Beiträge von Hergen Hagenson
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Er wollte Farold einen Gefallen tun und hatte sich, zusammen mit einem jungen Mann aus der Stadt, auf den Weg gemacht nach Magna zu reiten um dort mit einem Furisto die Lieferung neuer Pferde zu besprechen. Es war ungewohnt in dieser Rolle, aber der junge Duccia hatte selber kaum Zeit momentan, mussten doch die 3-jährigen bis zur Auktion an Ostara austrainiert sein und so hatte er sich überreden lassen.
Bereits seit zwei Tagen waren sie auf dem Gebiet des freien Germaniens und in wenigen Stunden würden sie das Dorf Gundhrabans erreicht haben. Hätte er vorher gewusst, was sie, speziell ihn erwartete, hätte er wohl Alles getan um nicht hierher zu kommen. Aber die Nornen wollten es wohl so und so kam es, wie es kommen mussten.
Der Weg gabelte sich einige dutzend Schritte vorraus in zwei Wege und sie würden den linken Weg nehmen müssen um noch ein Stück gen Norden zu reiten. Doch noch ehe sie an der Gabelung ankamen, sahen sie, wie aus dem Schnee Gestalten hoch kamen und auf den Weg sprangen. Die Pferde wichen erschrocken zurück oder stiegen, doch erfahrene Hände beruhigten sie schnell wieder und legten sich sogleich an ihre Waffen.
"Was wollt Ihr? Macht Platz!"
Eure Pferde, Eure Waffen und Alles, was Ihr sonst noch bei Euch habt!
Die Stimme war rauh, unangenehm und der Dialekt zeugte von einem Germanen, der eher in östlicheren Regionen zu Hause war. Sieben Mann standen vor ihnen, schlecht ausgerüstet, zerlumpt, eindeutig hungrig. Und so wirkten sie auch: hungrig! Wie hungrige Wölfe starrten sie die Beiden Männer und ihre Pferde an und ihre Hände lagen um die Griffe ihrer Waffen: Keulen, Ger und einer sogar besaß ein Sax. Es war nicht schwer die Gruppe einzuordnen: Vogelfreie. Verdammt und zu Allem bereit, denn sie hatten nichts mehr zu verlieren, bis auf ihr Leben und selbst das war nichts mehr wert. Ausgestoßene, die man ohne Angst auf Verfolgung einfach töten konnte.
Der junge Mann neben ihm blieb erstaunlich ruhig und er war dessen zufrieden.
"Ihr werdet es nicht bekommen!"
Nur über unsere Leichen, knurrte sein Begleiter und er sah zu diesem rüber.
Nichts leichter als das! war die ätzende Antwort und plötzlich stürmten alle sieben auf sie zu. Hinter sich hörte er noch Geräusche und wusste plötzlich, dass da mindestens noch zwei waren. An umdrehen und fliehen war nicht zu denken, sie mussten mitten durch. Und so gab er dem Hengst, Falbala, die Hacken in die Seite, so das dieser einen kräftigen Satz nach Vorne machte und auf die Männer zuhielt. Aus dem Augenwinkel sah er noch, das sein Begleiter ähnlich reagierte.
Seine Hand lag auf dem Sax an seiner Seite und zog es. Gerade noch bemerkte er die Keule, die auf ihn zuflog und er duckte sich und einen halben Herzschlag später war er mitten im Getümmel. Todesmutig hatte sich einer der Vogelfreien in seine Zügel geworfen und die Anderen drangen auf den Älteren nun ein, während er von oben mit dem Sax und auch mal mit der Faust auf sie einschlug. Dabei war er bemüht nicht nur die Zügel wieder frei zu bekommen, indem er das Pferd ein-, zweimal zum Steigen brachte, sondern er versuchte auch, mit jedem Moment verzweifelter auf dem Pferd zu bleiben. Noch hielt er sich tapfer, aber er sollte keine Möglichkeit erhalten aus diesem Kampf als strahlender Sieger hervorzugehen.
