Beiträge von Appius Redivivus Romanus

    "Sicherlich, das hatte ich mir auch schon gedacht, für dich ist es sicherlich schon ein großer Schock, dann will ich deine Kinder nicht völlig verstören, ich stimme dir zu, wir lassen es langsam angehen."


    Der Nieselregen hatte meine Haare mittlerweile getränkt dennoch wollte ich am Meer verweilen, dieser Moment war einfach zu schön um zurück-zureiten...


    "Meinst du deine Kinder würden mich überhaupt als Onkel akzeptieren?"


    fragte ich sie etwas nachdenklich, aber nicht betrübt...

    Ich lachte,


    "Gewiss bestand es aus der Suche nach dir liebe Schwester, lass es mich anders formulieren, mein neues Leben beginnt nun." ich grinste...


    als ich hörte dass ich Onkel bin, erreichte mein Glück einen neuen ungeahnten Höhepunkt, ich überfiel Helena mit einer Umarmung, kurz dachte ich mir ob es denn so gut für die Kinder wäre, wenn wir ihnen sagen dass ich ihr Onkel bin, aber schnell wurde dieser Gedanke von meiner Freude übertönt.


    "Das freut mich so ungeheuerlich geliebte Schwester. Darf ich sie kennenlernen?" ich nahm ihre Hand und hielt sie an meiner Wange, ich wusste gar nicht so wirklich wie man mit all dem Glück umzugehen hat.

    Ich lächelte, danach starrte ich ebenfalls wieder aufs Meer hinaus,


    "Nicht nur dir haben sich neue Wege geöffnet, auch ich finde endlich meine innere Ruhe und kann mein wahres Leben beginnen."


    ich hinterfragte nun doch was mich beschäftigte,


    "Helena? Hast du eigentlich.... Kinder?...Ich mein, bin ich Onkel?"


    nun würde ich auch darauf eine Antwort erfahren...

    "Ich denke nicht dass sich allzu viel verändern wird, zumindest nicht zum negativen, eher zum guten, für mich auf jeden Fall. Und ich möchte dir auch eine große Stütze sein und dir bei Problemen helfen, einfach für dich da sein."


    Ich grinste und sah zu ihr hinunter, sie hatte ein wirklich süßes lächeln, in diesem Moment viel mir eine weitere Frage ein, aber ich wusste nicht wie sie darauf reagieren würde wenn ich sie stelle...kurz blickte ich nachdenklich drein, danach lächelte ich wieder...

    "Ja es ist wirklich schön hier Helena, das ist es wirklich." während sie sich so an mich anlehnte umschloss ich ihre Schultern mit den Händen, ich wusste es, aber ich wollte es trotzdem nochmal hören, also fragte ich sie:


    "Bist du glücklich dass ich nun da bin meine Schwester?"


    voller Emotionen blickte ich aufs Meer hinaus während der Wind wehte und die Wellen auf die Küste zukamen...

    Ich nahm meinen Kopf von ihrer Schulter und schaute ihr in die Augen, und zwischen all dem Lachen und all den Tränen sagte ich,
    "Meine kleine Schwester...Helena, ich hab dich so vermisst."
    und schon war mein Kopf wieder auf ihrer Schulter, die Welt schien still zu stehen in diesem Moment, ich denke sogar die Götter waren gerührt, die Kälte, die nässe, alle Gefühle waren nicht mehr wahrnehmbar für mich, zum ersten mal im Leben erfuhr ich wie sich "reines Glück" anfühlt...

    Ich sprang ebenfalls vom Pferd, lachte, wischte mir Regentropfen aus dem Gesicht, oder waren es Freudentränen? Ich wusste es in diesem Moment scjhjon gar nicht mehr, überwältigt war ich von der Situation, ich ließ mein Pferd Grasen ging zu Helena, schaute sie kurz an, sagte nichts, dann lachte ich wieder laut los und umarmte sie, nichts hielt mich mehr, in diesem Moment sagte ich mich von meiner einsamkeit los und alles erstrahlte in einem neuen glanz... ich sah auf die Klippen hinaus, und auch wenn es nieselte, für mich, für mich schien die Sonne...

