Beiträge von Petronia Arria

    Arria war in die Küche gelaufen und hatte dort Wein hergerichtet und wollte ebenfalls Trauben mitbringen. Nachdem sie aber die Schüssel vor lauter Nervosität fallen gelassen hatte und damit zerstörte, nahm ihr Turia die Sachen lächelnd aus der Hand und erledigte es selbst. Unruhig lief Arria dann in der Küche auf und ab. Sie wollte nicht stören, aber sie wollte wissen, was los war. Die Sklavin brachte sie schließlich auf ihr Cubiculum, wo sie sie auszog und ihr die Haare hochsteckte, damit sie ein entspannendes Bad nehmen konnte. Turia half ihr dabei, sich zu waschen und massierte sie ein wenig. Arria wurde endlich ruhiger. Als sie sich abgetrocknet und wieder angekleidet hatte - sie war lange im Bad gewesen - begab sie sich in ihr Zimmer und wiederholte noch einmal alles, was sie bereits über Ceres und die anderen Götter gelernt hatte, ehe sie sich schließich doch wieder ins Triclinum wagte. Wie es für sie üblich war, klopfte sie nicht erst an, sondern trat einfach ein. Überrascht blickte sie sich um. Imperiosus war wohl schon gegangen?


    "Vater... Wo ist Imperiosus? Habe ich ihn verpasst? Ich wollte ihn doch noch....", sie verstummte, das war wohl nicht der richtige Zeitpunkt von ihrem Liebesleben zu reden. "Verzeih", murmelte sie deswegen verlegen.

    Arria nickte. "Ich war auf dem Fest der Bona Dea, dort wurde ein Schwein geopfert", erklärte sie und schloss kurz die Augen. "Es war wohl mit irgend etwas betäubt worden, damit es nicht schrie und schließlich wurde der Hals aufgeschnitten, so dass das Blut herauslaufen konnte. An die Details erinnere ich mich allerdings nicht mehr, dazu war vorher zu viel Wein ausgegossen worden, den ich nicht wirklich sonderlich gut vertrage", erläuterte sie schüchtern und wurde schließlich ziemlich rot, weswegen sie auch den Blick senkte.

    Arria lachte leise bei dieser Beschreibung. Das konnte auch fast auf sie zutreffen, wobei sie von ihrem Vater frühzeitig einige Manieren beigebracht bekommen hatte.


    "Ich würde die Kleine sehr gerne kennen lernen! Weißt sie denn schon, was sie später einmal machen will?"

    Zitat

    Original von Caius Iulius Seneca
    Irgendwie war immer etwas sonderbares los, wenn es um die Herrscher ging, dachte sich Seneca.


    Er kannte den Mann nicht, aber anscheinden war er ein Pompeianer.
    Er würde ihn wahrscheinlich noch kennenlernen.


    Irgendwie fühlte ich mich ignoriert. Ich hatte den Pater Familias der Iulier begrüßt, aber dieser schien mich wie Luft zu behandeln. Seufzend setzte ich mich auf die Kline und schwang schließlich auch meine Beine darauf. Die Augusta zog eben jegliche Aufmerksamkeit auf sich.

    Arria blickte sie einen Moment verwirrt an, dann straffte sie sich leicht.


    "Mit Musik kann man auch bei einer größeren Menschenmenge Gefühlen und Emotionen Ausdruck verleihen, außerdem wird sie klarer weiter getragen als Worte, die oft undeutlich sind. Außerdem werden nach vielen Ritualen Feste abgehalten, zu denen Musik auch wichtig ist und die Laute werden über die Winde zu den Göttern getragen", mutmaßte sie schließlich.


    "Sehr gerne", antwortete Arria und folgte ihm, war glücklich, als er den Pater Familias ihres künftigen Mannes zu sehen. "Salve! Es freut mich, dich wieder zusehen", wandte sie sich an den Mann, dann begrüßte sie den Magistratus.

    Arria war auch gekommen und stand etwas verschüchtert in der Gegend herum. Ein Bankett der Augusta! Und sie war dabei! Das war schon Grund genug, keine Ahnung zu haben, wohin mit den Händen udn was sagen, aber noch dazu war ihre Mähne mal wieder nicht zu bändigen gewesen und so stand sie fast schon wirr vom Kopfe ab. Und kennen konnte sie hier natürlich auch wieder einmal niemanden - außer Helena Matinia, ihre Lehrerin, die aber in ein Gespräch vertieft war - was die Sache nicht einfacher gestaltete. Wo war ihr Platz? An welche Cline sollte sie sich setzen? An wen konnte sie sich wenden? So viele Leute auf einmal und sie mittendrin, ohne eine Ahnung von irgendetwas. Und ihre Gedanken drehten sich noch dazu völlig im Kreise.

    Arria lächelte leicht.


    "Man bekommt eine besondere Verbindung mit der Gottheit, ist ihr Nahe und erweist die Ehrerbietung", antwortete sie schnell. Zumindest glaubte sie das und es hatte bei Imperiosus so gewirkt. Dann wurde sie jedoch wieder unsicher und sah zwischen Helena und Valeria hin und her. War da nicht ein wissender Blick zwishcen den beiden gewesen?

