann wieder die junge Frau an."Joa, der Himmel ist schön, wenn nur so wenige Wolken am Himmel sind." Flaccus musterte die Frau kurz und schaute dann ebenfalls gen Himmel. Flaccus lächelte jetzt auch. "Ja, es gibt sie überall, deswegen musst du ja aufpassen. ;)" Flaccus warf einen kurzen Blick auf das Forum und auf die Seitenstraßen. "Nur außerhalb des Forums in den Seitenstraßen können überall Gauner lauern." Er richtete seinen Blick auf Sabina. "Ich bin übrigens Publius Decimus Flaccus, und Du? Soll ich dich in dein zu Hause begleiten? Ich will nicht, dass so eine schöne Frau vielleicht überfallen wird." ;)

    Da die Herrin nicht aufmachte oder ein Lebenszeichen von sich gab, machte sich der Sklave wieder auf den Weg zur Porta


    Später kehrte er wieder zurück und trat nach dem Klopfen ein, den Blick zu Boden gerichtet. Etwas schüchtern sagte er:
    "Verzeiht die Störung, Herrin. Aber im Atrium waren ein gewisser Lucius Decimus Martinus sowie der Regionarius Flavius Prudentius Balbus."
    Da er dabei nur auf seine Füße schaute, sah er nicht ob die Herrin wirklich da war. ?(

    "Der zweite Bericht..."
    Da fand der Regionarius es schon selber heraus.
    Flaccus beobachtete den Regionarius. Er schien hoffentlich zufrieden zu sein. :]
    "Danke, Regionarius."
    Er schenkte sich einen Becher Wein ein und trank einen Schluck daraus. Jetzt war die Dienstzeit fast zu Ende. Da war es nicht schlimm betrunken zu sein. =)

    Flaccus war in Gedanken versunken und schlenderte weiter über das fast menschenleere Forum. Er merkte nicht, dass er geradewegs auf eine verträumte junge Frau zuging. Erst wenige Schritte vor ihr, sah er sie, wie sie gen Himmel schaute. Der fast gegen sie gestoßene Flaccus schaute etwas verdutzt, dass diese junge Frau sich zu dieser Zeit noch alleine bewegte. Immerhin würde es gleich dunkel werden. Und in Tarraco gab es einiges an Gesindel, das nachts in den dunklen Gassen herumlief.
    "Oh, Salve. Was machst du so spät noch hier, schöne Frau?" fragte er die junge Frau. Dann grinste er. "Weißt du nicht, dass es hier auch Kriminelle gibt? Es ist nicht gut so alleine herumzulaufen, wenn es dunkel wird."

    Flaccus selber brachte die beiden Berichte vorbei. Er klopfte an das Officium und als er herein gebeten wurde sagte er, während er zwei Pergamente auf den Tisch des Regionarius legte: "Der Bericht über die Vigiles Carthaginis Novae und einer über die entflohene Sklavin Miriam."



    VIGILES CARTHAGINIS NOVAE


    Gründer :
    Magister Scriniorum LVCIVS DIDIVS CRASSVS
    Duumvir Carthaginis Novae MARCVS MANTINIVS GRATIANVS
    Libertus Gentis Didiae Sevycii BOLGRIVS


    Gründungsort :
    Carthago Nova, Regio Hispania Tarraconis


    Leiter der Vigiles Carthaginis Novae:
    Libertus Gentis Didiae Sevycii BOLGRIVS


    Mitglieder : Freiwillige Bürger der Stadt Carthago Nova, Namen nicht bekannt.


    Libertus BOLGRIVS :
    Ehemaliger Sklave der DIDIA (ehm. Flavia) FAVSTA, später in den Besitz ihres Mannes GAIVS DIDIVS SEVYCIVS, Comes Regio Hispania Tarraconis, übergegangen. Dieser ließ BOLGRIVS während der Saturnalien, Anno 349, frei. Im Februarius, Anno 350, gründete er zusammen mit dem Magister Scriniorum, der sehr viel Zeit noch in seiner Heimatstadt Carthago Nova verbringt und dort auch viel noch plant und arbeitet, LVCIVS DIDIVS CRASSVS und dem neugewählten Duumvir Carthaginis Novae MARVS MANTINIVS GRATIANVS die VIGILES CARTHAGINIS NOVAE. Für selbige wurde auch durch einen Aushang öffentlich in Carthago Nova geworben.


    Auffälliges Verhalten der Vigiles der Stadt Carthago Nova ist ebenfalls bekannt. Sie beschützten die Casa des ehrenwerten Didius Sevycius vor einem Beamten der Stadt Tarraco mit gleich vier Männern und ihrem Anführer. Anscheinend streiften sie während dieser zeit nicht durch die Straßen und hielten nach Gefahren Ausschau, sondern hielten es für wichtiger die Casa des Patrons des Anführers zu beschützen. Und wie gesagt vor einem Beamten, der eine entflohene Sklavin aus der Casa holen will.


