Beiträge von Quintus Matinius Cicero

    Meine Schläfen pochten, als ich mit unterdrückter Aufregung das Officium betrat. Was Ich hörte war das Rauschen meiner Toga, was ich hörte waren meine gemessenen Schritte und deren marmorner Widerhall. Was ich erblickte - nichts als verwischte Farben. Was ich dachte - nichts als eine Zahl: Elftausend ... dreihundertachtunsiebzig ... 11378 ... 11000 und 300 und 78...


    "Salve! Ich muss dringend Einspruch gegen die von dem Lucius Aurelius Commodus ausgesprochene Sanctio erheben! Denn diese - ", dabei legte ich das Dokument vor:


    SANCTIO


    Gegen Quintus Matinius Cicero wird nach §4 Absatz 3 und §7 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 11378.57 verhängt. Das Angebot von Öllampen zum Preis von 0.81 Sesterzen pro Einheit liegt deutlich unter den Herstellungskosten und verstößt gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat die Angebote umgehend zu entfernen. Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils werden an das Gericht verwiesen.


    Lucius Aurelius Commdus, Aediles Curules


    "... denn diese ist gänzlich unbegründet! Niemals habe ich gegen die genannten Paragraphen verstoßen! Denn die Preisgestaltung obliegt eindeutig beim Hersteller - in diesem Falle mir - wie sich eindeutig aus der Lex Mercati §4 (1) ergibt."


    Ich holte Luft und fuhr fort:


    "Weiters sind die Herstellungskosten im Preis von 0.81 Sesterzen enthalten und ich mache mit jeder verkauften Öllampe einen Gewinn. Es kann also keine Rede davon sein, dass ich Waren unterhalb der Herstellungkosten angeboten haben solle. Somit ist Lex Mercati §4 (3) nicht erfüllt, und es kann Lex Mercati §7 keine Anwendung finden."

    Klar haben alle, die Nominiert wurden den ECHO verdient ;)


    Die Deutsche Phono-Akademie verleiht diesen Preis. Diese sogenannte Akademie ist ein Interessenverband der Musikindustrie. Im Vorstand sitzen ausschließlich Vertreter der Majors:


    * Michael Haentjes, edel music AG (Vorsitzender)
    * Frank Briegmann, Universal Entertainment GmbH
    * Bernd Dopp, Warner Music Germany GmbH
    * Rolf Gilbert, BMG Records GmbH
    * Niel van Hoff, EMI Music Germany GmbH & Co.KG
    * Konrad von Löhneysen, Ministry of Sound


    Wen lassen sie gewinnen? Im Bereich Rock/Pop sind das in diesem Jahr:


    * 1 - Künstler des Jahres national
    Xavier Naidoo Telegramm für X | >> Sony/BMG
    * 2 - Künstler des Jahres international
    Robbie Williams Intensive Care | Chrysalis (EMI)
    * 3 - Künstlerin des Jahres national
    Christina Stürmer Schwarz Weiß | >> Polydor (Universal)
    * 4 - Künstlerin des Jahres international
    Madonna Confessions On A Dancefloor | >> Warner
    * 5 - Gruppe des Jahres national
    Wir sind Helden Von hier an blind | >> Labels (EMI)
    * 6 - Gruppe des Jahres international
    Coldplay X & Y | >> Parlophone (EMI)



    Mit anderen Worten verleihen die Majors den ECHO an sich selbst.
    Dieser Preis ist eine sehr gelungene PR-Maschine, oder - aus künstlerischer Perspektive - eine Farce.


    Ach so, Tokio Hote, die besten Newcomer, stehen bei Island unter Vertrag. Island geghört zu Universal.
    Und das freut Herrn Briegmann von der Deutschen Phono-Akdemie genauso wie Bill ...


    Darauf eine Magnumflasche Kakao!

