Beiträge von Ilaria

    Nachdenklich hatte sie auf ihren Lippen gekaut und die Wand angestarrt. Dann fiel ihr plötzlich ein, dass sie noch etwas in der Tasche hatte und zog es heraus. Dieser Mann auf dem Markt hatte es ihr gegeben, heimlich.


    Ich habe mein Herz an Deine Augen verloren und würde dafür sterben mit Dir gemeinsam frei zu sein


    Als sie das alles las glitzerten ihre Augen. Was war das nur? Warum? Sie konnte sich gar keine weitren Gedanken mehr darum machen, als auch schon wer kam und sie war froh, dass es jemand war den sie wenigstens schon kannte, zumindest von dem kurzen Zusammentreffen im Atrium.


    "Ja das ist es" meinte sie und fuhr sich mit ihren zarten Fingern über die Stirn um sich ein paar Haare zur Seite zu schieben. "Es ist erst das dritte Mal, dass ich wo anders bin....es ist ungewohnt und nicht schön immer zu wissen, dass man von der einen Seite zur anderen geschoben werden kann" meinte sie leise.


    Ihr scheues Lächeln bezüglich seinem Gesagten ließen ihre Mimik noch etwas geknickter wirken. Sie konnte sich nicht so ganz vorstellen, das es hier so schön war wie es gesagt wurde. Sie kannte das ja alles nicht.
    Auf seine letzte Frage hin schüttelte sie ihren Kopf und schaute dann den neuen Mann an, der zu ihnen trat.


    Auch hier zuckte sie ein wenig zusammen und war etwas überrumpelt über die so offene aber dennoch freundliche Art von Marius.


    Sie sah ihn an und neigte ihren Kopf etwas zur Seite. Einen Moment musste sie überlegen und musste darüber selber lächeln.


    "Ich..ähm...ich bin Ilaria."

    Zitat

    Original von Verus


    Ich gab der Sklavin mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie sich in die Sklavenunterkunft bewegen sollte. Ich würde dann nach dem Gespräch mit dem Hausherrn sofort nachfolgen.



    Ilaria nickte und begab sich dann auf den Weg zu der Sklavenunterkunft.

    Irgendwie war sie etwas froh alleine zu sein und nachdem Verus ihr gesagt hatt sie solle hier her gehen hatte sie sich beeilt. SIe wusste nicht was es vorhin zu bedeuten hatte, dass der Hausherr so aufgebracht war und es stand ihr auch nicht zu danach zu fragen.
    Scheu sah sie sich in der Sklavenunterkunft um und suchte sich ein freies Lager in einer Ecke. Hauptsache nicht auffallen wollte sie. Ob sie sich tatsächlich hier wohl fühlte konnte sie so gar nicht sagen. Etwas unwohl war ihr wirklich zu muste und so setzte sie sich in die Ecke und zog ihre Beine ganz dicht an sich ran um sie dann mit ihren Armen zu umschließen.

    Ilaria hörte dem Mann vor sich gut zu und erschrak leicht bei ihren ganzen Aufgaben die sie machen sollte. Noch nie hatte sie so viel machen sollen und so schien sie ihn dann auch anzusehen.
    Nervös knetete sie ihre Hände und überlegte was er denn noch wissen sollte über sie.


    Ob sie ihm sagen sollte, dass sie ziemlich tollpatschig war? Sicher wäre das keine gute Idee und so ließ sie es lieber bleiben. Er hatte einige Dinge ausgezählt, die sie noch nie getan hatte und sie hegte Zweifel, dass sie dies alles so schnell würde lernen können.


    Bevor sie allerdings etwas antworten konnte erschrk sie so, dass sie einen Schritt zurück trat, als ein anderer Mann aufgeregt hier her kam und den Namen des Mannes vor ihr rief.

    Ilaria schien nun wirklich rot im Gesicht zu werden. Das Kompliment von Ganymed trug ziemlich dazu bei und sie lächelte scheu. Nein, eigentlich hatte sie noch nie Komplimente bekommen, nicht so lange sie denken konnte. Einzig und allein rumgeschucht hatte man sie aber nicht mehr.


