Beiträge von Titus Tranquillus

    Endlich gelangte man in Gefilde, die Titus schon eher behagten, auch wenn der Sklave sichtlich deutlich mehr wert war als schlappe eintausend und ein paar Zerdrückte.


    Nicht nur der Aelier wirkte indes überrascht ob des Alters. Titus beäugte den Sklaven schräg von der Seite. Eindeutig! Der sah älter aus als dreiungszwanzig! "Bürschchen, wenn du lügst, schneide ich dir die Zunge heraus", knurrte er dem Lybier so leise zu, dass nur er es würde hören können. Laut aber rief er: "Ihr habt es gehört, jung und gestählt ist der servus, und locker sein Gewicht in Gold wert!"


    Triumphierend nahm er das nächste Gebot an. "Eintausendneunhundert bietet der Herr gleich hier vorn! Höre ich mehr? Eintausendneunhundert zum Ersten! Eintausendneunhundert zum Zweiteeeeeen....." Titus hob die Brauen und rieb sich die Hände. Er liebte den Nervenkitzel...

    Dem guten Titus gefiel das Verhalten des Sklaven so gut, dass er bereits überlegt hatte, ihn selbst zu behalten. Nach längerem Grübeln aber hatte er doch die hübsche Kira behalten und diese Entscheidung bisher nicht bereut. Er strich sich durch den Bart und dachte an die letzte Nacht, als das erste Gebot erfolgte, dicht gefolgt von einem zweiten und dritten.


    "Siebenhundert!" rief er und deutete auf den etwas kränklich wirkenden Mann auf der rechten Seite. "Dieser Kerl ist sehr viel mehr wert, meine Damen, meine Herren! Schaut ihn euch an, ist er nicht ein Prachtexemplar eines Lybiers? Micipsa nennt man ihn in der Sprache seines Volkes - das bedeutet treu, fleißig und tüchtig!" log Titus und nickte. Er hatte keine Ahnung, was 'Micipsa' bedeutete, aber es war ihm auch absolut egal. Hauptsache, der Kerl verkaufte sich gut. Für siebenhundert gingen sogar alte Greise über die Bühne, da würde er für diesen da doch mehr bekommen! Zum Zeichen, dass er weder wild noch fluchtgefährdet war, hatte man ihm die Ketten erspart, und der Dunkelhäutige stand praktisch ungebunden auf dem Holzpodest.


    "Höre ich mehr?" fragte Titus Tranquillus und formte einen Trichter um sein Ohr, welches er dem Publikum zudrehte.

    Titus Tranquillus stemmte die Arme in die Seiten und sog den Duft der Stadt ein. Die Brise trug ihm eine Mischung aus süßlichem Verfallsgeruch, Fäkalienodeur, Schweiß und Kräutern von den Tempeln her entgegen. Wie hatte er Rom vermisst! Zu lange hatte er sich in Ägypten aufgehalten und wieder und wieder mit den ansässigen Halsabschneidern verhandelt. Zu guter Letzt nannte er achtzig neue Sklaven sein eigen. Er päppelte sie auf, wo es nötig war, ohne sich jedoch jemals selbst die Finger schmutzig zu machen, versteht sich. Und dann traten sie die Reise übers Meer nach Italien an. Mit der Entfernung nach Rom verringerte sich auch die Zahl der Sklaven, die den bereisten und bekannten Händler begleiteten. In Baiae wurde er gut ein Drittel los, in Tibur nochmals eine Hand voll. Und nun hatten seine Handlanger das Podest in Rom aufgebaut. Gut vierzig Sklaven standen zum Verkauf, darunter vollbusige Nubiereinnen, starke Lybier, schlaue Ägypter, knabenhafte Griechen und noch so allerlei.


    Der Sklavenhändler blickte auf seine Wachstafel herunter. Kaum war die stumme Nubierin vom Podest herunter, brachte man den lybischen Sklaven, den sein Volk Micipsa nannte. Was auch immer dies bedeuten mochte. Titus studierte das Täfelchen und klappte es alsdann zu. Zum siebten Mal an diesem Tag erklomm er die Stufen der hölzernen Bühne.


    "Quiriten! Ihr Römer und Römerinnen! Tretet näher, beschaut euch meine Ware! Zum Verkauf steht dieser dunkelhäutige Lybier! Er stammt aus der Gegen um Leptis Magna. Schaut ihn euch gut an! So kräftig seine Statur auch ist, er hat auch etwas im Köpfchen!" Titus Tranquillus grinste schelmisch über das bärtige Gesicht. "Lesen kann er, schreiben kann er, Geschäfte abwickeln und natürlich tüchtig zupacken kann er", pries Titus seine Ware an und lief gemächlich auf dem knarrenden Holz auf und ab. "Ob ihr einen Aufpasser sucht für euer Weib, ob ihr, Weiber, einen kräftigen Liebhaber sucht, oder ob es einfach ein Sklave sein soll, der gehorsam tut, was ihr verlangt - mit diesem Kerl seid ihr gut bedient! Das Startgebot, verehrte Römer, beträgt schlappe fünfhundert Sesterzen!"



