Einen Moment starrte Arria ihn an, dann straffte sie sich.
"Gut, ich gehe", meinte sie ruhig, drehte sich um und schritt langsam in ihr Cubiculum. Er hielt ihr vorträge darüber, dass sie sich ihm nicht hingeben sollte, dass sie vorsichtig sein sollte, dass sie unberührt bleiben sollte und dann hatte er nicht einmal ein Ohr dafür, dass sie sich Sorgen machte, ihn deswegen zu verlieren? Wo war der Vater hin, den sie in Rom gehabt hatte? Wo war derjenige, der immer für sie dagewesen war, der sich um sie gesorgt hatte? Seit sie hier in Tarraco waren und er diese ach-so-gute Stelle hatte, war er viel kälter und berechnender. Er war jetzt wirklich der Pater Familias und nicht mehr ihr Vater.
Schnell packte sie einige Tuniken in einen Beutel. Die Tunika, die er ihr geschenkt hatte, sah sie kurz an, dann faltete sie sie sauber zusammen und legte sie auf ihr Bett. Den Umhang fest um sich ziehend trat sie schließlich aus der Casa und machte sich auf den Weg an den Ort, an dem man sie willkommen heißen würde - zumindest war ihr das versichert worden.
Vielleicht handelte sie vorschnell, aber sie war aufgebracht und wütend über ihren Vater. Außerdem hatte er es ja selbst gesagt, sie solle gehen...