    Auch Mattiacus wurde von ihr angelächelt. So viel Freundlichkeit war sie ja gar nicht gewohnt oder hatte sie noch nie erfahren. Dies schien wirklich ein guter Ort zu sein kam es ihr in den Sinn.


    "Ja Ilaria, Herr" bestätigte sie MAttiacus.


    Kurz überlegte sie wie und was sie erzählen sollte und begann dann:


    "Ich bin 18 und komme aus einem kleinen Dorf in den Bergen, ursprünglich." Sie sah alle einmal an und sprach dann leise weiter. "Mein Vater verkaufte mich damals mit 14 Jahren in die Sklaveri." Man merkte, dass dieser Gedanke ihr schmerzte. "Vor kurzem wieder wurde ich einfach weiter verkauft, ich weiß nicht wieso. Ich kann lesen und etwas schreiben und in einem Haushalt helfen sowie kochen und nähen" zählte sie ihre Fähigkeiten auf und war verwundert, dass sie es schaffte so viel zu reden.

    Ilaria zuckte zusammen als sie eine Stimme etwas lauter rufen hörte und schaute in die Richtung wo Mattiacus saß, den sie zuvor nicht gesehen hatte. Er schien ihr auch vom rein Äusseren nett zu sein, aber sie wusste ja, dass der Schein immer trügen konnte und so drängte sie sich ein wenig mehr auf die Bank.


    Nur kurz darauf erschien der Mann, der sie auf dem Markt erstanden hatte. Schnell stand sie auf, denn sie wusste doch, dass es sich nicht ziemte einfach sitzen zu bleiben, dabei stolperte sie auch noch ein kleines Stück nach vorne konnte sich aber noch abfangen und kam recht schnell zum stehen. Nein solch eine Panne konnte sie nun so rein gar nicht gebrauchen und zum Glück stand hier grade nichts zerbrechliches.


    Ilaria hörte mit gesenkten Kopf zu was er mit dem anderen sprach und erst als er sie ansprach hob sie ihren Kopf wieder an. Mit ihren blauen Augen sah sie ihn fragend an. "Ja Herr ich werde kommen wenn ich Fragen habe....danke" sagte sie leise. Es beruhigte sie zu wissen, dass er ein guter Herr zu sein schien und wer weiß vielleicht war es auch gut hier zu sein. Was nur geschehen wäre wenn jemand anderes soviel bezahlt hätte für sie.


    Diese Frage lag ihr schon auf der Zunge und auch wenn sie selten viel sprach oder unafugefordert rutschte sie über ihre Lippen. "Warum bezahlt jemand so viel Geld für eine einfache Sklavin?" Die Röte stieg ihr ins Gesicht und sie wich einen Schritt nach hinten aus.

    Ilaria folgte den beiden und versuchte den einen oder anderen Blick in der Casa zu erhaschen. Sie war noch nie in so einer großen Casa gewesen, denn zuvor hatte sie bei ´kleinen´Leuten gedient.


    Da Ganymed so freundlich war lächelte sie und natürlich war es immer noch ein scheues Lächeln auch wenn sie versuchte etwas mehr aus sich heraus zu gehen. Ilaria setzte sich auf die Bank auf die er zuvor gedeutet hatte und wirkte da nur noch kleiner als sie eh schon war.


    "Ilaria heiße ich" sagte sie leise und mit ihrer zaghaften Stimme und schieg dann auch gleich wieder um zu hören was weiter mit ihr geschehen würde.

    Ilaria war gefesselt und wurde so zu einer Casa gebracht. Sie musste nicht lange nachdenken um zu wissen, dass es sich dabei um die ihres neuen Herrn handelte. Schäbig kam sie sich vor, so an der Leine geführt zu werden. Kein Wort hatte sie mehr gesagt, als man sie weg brachte und auch nicht auf dem Weg hier her zur Casa. Sie war eh immer ein sehr ruihges Mädchen gewesen und sprach nicht sonderlich viel.


    Der Wächter klopfte und kurz darauf wurde auch geöffnet. Ein Sklave trat zu ihnen und sie schaute ihm kurz ins Gesicht um sehen zu können, dass er ganz sicher nicht viel von diesen Leuten hier hielt.


