Einen Moment blickte Arria Valeria mit gemischten Gefühlen an. Sie hatte sie doch nur trösten wollen. Und irgendwie klangen ihre ersten Worte nur halb so ehrlich, wie sie wohl waren. Es musste doch sehr schwer sein, seine Mutter zu verlieren, wenn man sie gekannt hatte. Dennoch nickte Arria leicht.
"Ich glaube auch, dass es ihr gefallen würde. Und wenn du sowohl Priesterin als auch Geburtshelferin bist, kannst du sicherlich vielen Frauen das Leben retten durch dein medizinisches Wissen und deiner Verbindung zu den Göttern. Und was deinen Vater angeht... Hast du irgendeinen Hinweis, wer er ist? Vielleicht haben es die Umstände nur unmöglich gemacht, dich anzuerkennen und später hat er dich nicht mehr gefunden? Oder nicht den Mut gehabt, dir gegenüber zu treten?", mutmaßte sie ins Blaue hinein. "Wenn du ihn finden willst, helfe ich dir dabei", versprach Arria sofort. Auch wenn sie die Frau nicht kannte, fühlte sie sich aus unerfindlichen Gründen für sie verantwortlich, oder besser hegte sie gewisse geschwisterliche Gefühle für sie und wollte sie gerne einmal glücklich lächeln sehen.