Blut spritzte von Wunden, die er schlug und selber geschlagen bekam und dann spürte er, wie er den Halt verlor und zu Boden gerissen wurde. Instinktiv riß er das Sax hoch und einer der Angreifer spießte sich darin förmlich auf. Dadurch gewann er etwas Zeit, die er aber zugleich wieder bei dem Versuch das Sax zu befreien verlor. Sein junger Begleiter saß ebenfalls nicht mehr auf dem Pferd, hatte es aber halb freiwillig verlassen, um nicht auf dem Boden zu liegen und der Übermacht dort begegnen zu müssen. Er kämpfte gegen drei der Männer, während drei, von Beiden irgendwie erwischt, bereits blutend und vielleicht schon tod, auf dem Boden lagen.
Hergen kam mit Mühe in die halb aufrechte Position, das blutverschmierte Sax wieder in der Hand und zur Abwehr erhoben, als ein Ger von oben auf ihn herabprallte. Das Metall der Gerspitze klirrte auf der Scheide des Gers, als sie aufeinandertrafen und die Wucht ließ ihn etwas zurücksinken, aber sofort drückte er gegen und versuchte weiter hoch zu kommen, als sein Kopf zu explodieren schien.
Hinterrücks hatte sich einer der Vogelfreien angeschlichen und mit der Keule brutal zugeschlagen. Das er fiel und der Länge nach wie ein gefällter Baum zu Boden stürzte, bekam er nicht mehr mit. Das Sax fiel ihm aus der kraftlosen Hand und die Augen sahen voller Zorn und Erstaunen in den hellblauen, fast wolkenlosen Himmel, der sich über den Baumwipfeln ausbreitete. Der Schnee färbte sich rot an seinem Bein, wo ihm ein Ger eine tiefe Schnittwunde zugefügt hatte und an seinem Kopf, wo die Keule den Schädel eingeschlagen hatte. Ein letztes Mal entwich warmer Atem als Dampf seinem Mund und dann blieb er reglos, mit blicklosen Augen im kalten Weiß liegen.
Es mochte keine Schlacht gewesen sein, wie sie in den Legenden und Liedern immer wieder vorkamen, aber er hatte gekämpft, wie es sich für einen tapferen Krieger gehörte und so würden ihn wohl die Walküren nun heim führen, heim nach Walhalla.
Als der Kampf zu Ende war, lagen vier Personen tod im Schnee, nur zwei waren Vogelfreie und auch wenn keiner von ihnen ohne Verletzungen davon gekommen war, waren es doch die beiden Männer mit ihren Pferden, die diesen Kampf verloren hatten.
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So wartete Hergen nun geduldig im Hof bis alle Mitreisenden ankommen würden. Er hatte von Valentin den Auftrag bekommen gut auf alle aufzupassen und das würde er auch tun und wenn er nun so durch die Reihen sah, fehlte nur noch Clara und sie konnten dann los.
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Hergen kam an der Curia an und gab einen Brief ab. er hatte für die Zeit der Abwesenheit von Ancius sich ein wenig seiner Betriebe angenommen. Mit einem Scriba gemeinsam hatten sie nun hin und hergerechnet um Valentin ein ensprechendes Angebot machen zu können.
Salve Duccius Germanicus,
für deine Bestellung können wir dir folgendes Angebot unterbreiten.
Die
400 Eier,
50 Brot mit Käse
100 Honigwein
30 Huhn a la Frontokönnen wir dir für insgesamt 798 Sesterzen anbieten.
Vale
Vertreter bei Abwesenheit
Hergen HagensonNachdem er nun diesen hochoffiziellen Brief abgegeben hatte, machte er sich wieder auf den Weg heim.