    Und sie war froh, als der andere darum bat ihr die Fesseln abzunehmen, was sogleich eine Wohltat war, denn diese hatten ein wenig in ihre zarten Handgelenke geschnitten. Sogleich, als sie wieder ´frei´war klammerte sie sich an ihren Armen fest und sackte schon fast in sich zusammen. Nicht auffallen wollte sie und am liebsten unsichtbar sein.


    Nun stand sie da und wusste nicht weiter, als dann der Mann kam der sie zuvor gekauft hatte. Sie wusste nicht wie sie sein Lächeln deuten sollte und erwiderte es erst einmal nicht sondern nickte nur.

    Endlich war das lange Warten vorbei und sie war verkauft. Sicher es war kein schönes Gefühl als Ware bezeichnet zu werden und auch so behandelt zu werden, aber sie konnte ja nichts dagegen tun.


    7000 ging es ihr durch den Kopf und sie fragte sich wer soviel Geld für einen einzelnen Menschen ausgaben, aber sicher würde sie das schon bald erfahren. Viele Worte fielen hier nach der Versteigerung und sie war froh, dass sie nicht alles verstand.


    Sie schaute sich den Käufer an, der für wen anderen geboten hatte und bekam nur einzelne Worte mit, dann wurde sie auch schon gepackt und weg gebracht. Kurz bevor sie allerdings von dem PLatz verschwand sah sie noch einmal Hallam an und dann spürte sie wie er ihr etwas zusteckte.


    Überrascht und mit großen Augen schaute sie ihn an und wurde dann weiter geschubst, weg von den anderen.

    Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie sicher etwas gesagt, dass sie damit endlich aufhören sollten. Nur der Sklavenhändler hätte sie dafür sicherlich nicht nur einen Kopf kürzer gemacht sondern wohl gleich zwei.


    Sie wusste nun wirklich nicht warum die beiden sich zu überbieten schienen und auch andere Interessenten wohl noch immer Interesse zeigten. Ilaria fühlte sich mehr als nur unwohl und sie fragte sich warum jemand soviel für eine einzelne Sklavin, wo man doch für diese Summe schon mehr als zwei oder sogar drei bekommen würde, vor hatte.


    Ein ganz klein wenig Angst schlich in ihr hoch und sie trat einen ganz kleinen Schritt nach hinten, als würde sie versuchen sich verstecken zu wollen, jedoch wie zuvor schon war der Wächter da und ließ sie nicht weit nach hinten treten sondern beförderte sie wieder den einen Schritt nach vorne, den sie gelaufen war.


    Ihre Hände legten sich fester um ihre Arme und sie traute sich noch kaum zu schauen....

    Nun konnte man aber auch Erstaunen in ihrem jugendlichen Gesicht erkennen. Ihre blauen Augen sahen ungläubig in die Menge als sie nun 6000 Sesterzen hörte.
    Ilaria konnte den fragenden Blick von dem jungen Mann sehen und sie wusste nicht wieso aber sie schaffte es tatsächlich ihn anzulächeln. Zwar war es ein schüchternes Lächeln, aber ein ernst gemeintes.
    Er schien anders zu sein, als die die hier standen und sie fragte sich ob er noch höher gehen würde und ob er sich das überhaupt leisten würde können.
    Etwas leuchtete in ihren Augen auf und sie strich sich ihre Haare aus dem Gesicht, die ihr wieder vor gefallen waren.
    Immer noch waren ihre Hände kühl, aber seltsamer weise hatte das leichte Zittern für den Moment aufgehört.

    Als sie diese Summe hörte `5000`Sesterzen wurde ihr beinahe schwindelig. Sie war doch nur ein junges Mädchen, eine Sklavin und nichts weiter. Noch nie hatte sie gehört, dass man auf einen Sklaven soviel geboten hatte.


    Und das schien auch noch nicht das Ende zu sein, denn der junge Mann der ihr schon aufgefallen war bot nun auch und zwar 5200 Sesterzen.


    Ilaria sah Hallam an und wusste nicht so recht ob sie zurücklächeln sollte oder nicht und dann schaute sie zu dem anderen, der als erster so hoch geboten hatte.


