'War das ein Tag !'
Erst hatte mich mein Herr in aller Frühe geweckt und nachdem ich zwei Stunden damit beschäftigt war dem jungen Meto die Grundzüge der Arithmetik beizubringen, hatte ich schließlich völlig entnervt aufgegeben. Und dann schickte mich Furnilla auch noch in die Stadt, Besorgungen, als ob es dafür nicht andere Sklaven gebe, denen ich das mit Freue delegiert hätte. Da ich aber noch bei der furnaria vorbeischauen wollte oder mußte, wie man es nimmt, packte ich alles zusammen und machte mich auf den Weg in die Colonia.
Mein Herr scheint im moment so aufgelöst und zieht sich sehr zurück. Bereitet er sich auf seine angestrebte Magistratur vor ? Eines stand fest, sie kostete ihn wahrlich Mühe. Er hatte mit den Leuten geredet, sich ihre Probleme angehört. Jedenfalls wollte ich ihn lieber nicht stören.
Ausgerechnet auf halber Strecke, als ich die Stadttore schon fast passiert hatte, fing es mal wieder an in Strömen zu regnen. Ich nahm meine Beine in die Hand und beeilte mich in die Stadt zu gelangen.
Ein Glück waren die Wachen heute gut aufgelegt und ließen jeden ohne Probleme hinein.
Der Obsthändler war gleich in der Via Principalis, die direkt geradeaus zum Praetorium führte. Der Regen hatte die Straßen geleert und ich kam zügig an die Reihe.
Nachdem der Regen immer stärker wurde, suchte ich fieberhaft nach einem Unterstand. Eine Patrouille kreuzte meinen Weg, die grimmigen Blicke schüchterten mich ein wenig ein.
Nicht weit war ein Unterstand und ich beeilte mich, um mich dort unterzustellen. Ich schüttelte mich, ich war klitschnass.