Beiträge von Gnaeus Pompeius Scaurus

    Zitat

    Original von Publius Pompeius Gracchus
    "Salve, Scaurus! Hast du etwa auch nicht schlafen können? Siehst SEHR müde aus."


    Sein Onkel Gracchus hat sich schon immer durch seine gute Menschenkenntnis ausgezeichnet; es wunderte ihn daher nicht, dass er seine Müdigkeit erkannte, so antwortete er ihm:


    "Die erste Nacht in einem neuen Haus, in einer neuen Stadt, in einem neuen Leben; ich glaube: da ist es ganz normal, wenn ich nicht viel geschlafen habe..


    Dann wandte sich sein müder Geist Perilias Vorschlag zu:
    "Meinst Du kultisch ehren, oder anders?"[

    Mars war wirklich mit ihm. Erst wurde er in die Schar der Discipuli aufgenommen und nun trifft er unter den vielen Priestern genau den, den er suchte. Und freundlich war er auch. Daher folgte er ihm nach.


    Auf dem Weg in die Nebengebäude, sagte er zu Victor:


    "Wenn der Unterricht breit gefächert ist, dann lernt man auch mehr. Und schließlich haben wir, auch wenn wir uns einem Gott verschreiben, ja dennoch viele Götter! Da sollte man auch über sie etws wissen, denke ich. Eine Schriftrolle, gut: dann kann ich endlich studieren. Herrlich!"


    /edit: } durch ] ersetzt.

    Gnaeus hatte gut beim Opfer aufgepasst und alles auf seiner inneren Wachstafel notiert, als er sah, dass der Gläubige sich verabschiedete. Also ging er - nach einer kurzen bedächtigen Stille auf den Priester zu und sagte:


    "Salve! Ich suche den Sacerdos Vibius Valerius Victor. Ich bin Gnaeus Pompeius Scaurus und möchte dem Mars dienen. Die Flaminica Minervae hat meinen Ius Iurandum entgegen genommen und mich zu Euch, werter Sacerdos, geschickt, damit meine Ausbildung bei Euch beginnen kann!"


    Er hoffte, dass er diesem ehrwürdigen Priester mit genügend Ehrfurcht entgegen getreten war und es nicht an Geduld undf Demut hat fehlen lassen.

    Seinen Onkel Gracchus ersteinmal ausreden zu lassen erschien Scaurus selbstverständlich, zumal es sich um wichtige geschäftliche Dinge handelte, dann erst sagte er zu Perilia:


    "Leider muss ich Dich enttäuschen, ich habe sogleich, als mir die Flaminica Minervae anbot, meinen Eid abzuleisten, dies schon getan. Aber wenn ich das erste Mal ein Opfer darbringe, das müssen wir ordentlich feiern.."

    Der anwesende Teil der Familie wurde immer größer und so beließ es Scaurus zumeist mit einem freundlichen Nicken als Begrüßung - jedenfalls nahm er es sich vor.


    Perilia hatte sie nach ihren Plänen für die Freizeit in Rom gefragt. Freizeit?, dachte er sich und sprach dann:


    "Fürs erste will ich mich ganz in meine Ausbildung stürzen, ich bin in den Cultus Deorum gegangen und werde dem Mars dienen. Da werde ich genug zu tun bekommen; im Tempel des Mars Ultor herrscht ein reges Treiben. Wenn ich dann doch noch Zeit habe, wird es hier in Roma schon etwas zu unternehmen geben, oder?"

    Gnaeus hätte fast ein wenig eifersüchtig werden können, wenn seine Freude nicht so groß gewesen wäre. Denn Perilia umarmte zuerst - er hoffte zuerst und nicht einzig :D - Castus, bevor sie sich ihm zuwand. Aber ihre Fragen waren an beide gerichtet, so antwortete er:


    "Sachen. Ähm nun ja. Ich glaube, öhm, die sind mir abhanden gekommen. Deshalb, ähm auch deshalb natürlich, bin ich jetzt ja hier. Hier wohnen? Selbstverständlich, lange war ich nicht mehr bei uns zu Hause..."


    Dann wandte er sich Castus zu, dabei fiel ihm auf, dass der Raum für einige Personen vorbereitet war, es würde wohl auch ein Prandium abfallen...:


    "Salve Caste! Gut auch Dich hier zu sehen. Wir werden wohl nicht die einzigen bleiben?"



    /edit: ein "/" hat gefehlt...

    Die wichtigsten Angelegenheiten hatte Gnaeus schon erledigen können, so dass er in die kleine Casa seiner gens in Roma gehen konnte, wo er einige Verwandte zu treffen hoffte.


    So kam er denn an und stand - seit langem wieder einmal - vor der Tür einer Casa seiner gens. Seine Casa, dachte er und bemerkte gar nicht wie er dabei eintrat und sich gleich zu Hause zu fühlen begann.


    Dem Türsklaven hatte er sich schnell vorgestellt und dieser brachte ihn in den Raum, in dem seine Cousine Perilia vor sich hin träumte.