    "Nun gut, ich freue mich auf meine Zukunft hier in Tarraco..." wirkliche tiefe Gefühle regten sich in mir und ich sagte weiter,


    "Die Götter haben mich hierher geleitet, auch ich sollte ihnen danken!"


    Auch ich trieb mein Pferd an, und gemeinsam rasten Helena und ich zusammen durch die weiten Hispanias. Sie schien glücklich darüber zu sein dass ich nun da war, und diese Tatsache machte mich ebenfalls glücklich, ich hätte Freudentänze von hier bis nach Athen machen können...

    "Natürlich ich verstehe dich, so schnell werde ich hier sowieso nicht Fuß fassen können meine Schwester, nimm dir all die Zeit die du brauchst." sagte ich ruhig, danach kam ich zum Thema Arbeit zurück,


    "Die Stadtverwaltung, das klingt interessant, ich denke da werde ich es mal versuchen."


    Ein neues Leben in Tarraco, es kommt Licht ins dunkle Leben des Romanus...


    "Ich bin so glücklich dich gefunden zu haben." sagte ich mit einem lächeln, ich hätte es noch tausendmal sagen können, der frische Wind umwehte meinen Kopf, ich fragte Helena: "Frierst du Helena?"

    "Trotzdem danke, ich werde mich in Tarraco nach Arbeit umsehen, und wenn ich genug Geld habe werde ich mir eine Casa hier bauen... ob du dort mit einziehst oder ob du in der Casa Matinia bleibst, das überlasse ich ganz dir, ich will dich zu keiner Entscheidung drängen."


    Ich lächelte, und sah wieder einmal auf die faszinierende Landschaft Hispanias hinaus...

    "Naja wenn das so ist, aber du sollst wissen, falls ich dir jemals zur Last fallen sollte dann sag es mir einfach liebe Schwester."


    Die Pferde ritten nahe beieinander und ich fasste kurz auf Helena's Schulter, dann sah ich sie an und lächelte, ich sagte berührt,


    "Ich danke dir Schwester, danke dass du dich so um mich kümmerst."

    "Ich weiß nicht, schließlich könnten sie doch meinen ich wöllte dich ihnen in irgendeinerweise "wegnehmen" wollen, und mich somit nicht mögen. Desweiteren möchte ich dir nicht zur Last fallen liebe Schwester, ich kann mir auch irgendwo in einer Insula ein Zimmer mieten..."


    Ich wollte mich ihr nicht aufdrängen, ich bin ihr Bruder, ich wiill ihr wirklich nicht so zur Last fallen, ich sah auf unsere Hände, und lächelte, dann schaute ihr ins Gesicht...Da ist sie... Meine Familie.

    "Nun, eigentlich kommen wir ja aus Rom, aber..." ich zögerte kurz, schaute hinaus in die Landschaft, zum Himmel, sah Helena an, und fuhr fort... "eigentlich, ist Hispania doch ein wirklich schöner Teil des Imperiums und in Rom habe ich sowieso niemanden also warum nicht?" sagte ich mit einem lächeln...

    "Ich danke dir!" antwortete ich etwas beschämt, mir war unwohl ihre Hilfe anzunehmen, schließlich sollte ich einst für sie sorgen und nicht umgekehrt, aber was muss das muss...


    "Ich bin so froh dich gefunden zu haben, kannst du dir vorstellen wie es sich anfühlt allein auf dieser Welt zu sein?"


    Wir ritten nebeneinander her und es fühlte sich einfach großartig an...

    "Naja, ich habe mich durchgeschlagen, die Götter ließen mir keine Ruhe, ich musste dich finden, dich suchen, ich arbeitete hier und da, ich habe meinen Wunsch erfüllt und nun da ich dich gefunden habe kann ich mir wieder ein geordnetes Leben aufbauen."


    ich kam mir so klein vor, sie sah so edel aus, und ich? Ich war der einfache Mann, der aussah wie ein dahergelaufener Bauer...

    "Nein, ich denke ich habe gefunden was ich brauche."
    ich lächelte sie an,
    so wirklich begriff ich selbst noch nicht dass dort die kleine Helena stand, welche ich zum letzten mal sah als ich sie noch auf meinen Arm legen konnte...