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Der Raum ist mit einem gemütlichen Bett ausgestattet. Desweiteren befindet sich ein Tisch, zwei Korbsessel sowie ein Schrank und eine Truhe in diesem Raum um genug Stauraum für die persönlichen Dinge des Bewohners zu bieten. Es ist aber noch immer genügend Platz vorhanden um das Zimmer selbst gestalten zu können. -
Hergen öffnete die Tür und trat ein. "Valentin. Da ist Besuch für dich. Decimus Magnus möchte mit dir sprechen." Dann trat er wieder zur Seite und machte den Platz frei damit dieser eintreten konnte. Hergen hingegen wartete noch ob Valentin ihn mit etwas beauftragen wollte.
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"Natürlich ist er da. Tritt doch bitte ein. Ich werde dich zu ihm ins Arbeitszimmer bringen." Hergen trat freundlich lächelnd aus der Tür damit er eintreten konnte. Danach schloß er die Tür und ging in diie entsprechende Richtung vor.
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Er hatte Valentin hier zu letzte gesehen und vermutete ihn hier noch immer. Also klopfte er an die Tür und wartete darauf eingelassen zu werden.
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Hergen ging zur Tür ales es klopfte und öffnete die Tür. "Salve" sagte er freundlich. "Wie kann ich dir helfen?"
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Wenn HErgen etwas schneller gewesen wäre, hätte er ihn am liebsten genommen und in einen Bottich mit kaltem Wasser gestuckt. Wo hatter er nur sienen Kopf derzeit. Er sah Margas ängstlichen Blick, nickte nur kurz und rannte Valentin hinterher. So würde er mit Sicherheit nicht weiterkommen. Nicht im Zorn. Der Kopf war gefragt und überlegtes Handeln und dieses sprach Hergen ihm derzeit ab.
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Endlich hatten sie sein Aufmerksamkeit. Das war ja schon viel wert.
"Sie scheint entführt worden zu sein." Hergen hielt noch immer den Brief in der Hand und ihre Haarsträhne.
Sie haben eine Haarsträhne mitgeschickt. Du solltest dir das wirklich ansehen.
Marga sah Hergen fragend an. Was meinte Valentin nur mit dem Untergang? Das mussten sie wohl später klären. -
Noch immer standen Marga und Hergen vor der Tür und klopften an diese. Ihnen war das Päckchen aus der Hand gefallen und die Strähne zum Vorschein gekommen. Schnell hatten sie diese als Venusias identifiziert und ängstlich de Brief durch gelesen. Was sie da lasen, ließ ihnen das Blut in den Andern gefrieren und sie waren schnell hinter Valentin her. Doch zu spät, er hatte die Tür bereits abgeschlossen.
"Valentin, mach die Tür auf," rief Hergen.
Sarolf, es geht um Venusia...schreckliches ist passiert, sagte Marga laut und schon fast weinend. -
Schon als er das Pferd gesehen hatte, hatte er das Gefühl, dass es ihm bekannt vorkam. Und als die Gestalt unten sich rührte und er sie erkannte, blieb ihm einen Moment die Luft weg. Das war doch.... "Verina...." Er brauchte einen Moment, ehe er sich wieder gefasst hatte und dann rief er: "Ich gehe und hole Hilfe! Die Stadt ist nicht weit!" Er hatte gesehen, dass sie lebte und wach war. Das beruhigte ihn etwas, aber dennoch machte er sich sorgen. Er wartete noch einen Augenblick auf die Bestätigung des Mannes, ehe er sich dann eilte in die Stadt zu kommen und Hilfe zu holen.
