Die Falten sind nun wieder in Ordnung und ich beginne leicht auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Der Diener sieht mir dabei leicht entsetzt zu. Ich höre wieder auf.
"Der Bezug scheuert sonst durch", sagt er danach dankbar.
Die Falten sind nun wieder in Ordnung und ich beginne leicht auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Der Diener sieht mir dabei leicht entsetzt zu. Ich höre wieder auf.
"Der Bezug scheuert sonst durch", sagt er danach dankbar.
Die letzte Traube war des Guten nun doch zuviel. Ich hätte vorhin nicht ALLE saftigen Feigen im Triclinum essen sollen.
"Nun, jüngst traf ich eine edle Aurelia in Misenum. Der Hauptsitz der Gens Aurelia ist natürlich auch in Roma. Sie scheint mir nicht verheiratet und ist etwa in meinem Alter. Meinst du es wäre lohnenswert diesen Weg weiter zu betrachten und mögliche weitere Verbindungen anzustreben?"
"Und wie sollte er das berwerkstelligen? Es darf kein Gift zum Einsatz kommen. Dachtest du da eher an eine herbeigeführte Entkräftung von Seiten des Vitulus durch Priscus initiiert?"
Priscus? Hmm. Interessant. Wie meinst du das?
Ich weiß nicht, wie das im IR gehandhabt wird. Als traditioneller Patrizier, wie ich ihn spielen will, will ich natürlich auch im Militär gewesen sein. Aber mein Claudius begann jetzt als alte ID. Ist es so gedacht, dass ich entweder trotz seines Alters ins Militär gehen muss (und dort komischerweise als Legionarius beginnen muss?) oder ich war nie im Militär? Weiß vielleicht jemand Auskunft?
Ich breche in großes Gelächter aus.
"Ich scherze doch nur, geliebter Bruder. Wir sind doch keine christlichen Barbaren!
Das mit dem Opfer meinte ich so, dass es so sein muss, dass DU den Posten als Pater Familias übernimmst. So muss es sein und anders nicht."
"Du würdest Dich also bei Vollmond vergiften und mich mit dem Blut deiner Leber den Boden unter Vitulus Bett beschmutzen lassen?
Sehr ehrenhaft von Dir. Ich wusste, ich könne mich auf Dich verlassen."
"Man müsste die Politik in dieser Gens nachhaltig ändern. Findest Du nicht auch? Nicht umsonst haben die Alten doch viel mehr Erfahrung, als die Jungen. Dieses Wissen ungenutzt zu lassen ist eine Sünde. Willst du das Opfer auf Dich nehmen?"
ZitatAlles anzeigenOriginal von Appius Terentius Cyprianus
Sim-Off: Sorry habe nicht gesehen daß du das nur gedacht hast
Sim-Off: Kein Problem. Ich werde es einfach ignorieren. Obschon ich wahrscheinlich eh nicht drauf reagiert hätte ;).
Ich seufzte:"Patrizier dies war eine Ansprache des Volkstribun und das Volk sollte Stellung zu beziehen."
"SOLLTE". Du sagst es. Und doch bezieht es sie kaum. Wenn es für mich nicht so amüsant wäre, plädierte ich dafür das Volkstribunat abzuschaffen.
"Man möchte es meinen und doch...."
Ich visiere mit einem kurzen Blick meinen Neffen an. Er weiß, wovon ich spreche.
"....gibt es wohl solche schwarzen Schafe. Gut, dann wäre das auch geklärt."
"Mein Bruder ist von den Toten wieder auferstanden. Mit Freude nehme ich es zur Kenntnis ;).
Ja. 20000. Und uns bewirtet er in diesem Hause kaum. Der Wein ist knapp, sowie das Essen. Auch sind die Sklavinnen nicht mehr allererster Qualität. Ich finde, da müsste man etwas machen, oder nicht?"
3 Leute? Rechnen ist schwer, man sieht es immer wieder, denk ich mir aber ziehe es vor, nicht auf solch profunden Sachen zu insistieren. Rechenunterricht sollte er bei seinem Tata beziehen, nicht auf dem Forum Romanum.
Sorry, das musste jetzt sein :D.
"Auch wenn es keine Versammlung der Plebejier ist, so sind sie aber wohl trotzdem eingeladen? Wenn sie es nicht sind, so kannst du Dich getrost entfernen.
Ich lächle. Schon fast etwas versöhnlich."
"Adoptiert ist er. Das stimmt. Und jetzt trägt er den glorreichen Namen Ulpius in seinem Namen. Und wenn mich nicht alles täuscht ist das noch immer eine Patrizier-Gens. Aber dass er mal Plebejer war, will ich nicht in Abrede stellen, da gebe ich Euch recht, Senatorin.
Und was die Posten anlangt: Praefecti Castrorum, Senatoren, Leute im Cursus Honorum und den Kaiser.
Zugegeben in absoluten Zahlen sind es wenige, doch relativ gesehen eine enorme Zahl.
Apropos enorme Zahl: Wo sind denn nun bei dieser Versammlung die Plebejier? Interessieren sie sich nicht für ihre eigene Zukunft ;)?"
"Die Parolen sind nach wie vor die Alten, ja. Aber wie sollten wir sie auch nicht mehr erwähnen können, wenn die Plebejier sie ja nach wie vor nicht verstanden zu haben scheinen? Du selbst bist hierfür ja das beste Beispiel ;)."