    "Ja, ja ich bin ein anderer Fall, nur was für einer? Einer mit einer Beule und einem zerrissen Schuh!", versuchte ich dem Thema seinen Ernst zu nehmen. Ich war nicht in der Stimmung über meinen Bruder zu sprechen, also über mich zusprechen.


    "Mit der Beule läßt sich leben, zumal sie ja von einem echten Medicus versorgt wurde. Der Schuh allerdings ist ein ausgewachsenes Problem: Wie soll ich ohne einen kalten Fuß zu bekommen an ein neues Paar gelangen?"


    Ich machte ihr ein Zeichen : "Komm, laß uns aufbrechen. Mir ist etwas schwummrig."

    "Sie wagt es uns den Rücken zuzukehren!", schnaubte ich, "Wachen! Ergreift sie!"


    Ich stand auf und trat zu ihr: "Manchmal fühle ich mich nur so, als ob man mich nicht so recht ernst nähme, wie damals Metellus - seitdem ich ihn etwas näher kenne, weiß ich dass es nicht an mir liegt. Ich bin da schnell etwas empfindlich, eine kleine Schwäche wohl...", dabei nahm ich ihre Hand, drückte sie kurz und ließ sie wieder los. "...danke für das Zaubertuch!"

    Nachdem ich das Tuch in Empfang genommen hatte und es, wie befohlen, nicht zu lasch auf die Wunde presste, schloss ich die Augen, hob Brauen und Kinn und erwiederte mit gespitzten Lippen und in pathetischem Tone: "Wir wollen Dir unseren Großmut beweisen und Dir Deinen Fehltritt in unendlicher Güte verzeihen, jedoch - was Deine Mittäter angeht, werden wir keine Gnade kennen und kein Mitgefühl!"


    Sodann öffnete ich mein linkes Auge einen Spalt um Helena zu beobachten, näherte meine Hand der ihren, schlug jedoch nicht ein, sondern spreizte den kleinen Finger ab, schob den Finger mit dem Siegelring leicht hervor und gab gedehnt ein "Nuuuun?" von mir.

    "Das denke ich auch. Irgendwer hätte mich allerdings auch vorstellen müssen... autsch! Nicht so fest!"


    Ich war durchaus etwas verstimmt, wenn ich an die Situation dachte, man hatte mich vollkommen ignoriert.


    "Liegt das vielleicht an meinem.... Äußeren? Vielleicht hätte ich das Brett gleich ins Gesicht bekommen sollen, dann würde man mir sofort ehrenwert unterstellen müssen, ich hätte dem Reich unter Einsatz meines Lebens gedient. Ich würde mich dann in Schweigen hüllen, nicken und ein ernstes Gesicht machen. Hm... Vielleicht würde ich dabei noch auf meine Unterlippe beißen, natürlich so, hier... schau mal! Ist das gut so?", scherzte ich.


    Doch in heimlichem Groll fand ich, dass es auch Helena hätte tun können und hegte in großer trotziger Selbstgerechtigkeit keinen Zweifel an der Richtigkeit dessen. Allein ein leises Gefühl stellte sich dem entgegen - und dieses Gefühl wurde durch das Tuch verursacht, das sie - wenn auch etwas zu heftig - sorgend auf die Wunde tupfte -

    Folgsam setzte ich mich auf eine Stufe und befühlte meinen pochenden Hinterkopf.


    "Alles noch ganz...", spielte ich die Feuchtigkeit zwischen meinen Fingern herunter,"nicht mehr als eine Beule, damit kenne ich mich mittlerweile nur zu gut aus."


    Dass ich neuerdings ständig in halblädiertem Zustand durch die Welt wankte, gab mir zu denken - aber es fiel mir nicht ein, diesem Gedanken zu folgen. Denn als ich meine Finger betrachtete, waren ihre Spitzen purpurschnecken-rot.