    Voller Freude sie wiederzusehen rief er - als wollte er jemanden aus dem Schlafe reißen:


    "Eheu, Perilia! Welch eine Freude Dich zu sehen. Komm begrüße Deinen Lieblingscousin!"

    Als Gnaeus bemerkte, dass dieser Priester mit dem Gläubigen über ein Opfer sprach, das nun gegeben werden sollte, machte er sich daran ihnen nachzugehen und genauer zuzuschauen und zu hören, so könnte er die erste Lektion lernen, noch bevor er so richtig aufgenommen war.


    Er hörte dabei dem Priester aufmerksam zu, der erklärte wie dieses unblutige Opfer dargebracht werden soll. Da der Priester es gut erklärte, wuchs die Freude auf die vor ihm liegende Ausbildung. Da es ihn berührte, dass er auch einmal so für die Menschen da sein könnte, freute er sich auf sein Dasein als Priester. Da er spürte, dass Mars anweste, freute er sich, dass mit diesem Opfer dem Mars gehuldigt werden würde.

    Nicht lange nachdem Scaurus mit der Flaminica Tiberia Claudia gesprochen hatte, kam er zum Tempel des Mars Ultor. Den kannte er noch aus früherer Zeit, so dass er ihn schnell finden konnte.


    Er trat ein und wieder überkam ihn ein Schwall von religiösen Gefühlen, dass er zunächst andächtig stehen blieb und sich seinem - dieses neue Wort kam ihm noch komisch vor, aber es drängte sich in sein Bewusstsein - Gott ganz nahe fühlte.


    Erst einige Minuten später sah er sich um und erspähte etwas weiter hinten einen Menschen, der wohl ein Priester war. Wenn er Glück hatte, war es vielleicht Valerius Victor, der ihn ausbilden sollte.


    Er ging näher heran; da fiel ihm auf, dass der Priester sich mit jemand anderem unterhielt und wartete daher etwas abseits.


    Während er wartete, wandte er sich an seinen Gott und betete.

    "Habt Dank, hochverehrte flaminica, dass Ihr Euch für mich Zeit genommen habt. Ich werde mich sobald wie möglich bei Vibius Valerius Victor melden",


    sagte Gnaeus und konnte die Freude über seine Entscheidung und die Freundlichkeit der flaminica kaum verbergen, er wollte es freilich auch nicht.

    "Ego, Gnaeus Pompeius Scaurus, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro.


    Ego, Gnaeus Pompeius Scaurus, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro."

    Mercurius, ja das stimmt, dachte er bei sich. Aber da war plötzlich wieder dieses Sehnen in ihm, dass ihn nach Roma gebracht hat und seine Wanderungen ein Ende finden ließen, fast wurde ihm schwindelig. Darum atmete er einmal tief durch, hielt sich instinktiv am Stuhl fest und sagte:


    "Ihr habt eigentlich recht, ehrenwerte flaminica, und doch auch nicht. Meine Zeit herumzureisen und dieses oder jenes zu erleben ist um. Ich spürte einen großen Drang hierher zu kommen. Und ich spüre ihn jetzt. In diesem Moment in diesem - Heiligtum."


    Er machte eine kurze Pause, da ihn ein großes Gefühl über-schwappte:


    "Entschuldigt, dass ich stockte, aber ich fühle etwas in mir, für das ich kaum ein Wort weiß: Freude, Sehnsucht, Trost. Ja, Tröstung ist wohl das Wort, das mein Gefühl wiedergibt. Tröstung hier in Roma in einem Heiligtum des Mars zu sitzen."


    Dann schaute er zu Claudia - mit leuchtenden Augen - und die Entscheidung nahm in ihm Raum an.

    Gnaeus setzte sich, überlegte kurz und begann zu erzählen:


    "Mit Mars fühle ich mich durch und über meine Familie verbunden. Wir verehren alle sehr die Göttin Venus, der einer unserer Ahnen den Tempel der Venus Victrix gebaut hat. Auch hat es immer wieder Priesterinnen der Venus aus unseren Reihen gegeben. Mars steht aber in enger Verbindung zu Ihr.


    Weiter ist er für mich - als Vater Romuli et Remi - Vater Roms. Und wenn ich Rom als Priester dienen will, so dem Mars.


    Doch so einfach ist es nicht. Auch zu Mercurius stehe ich in innerer Verbindung. Auf meinen Reisen bin ich so vielen Hermen begegnet, an denen ich oft innehielt und betete und Kraft für meinen Weg fand."

    Eine Priesterin betrat das Heiligtum und Gnaeus erhob sich von seinem Platz. Als sie sich vorstellte, rutschte ihm das Herz ein wenig in die Hose, sie war die flaminica Minervae, die sich um ihn, den unwichtigen Anwärter kümmerte. So musste er sich zusammennehmen, dass seine Stimme nicht all zu sehr zitterte, als er ihr antwortete:


    "Ja, hochverehrte flaminica. Ich hege sogar den festen Wunsch. Nur, wenn ich Euch damit belästigen darf: Zwei Gottheiten sind es, denen ich huldige und von denen ich mich hierher gerufen fühle, Mars und Mercurius. Und ich weiß nicht, wem ich mich verschreiben soll."