Nun muss ich doch ein wenig Lächeln.
"Und was sprichst du hier von der Vergangenheit? Wir besetzen wichtigste Posten, zahlen keine Steuern und werden den nächsten Kaiser stellen. Und wenn ich mich hier umsehe, sind beinahe mehr Patrizier als Plebejier anwesend. Wo sind also Deine "vorwärtsgerichteten" Plebejier? Kümmern sie sie sich um ihre Politik?
Und das, wo wir Patrizier doch insgesamt zahlenmäßig weit unterlegen sind. Wir sind um die Zukunft des Imperiums bemüht, was man von den Plebejern (Dich natürlich ausgenommen ), wie es aussieht, leider nicht behaupten kann."
Ich seufze.
"Ein weitere Beweis dafür, dass Qualität nun mal wichtiger ist, als Quantität.
Deine Rückgewandheit ist also nicht nur deshalb nicht angebracht, weil im Moment der Volkstribun vorne steht und nicht hinter uns."
Ich lächele noch einmal milde.
Mit einem kurzen Blick bemerke ich, wie sie vor allem ein Öllicht im Blickfeld hat. Jupiter höchstselbst ist darauf abgebildet.
Ich mache meinem mich begleitenden Sklaven ein unmerkliches Zeichen und richte dann meine Konzentration wieder voll und ganz auf mein graziles Gegenüber.
"Wenn unsere Hauptwohnsitze in Rom zu finden sind, so wäre es Sünde, wenn wir uns nicht demnächst einmal besuchten. Ich hoffe Ihr kehrt hin und wieder in die Ewige Stadt zurück? Die Stadt hätte ansonsten erheblichen ästhetischen, sowie intellektuellen Verlust zu beklagen ;)."
Ich lächle bei diesen Worten charmant (jedenfalls scheint es mir charmant) und hoffe zutiefst, dass sie nicht zu direkt waren. Für meine Verhältnisse sprühe ich heute geradezu vor Charme.
Ich gebe mir die größte Mühe nicht loszuprusten. Es wäre meines Standes nicht würdig.
"Was sprichst Du mir von wichtigen Männern im Reich?
Ist denn nicht der Kaiser der wichtigste Mann?
Ist er nicht ein Patrizier?
Hast nicht sogar Du selbst einen Schwur auf ihn geleistet?
Was sprichst Du mir vom Senat?
Oblag es nicht der Gnade der Patrizier den Senat auch für die Plebejier zu öffnen?
Wir Patrizier erinnern das römische Volk woher es stammt, was es ist, was es symbolisiert. Wir erhalten die Würde des Reiches aufrecht. Wir SIND Rom. In meinen Adern fließt das Blut der Gründer von Rom.
Ich will nicht wissen, woher dein Blut stammt. Ob nicht sogar von deinen eben zitierten Germanen, vor denen du ja solche Angst zu haben scheinst?"
Ich wende mich verächtlich ab und schaue nach dem Volkstribunen. Ob er wohl noch antworten will?
Ich erblicke Manius Flavius. Meinen vielleicht zukünftigen Schwiegersohn. Er hatte Wichtiges zu sagen. Interessiert höre ich zu und sage dann selbst.
"Volkstribun!
Wenn es dein Bestreben ist die Sklavenhaltungen der Plebejer einzuschränken, dann habe ich nichts dagegen. Arbeit schadete dem Volk noch nie. Denn die Plebejer müssten dann selbst vermehrt anpacken. So haben sie auch weniger Zeit über Dummheiten nachzudenken.
Doch appelliere ich an dein staatsmännisches Denken und gebe zu überlegen, dass es politisch schwierig zu erklären sein dürfte, wenn du auch die Rechte der Patrizier beschneiden willst. Denn von uns wurdest du nicht gewählt. Dies hat Gracchus richtig dargelegt."
Seit längerer Zeit ist es etwas still in meinem Zimmer. Und das, wo ich doch mit meinem Bruder rede. Ich schaue hin und tatsächlich hält er die Augen geschlossen. Ich schubse ihn an und er fällt zu Boden.
Trink doch nicht immer so viel, nuschle ich.
Ich helfe ihm wieder auf den Stuhl, er kommt langsam wieder zur Besinnung.
"Na, geht es wieder Bruder :)?"
Irgendwie erinnert mich das "hereintreten" immer eher an gewalttätige Aktivitäten :D.
Ich trete also herein, nehme die mir zugewunkene Cline in Angriff und setze mich.
"Ich bin sehr zufrieden mit unseren familienpolitischen Bestrebungen. Meine Tochter ist wohlerzogen. Sie wird eine gute römische Ehefrau abgeben, da bin ich mir sicher. Sie wird unserer Gens keine Schande machen."
Ich mache eine Pause und grabsche nach den claudischen Trauben. Sie sind heute besonders süß.
"Doch was sagst du zu einer weiteren Verbindungen zu einer Patrizier-Gens? Zur Gens Aurelia zum Beispiel."
Nach einem langen, aber doch nicht beschwerlichen Weg, finde ich die Türe des Comes. Die Türe ist verschlossen und ein mürrischer Diener, dessen einzige Aufgabe es zu sein schien, diese Türe zu bewachen, betrachtet mich abschätzig und meint, es sei bereits jemand zu Besuch. Ich setze mich. Ich habe Zeit und falte die Falten meiner Toga.