    "Wirklich nicht der Rede wert, das hier. ... Ich sollte zukünftig etwas vorsichtiger sein." Dabei wippte ich mit meinem linken Bein und der angerissene Schuh machte dabei seltsame Geräusche. Dieser Anblick lenkte meine Gedanken zurück zum Aurelier und dem Grund der Rostra zu fliehen.


    "Warum hat man mich diesem Menschen eigentlich weder vorgestellt... noch eingeladen?", fragte ich offen, doch mit dem Ausdruck einer leichten Verdrießlichkeit und rieb unterdessen meine Finger, bis sie "trocken" waren.

    Unruhig faselte ich etwas von der Würde meines Vaters... Da kam etwas auf uns zu. Und es war groß, sehr groß... Helenas zu Boden gesenkter Blick verriet eine leichte, eine gewiß nicht eben zuträgliche Unaufmerksamkeit, da...


    ...sprang ich auf sie zu und drückte sie an die Hauswand. In diesem Moment bahnte sich ein riesiges dunkles Ungetüm, bemalt in leuchtenden Farben, seinen Weg durch die staunende Menge, die mit "Oh!" und "Ah!" meiner eigenen Sprachlosigkeit Ausdruck verlieh.


    "Bei den Göttern! Schau auf diese... Hufe! Mit einem Schrit zermalmt der eine Centurie...", rief ich aus und wagte es nun etwas näher an das Tier heranzutreten, das langsam und unbeirrt weiterlief.


    "Wann kommen die Löwen?", fragte ein kleiner Junge seinen Vater. Der Elfant war weitergeschritten und man konnte ihn noch lange aus der Menge ragen sehen.


    Ich blickte zu Helena und rief: "Löwen! Jetzt auch noch Löwen! Danach habe ich keine große Sehnsucht, lass uns vorher verschwinden... obwohl..." In diesem Moment der Zögerlichkeit inmitten der Straße bekam ich geräuschvoll ein Brett gegen den Kopf.


    "Das passiert wohl nur Leuten aus der Provinz...", lachte ich etwas gequält, nachdem ich mich wieder zu Helena gesellt hatte.

    Ich wurde noch etwas roter.


    "Ähm, nun, ich habe mal gehört, die Schlangen würden miteinander im Streit leben und nur Mercurius vermag es sie dazu zu bewegen, dass sie sich einträchtig um den Stab ringeln... also, verzeih, ich habe das mal irgendwo aufgeschnappt, ich will damit bestimmt nichts Lästerliches sagen oder behaupten, dass das so stimme.."

    Lächelnd nickte ich.


    "Diese Geschichte habe ich noch nie gehört - dass die Feldherren Noten austauschen schon, aber es liegt ja auch irgendwie nahe, einander Symbolische Gegenstände zu schicken, nicht. Wenn man seinen Wort Nachdruck und alle Deutlichkeit verleihen will, muss man sie so wählen, dass derjenige, der einen verstehen soll, zum Nachdenken angeregt wird. Es klingt schon merkwürdig aber... manchmal muss man verschleiern, um das Verschleierte entschleiert zu sehen..."


    Was ich sagrte kam mir seltsam vor. Darum schwenkte ich zurück zum Eigentlichen, dem caduceus:


    "Kennst Du auch die Geschichte der Schlangen? Sie streiten sich am Stabe, oder so ähnlich? Was hat das zu bedeuten, wenn es ein Symbol des Friedens ist, das ist doch wiedersprüchlich oder?"


    Ich lehnt mich etwas vor und erwartete mit geröteten Wangen den ganzen erhabenen Mythos, von dem ich nur ein Bruchstück im Hinterkopf hatte.

    Ein Bote überbrachte den Brief:





    An das Officium des Comes Hispanias, Gaius Didius Sevycius



    Ich, der Unterzeichnende, bin Inhaber der Steingut-Manufaktur zu Tarraco. Weitere Betriebe befinden sich gegenwärtig nicht in meinem Besitz. Die Richtigkeit dieser Angabe versichere ich mit meiner Unterschrift


    [Blockierte Grafik: http://img163.imageshack.us/img163/435/qmcautgraph17ww.png]







    Sim-Off:

    Da Quintus in Rom weilt, hat er einen Boten geschickt. Ich hoffe also, mit diesem Post nicht gegen die Reiseregeln zu verstoßen.

