Arria seufzte, als Turia gegangen war. Sie sollte nicht so nett zu den Sklaven sein, das würde sicherlich auch Imperiosus später einmal nicht gut heißen. Sie seufzte noch einmal, dann richtete sie sich langsam und vorsichtig auf und nahm etwas heißen Wein. Er wärmte sie von innen und langsam wich die Gänsehaut wieder von ihrem Körper. Der Wein war stark und nach etlichen weiteren, kleinen Schlucken wurde sie langsam schläfrig. Sie lehnte sich zurück und rollte sich in die Decke ein, doch der Schlaf kam lange Zeit nicht. Erst, als die Abenddämmerung herein brach, viel sie in einen leichten, unruhigen Schlaf.
Die Nacht war viel zu kurz. Immer wieder wachte sie auf, mal, weil sie Schweißgebadet war, dann erhob sie sich, zog sich ein neues Gewand über, legte sich wieder nieder, mal, weil sie fror, dann nahm sie einen Schluck Wein, der schon längst abgekühlt war, legte sich zurück und rollte sich zu einer Kugel, zitterte so lange, bis der Schlaf sie wieder eingeholt hatte.
Und zu allem Überfluss gesellten sich zu ihrem Fieber auch noch Träume, die nichts gutes verhießen. Ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Imperiosus mischten sich mit ihren Befürchtungen, so dass schreckliche Albträume heraus kamen. Immer wieder erwachte sie, doch meist schlief sie, noch ehe sie sich bewusst wurde, dass sie überhaupt wach geworden war, wieder ein.
Mitten in der Nacht - es fehlten noch einige Stunden bis zur Morgendämmerung - erwachte sie weider schweißgebadet und saß aufrecht im Bett. Was hatte sie eben geträumt? Sie wusste es nicht mehr so recht, aber ein überlegenes Lächeln Imperiosus' war ihr im Gedächtnis geblieben. Irgendwie... Hinterhältig und... berechnend-eigenartig war es gewesen.
Langsam ließ sich Arria zurücksinken, doch der Schlaf wollte sich nicht wieder einstellen, so dass sie die Füße aus dem Bett schwang und sich aufsetzte. Sie fuhr sich einige Male über das Gesicht, das feucht vom Schweiß war, und spürte ihre eigene Hitze, die ihren Körper erfüllte. Einige Male holte sie tief Luft, dann erhob sie sich und wankte zu ihren Sachen, nahm einen warmen Umhang und schlüpfte in ihre Sandalen. So bewaffnet machte sie sich auf den Weg nach draußen, ins Peristyl.