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    ANTE DIEM IV NON MAR DCCCLVI A.U.C. (4.3.2006/103 n.Chr.)





    MIRIAM, ENTFLOHENE SKLAVIN DES PRAEFECTVS VEHICVLORUM TITVS PETRONIVS VARVS


    Miriam, eine Sklavin des Titus Petronius Varus, Praefectus Vehiculorum Hispania, entfloh in der Nacht des ANTE DIEM VII ID FEB DCCCLVI A.U.C. (7.2.2006/103 n.Chr.) auf den ANTE DIEM VI ID FEB DCCCLVI A.U.C. (8.2.2006/103 n.Chr.). Laut Vermutungen, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach bestätigen, wurde die entflohene Sklavin in den dunklen Gassen in der Nähe des Hafens von Tarraco von dem zwielichten Händler Minos Hanno, der aus sehr zweifelhaften Quellen seine Waren nimmt und zu der Zeit zwischen Carthago Nova und Tarraco pendelte, aufgegriffen. Dieser schleppte sie auf sein Schiff.


    Anmerkung: Der Hafenverwaltung von Tarraco nach begab sich auch der Magister Scriniorum Lucius Didius Crassus mehrmals an Bord der „Stern von Heraklion“ (Schiff von Minos Hanno, derzeit nicht in Hispania Tarraconis aufzufinden.) und fuhr so nach Carthago Nova oder andersherum.



    Auf diesem Wege gelangte Miriam nach Carthago Nova. Dort gelang es ihr vom Schiff des Minos Hanno zu fliehen. Dort wurde sie völlig erschöpft von einem Sklaven, Cato, Sklave des Quintus Tiberius Vitamalcus, gefunden und mit in die Casa Didia Sevycius genommen. Dort verliebte er sich Hals über Kopf in sie. Der Magistratus Publius Decimus Flaccus vermutete soweit und stattete der Casa Didia Sevycius einen Besuch ab. Davor hatte der Magistratus allerdings noch ein kurzes Gespräch mit dem Kapitän der „Stern von Heraklion“ Minos Hanno, dessen Männer doch schnell handgreiflich zu werden drohten. Daraufhin verließ der Magistratus wieder das Schiff.
    Der Sklave, der Miriam mitgenommen hatte, viel auf, da er sich strikt weigerte den Magistratus einzulassen. Daraufhin wurde ich, Magistratus Flaccus, noch misstrauischer und kam einige Stunden später wieder. Dann war eine der Herrn von Cato in der Casa und ich sprach mit dem Comes Regionis Hispaniae Tarraconis Gaius Didius Sevycius. Dieser gestattete mir mich in der Casa umzusehen. Begleitet von dem Sklaven Cato suchte ich auch in den Sklavenunterkünften. Dann kam plötzlich der unfreundliche Anführer der Vigiles Carthaginis Novae Bolgrius und schlug einen der beiden Begleiter von mir bewusstlos, nachdem dieser Bolgrius etwas unsanft bei Seite geschoben hatte. Danach wurde auch Bolgrius zu Boden geworfen und dann kam Lucius Didius Crassus hinzu. Auch Marcus Mantinius Gratianus war anwesend. Dieser hielt sich aber eher im Hintergrund. Crassus regte sich ziemlich auf und sagte, dass Bolgrius einen triftigen Grund gehabt hätte einen meiner beiden Begleiter niederzuschlagen. Danach sagte er mir ich solle ein Gästezimmer beziehen und am nächsten Tag weitersuchen. Den Sklaven Cato rief er ins Tablinum.
    Später wurde ich ebenfalls ins Tablinum von Cato gerufen. Cato zog sich jedoch gleich wieder zurück. Crassus sagte mir, dass Cato die Sklavin anscheinend doch in seiner Casa versteckt hielt, er wollte sie mir aber nicht ausliefern. Ich protestierte, dann mischte sich die ebenfalls anwesende Verlobte des Crassus und Magistrata Carthaginis Novae Flavia Calpurnia an. Sie sagte, Crassus würde versuchen dem Petronius die Sklavin abzukaufen. Nach der kurzen Diskussion verließ auch ich die Casa und brach wieder nach Tarraco auf.


    In Tarraco begab ich mich zur Casa Petronia. Dort wollte ich mit Petronius Varus reden. Ich wurde in das Triclinium gebeten. Dort sprach ich mit Petronius Varus. Nach einer kurzen Unterhalten mit Petronia Marcia, traf dann auch der erst kürzlich aus Rom eingetroffene Petronius Varus ein. Ich berichtete ihm kurz von den Vorfällen in der Casa Didia und er blieb allerdings bei seiner definitiven Meinung die Sklavin nicht verkaufen zu wollen. Nach dieser für Crassus erfolglosen Diskussion mit Varus, verließ ich wieder die Casa.


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    ANTE DIEM IV NON MAR DCCCLVI A.U.C. (4.3.2006/103 n.Chr.)