    Ich dachte kurz nach, unf fand: "Ich finde es seltsam, dass das heilige Symbol des Aeskulap dem des Mercurius so ähnelt. Also, ehrlich gesagt verwirrt mich das etwas..."


    Ich blickte etwas geknickt zu Boden, kaum hatte mir Iulianus die erste Frage gestellt und schon war ich hilflos, wie unehrenvoll....

    Zitat

    Original von Decima Valeria


    Jepp, so siehts aus. ;)
    Ich hab diese Diskussion nämlich schon wegen meines Forums geführt, daher weiß ich einigermaßen Bescheid, was das Urheberrecht etc angeht...


    Jein ;) würde ich sagen... es geht ja nicht in erster Linie um Privatheit, sondern um die Dimensionierung dessen, was öffentlich ist. Durch die persönlichen Beziehungen, die sich unter uns hergestellt haben (unter Berücksichtigung der geringen Personenanzahl :D), neigt sich die Waagschale zum Nichtöffentlichen. Das wäre mein "höchst richterlicher" Standpunkt... Nebenbei würde ich mir nicht absprechen, mich auch mit diesem Thema so ganzeinklitzekleinwenig auszukennen - jedenfalls was das Urheberrecht etc. angeht :D

    Decima Valeria:


    Weil das Thema so schön ist ;) und dein Einwand ja ganz gerechtfertigt...


    Im Sinne des Deutschen Urheber-Gesetzes gilt als öffentlich:


    "Die Wiedergabe ist öffentlich, wenn sie für eine Mehrzahl von Mitgliedern der Öffentlichkeit bestimmt ist. Zur Öffentlichkeit gehört jeder, der nicht mit demjenigen, der das Werk verwertet, oder mit den anderen Personen, denen das Werk in unkörperlicher Form wahrnehmbar oder zugänglich gemacht wird, durch persönliche Beziehungen verbunden ist." (§ 15 Abs 3 UrhG)


    Auf den ersten Blick scheint das eindeutig zu sein. Ist es aber nicht, das Problem wird verschoben auf den Begriff der pesönlichen Beziehung.


    Und da fängt es an leicht spekulativ zu werden; wenn man annimmt, dass das, was wir hier machen - auch im Sim:off und via PN - den Charakter persönlicher Beziehungen trägt und zudem für Nichtregistrierte der Zugang nicht möglich ist, könnte man meinen das IR sei eine nichtöffentliche also private Site - mit allen sich aus der Privatheit ergebenden Freiheiten.


    Da diese Site aber bislang auch von der Öffentlichkeit eingesehen werden kann, drängt sich auf, dass die Betreiber das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung (§19a UrhG) geschützter Inhalte unrechtmäßig beanspruchen.


    Also sollten wir jetzt die zarte Bande unserer persönlichen Beziehungen pflegen - und die Öffentlichkeit draußen lassen :)


    Was die Wiki angeht haste höchstwahrscheinlich recht - ich hatte da nur so eine vage Erinnerung...

    Sie drehte eine Haarsträhne um den Zeigefinger und überschlug die Menge der Amphoren, kam aber zu keinem Ergebnis. Mit den Bechern sah es anders aus:


    "Amphoren haben wir ganz bestimmt in ausreichender Menge... doch die Becher, da muss ich Dich heute leider enttäuschen. Ich müsste welche aus dem Lager ordern, das würde zwei Tage dauern."


    Sie blickte ihn freundlich an und fragte: "Soll ich das tun? Wegen der AMphoren schau Dich nur um, hier hinten, hinter dem Tuch sind noch mehr!"