Beiträge von Quintus Matinius Cicero

    Schöner Mund, freches Mädchen.


    "Alles gebe ich deinem Munde zu! Ja, ich konnte Dich wohl hören, da Du als Wesen zu mir sprachst, dessen Mund ich wenig zugeben würde, um dir nicht zu missfallen; also solltest Du nicht darauf bestehen...", raunte ich, während ich ihr folgte.


    "Glaubst Du, dass wir so spät sind, dass wir unser Cannae erleben, auf dem Markt?", fuhr ich unverfänglicher fort...

    "Schade nur, dass Du zu mir sprachst als ich schlief - ich konnte Deine Worte nicht hören..."


    Was sollte das nur? Sie hatte eine Abreibung verdient...


    "Komm, der Tag ruft!" Ich öffnette die Tür und winkte ihr, dass sie sich erheben möge. Nein, sie konnte keine Gedanken lesen. Sie war frech. Aber, sie gefiel mir ganz großartig.

    Was sagte sie da, die Zeit des Wartens, hieß es nicht wir warteten in den Zwischenwelten, bevor der Fährmann... Ich wußte nicht, nocht nicht.


    "Wovon sprichst Du? Wirst Du warten müßen?", verwirrte ich mich zusehends. War das mein Fährmann? Das ließ plötzlich alles um mich verblassen. Manches war schon von mir gegangen, doch ich war unsterblich - nicht wie die Götter, doch unsterblich in mir und durch mich -


    Ich atmete inerlich tiefduch und versuchte allein die Klänge und Helena und den Raum sein zu lassen. Ich musste endlich wach, wach, wach werden. Die ganze Reise...


    "Ei, ei ,ei! Ich werde jetzt aufstehen!", lächelte ich endlich.

    "Helena, Du bist es...", blinzelte ich sie an und versuchte mich im ersten Lächeln des Tages. "Du kommst gerade rechtzeitig vor meinem Ertrinken!"


    Es war hellichter Tag und es scholl der muntere Betrieb Tarracos ins Cubiculum; das hob meine Stimmung ganz beträchtlich...


    Trotzdem verdüsterte sich meine Stirn."Glaubst Du an die Wahrheit der Träume?", fragte ich sie ohne sie anzublicken.

    Ich konnte mich kaum halten, das Meer peitschte über Deck. Der Nauticus reckte seinen Arm in den Himmel und sein bläuliches Haar flatterte im Sturmwind.


    "Quintus! Quintus! Quintus!", sang es um mich herum. Ich verscuhte zu erkennen, zu we mdie Stimme gehörte. Doch wohin ich mich auch wandte, niemanden konnte ich erkennen. Alles war, als läge es hinter einer Schicht aus Kristall.


    Der Himmel riß auf...

    Was tat er! Es war nichts in Sicht! Wohin man blickte nichts als Weite! Und er - dieser Tor - nahm die Segel aus dem Wind!


    "Nauticus! Was soll dieser Unsinn!", rief ich erzürnt.


    Er schlug mit seiner riesigen Faust gegen den Mast und brüllte mich an: "Was glaubst Du denn wohl, wo Du hier bist, Du halbe Portion!"


    Unwillkürlich griff ich nach der Stelle, wo ich das Messer verbarg.


    "Was glaaaauuuubst DU!", schäumte er und beugte sich über mich, dunkelblau, und grün in seinem nassen Gesicht. Sein Speichel tropfte und er brüllte wie ein Sturm, ein endloses gewaltiges Rauschen...meine Hände krallten sich irgendwo ein...

    "Danke, Gaia! Bei Tageslicht werde ich diesen Weg auch ohne Dich finden.", sagte mit leerer Stimme.


    Sie war wohl nicht von hier. Verstand vielleicht meine Worte nicht; das lag vielleicht aber auch an meinem kaum zu unterdrückenden Dialekt. Zu lange war ich fort. Gleichgültig.


    "Ich komme jetzt auch ohne Dich zurecht. Nochamls Danke!", lächelte ich und machte mich daran das Licht zu löschen.

    "Fürs erste wird das Zimmer genügen. Später aber solls weiter gehen."


    Sie verstand das nicht, schien mir. Ich war aber auch zu müde um zu scherzen.


    "Also, ich habe den Weg vergessen. Zeig ihn mir... hm?"

    "Daaaanke", sagte ich langsam, trank was die Karaffe hergab und stieg aus dem Bad.


    "Wenn du mich nun abtrocknen und in meine Heimat zurücktragen wolltest, dann wollte ich dich meinerseits meinem Oheim als meine Göttin empfehlen!", grinste ich...

    Ich warf die Kleider zu Boden und stieg ins Becken; lauwarm, das war jetzt gerade richtig.


    "Wasser, so kühl wie's geht. Sonst nichts"


    Ich tauchte unter und ließ ein Paar blasen blubbern...

    Ich folgte der Sklavin gern; wenn auch vollkommen zerschlagen - mir brummte der Schädel, wohl auch von dem billigen Wein; das ließ sich gerade noch denken.


    Als wir das Bad betraten, konnte ich kaum noch meine brennenden Augen offenhalten und bat Kaya...


    "Bitte zeige mir kurz das Nötigste. Hell ist es hier ja nicht eben. Und ich bin über die Maßen ermüdet."


    Wärenddessen begann ich mich langsam und etwas - nunja - beklommen zu entkleiden.