    Arria erwachte am nächsten Morgen und erwartete, in Imperiosus' Gesicht zu blicken, doch stattdessen sah sie nur ein leeres Bett und eine Pergamentrolle. Sie schloss die Augen wieder, es war nur ein Traum, soviel war ja sowieso klar, doch dann musste sie einsehen, dass die gleichmäßigen Atemzüge nicht zurückkehrten und sie setzte sich endgültig auf, nahm die Pergamentrolle und las den Brief, der ihr die Tränen in die Augen drückte. Sie wischte schnell die Feuchtigkeit von ihren Wangen, ehe sie sich anzog, ihre Haare zusammenband, ohne sie zu bändigen und klammheimlich die Casa verließ. Sie konnte nicht hier bleiben, wo alles an Imperiosus erinnerte...

    Arria nickte ebenfalls und nahm entgegen, was ihr gereicht wurde. Sie rollte das Pergament auf und tauchte die Feder vorsichtig in die Tinte, ehe sie anfing, zu schreiben.



    Ceres


    Ceres ist die Göttin der Erde, sie sorgt für eine gute Ernte und ist vor allem für das Reifen der Feldfrüchte und das Wachstum verantwortlich. Um diese Aufgaben erledigen zu können, sind ihr zwölf Gottheiten zur Seite gestellt, die spezielle Aufgaben wie etwa das erste Ackern betreuen.


    Neben diesen Aufgaben wacht Ceres außerdem über die Ehe und bestraft Männer, die ihre Frauen ohne Grund aus der Ehe entlassen oder gar demütigen.


    Auch wurde Ceres im Göttertrias mit ihren Kindern Liber und Libera verehrt. Die erste Kultstätte der Ceres war ein einfacher Erdspalt, später erst wurde ihr ein Tempel nahe dem des Mercurius, mit dem sie liiert ist, erbaut.


    Besonders verehrt wird Ceres am Fest der Cerealia, das am 19. April stattfindet.


    Der Kult der Ceres ist immer mehr mit dem der griechischen Demeter zusammengefallen.


    Als Zeichen trägt Ceres einen Kranz aus Ähren, der auf ihrem Haupt tront. Des weiteren hat sie oft eine Fackel, die aber mehr und mehr weggelassen wurde, als die Männer an Macht gewannen und das Matriachat aufgegeben wurde. Manchmal erscheint dafür nochdie Schlange als Zeichen für die Verbundenheit mit der Erde.




    Warum ich Ceres dienen will...
    Schon immer fühlte ich mich mit Ceres besonders verbunden, war sie doch die Göttin, der meine Mutter gedient hatte und der auch ich vorwiegend huldigte. Mein Vater unterstützte diese Zuneigung zur Erdgöttin noch, so dass mir im Tempel schließlich das Gefühl zuteil wurde, Ceres' Preisterin werden zu wollen und ihr zu dienen.



    Immer wieder hatte Arria kurz überlegt, dann wieder einen Absatz geschrieben, bis sie nun schließlich das fertige Werk an Helena reichte. Hatte sie so lange überlegen müssen oder hatte sie so viel mehr gewusst? Sie schob es auf ersteres, denn Valeria wusste bestimmt viel über ihre Göttin.

    Arria schloss kurz die Augen und genoss seine sanften Streicheleinheiten, öffnete sie aber kurz darauf wieder, um ihn anzusehen und seinen Anblick in sich auf zu nehmen. Kein Wort drang über ihre Lippen, doch Worte waren nicht vonnöten, ihre Blicke reichten völlig aus. Und langsam nahmen auch ihre Hände die Wanderschaft wieder auf, strichen über seine Haut, während sie seine Küsse sanft erwiderte und die wenige Zeit, die sie noch mit ihm hatte, genoss.

    Arria lächelte Imperiosus an.


    "Du bist hier, du bist bei mir, reicht das nicht, um verwöhnt zu werden?", meinte sie leise, als er sie auch schon aufs Bett zog. "Nanana, lass mich wenigstens die Trauben wegstellen!", lachte sie leise und tat das auch sofort, ehe sie sich neben ihn legte. Sanft ließ sie ihre Finger über sein Gesicht wandern, strich über die Wangen und die Augenbrauen, prägte sich die weiche Haut (mit den leichten Stoppeln) ein. Wie gerne hätte sie sich ihm jetzt einfach hingegeben, diese letzte Nacht mit ihm genossen. Sie wusste, dass sie bald wieder in dieser monatlichen, unpässlichen Lage sein würde, aber dennoch war es ihr zu gefährlich. Sie konnte es sich nicht leisten, jetzt schwanger zu werden, wollte es auch unter keinen Umständen. Und das bedeutete leider nun mal, dass sie sich Imperiosus verweigern musste. Nur wie sie das tat, machte natürlich sehr wohl einen Unterschied.


    Sanft wanderten ihre Hände über seinen Körper, liebkosten die Haut, die sie fanden und ihre Lippen verteilten kleine Küsse auf seinem Gesicht und seinem Hals.

    Arria lächelte ihn an und erwiderte seinen Kuss, blickte ihm tief in die Augen. Dennoch spürte sie seine Müdigkeit und so schubste sie ihn kurzerhand aufs Bett - natürlich erst, nachdem sie ihm die Tunika von den Schultern gestriffen hatte - und deckte ihn sanft zu, nahm sich eine Schüssel mit Trauben und setzte sich zu ihm an die Bettkante.


    "Wie wäre es mit ein paar Träubchen, mein Liebster?", lächelte sie und hielt ihm eine vor den Mund, ließ einen Kuss folgen, sobald er sie genommen hatte.