Beiträge von Petronia Arria

    Arria nickte leicht. Ja, sie hatte die Prüfung bestanden, aber eigentlich auch nicht.


    "Ich habe die Prüfung zur Popa abgelegt - und die habe ich nicht bestanden, denn sonst wäre ich jetzt Popa", erwiderte sie mit einem Schulterzucken. "Aber immerhin bin ich keine Discipula geblieben, da hast du recht."

    Sim-Off:

    Öffentlich zu kritisieren auch nicht


    Arria antwortete nicht weiter darauf. Was sollte sie auch sagen? Immerhin war Valeria diejenige gewesen, die unwirsch geworden war.


    Nach einem kleinen Moment erhob sich Arria, da ihr langsam kalt wurde, immerhin saß sie auf einer kalten Steinbank.


    "Ich werde zurück nach Hause gehen. Immerhin wurde mir Ruhe verordnet", meinte sie leise.

    Arria sah sie kurz an, dann knurrte sie schon fast. Es war wieder das gleiche wie im Stadtbad. Kaum passte Valeria etwas nicht, wurde sie aggressiv - oder wie immer man ihr Verhalten nun auch deuten wollte. Davon, dass man während der Schwangerschaft, v.a. der Anfangsphase launisch sein konnte, wusste Arria nicht.


    "Es geht nicht um die Sponsalia, Valeria. Es geht darum, dass ich meine Stellung als seine Tochter nicht ausnutzen will und das Familienleben nicht mit seiner Arbeit vermischen möchte."

    Arria nickte mit einem Kloß im Hals. Für sie kam es so vor, als wäre das jetzt die Ruhe vor dem Sturm, doch sie konnte in Varus' Stimme nichts dergleichen heraushören.


    "Ich habe die Prüfung nicht bestanden und das macht mir zu schaffen. Ich habe so viel darauf gelernt", antwortete Arria seufztend.

    Sim-Off:

    nuja, Arria denkt grad nich wirklich, sonst würd ihr das schon auffallen...


    Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Nein. Seit du mir seinen Brief gebracht hast nicht mehr. Ich weiß aber auch nicht, ob meine Antwort bereits angekommen ist."

    "Ja, da hast du sicherlich recht", antwortete Arria. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Die junge Frau fühlte sich einfach nach wie vor als Versagerin, sicherlich würde Helena bei ihr nicht sonderlich scharf darauf sein, dass sie Sacerdos wurde. Und ob sie die Texte über Ceres und Mercurius noch wollte, war auch zweifelhaft.

    Arria nickte wieder und drückte Valeria noch einmal.


    "Kannst du nicht noch ein wenig Zeit mit ihm verbringen? Helena wird es sicher verstehen, wenn du den Unterricht ein paar Tage aussetzt, immerhin werdet ihr euch lange nicht sehen und sicher hat er in der Legion nicht übermäßig viel Zeit, zu schreiben."

    Arria nickte lächelnd.


    "Natürlich hat er mitzureden, aber vielleicht hast du dir ja bereits namen überlegt, die dir sehr gut gefallen. Sonst ist das Kind geboren und ihr könnt ihm keinen Namen geben, weil ihr euch nie Gedanken darüber gemacht habt", zwinkerte sie.

    Arria senkte ihren Blick noch ein wenig weiter. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass in diesem "...und?" bereits ein Vorwurf oder zumindest ein Verdacht lag. Sie kaute noch kurz auf ihrer Lippe herum, dann seufzte sie leicht und rückte mit der Sprache heraus.


    "Ich habe sie nicht wirklich bestanden. Ich wurde nur zur Commentaria ernannt und nicht zur Popa", meinte sie leise und mit leicht zitternder Stimme.

    Arria blickte Turia überrascht an.


    "Ich muss zugeben, ich habe mir nie große Gedanken darüber gemacht, wer von euch welche Aufgaben hat. Aber irgendwie habe ich wohl angenommen, dass du kochst", antwortete sie mit einem Schulterzucken. "Oder ich habe bisher einfach noch nie so bewusst gegessen, so dass es mir gar nicht auffallen konnte."

    Arria hackte das Thema mit einem Schulterzucken an. Sie fühlte sich eben als Versagerin, wo alle die Erwartung gehabt hatten, dass sie Popa würde.


    "Bewegt es sich schon? Oder ist es noch ganz brav? Hast du dir schon Namen überlegt?", fragte sie - natürlich das Kind betreffend. Sie wollte das Thema der Popaprüfung so schnell wie möglich beiseite schieben, hatte sie genau aus diesem Grund doch Valeria nicht treffen wollen - oder zumindest nicht mit ihr darüber reden.

    Arria lächelte leicht und ließ sich auf dem Stuhl nieder, streckte den Rücken durch und saß aufrecht und fast wie eine kleine, stolze Prinzessin da, doch ihre nervösen Bisse auf ihre Lippen und ihre leicht gesenkten Augen verrieten, dass es nur eine Maske war.


    "Ich würde dich doch nie stören, wenn du beschäftigt bist, wollte ich dir lediglich hallo sagen", erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. "Nein, Vater, ich wollte dir mitteilen, dass ich die Prüfung zur Popa abgelegt habe", fügte sie schnell hinzu, damit er sich über ihre Worte nicht aufregen konnte.

    Arria nickte leicht.


    "An den Opfern teilnehmen und sie selbst durchführen und ihre Durchführung erlernen sind aber zwei verschiedene Dinge. Aber nungut, lassen wir das, ich bin es eben nicht wert, eine Popa zu sein", antwortete Arria, öffnete die Augen und richtete sich wieder auf. "Reden wir über dich. Wie geht es dir? Wie geht es dem Kind?", fragte sie und hoffte, dass Valeria auf den Themawechsel einging.

    Arria öffnete die Tür und trat ein, schloss sie hinter sich wieder. Sie trat zum Schreibtisch ihres Vaters und lächelte sanft, legte die Hände vor sich übereinander.


    "Es geht mir gut, Vater", antwortete sie ruhig und meinte es auch so. Abgesehen davon, dass sie ein wenig nervös war und sich noch nicht auf der Höhe ihrer Kräfte fühlte, ging es ihr auch wirklich wieder gut, das Fieber war verschwunden und sie hatte wieder eine etwas gesündere Farbe angenommen.

    "Zum einen muss ich es Vater noch sagen und er erwartet fest, dass ich Popa werde, zum anderen war ich ja eine Weile Scriba in Ostia und nach Helenas Beschreibung kommt es dem recht nahe. Ich wollte etwas neues machen", erwiderte Arria ruhig und zuckte abermals mit den Schultern. Es war ja letztendlich nicht mehr zu ändern, also warum groß darüber reden?

    Arria hatte am Tag nachdem sie das Ergebnis erfahren hatte endlich den Mut gefunden, zu ihrem Vater zu gehen.


    Sie hatte ihre Haare zusammengebunden und eine frisch geglättete Tunika angezogen, auch ihre Sandalen waren sauber. Mit minimal gesenktem Blick klopfte sie an das Officium und hoffte, dass ihr Vater da war, wann sonst würde sie es abermals über sich bringen, zu ihm zu gehen?