Beiträge von Marcus Claudius Arbiter

    Mit großer Freude vernehme ich die gute Nachricht. Ich entstamme zwar einer sehr edlen Gens, aber nicht aus einer sehr reichen (so hatte doch Vitulus erst jüngst unser ganzes Kapital für eine Mitgift meiner Tochter verprasst :P), wie das ja oft bei so alten Geschlechtern der Fall war. Umso mehr freut mich dieser sehr großzügiger Zustupf.


    Ich trete vor und bedanke mich bei den Organisatoren.


    "Das große Fest von Rom, organisiert durch die Cohortes Vigiliae, bringt nicht nur viele Menschen zusammen, sondern auch viel der Freude in viele römische Herzen. Möget ihr wissen, dass auch mein Herz ein solches ist. Ich bedanke mich und entrichte meine Grüsse an all jene, die sich auch dem Rätsel widmeten, aber denen die Fortuna für dieses mal zu winken noch nicht geneigt war."

    Ein weiterer Mann tritt hinzu und hebt zu einer Erklärung an.


    "Sie waren einstig Plebejer? Doch jetzt sind sie es nicht mehr. Und doch treten sie in eine plebejsche Verbindung ein?"


    Es scheint, als würde sich das Mysterium an dieser Stelle wohl kaum noch erklären.


    Ich blicke die feurige Aurelia an und führe sie guter Dinge weg von diesem Ort.

    Nachdem wir den unmittelbaren Ort der Geschehnisse um die Pars Fidelis verlassen hatten, befinden wir uns nun auf diesem geheiligten Boden des Forum Romanum. Zuerst gehen wir schweigend nebeneinander her, ehe ich zu einem Ausspruch ansetze:


    "Ich liebe Rom. Das Forum Romanum, Mittelpunkt römischen Lebens. Zentrum zivilisierten Lebens. So sollte man jedenfalls meinen."


    Eine Pause lässt mir Zeit dem gleichmäßigen Gemurmel der vielen Leute auf dem Forum zu horchen.


    "Ich bin zwar noch nicht lange zurück, aber die Dekadenz zeigt sich in Form hässlicher Fratzen an jeder Straßenecke, an jeder Wand, an jeder Säule und in allen Versammlungen."


    Mich der edlen und weiblichen Begleitung besinnend halte ich einen Moment ein. Dann fahre ich fort.


    "Verzeiht, ich sollte nicht so lospoltern. Aber noch bin ich nicht zu alt, dass ich die negativen Veränderungen um uns herum nicht bemerken würde. Ein Stoiker sähe sich einer harten Prüfung gegenübergestellt."

    Etwas erschrocken unterdrücke ich den Impuls einen Schritt rückwärts zu gehen. Ich bleibe standhaft und höre mir die Rede dieser jungen Frau an. Ich habe ganz offensichtlich in ein Bienennest getreten.


    "Mein Name ist Marcus Claudius Arbiter. Verzeiht, dass ich zu wenig zwischen den Zweigen differenzierte. Auch vermag ich nicht hinter die Hintergründe zu sehen, die von diesem Familienzwist erzählen. Allein der Widerspruch, dass ein Patrizier zu einer Vereinigung von plebejschen Amtsadeligen beitritt, stimmt mich etwas befremdlich und nötigte mich mich fragend einzubringen."


    Sie hat feuriges Blut in sich. Ein Blut, das von Leidenschaft und Stolz erzählt. Aber auch von großen erlittenen Verletzungen.


    "Wie ist Euer Name, edle Römerin? Wollen wir nicht einen Spaziergang begehen? Hier scheint mir ohnehin niemand antworten zu wollen; auch nicht die einfachen Plakatkleber."

    Verwundert betrachte ich den Neuankömmling. Nicht nur, dass ich sie überhaupt nicht kannte, nein, nein: Sie sieht auch wie selbstverständlich auf die beste Cline und verlangte nach einem Mahl. Als wäre das noch nicht alles, war sie auch wunderschön.


    "Das Fleisch unserer Trauben soll das Saftigste und Süßeste im ganzen Imperium sein. Ich hoffe es wird genügen Eure Sinne zu beglücken," sage ich halblaut zu ihr.

    Vom Lärm angelockt begebe ich mich ins Atrium. Schimpfend will ich fragen, wer hier meinen Nachmittagsschlaf stört, als ich Donatus erblicke. Meinen 3. Bruder neben Tiberius.


    Sim-Off:

    Ich bin nämlich auch ein Onkel von Vitulus :).

    Interessiert bleibe ich auf dem Forum Romanum stehen. Es ist einiges im Gange. Schnell habe ich mir über diese Vorgänge einen Überblick verschafft. Es scheint mir noch eine gute Sache zu sein.


    "Verzeih, Hallam, wenn ich derart unwissend frage. Aber steht im Regluarium nicht, dass sich die Pars Fidelis vor allem aus der plebeischen Nobilität auseinandersetzt? Wenn ja, wie kommt es dann, dass sich auch gewichtige Teile der Gens Aurelia bei euch niederliess?"

    Fast tut mir der Volkstribun leid. Ich habe schon öfters beobachtet, dass es quasi unfruchtbringend war sich für etwas einzusetzen, wenn keine starke Lobby im Hintergrund stand. Ihre Meinungen taten nur die Nein-Sager und diejenigen, die etwas anderes erreichen wollen kund.
    Unterstützer hingegen waren schwer zu finden.


    "Ich gebe Manius und Lucius Flavius dahingehend recht, dass ein Plebiszit auch für uns Patrizier Auswirkungen haben würde. Doch müssen nicht immer alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Drum wähle Deine nächsten Schritte mit Bedacht. Nur mit großer Trauer sähe ich einen neuerlichen Bruch zwischen unseren beiden Ständen."

    Ich erscheine zur Versammlung und lasse mir eine kurze Zusammenfassung des bereits gesagten geben. Doch nichts über dessen Inhalt gibt mir eine Erklärung für die zuweilen roten anwesenden Köpfe.


    "Ein Kultverein also", murmle ich zunächst noch vor mich hin.


    "Für Tiberius, den zweiten Kaiser nach Augustus.


    Es klingt zumindest mal interessant. Doch wie stellt ihr euch den Alltag vor? Wie die Finanzierung? Wo die Örtlichkeiten?"


    Frage ich interessiert.


    "Und sind wir auf Tiberius beschränkt? Mich dünkt fast, dass Kaiser Claudius selbst auch ein großer claudischer Kaiser war. Trotz des ganzen Spottes, der ihm leider noch immer anhaftet."