    Sim-Off:

    Auktion geht bis Freitag, 19:30:00 Uhr

    *muahahahaaar*...Freischfleisch! :] 8)


    Schön schön, wie ich sehe, bist du bereits freigeschaltet. Dann sende mir doch bitte eine PN, die deine wichtigsten Daten erhält. Etwas zur Vorgeschichte, zum Wesen der ID, besondere Fähigkeiten, Aussehen, Vorzüge, Nachteile - so in der Art. :)

    Rege Interesse schien heute nicht der Fall zu sein. Titus beendete die Auktion leicht enttäuscht. Zweitausendzweihundert...naja, besser als nichts. "Zum Erste, Zweiten und Dritten! Verkauft an den Magistrat!" Verkündete Titus und wies auf den Aurelier. Schon kam ein Sklave nach vorn. Titus bedeutete Starcus bereits, die Sklavin loszumachen. "Salve! Dein Herr hat Geschmack! Mit dieser exzellenten Sklavin wird er viel Freude haben. Ich nehme an, ich soll sie liefern oder willst du sie gleich minehmen? Wünscht ihr eine Brandmarkung? Wäre kostenlos."

    Während die Handlanger des Titus die Sklavin weitestgehend in Schach hielten, kümmerte er sich um die Fragen und Gebote, die nach und nach eingingen. Dem ersten, bärtigen Sklaven antwortete er: "Oh, sie hat durchaus einige Erfahrung! Es wäre kein Fehlkauf, da sie außer ihrem grünen Daumen noch zahlreiche andere Fähigkeiten besitzt!" behauptete Titus und meinte mit Erfahrung, dass ja wohl jeder eine Blume gießen konnte. Starcus sorgte dafür, dass die Sklavin erst gar nicht auf die Idee kommen würde, dem zu widersprechen. "Und sie kann selbstverfreilich auch musizieren, ebenso kann sie lesen, schreiben und auch rechnen. Du siehst, es wäre durchaus eine gute Entscheidung, wenn sich dein Herr enschließen würde, zu bieten..." Titus zog alle Register. Musizieren bedeutete bei ihm, dass man die Sklavin gut für die Taktgebung verwenden konnte. Das würde das junge Ding ja wohl hinkriegen!


    Und da kam auch schon das erste Gebot! Einem Raubvogel gleich ruckte Titus' Kopf herum und er sah den Senator an. "Zweitausend von dem schnittigen Herren dort drüben!" verkündete er sogleich und wandte sich dann wieder an die Menge. "Aber höre ich noch mehr?"

    Durchwachsen war das Wetter, als das junge Mädchen von gerade einmal fünfzehn oder sechzehn Lenzen aus seinem dreckigen Verschlag hinaus und auf die Tribüne geführt wurde. Starcus hatte sie in eisernem Griff, denn man munkelte, dass sie bereits einmal fortgelaufen war. So richtig sicher war sich da allerdings niemand. Titus, der sich eben noch ein fettiges Hähnchen gegönnt hatte. wischte sich die Finger an der Tunika seines Sklaven ab und begab sich dann sogleich auf die Bühne, wo er mit nach Hühnchen riechendem Atem das junge Ding anpries.


    "Ihr Bürger dieser schönen Stadt, quirites, hört zu und schaut her, denn heute bietet euch Titus Tranquillus etwas ganze Besonderes! Unverbraucht, unbenutzt und unverschämt gutaussehend ist diese Sklavin eine Bereicherung für jeden Haushalt! Nicht nur im Lasetentragen ist sie geübt, auch reiten kann sie und könnte als Botin nützlich sein. Nie wird ihr Herr einen Widerspruch aus ihrem Munde hören, denn die Kleine kann nicht sprechen. Greift zu, meine Herren, meine Damen, ehe es ein andrer tut! Das Startgebot liegt bei günstigen vierhundertfünfzig Sesterzen!



    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis Sonntag, 19:30:00 Uhr!