    Ein schwaches und zurückhaltendes Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen, bevor sie wieder ihren Kopf senkte. Der Sklavenhändler rieb sich sicher schon die Hände bei diesem Geschäft.

    Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen. Das dauerte alles so unendlich lange. Wieder sah sie in die Menge und schaute dem einen oder anderen mal in die Augen.


    Sie wollte einfach nur noch hier weg und nicht mehr zur Schau gestellt werden. Was hatte der Händler eigentlich schon über sie erzählt? Sie war gut für den Haushalt, konnte kochen und alles andere machen. Ilaria redete selten viel, eigentlich war sie generell sehr still und in sich gekehrt, sie war zwar etwas tollpatschig aber ansonsten ein sehr liebes Mädchen. Noch nie war sie anders gewesen, auch nicht wenn man nicht nett zu ihr war.


    Wieder fasste sie sich an den Armen und versuchte sich so eine gewisse Geborgenheit zu geben, die sie so vermisste.

    Irgendwie schienen sich immer mehr Menschen um den Stand des Sklavenhändlers zu versammeln und das wiederrum verunsicherte das junge Mädchen immer mehr. Sicher waren auch einige dabei, die wieder ihres Weges gingen aber die meisten wurden doch dadurch angelockt, da sie den hohen Preis für Ilaria hörten.


    Mit einer leichten Bewegung strich sie sich ihre langen Haare aus dem Gesicht, die der leichte Windzug ihr immer wieder in dieses blies.


    Vielleicht war es gut, dass sie einzelne Worte nicht hören konnte.

    Ilaria trat einen Schritt nach hinten und wurde gleich wieder von dem Wächter, der sie am Anfang schon geschubst hatte wieder nach vorne gedrängt.


    Warum konnte sie sich nicht einfach irgendwo verstecken? Sie seufzte nicht hörbar und senkte wieder ihren Kopf. Sie wusste nicht wohin mit ihren Händen und hielt sich ihre Arme fest, einfach nur damit sie das Gefühl hatte etwas geschützt zu sein.

    Die Gebote fingen an sich langsam aber sicher zu überschlagen und sie konnte sich diese Summe so ganz und gar nicht vorstellen. Es waren sehr hohe Preise, das war ihr auch klar und sie war überrascht.


    Ilaria dachte daran als sie 14 Jahre alt war und verkauft wurde. Es war für sie der reinste Horror gewesen. Damals hatte man aber nicht so viel geboten wie jetzt.


    Die Worte von Gaius Claudius Vitulus stachen in ihr Herz, denn sie ahnte was er damit meinte und musste schlucken.


    Mit traurigen Augen sah sie einem nach dem anderen an und wünschte sich, dass sie die Gedanken der Anwesenden lesen könnte.

    Als die ersten Gebote fielen schlug ihr Herz immer schneller und sie sah wieder hoch. Dennoch versuchte sie an den Bietern vorbeizuschauen und nur einen kleinen Blick mit ihren blauen Augen zu erhaschen von denen, die sie kaufen wollten.


    Zurückhaltend begann sie mit ihren Fingern ganz unmerklich zu spielen. Sie wünschte sich, dass das alles schon längst vorbei wäre und sie hier nicht mehr so zur Schau gestellt würde.


    Dem Sklavenhänder würdigte sie keinen Blickes und auch nicht den anderen Umstehenden.

    Ilaria stand etwas hinten und schaute nach vorne in die Menge. Ihr Herz schlug immer schneller und als sie nach vorne geschubst wurde hatte sie Mühe ihr Gleichgewicht halten zu können. Erschrocken sah sie in die Gesichter der Umstehenden und hätte sich am liebsten nach hinten verzogen.


    Gehorsam drehte sie sich einmal im Kreis, dass jeder sehen konnte wie sie aussah. Das Mädchen war klein und zierlich und ihre langen, blonden Haare wehten in der lauen Briese.


    Sie neigte ihren Kopf als sie wieder stehen blieb und versuchte den Menschen vor sich nicht in die Augen zu schauen. Ihre Hände hatte sie ineinander gefaltet, denn sie waren kalt und sie versuchte somit ein leichtes Zittern zu unterdrücken.