Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

Nun erst einmal zum Duumvir. Er soll sich ganz sicher nicht auf die Straße stellen und rufen: "Engagierte Bürger dieser Stadt, mal hier zur Exkursion melden!"

Nein, er wird wie immer seine Arbeit verrichten, mit dem Unterschied, dass politisch engagierte Menschen von ihm mit Rat und Tat unterstützt werden. Wer zur Verwaltung etwas beizutragen hat, der soll sich melden.

Nun zu den Versammlungen. Ich muss sagen, du hast Recht. Hunderte Bürger auf einen Platz zu stellen ist ineffizient. Jedoch kann ich einen Kompromis anbieten. Jede Stadt besteht aus mehren Stadtteilen. Sagen wir nun, jeder Stadtteil stellt fünf Vertreter, die in der Volksversammlung sprechen. Haben wir zehn Stadtteile, so ergibt das eine Vertreterzahl von fünfzig.
Diese wählen unter sich, wie in der Curia Provincialis, einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter dieses Vorsitzenden. Der Vorsitzende koordiniert die Versammlung und sorgt so für Ordnung.

Durch die Wahl von zehn Vertretern müssen die Bürger gut überlegen, wer ihre Interessen vertritt und haben somit direkte Mitbestimmung.

Ich wartete geduldig auf den Wein. Schließlich kam eine junge Sklavin mit dem Wein. Ich zwinkerte ihr lächelnd zu und nahm den Becher entgegen.

Ja, das habe ich. Auch wenn wir noch viel mehr Menschen dort brauchen.

Ich nickte.

Aber gern doch.

Ich sah ihn fragend an.

Habe ich das behauptet?

Der Statthalter steht der Provinz vor und ist Senator. Dies fällt also in den Wirkungsbereich des Senats, der ja nun auch im Mehrheitsentscheid einen Proconsul in die Provinz entsendet. Somit steht dies vorerst nicht zur Debatte.

An Furianus gewandt sprach ich:

Jeder Bürger besitzt gewisse Voraussetzungen, die stärker oder schwächer ausgeprägt sind. An den Duumviri soll es liegen, dies zu fördern. Zu den Versammlungen: die Redefreiheit soll durch einen Vorsitzenden geregelt werden, der jedem Redewilligen das Wort erst erteilt, wenn er an der Reihe ist.

Wir haben ja nun festgestellt, dass dieser Volksvertreter explizit nicht nötig ist, wenn die Duumviri kollegial und volksnah handeln. Somit fällt Paragraph (9) weg.

Ja, auf jeden Fall.

Ich ließ mich etwas tiefer ins Wasser gleiten und genoss die wohltuende Wärme.

So redet es sich doch gleich viel entspannter.

Das sehe ich leider anders, Agrippa. Jeder von uns hat einen eigenen Kopf. Jeder von uns schätzt den Kaiser als Institution repräsentativer Macht. Ich denke jedoch, dass keiner im Volke dumm genug ist, bevormundet zu werden.

Ich glaube, dass ich die erste und zweite Frage sehr gut verbinden kann. Du beantwortest Dir sozusagen Deine zweite Frage mit der ersten.

Genau deshalb, weil der Duumvir von der Curia ernannt wird, hat er eine Sonderstellung. Würden wir das Ernennungsrecht auf eine Stadtversammlung mit Beteiligung der gesamten Stadtbevölkerung verlegen, wäre der Duumvir wieder ein Mann des Volkes und somit nicht mehr herausgestellter als nötig.

So kam ich denn mit einem Handtuch bewaffnet in die Thermen des Hauses und suchte nach dem Proconsul. Diesen erblickte ich in einem der Becken und ließ mich gegenüber von ihm ins Wasser gleiten.

Salve Agrippa.

Ein Bad wäre wunderbar.

Ich grinste und lehnte mich zurück.

Das Volk muss erst erfahren und zu schätzen wissen, welche Macht es in den Händen hält. Von heute auf morgen kann man niemanden zu einem selbstverantwortlichen Menschen machen. Aber man kann es ihm beibringen bzw. ihm beibringen, dafür zu kämpfen.

Das mag stimmen und vielleicht sollte man dies auch schriftlich festhalten. Dem stimme ich zu. Dann kann man es darauf ändern, dass die Duumviri, ausschließlich - wie im Gesetz festgelegt - von den Bürgern ihrer Stadt gewählt, das Vetorecht gegen Beschlüsse der Versammlung und im Sinne der Kollegialität gegen sich selbst haben. Nur möchte ich endlich, dass der Duumvir gegenüber den Bürgern der Stadt keine Sonderstellung mehr genießt, sondern wirklich einer von ihnen ist und ihren Richtlinien unterliegt.

Ja, direkt gegen das erste Edikt, das den Bürgern das Widerspruchsrecht zusprach. Merkwürdigerweise fühlten sich die alten, ehrvollen Männer dadurch angegriffen, da sie ja nun auch zur Stadtverwaltung gehören und somit auch unter den Widerspruch fielen.

Die jüngeren dagegen waren wohl sehr angetan dadurch.

Ja, auch das ist mir bewusst und dafür entschuldige ich mich. Jedoch war es mir wichtig, dass überhaupt der Schaffung einer solchen Stelle zugestimmt wird.

Ich denke und ich hoffe, dass er den Stellenwert eines Duumvir besitzt, um gleichberechtigt mit diesem und zusammen mit diesem arbeiten zu können.

Salve, ich möchte zum Proconsul. Decimus Pompeius Strabo...

Nun ja, Willkür soll es nicht geben. Wer Widerspruch einlegt, muss diesen auch begründen können, sonst wird er abgeschmettert.

Das ist mir sehr wohl bewusst. Doch was es nicht gibt, muss geschaffen werden. Ich kann ja auch nicht annehmen, dass es nach eintausend nicht mehr weitergeht, nur weil ich noch nie weiter gezählt habe.

Ich habe dort mit einem kleinen Experiment begonnen. Das Volk soll mehr mitbestimmen können. So bin ich nun daran, eine Reihe kleinerer Erlässe herauszugeben, die den Bürgern mehr Mitbestimmungsrecht geben sollen. Zum Beispiel soll es jedem Bürger erlaubt sein, gegen meine Erlässe Widerspruch einzulegen, den ich zu beachten habe.

Nur dieser Volkstribun. Der Duumvir ist davon ausgeschlossen.

Ich nickte nur ruhig.

In Ordnung.