    Titus schien ein Déjà-Vu zu haben, oder geschah hier tatsächlich das Gleiche wie bei der anderen Versteigerung? Nun, er war sich nicht ganz sicher, aber er hatte ohnehin leichte Kopfschmerzen, daher waren Irrungen wohl nicht gänzlich auszuschließen. Titus beendete die Auktion wie gehabt und klärte die Formalitäten. Wieder schickte er dem bereits bekannten Käufer einen Gehilfen samt Urkunde mit nach Hause, damit es zu keinen Reibereien wegen des Geldes kommen konnte. Dann begann er mit der nächsten Versteigerung.

    Titus wartete zwar noch ein Weilchen, aber über die Fünftausendermarke traute sich wohl niemand mehr drüber. Schade, er hätte sich vor allem von den anwesenden Patriziern durchaus mehr erhofft. Dennoch erteilte er reiflich unspektakulär dem gallischen Sklaven den Zuschlag, den er bereits kannte, da dieser öfter hier einkaufte. Kaum war der Zwirbelbart vorn angekommen, da war die Sklavin auch schon losgebunden und Titus ins Gespräch mit dem Käufer vertieft. "Eine gute Wahl, vortrefflich! Wenn ich mich recht erinnere, war hier keine Kennzeichnung erwünscht, nicht wahr? Nun gut, das macht dann fünftausend Sesterzen. Ich sende dir meinen Gehilfen mit zum domus deines Herren, er nimmt den Betrag dann dort entgegen und wird die Besitzurkunde aushändigen. Vale!"

    "Wie du wünschst, Herr", entgegnete Titus fast schon ein wenig bedauernd und verbeugte sich leicht. Immer weniger Leute wollten ihren Besitz als diesen auch kennzeichnen. Sodann winkte er Starcus herbei, welcher das Geld entgegen nahm und vor Ort gleich abzählte - eintausendsechshundert Sesterzen waren an sich eine Menge, und der Mann musste lebensmüde sein, dass er eine solche Summe mit sich herumtrug. Maechticus reichte dem Käufer die Urkunde, Titus unterschrieb und Starcus machte die neue Sklavin des Decimus los. Schon nach wenigen unproblematischen Minuten war die Sklavin sein. "Ich empfehle mich, Herr, und ich hoffe, das wirst du auch tun. Mögen deine Götter dich segnen", sprach Titus und begab sich zurück unter seinen Baldachin, um erst einmal etwas Karobensaft zu trinken. Vielleicht hatte die rothaarige Dame ja einen speziellen Wunsch, dann würde sie gewiss nochmals zu ihm kommen.

    Aaah, da kamen schon die ersten Interessenten. Zufrieden rieb sich Titus die Hände, denn er erkannte auch einige Patrizier unter den Anwesenden. Einer von denen stellte nun eine Frage, oder ließ sie stellen, genauer gesagt.


    "Latein ist nicht ihre Stärke, doch sie versteht Anweisungen und kann durchaus Befehle ausführen, mein Herr", erwiderte Titus und sah dabei gleich den Mann an, der seinen Sklaven vorgeschickt hatte. "Doch sie versteht sich vorzüglich in anderen Gefilden, und durch ihre Vorbesitzer ist sie bereits gut auf ein Leben in hochwohlgeborenem Hause vorbereitet worden", fühte Titus an. Das entsprach zwar nicht so ganz der Wahrheit, aber Hauptsache, er erzielte einen guten Preis für das Mädel. Die kleine Übertreibung würde ohnehin niemandem auffallen. Blieb nur die Frage, was Sy...dings waren. Ob das eine bestimmte Art der Massage war? Titus überlegte, doch ihm fiel partout nicht ein, was er darauf antworten sollte, also entschloss er sich zu einem leicht gewagten Experiment. Er nickte Maechticus zu, welcher näher an das Exposé herantrat, dann wandte er sich an die Sklavin. "Heda, gib diesem Herren eine Kostprobe deiner Lateinkenntnisse und beantworte seine Frage!" wies er sie an, dann musste er auch bereits das erste Gebot annehmen. "Fünfhundert sind also geboten, verehrte Zuschauer, doch höre ich mehr?"

    "Sechshundert! Sechshundert sind geboten, höre ich mehr? Dieses exzellenten Stück wird euren Haushalt sehr bereichern, meine Damen, und auch euer Liebesleben, meine Herren! Greift zu, solange diese Sklavin noch verfügbar ist", pries Titus die Sklavin weiter an.

    Mit seiner safrangelben tunica bekleidet, denn die dunkelblaue passte ihm ja nicht mehr, erklomm Titus das Podest, auf dem man bereits die Sklavin ansehnlich drapiert hatte, um deren Verkauf es nun gehen sollte. Titus überflog ein letztes Mal die Daten auf der tabula Nummer 173, prüfte anhand des Kettchens, welches man der Frau um das Fußgelenk gebunden hatte, ob es sich auch wirklich um Nummer 173 handelte, und dann begann er mit dem Anpreisen.