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Seit sehr langer Zeit war auch er unterwegs gewesen um den Göttern an einem Hain zu opfern und sie um den Schutz für seine Familie zu bitten. Plötzlich hörte er ein erschrockenes Wiehern eines Pferdes und auch den Schrei einer Frau. Schnell begab er sich dorthin und beruhigte erst einmal das Pferd, welches er dann sicherheitshalber an einen Baum band. Bald hatte er auch eine Stelle gefunden an der jemand hinunter gefallen zu sein schien. Die Erde war frisch abgebrochen. Schnell sah er sich um und fand bald einen guten Abstieg dorthin. Er sah sich um suchte nun nach der Frau, die er meinte schreien gehört zu haben. Immer wieder fragte er sich ob das Pferd, welches ihm so bekannt vorkam wirklich jemandem aus seiner Familie gehörte. Er sah einen Fremden, der unter der Stelle war und mit jemandem zu sprechen schien. "Kann ich dir helfen?"
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Nun war es an Hergen den Mann ihm gegenüber zu mustern. "Ja, da wurde dir recht erzählt." Er trat von der Tür fort und öffnete diese nun weiter damit Gunnar eintreten konnte. "Ich bringe dich ins Kaminzimmer und werde dann sofort den Hausherren holen."
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Hergen war vorgegangen und hatte nun die Tür geöffnet. Wenn Gunnar eintrat konnte er sehen, dass dieses nicht römisch eingerichtet war oder nur zum Teil. An den Wänden fand man allerlei Erinnerungsstücke aus der germanischen Vergangenheit der Familie und auch Regale, die Papyrus und Wachstafeln enthielten. Ein paar Karten, die auch hier und da hingen und lagen und eine gemütliche Sitzecke beim Kamin mit einem dicken und warmen Fell davor auf dem Boden. Links davon war eine kleine Essecke eingerichtet und beim Fenster eine zweite kleine Sitz- und Entspannecke.
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Hergen hörte das Klopfen und schritt zur Tür. Dann er öffnete der diese, aber so, dass er den Platz, der sich bot einnahm. Man wusste ja nicht mehr wer Freund war oder Feind. "Salve. Was kann ich für dich tun," fragte er nicht unfreundlich aber immer noch vorsichtig.
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Er besah sich die Dinge, die Verina ihm in die Hand drückte und er dann weiter in den Korb legte. "Nein, das hast du nicht. Du hast wirklich ein gutes Gespür." Nachdem sie dann alles zusammen hatten, bezahlte er den Händler und ging einige Schritte mit Verina vom Stand weg. "Ich hätte jetzt alles, möchtest du noch etwas haben bei dessen Kauf du meinen Rat brauchst?" Ein breites Lächeln war auf seinem sonnengegerbten Gesicht zu sehen was aber immer freundlich war, außer man ärgerte ihn aufs höchste.
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Sehr verwundert sah er Venusia an, aber er sah ein, dass er wohl fortmüsste und nun jemanden holen, der Ancius helfen konnte und da blieb nur er. Denn Venusia wollte er dies nicht zumuten und es war ihm nicht wirklich recht, dass sie sich nun um ancius so ausgiebig kümmerte. Nicht, dass es über ihre Kräfte ging und Diantha konnte er auch nicht losschicken. So lief er nun wieder los und machte sich auf die Suche.
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Gerade noch hatte er Venusia an die Wand gesetzt als sich diese Frau schon wieder gewegte. Für sein Alter erstaunlich schnell, war er bei ihr und packte sie im Genick.
"Willst du es wirklich darauf an legen? Ich töte dich, wenn es dein Wusch ist. Genug hast du dafür angerichtet, dass ich dir diesen Wunsch gerne gewähren würde."
Er schubste sie wieder auf den Boden und ging drei Schritte weiter wo ein Seil zu finden war, welches er vorhin noch von draußen reingeholt hatte um einiges ausbessern zu können. So aber nun fand es einen anderen Zweck und er band der noch verwunderten Frau die Arme auf dem Rücken zusammen und mit dem anderen Ende die Füße zusammen.
"Vielleicht hilft dies dir ja einen Moment ruhig zu bleiben."
Jeder der in kannte, wusste dass Hergen nun keinen Spaß mehr verstand und jeder, der ihn nciht kannte, konnte es in seiner Stimme hören.