Beiträge von Petronia Arria

    Arria blickte ihm stolz und warmherzig entgegen.


    "Was für Aufgaben werde ich haben? Und wie viel Arbeit steckt hinter dieser Arbeitsstelle?", fragte sie frei heraus und sah ihn ernst an. Seine Blicke, die sie musterten, bemerkte er wohl, doch ging sie nicht näher darauf ein. Solange sie nicht anzüglich wurden oder er seinen Blicken Taten folgen ließ, war es ihr nicht weiter wichtig. Komisch eigentlich, suchte sie doch eigentlich einen lieben Mann für sich - er aber war ihr definitiv zu alt, auch wenn er sich wohl recht gut gehalten hatte.

    Arria strahlte ihn fröhlich an und setzte sich grazil. Kurz wartete sie noch, bis sie sich wieder gesetzt hatte, dann antwortete sie ihm. "Ich würde gerne als Scriba arbeiten und wurde an dich verwiesen", erklärte sie ihre Anwesenheit. Dieser Mann war auf jeden Fall um einiges Freundlicher als der Praefectus in der CU (:D).

    Arria kam vor dem Tor an. Hier würde sie also bald arbeiten. Sicherlich konnte sich einige Leute kennenlernen und nebenbei auch ein wenig Geld verdienen. Sie wollte unbedingt einmal ihre eigene Pferdezucht aufmachen und benötigte etliches an Geld dafür. Sie war schon immer gerne bei Pferden gewesen und liebte diese schönen, grazilen Tiere.


    Sie trat zur Torwache und lächelte sie an. "Ich suche Lucius Octavius Detritus. Wo finde ich ihn denn?", fragte sie mit sanfter Stimme.

    Arria richtete sich sofort auf und folgte Aelia. "Und wie bringe ich jemanden dazu, mich zu überfallen? Ich habe nicht wirklich etwas von Wert, ich bin wohl kaum interessant für einen Dieb", fragte sie ruhig. "Hast du so deinen Mann kennengelernt?" Immer noch beharrte sie darauf, dass er bereits ihr Mann war, obwohl sie es besser wusste. Es klang einfach zu gut.

    "Naja", meinte sie verlegen und blickte leicht zur Seite. "Vater ist ein wenig ängstlich und so habe ich immer eine strenge Begleitung an meiner Seite. Normalerweise... Heute bin ich dem einfach entwischt und wollte mir eben die CU ansehen, aber Lucianus wollte mich nicht einlassen."

    Arria ließ sich auf einer Steinbank nieder und genoss die warme Luft um sie herum - definitiv viel besser als das eisige Wasser gerade eben noch. "Solange ich mich zurückerinnern kann. Vater war immer viel auf reisen, aber ich blieb hier", erzählte sie frei heraus.

    Arria nickte leicht und lächelte fröhlich vor sich hin. "Vielleicht... Aber andere Leute kennen zu lernen ist sicher nicht falsch und du scheinst eine Menge zu kennen", entgegnete sie und reichte ihr plötzlich die Hand. "Lass uns uns anfreunden. Einfach so!"

    Arria hing an ihren Lippen und schien jedes Wort aufzusaugen. "Kannst du nicht für mich wie eine Schwester sein und mit mir aufs Capitol gehen? Ich habe keine", fragte sie völlig unschuldig und eigentlich gar nicht ihrem Alter angemessen. Aber sie mochte die Frau, auch wenn sie nichts von ihr wusste - oder fast nichts. Außer, dass sie älter war und in einen Mann Namens Corvus verliebt.

    "Ich werde bald 21", antwortete sie sofort und lächelt Aelia an. Sie schien älter zu sein, als ihr Aussehen offenbarte. "Ich komme mir schon so alt vor, wenn ich andere Frauen sehe, die mit 16 schon einen Mann und spätestens mit 17 ihr erstes Kind haben", fügte sie hinzu.

    "Ja, vielleicht hast du recht. Aber Vater ist immer unwohl, wenn ich alleine auf die Feiern oder zu den Spielen geht. Da ist es schwer, jemanden kennen zu lernen. Und ich weiß auch nicht, wen. Woran erkenne ich einen guten Mann?", philosophierte sie.

    "Bis jetzt hat mich noch keiner gefunden", antwortete sie und zuckte mit den Schultern. "Wie soll mich auch einer finden? Ich weiß nicht einmal, wie ich mich dazu verhalten müsste... Die Männer, die Vater zu uns einlädt, sind alle so alt..."

    Arria schüttelte leicht unsicher den Kopf. "Nein... Ja... Ich weiß nicht... Ich war in der Castra beim Praefectus und der wollte mich nicht zu den Männern lassen... Er meinte, auf den Feiern würde man leicht Offiziere kennenlernen und dann habe ich mich mit ihm verabredet, dass er mich diesen Männern vorstellt", antwortete sie ruhig und blickte Aelia an. Langsam ließ sie sich ins Wasser gleiten und verzog dabei ihr Gesicht in alle möglichen Grimassen. Was musste dieses Wasser auch so verdammt kalt sein!

    Arria grinste leicht, als Aelia das Gesicht verzog. Sie hatte wohl nicht bedacht, wie kalt das Wasser war.


    "Ich weiß nicht, wie ich einen finden soll... Ich habe mich ja die ganze Zeit nicht für Männer interessiert... oder besser: Interessiert schon, aber ich durfte nicht wirklich mit ihnen umgehen", lächelte sie fast ein wenig traurig. "Wie bist du denn mit ihm zusammen?"

    "ich weiß nicht genau. Du sagtest, du wärst mit einem Mann zusammen", antwortete Arria unsciher. "Ich will mir meinen Mann selbst aussuchen. Vater ist wirklich nett und würde nichts schlechtes für mich wollen, aber was ist, wenn mir der Mann, den er aussucht, nicht gefällt?"

    Arria lächelte sie ein wenig verlegen und mit leichter Röte im Gesicht an, starrte dann auf das Wasser. "Ich weiß nicht, ob mein Vater mich nicht vielleicht bald verheiraten will", antwortete sie nach kurzem Zögern. "Wie ist es... mit einem Mann zusammen zu sein?"