    "quirites! quirtes! Verweilt einen Moment und lauscht meinem vortrefflichen Angebot! Diese Sklavin ist Neuware aus dem schönen Sparta, gestern frisch eingetroffen. Sie kann alles, was das Herz eines römischen Herren begehrt. Ihr könnt sie im Haushalt einsetzen oder ihr macht euch ihren grünen Daumen zunutze, sie repariert geschickt jedwede Art von Möbeln oder Werkzeug und weiß auch den Hausherren ausgiebig zu verwöhnen. Schaut sie euch an, quirites! Das Startgebot für dieses Weib liegt bei schlappen fünfhundert Sesterzen! Bietet mit, ersteigert sie - ihr werdet es nicht bereuen!"



    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis Dienstag, 21:30:00 Uhr. :]

    Deine Fertigkeiten wären ganz interessant zu erfahren, eben, was du kannst, womit du deinem Herren dienen kannst. Ob du Latein schreiben/sprechen kannst und/oder vielleicht eine andere Sprache...ob Nerva eher biestig oder fügsam ist...sowas eben. :D

    Sim-Off:

    Entschuldigt vielmals, ich selbst war verhindert und meine Kollegen haben das Thema sicher übersehen. :(


    Hm, viel schien in diesem Kaff, dass sich Alexandiren schimpfte, ja nicht zu holen. Gerade einmal zwei Interessenten lieferten sich ein halbherziges Bietduell. Titus seufzte und betrachtete Sadeh nachdenklich, welche eigentlich viel mehr wert gewesen wäre als läppische eintausendseschshundert Sesterzen. Aber bei diesem Betrag gab die mitbietende Dame auf und wandte sich desinteressiert ab. Titus warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. "Wenn Ihr mich in einigen Wochen wieder hier seht, werte Dame, so habe ich gewiss etwas Passendes für Euch dabei", vericherte er ihr.


    Zur Sicherheit wartete er noch einige Herzschläge lang, bis er schließlich dem Bärtigen den Zuschlag erteilte. "Nun denn, eintausend Sechshundert zum Dritten - verkauft an den Herren mit dem Bart", rief er recht unspektakulär und seufzte anschließend. Er hasste Ägypten - es war heiß, stickig, nicht rentabel und ihm außerdem viel zu bunt.


    "Wünscht du eine Brandmarkung, Herr?" fragte er den Käufer, während Maechticus bereits mit der Besitzurkunde ankam.

    Da passte dem Titus doch tatsächlich seine beste Verkaufstunica nicht mehr! Egal, wie er sich auch mühte, er konnte sich nicht so ankleiden, dass er nicht wie ein lukanisches Presswürstchen in dem dunkelblauen Gewand wirkte. Schweren Herzens hatte er sich dann für die safrangelbe Variante entschieden, denn die war eine Nummer größer. Dazu passte ein dunkelroter Turban. Und so gekleidet, schickte er seine beiden Handlanger aus, um das hübsche Ding zu holen, was er in Ravenna erstanden hatte. Mit ihren rabenschwarzen Haaren, der olivfarbenen Haut und der ansehnlichen Gestalt würde sie ihm viel Geld einbringen, zumal sie ausnahmesweise kein störrisches Biest zu sein schien. Kaum hatte man die Sklaven präsentabel positioniert, begann Titus mit dem Verkauf.


    "quirites! Bürger! Kommt näher, treten heran, denn heute bietet euch Titus Tranquillus eine Schönheit aus dem Osten! Dieses Schmuckstück ist keim Heimchen für den Herd oder als Staubwedlerin zu gebrauchen, nein, sie zu besitzen, bedeutet puren Luaus zu genießen! Stellt euch ihren anmutigen Körper im Tanze vor, oder auch musizierend mit der Flöte! Und auch des nachts bereitet sie ihrem Herren ungeahnte Entspannung, denn sie versteht sich auf die Massage- und Liebeskunst des Orients! Eine Sünde, dieses Weib, doch wer sündigt nicht gern? Das Startgebot für dieses Schmuckstück liegt bei sechshundert Sesterzen - und das ist bei ihrem Wert noch das reinste Schnäppchen!"



    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis Dienstag, 21:00:00 Uhr. :]

    "Moooomentchen mal!" ranzte Titus den räudigen Germanensklaven an.
    "Sie geht nirgendwo hin, ehe nicht mindestens die Sache mit der Bezahlung geklärt ist, Freundchen", murrte er und deutete Starcus, das Handgelenk der Sklavin erneut zu ergreifen, was dieser auch ohne Umschweife tat.